Direkt zum Seiteninhalt
1. Quartal 2025

Bisher auf den Nestern im Kreis Gifhorn eingetroffen sind  Weißstörche in:
Ausbüttel-Siedlung (1), Didderse (2), Gifhorn-Lehmweg (1),  Hoitlingen (1), Hülperode-Zollhaus (1), Leiferde-Kirche (1), Leiferde-Schornstein (1), Rötgesbüttel (1-), Rothemühle-Im Winkel (2), Ribbesbüttel (1-), Rothemühle-Okerstr. 67 (2), Wahrenholz-Kirche (1), Walle (1),  Wasbüttel (1),  Westerbeck (1), Wittingen (1).
    
Bisher auf den Nestern im Kreis Celle eingetroffen sind  Weißstörche in:
Ahnsbeck (1), Großmoor (2), Nienhagen-Schafstallweg (2)
(Angaben unvollständig).


Dienstag, 11. Februar 2025
"Mai" wechselt erneut
Partner "Fridolin" ist noch nicht in Leiferde eingetroffen. So langsam kommt die bange Frage auf, ob er in seinem hohen Alter (über 20 Jahre) überhaupt noch mal wieder zurückkehrt. Partnerin "Mai" wurde es allein zu langweilig. Sie zog zum Nest und Männchen in Ausbüttel-Siedlung. Aber da ist sie nun auch nicht mehr. Statt dessen hält sie sich jetzt seit Samstag in PE-Wendeburg bei Fam. Kaufmann im Hohen Hof auf. Dort war der Brutstorch "Paul" bereits am 8. Januar zurückgekehrt und bislang noch solo. Wurde es ihm allmählich zu langweilig? War er mit seinem seit vielen Jahren benutzten Nest auf dem Haus nicht mehr zufrieden und wollte noch mal was Neues machen? Jedenfalls begann er dann auf dem Gittermast daneben ein neues Nest zu bauen. Das nahm schnell Gestalt an. Seit Samstag ist nun auch eine Störchin da und hilft fleißig mit - und  das ist "Mai". Nun sind also die beiden ein Paar. Fragt sich: wie lange?
Montag, 10. Februar 2025
Zunächst mal wird gefuttert
Wenn Störche aus dem Winterquartier auf ihr Nest zurückkehren, können sie sich durchaus unterschiedlich verhalten. Haben sie eine lange anstrengende Reise hinter sich - das gilt insbesondere für die Ostzieher - dann kann es sein, dass sie in den folgenden Tagen zunächst lange im Nest sitzen bleiben. Sie müssen sich erst mal von den Strapazen erholen. Für andere hingegen ist es zunächst wichtig, wieder ordentlich zu futtern. Sie sind dann auf Nahrungssuche oft den ganzen Tag unterwegs. So nun auch die Störchin vom Nest im Schafstallweg in CE- Nienhagen. Gestern nachmittag war sie zur Freude von Partner "Bob" zurückgekehrt. Heute war dann das Nest den ganzen Tag über leer (siehe Screenshot!). Sie war unterwegs auf Nahrungssuche. Er begleitete sie dabei. Erst als es schon ganz dunkel war, kamen die beiden wieder zurück aufs Nest. Sie legte sich sofort hin, er stand Wache.
Donnerstag, 7. Februar 2025
Die eine hat sich entschieden - jedenfalls erst mal
Im Beitrag am 29. Januar stellte ich die Frage, wie sich die Störchin DEW 9T 630 wohl diesmal entscheiden würde - für Büttelborn in Hessen  oder für CE-Wathlingen. Nun, eine erste Entscheidung hat sie jetzt getroffen.  Sie möchte in Büttelborn brüten. Leider ist ihr Platz auf dem vorjährigen Nest an der Seite von DEW 2T 984 schon besetzt von einem neuen Weibchen. Aber in dem Nest auf dem Baum rechts  daneben ist  das  vorjährige Weibchen noch nicht da - und so hat 9T 360 die Chance genutzt. Sie bildet nun mit dem dortigen unberingten Männchen ein Paar und baut fleißig am Nest (Foto und Meldung von H. Usinger). Wathlingen muss aber deshalb die Hoffnung auf sie noch nicht ganz aufgeben.  Schließlich kann ja auch ihre Vorgängerin in Büttelborn dort noch zurückkommen und 9T 630  wieder vertreiben - und dann muss sie einen neuen Nistplatz suchen - oder einen, den sie schon kennt.  

Die Chance, dass die nun dreijährige schwedische Störchin SVS M 564 sich wieder in Wittingen niederlässt, besteht weiter. Noch hält sie sich im Bereich der BS-ALBA Deponie auf. Ihr vorjähriger Wittinger Partner indes ist schon auf das dortige Nest zurückgekehrt.
Mittwoch, 5. Februar 2025
"Mai" fliegt fremd
Das Storchengeschehen im Nest auf dem alten Molkereischornstein im NABU AZ Leiferde ist per Webcam einzusehen (https://storchencam-2.click2stream.com). So wurde am frühen Morgen des  27. Januar entdeckt, dass Störchin "Mai" zurückgekehrt war -  diesmal vor ihrem langjährigen Partner "Fridolin". Fortan wurde sie ab und zu auf dem Nest beobachtet, seit einigen Tagen jedoch nicht mehr. Wo war sie abgeblieben?  Nun konnte die Suche nach ihr erfolgreich abgeschlossen werden: "Mai" war zu dem Männchen  im dem  5 km entfernten Nest Ausbüttel-Siedlung gezogen. Das war schon länger von seiner Überwinterung in den Braunschweiger Rieselfeldern und der ALBA zurückgekehrt und noch solo. Nun also nicht mehr. Dies kann sich aber bald wieder ändern, beispielsweise wenn sie doch nicht länger mit dem Ausbütteler Männchen zusammen sein möchte,  wenn seine vorjährige Partnerin eintrifft, wenn in Leiferde Partner Fridolin ankommt oder im Nachbarort Vollbüttel das dortige Männchen. Mit dem war "Mai" in den vergangenen Jahren anfangs auch mehrfach liiert, bis sie sich dann doch zur Rückkehr nach Leiferde und zur Brut mit "Fridolin"  entschloss.   
Dienstag, 4. Februar 2025
Nun schon 16 Rückkehrer im Kreis Gifhorn - Nahrungsfaktor Bio-Müll
Weitere Ankünfte: je ein Storch traf nun auch auch in Didderse, Ribbesbüttel, Westerbeck und Wittingen ein. Damit erhöht sich die Anzahl der in den Kreis Gifhorn zurückgekehrten Weißstörche auf jetzt 16 - und alle sind es so früh wie nie zuvor.

Kaum war gestern eine Ladung kompostierbaren Bio-Mülls auf dem Gelände der BS-ALBA Deponie abgeladen, da kamen außer Möven auch schon die Störche. Es waren bald 20, davon die Hälfte beringt, die dann hier Nahrung suchten -und offensichtlich fanden (Foto Gerhard Braemer). Obwohl so davon nichts zu sehen ist, muss in solcher Kompostierungsmasse doch einiges an fleischlichen Resten enthalten sein. Störche fressen ja nicht nur Lebendfutter, sondern ernähren sich auch von Aas. Darum sind Deponien ein wichtiger Nahrungsfaktor - während der Saison und ganz wesentlich dann auch in  Überwinterungsgebieten wie Deutschland, Spanien und Nordafrika. Anhand der abgelesenen Ringnummern stellte sich heraus, dass es sich gestern weitestgehend um bereits zurückgekehrte Brutstörche aus dem Ansiedlungsbereich Braunschweig-Schwülper-Wendeburg handelte.   Heute war dann die Zahl der Störche auf ALBA und in den Rieselfeldern bereits auf 30 angewachsen.
Sonntag, 2. Februar 2025
Die erste frühe Rückkehrerwelle ist angekommen - auch Oldie "Bob" ist dabei
Der älteste beringte Weißstorch in den beiden Betreuungskreisen Celle und Gifhorn ist "Bob der Baumeister". 2000 im Tierpark Eekholt (S.H.) geschlüpft kommt DEW 201 T  seit 2006  jedes Jahr auf "sein" Nest im Schafstallweg in CE-Nienhagen zurück. Mit seiner diesjährigen Ankunft am 30. Januar (Foto Gerhard Papenburg)  stellte der nun 25-Jährige für sich einen neuen persönlichen Rekord auf, denn so früh war er bisher  noch nie wieder hier eingetroffen.  Somit reiht er sich ein in die Schar der bisher in diesem Jahr ebenfalls zeitiger denn je zurückgekehrten Brutstörche. Im Kreis Gifhorn sind dies bereits zwölf im Januar. Zu den bisher schon genannten kommt  noch der eine Brutstorch von Hülperode-Zollhaus hinzu. Als  Nr. 13  folgte dann am 1.  Februar DEW 9X 180, Brutstorch des Nestes GF-Lehmweg. Auch er hat in Deutschland überwintert. Das belegt seine Ablesung im Dezember im Überwinterungsschwerpunkt Büttelborn in Hessen.

Mitttwoch, 29. Januar 2025
Nun sind es schon elf Rückkehrer
Seit gestern sind im Kreis Gifhorn weitere Störche wieder auf ihrem Nest eingetroffen, und zwar die Männchen in Hoitlingen und Triangel, sowie ein unberingter Storch in Walle-Spargelweg. Damit ist die Zahl der Rückkehrer nun schon zweistellig bei 11 angelangt.
 
Im Kreis Celle meldet nun auch das Nest in Ahnsbeck seinen ersten Rückkehrer. Der wurde gestern auch auf Nahrungssuche in den Wiesen bei Beedenbostel und heute am Ortsausgang von Lachendorf gesichtet. Und in Großmoor ist das Paar nun komplett.
Wie werden sie sich diesmal entscheiden?
Die weit verbreitete Meinung, dass es immer dieselben Störche sind, die auf das Nest zurückkehren, stimmt so nicht. Es gibt zwar Störche und auch Storchenpaare, die sich viele Jahre lang für dasselbe Nest entscheiden. Es erfolgen aber durchaus auch Wechsel, insbesondere in den ersten Brutjahren.
 
Die Störchin mit der Ringnummer DEW 9T 630 wurde 2019 in GF- Wahrenholz auf der Kirche beringt. 2021 erfolgte ihre erste Brut in Offensen Kreis Celle. Dabei kamen die drei Jungen durch Starkregen ums Leben. In den beiden nächsten Jahren 2022 und 2023 brütete sie erfolgreich im 6 km entfernten Wathlingen und brachte vier Junge zum Ausfliegen. Den folgenden Winter verbrachte sie erstmals in  Deutschland und wurde dabei u.a. in der Region Hannover und dann im Überwinterungsschwerpunkt Büttelborn in Hessen abgelesen. Dort blieb sie dann aber und brütete auch vor Ort. Als zumindest noch zwei Junge auf dem Nest standen, verschwand sie aus Büttelborn - und kehrte wieder auf ihr voriges Nest in Wathlingen zurück. Sie vertrieb ihre dortige Nachfolgerin mit den beiden gerade flügge gewordenen Jungen und war fortan wieder mit ihrem früheren Partner vereint. Im Winter jetzt wurde sie mehrfach in Deutschland abgelesen, zuletzt am 17. Januar in Büttelborn. Wird sie nun wieder dort brüten? Oder nach Wathlingen zurückkehren?  Oder zunächst in Büttelborn brüten und dann doch wieder ihren Platz in Wathlingen zurückerobern?     
 
Die Störchin mit dem orangen Ring und der Nummer SVS 564 - Jahrgang 2022- stammt von einem Ansiedlungsprojekt in Schweden. Von dort aus flog sie im Herbst gen Süden und blieb in Oberbayern - bis zum Frühjahr 2024. Dann zog sie wieder gen Heimat. Auf dem Weg dorthin flog sie auch durch den Kreis Gifhorn und blieb dann hängen in Wittingen. Dem dortigen Männchen war seine mehrjährige Partnerin nach Knesebeck abgezogen. Seinem Werben konnte die erst zweijährige Schwedin nicht widerstehen. Sie blieb, und die beiden zogen tatsächlich zwei Junge groß. Im Spätsommer zog sie dann wieder gen Süden und hielt sich zunächst bis in den September hinein im Gebiet BS-Rieselfelder, Okeraue und ALBA-Deponie auf. Von dort flog sie weiter. Vermutlich hat sie wieder in Bayern überwintert. Was wird nun in diesem Jahr?   Vor zwei Tagen hat die Störchin, von Süden kommend, nun wieder die BS-ALBA-Deponie erreicht. Die Chancen auf eine erneute Brut in nicht so weit entfernten Wittingen stehen also nicht schlecht.  Es könnte aber auch sein, dass sie es diesmal noch weiter zurück bis in ihr Herkunftsland Schweden schafft. Oder dass sie sich noch ganz anders entscheidet. Es bleibt spannend.  

Montagmorgen, 27.Januar 2025
Die "Mai" ist gekommen   
Am gestrigen Abend wurde im NAZ Leiferde ein Storch im Nest auf dem Schornstein gesichtet. Seit heute Morgen ist nun zu sehen: Es handelt sich um "Mai", die langjährige Partnerin von "Fridolin" (Screenshot von Friedrich Börner).  Dann kann es – hoffentlich - nicht mehr lange dauern, bis auch er wieder eintrifft. Im letzten Jahr war dies innerhalb von zwei Tagen der Fall.

Ebenfalls heute morgen standen gleich beide Störche auf dem Nest in Rothemühle-Im Winkel. Anschließend  gingen die beiden gemeinsam auf Nahrungssuche (Foto privat). Somit ist im Kreis Gifhorn das erste Paar komplett!

Auch auf dem Nest am Kindergarten in Walle ist heute ein erster Storch eingetroffen. Damit sind es insgesamt schon 8 im Kreis Gifhorn.

Sonntag, 26.Januar 2025
Nochmals zeitiger als je zuvor - die Storchensaison 2025 ist eröffnet
Im Vorjahr kam der erste Brutstorch im Kreis Gifhorn bereits im Januar wieder zurück. Am 30.01. traf er auf seinem Nest auf der Kirche in Wahrenholz ein. In diesem Jahr nun ist der Januar noch nicht zuende, und es sind mit dem heutigen Tage bereits vier Störche in den Kreis Gifhorn zurückgekehrt. Drei von ihnen sind beringt. Daher wissen wir, wo sie den Winter verbracht haben, nämlich hier in Deutschland. Das Männchen DEW 5X 921 vom Nest Ausbüttel-Siedlung hielt sich die meiste Zeit im Gebiet BS-Rieselfelder, Okeraue und ALBA-Deponie auf und schaute von dort aus nur ab und zu mal zuhause nach dem Rechten. Nun ist es wieder hier. Das Männchen DEW 8T 081 vom Nest auf dem Kreuz der Kirche in Leiferde wurde im Dezember in der deutschen Überwinterungshochburg (mit 250 bis 300 Störchen) Büttelborn Kreis Gerau in Hessen abgelesen. Am Freitag wurde es nun wieder in Leiferde gesichtet, als es das tags zuvor abgetragene Nest auf Mast 1 im NAZ besichtigte. Das Männchen DEW 5T 289 vom Nest in Wasbüttel traf am gleichen Tag wieder zuhause ein. Mitte Januar hatte es sich ebenfalls noch in Büttelborn aufgehalten. Der vierte Ankömmling ist wie im Vorjahr der eine unberingte Brutstorch aus Wahrenholz. Im Kreis Celle wurde heute der erste Storch im Nest auf der Kirche in Großmoor gesichtet.
 
Da wir auch noch von einigen weiteren Gifhorner Störchen in den deutschen Überwinterungshochburgen Kenntnis haben, ist damit zu rechnen, dass auch sie bald wieder bei uns eintreffen werden. Und dann wird es auch nicht mehr lange dauern, bis auch die Störche aus den Überwinterungsgebieten in Frankreich und insbesondere Spanien zurückkehren.
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



RSS
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



Zurück zum Seiteninhalt