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1. Quartal 2024

Bisher eingetroffen sind im Kreis Gifhorn Weißstörche in
      
Adenbüttel (2), Ahnsen (2), Allerbüttel (2), Ausbüttel Dorf (2), Ausbüttel Siedlung (2), Barwedel (2), Bergfeld (2), Böckelse (1), Brechtorf (2), Brome (2), Dannenbüttel (2), Didderse (2), Ettenbüttel (2), Gerstenbüttel (2), GF-Kästorf (2), GF-Lehmweg (2), GF-Neubokel (1, 1-), GF-Winkel (1), Gravenhorst (1-), Groß Schwülper (2), Hahnenhorn (2), Hankensbüttel (2), Hoitlingen (2), Hülperode Grenzweg (2), Hülperode Zollhaus (1+1?), Jembke (2), Klein Schwülper Okersstr. 9 (2), Klein Schwülper Okeraue-Süd (2), Knesebeck (2), Lagesbüttel Rotdornallee (2), Lagesbüttel Schunterbrücke (2), Leiferde-Kirche (1,1-), Leiferde Plack (2), Leiferde NAZ Schornstein (2), Leiferde NAZ Mast 1 (2), Leiferde NAZ Mast 2 (2), Lingwedel (1), Lüben (2), Müden Alleraue (1,1-), Müden-Langenklint (2), Neudorf Platendorf 99C (2), Neuhaus (2), Osloß (2), Osloß Ost (1), Parsau Ort (2), Radenbeck (2), Ribbesbüttel (2), Rothemühle Okerstraße 51 (1-), Rothemühle Okerstraße 67 (2), Rothemühle Im Winkel (2), Rothemühle Mühle (2), Rötgesbüttel (2), Rühen (2), Schönewörde (2), Tappenbeck (2), Teichgut (1), Tiddische (2), Triangel (2), Tülau-Fahrenhorst (2), Ummern Dorfstraße 18 (1-?), Ummern-Ost (2), Ummern-West (2), Volkse (2), Vollbüttel (2), Vorhop (2), Wahrenholz Angelverein (2), Wahrenholz Kirche (2), Walle (2), Wasbüttel (2), Wesendorf-Mitte (2), Wesendorf-Nord (2), Westerbeck (2), Westerholz (2), Weyhausen Schule (1), Weyhausen West (2), Wittingen (2)

Bisher eingetroffen sind im Kreis Celle Weißstörche in

Ahnsbeck (2), Altencelle (2), Altencelle-Burg (2), Bannetze Eichen Lammers (2), Bannetze Holzweg (2), Bannetze Wiesen (2-), Bleckmar (1), Bockelskamp (2), Celle-Stadt (2), Großmoor (2), Hambühren (2), Hohne (2), Hornbostel (2), Jeversen (2), Langlingen Ort (1), Langlingen Schleuse (2), Oldau (2), Nienhagen (2), Oldau (2), Osterloh Gottschalk (2), Osterloh Pieper (1), Schepelse (2), Schwachhausen (1), Spechtshorn (2), Wathlingen (1), Wieckenberg (1), Wienhausen (2), Winsen JHH (2), Winsen-Schornstein (2), Wolthausen (2)


Mittwoch, 27. März 2024
Und wieder ist es passiert (Rötgesbüttel)
Schon mehrfach habe ich über das Duell der beiden Männchen seit 2021 geschrieben und meine Befürchtung ausgesprochen, dass es auch in diesem Jahr und damit zum vierten Mal in Folge zur Auseinandersetzung mit Partnerwechsel, Brutabbruch und evtl. Nachgelege kommen könnte. Vorgestern war es dann soweit, um 17:30 Uhr traf das unberingte ostziehende Männchen ein, attackierte den mit Partnerin (es handelt sich immer um dieselbe) bereits brütenden Konkurrenten, setzte sich nach heftigstem Kampf gegen ihn durch, zerstörte die bereits begonnene Brut und übernahm wieder den Platz des anderen. Nun bleibt nur zu hoffen, dass die Störchin wie in den drei Jahren zuvor erneut ein Nachgelege schafft. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass es das soeben vertriebene Männchen auch noch in der nächsten Zeit versucht wird, wieder auf "sein" Nest zurückzukommen.
 
Ihr war nicht zu helfen (Leiferde)
Im letzten Jahr hatte sie zum ersten Mal mit Partner im Nest hoch oben auf dem Kreuz der Kirche gebrütet. Zwei Junge wurden flügge. Auch in diesem Jahr verlief das Brutgeschehen zunächst problemlos - bis zum gestrigen Dienstag. Da wurde die Störchin mit der Ringnummer DEW 9T 663 (2019 in Ummern geschlüpft) schwer verletzt unterhalb der Kirche liegend aufgefunden. Nach der Erstbetreuung im nahegelegenen NABU AZ wurde sie in die TiHo in Hannover gebracht. Dort wurde ein - vielleicht durch einen heftigen Aufprall entstandener - nicht heilbarer schwerer Wirbelsäulenschaden festgestellt. Sie musste von ihrem Leiden erlöst werden.
 
Nach 17 Tagen wieder eine Partnerin (Hohne)
Das Brutgeschehen im Nest auf der Kirche fand kurz vor der Eiablage ein jähes Ende. Seit dem 9. März kam die Störchin nicht mehr aufs Nest zurück. Bald darauf wurde sie tot in den Wiesen gefunden, möglicherweise gestorben aufgrund von Legenot. Eine genaue Untersuchung soll über die Ursache Auskunft geben. Fortan bewachte das Männchen allein das Nest, verließ es nur gelegentlich, um selbst zu fressen. Ob sich eine neue Partnerin finden würde - und würden sie sich dann auch akzeptieren? Gestern nun geschah, per Webcam zu verfolgen, dieses: ein junges Weibchen landete auf dem Nest, war gewillt, den freien Platz hier einzunehmen - und wurde herzlich willkommen geheißen. Die Störchin kennt sich in der Gegend schon ein wenig aus. Sie gehörte 2022 zur Viererbrut in Wesendorf, ist also erst zwei Jahre alt. In diesem Jahr hatte sie sich zunächst das Nest auf Mast mit Männchen in der Müdener Alleraue erkoren. Drei Tage danach wechselte sie nun ins benachbarte Hohne.
Montag, 25. März 2024
Bestes Zugwetter für die Ostzieher vorhergesagt
Der folgende Artikel stammt von Stefan Kroll aus seiner Homepage "Weißstörche im Landkreis Bad Doberan"

Der Blick auf die aktuelle Karte mit den besenderten Störchen unseres Samples zeigt, dass die ersten Afrika-Überwinterer nunmehr Polen (bzw. die West-Ukraine) erreicht haben. Angesichts allerbester Zugbedingungen morgen und übermorgen (sonnig, starker Südost-Wind) prognostiziere ich, dass sie innerhalb der nächsten 48 bis 72 Stunden ihre Brutplätze in Nord- bzw. Ostdeutschland erreicht haben werden. Und mit ihnen erwarte ich auch bei uns eine erste Einflugwelle. Wie ausgeprägt sie sein wird, ist eine spannende Frage. Fünf weitere Senderstörche rasten zurzeit im Vorfeld der Südkarpaten. Auch dort ist für die nächsten Tage bestes Zugwetter vorhergesagt, das möglicherweise, abgesehen von einer zwischenzeitlichen Störung, bis einschließlich Ostern anhalten wird. Demzufolge ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir bis zum Ende des Monats schon einen erheblichen Anteil an ostziehenden Rückkehrern bei uns haben werden.
 
Quellenangabe und Link zur täglich aktualisierten Google-Maps-Karte der Senderstörche: https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1vCg4Gd5zKB-7yJVQsoXwAX038ooshABb&usp=sharing
 
 
Im Kreis Gifhorn hingegen treffen die ersten Ostzieher bereits seit gut einer Woche ein. Wir haben wieder das Phänomen, dass dies wie im Vorjahr vor den ersten ostziehenden Störchen mit Sendern geschieht. Ein Grund dafür mag sein, dass die Ostzieher ja in sehr unterschiedlichen Gebieten überwintern und auch entsprechend aufbrechen. Gar nicht mal so wenige Störche bleiben auch bereits im Nahen Osten.
Freitag, 22.März 2024
Rechtzeitig zum Brutbeginn: Mai ist wieder zurückgekommen
Fridolin und Mai trafen diesmal am 12. und 13. Februar in ihrem Nest auf dem Schornstein im NAZ Leiferde ein. Anfangs war es in dieser nun siebten gemeinsamen Brutzeit eine übliche gute Zweierbeziehung. Das änderte sich, als am 23. Februar das Storchenmännchen im Nachbarort Vollbüttel zurückkehrte. Fortan kam Mai tagsüber nur noch zu gelegentlichen Kurzbesuchen (durchaus auch mit Paarungen verbunden) und dann über Nacht nach Leiferde. Ansonsten verbrachte sie ihre Zeit in Vollbüttel mit dem dortigen Männchen. Die Frage stellte sich: Wie wird es denn in dieser Konstellation mit der möglichen Brut?
 
Die gleiche hatten wir schon mal in der Brutsaison 2021. Damals entschied sich Mai rechtzeitig vor der Eiablage für Nest und Fridolin in Leiferde. Seit gestern nun wissen wir: das ist auch in diesem Jahr so. Fridolin und Mai sind nun wieder - vollumfänglich - vereint und haben gemeinsam mit der Brut begonnen (sehe Screenshot).
Montag, 18. März 2024
Je ein Todesfall in den Kreisen Celle und Gifhorn
Weitere Störche sind angekommen - und leider haben sich auch die ersten Todesfälle ereignet. In Hohne (Kreis Celle) steht das Storchenmännchen allein im Nest. Seit dem frühen Morgen des 9. März ist die Störchin DEW 2T 589 nicht mehr zum Nest zurückgekehrt (siehe Bericht vom 13. März). Und das wird sie auch nicht mehr. Sie war dann zwischenzeitlich noch mal in den Wiesen gesichtet worden, ließ aber niemanden an sich herankommen. Am 14. März wurde sie in dem weiteren Bereich tot aufgefunden. Da sie sich unmittelbar vor der ersten Eiablage befand, ist die vermutliche Todesursache Legenot. Der andere Verdacht, sie könnte an den späteren Folgen einer Kollision gestorben sein, ist weniger wahrscheinlich, da nicht die geringsten Anzeichen einer körperlichen Verletzung bei ihr gefunden wurden.
 
Aus Rothemühle (Kreis Gifhorn) kam gestern Morgen die Nachricht, ein Storch würde mit einem bis auf den Boden herabhängendem Flügel in der Weide nahe der Mühle stehen. Das war dann auch so. Der Versuch, ihn einzufangen, erwies sich aber als nicht ganz unproblematisch, denn in der Weide befanden sich auch noch Herde mit einem alten Bullen, mehreren Kühen und  älteren Kälbern. Die blieben aber friedlich. Direkt in der Weide war eine Bergung nicht möglich. Zu fünft gelang es uns dann, (ganz vorsichtig!) den Storch auf den Weg (Foto Friedrich Börner) über eine Brücke auf das Hofgelände und dort in den Hausgarten zu lotsen. Hier konnten wir ihn dann ergreifen und nach Leiferde in die NABU-Pflegestation bringen. Es zeigte sich, dass der Flügel nur noch an einigen Sehnen hing. Der so schwer verletzte Storch musste eingeschläfert werde. Somit haben wir ihn durch unsere Bergungsaktion zwar nicht gerettet, aber vor weiteren schlimmen Qualen bewahrt.
Mittwoch, 13. März 2024
Was ist mit der Hohner Störchin geschehen?
Seit 2018 brütete das Weibchen DEW 2T 589 mit dem dort auch schon etliche Jahre zuvor anwesenden unberingten Männchen im Nest auf der Kirche in Hohne. In diesem Jahr kam das Männchen nicht zurück. Ein Nachfolger fand sich bald. Die beiden harmonierten gut. Alles war in Ordnung - bis zum vergangenen Samstag. Am Vormittag kam eine Meldung, ein Storch würde schon länger regungslos in einem Hausgarten am Ortsrand stehen. Vor Ort fand Betreuer Gerd Papenburg den dort gemeldeten Storch nicht mehr vor. Später entdeckte er dann auf der großen Wiese hinter dem Haus DEW 2T 589, die dort ohne erkennbare körperliche Beeinträchtigungen auf Nahrungssuche war. In der Fläche befand sich auch noch ein unberingter Storch. Zeitgleich stand ein unberingter Storch im Nest auf der Kirche (Webcam).
 
Seither ist die Störchin nicht mehr auf das Nest zurückgekehrt und wurde auch nirgends woanders gesichtet. Der unberingte Storch auf der Kirche hingegen verließ von Samstagmorgen bis Dienstagvormittag kein einziges Mal das Nest. Er stand dort, arbeitete am für die Eiablage schon gut vorbereiteten Nest, ging hin und her, aber flog nicht ab. Erst seit Dienstagmittag ist er nun wieder ab und zu unterwegs.
 
Was mag sich am Samstagmorgen ereignet haben? Eine mögliche Erklärung ist diese: Bei dem lange regungslos im Garten an der Straße stehenden Storch handelte es sich die Störchin DEW 2T 589. Sie könnte einen Unfall erlitten haben, z.B. durch Kollision mit einem Auto, einer Hauswand, einem Weidezaun. Auch Legenot ist denkbar. Sie erholte sich dann wieder und gelangte auf die dahinterliegende große Wiesenfläche. Dort wurde sie dann abgelesen. Möglicherweise hatte sie sich aber doch äußerlich nicht erkennbare innere Verletzungen zugezogen, die eine Rückkehr zum Nest unmöglich machten. Wo sie dann abgeblieben ist, bleibt bisher unklar. Das Verhalten des allein gelassenen Männchens im Nest hingegen ist logisch. In den letzten Tagen vor der Eiablage hält immer mindestens ein Partner Nestwache. Da der/die andere aber nicht wieder kam, dauerte diese Nestwache über drei Tage - bis sich der Hunger doch zu stark wurde. Und der andere unberingte Storch auf der Wiese? Das könnte das Männchen vom naheliegenden Nest in Spechtshorn gewesen sein, das auch diese Nahrungsflächen nutzt. Oder war es vielleicht alles doch ganz anders?
Sonntag, 10 März 2024
Das erste Ei ist gelegt - auch eher als bisher
 
Könnte die diesjährige Storchenankunft wesentlich früher als zuvor auch Auswirkungen auf den Brutbeginn haben? Ja, das hat sie. Das erste Ei in den per Webcam einsehbaren Nestern bundesweit wurde bereits am 3. März gegen 22.00 Uhr in Knittelsheim entdeckt (Rheinland-Pfalz, Screenshot Ilona Höpfner). Gestern waren dort dann schon drei Eier zu sehen. In unserer Region wurde das erste Ei bereits in der Nacht vom 8.auf den 9. März in Wendeburg gelegt (PE, Screenshot Familie Kaufmann). Somit kann mit einem zeitigeren Brutbeginn auch bei weiteren früh eingetroffenen Storchenpaaren gerechnet werden.

Freitag, 08.März 2024
Der vierte Brutabbruch in Folge droht
Als 2021 das langjährige unberingte Männchen (Ostzieher) in Rötgesbüttel eintraf, wurde in "seinem" Nest schon gebrütet. Nach heftigsten Kämpfen gelang es ihm, den jüngeren Konkurrenten DEW 5T 295 (Westzieher) zu vertreiben. Die Brut wurde zerstört. Von einem Nachgelege wurden zwei Junge flügge. 2022 kam es wieder zur Auseinandersetzung zwischen den beiden. Diesmal siegte der Jüngere. Nach Zerstörung der Brut wurde noch einmal gebrütet, doch ohne Erfolg. 2023 wiederholte sich das Ganze, nur dass diesmal wieder der Alte gewann. Nachwuchs gab es trotz Nachgelege nicht mehr. Und nun, 2024? Trotz bisher zweier Niederlagen (bei einem eigenen Gewinn) hat der Jüngere nicht aufgeben. Er ist nun wieder auf dem Nest. Sollte dann auch der ostziehende Alte zurückkommen, ist vorgezeichnet, was passieren wird.
Mittwoch, 06.März 2024
Fridolin allein zu Haus
Die Beziehung von Fridolin und Mai im Nest auf dem Molkereischornstein im NAZ Leiferde nahm ihren Anfang 2018. Seitdem sind die beiden ein Paar. Allerdings: so ganz problemlos gestaltete sich die Beziehung nicht immer. 2021 zog Mai unvermittelt zum Nachbarn in Vollbüttel. In Leiferde gab es nur sporadische Kurzbesuche, immerhin auch mit Paarungen verbunden. Die klappten in Vollbüttel nicht so richtig. Aber dann, als der Brutbeginn unmittelbar bevorstehen musste, kam sie nach zwei Wochen doch nach Leiferde zurück und blieb. Die beiden zogen in dem Jahr zunächst drei Junge auf, die aber bald an Aspergillose, einer Schimmelpilzerkrankung der Atemwege, starben.
 
In den beiden Folgejahren gestaltete sich die Beziehung zwischen Fridolin und Mai dann wieder problemlos. Nun aber, im redensartlich "verflixten siebten Jahr", sehen Beobachter per Webcam und vor Ort: fast den ganzen Tag über steht nur ein Storch im Nest, und der trägt keinen Ring. Mai ist aushäusig. Immerhin kommt sie außer zu Kurzbesuchen noch nachts zurück. Und tagsüber? H.C. Albrecht beobachtete gestern mit dem Spektiv die beiden Störche auf dem Nachbarnest in Vollbüttel. Und siehe da: bei dem Weibchen handelte es sich um Mai! Das Vollbütteler Männchen ist übrigens immer noch dasselbe, und so richtig klappt es auch nicht zwischen den beiden.
 
Derzeit ist Fridolin tagsüber fast immer allein. Da steht er dann (Screenshot NAZ), baut am Nest, setzt sich wieder, vertreibt einen Fremdstorch, klappert - und schaut gen Osten. Was nun? Wird sich das Geschehen von 2021 wiederholen - und wenn ja, mit welchem Ausgang diesmal? Wir werden es verfolgen können.
Dienstag, 05. März 2024
Sie fehlen bisher in diesem Jahr
Täglich treffen weitere Störche bei uns ein. Im Kreis Gifhorn sind es aktuell schon über 80, im Kreis Celle um die 30. Es gibt aber auch langjährige Brutstörche, die wir in diesem Jahr nicht wieder gesehen haben. Und sie werden auch nicht wiederkommen. Auch ein Storchenleben ist endlich. Dies wird nun wohl auf DEW 3X 631 zutreffen. Sie, Jahrgang 2006 und 15 Jahre lang Brutstörchin in Rothemühle (GF), hatte in den letzten Jahren an einer sich immer weiter verschlimmernden Behinderung aufgrund einer Beinschiefstellung gelitten. Nun ist sie nicht mehr zurückgekehrt. Ihr auch schon sehr alter langjähriger Partner blieb aber nicht lange allein. Nach kurzer Gewöhnungsphase akzeptierte er eine neue Partnerin.
 
Im Hohne (Kreis Celle) traf zum ersten Male das Weibchen der letzten Jahre ein- und ihr Partner war noch nicht da. Dies ließ schon erahnen, dass er vielleicht nicht mehr wiederkommen würde. Und so war es dann auch. Da er unberingt ist, kennen wir sein genaues Alter nicht, aber geschätzt könnten es um die 20 Jahre (gewesen) sein. Ein Kennzeichen bei ihm war: keiner baute so viel artfremdes Material in sein Nest mit ein wie er (siehe Foto Nr. 10 in der 12er-Reihe auf der Startseite dieser HP). Auch hier fand sich rasch ein Nachfolger.
Donnerstag, 29.Februar 2024
Ankunftsgeschehen bis Ende Februar – zahlreicher und eher
Die Storchensaison begann in diesem Jahr damit, dass die Rückkehr der Störche eher und zahlreicher einsetzte als je zuvor. Dies hat sicher zum einen mit dem Gesamttrend einer immer früheren Storchenrückkehr zu tun. Zum anderen waren die Flugbedingungen diesmal auch sehr früh günstig dafür. Der erste Storch im Kreis Gifhorn traf am 30. Januar in Wahrenholz ein. Am 4. Februar waren es dann schon fünf. Die weiteren Ankünfte bis Ende Februar verteilten sich. Ein Schwerpunkt waren dabei die Tage zwischen dem 19. und 24.Februar mit 21 Rückkehrern.

Im Kreis Gifhorn sind bisher 64 Störche eingetroffen (einschließlich zweier Überwinterer), im Kreis Celle 29. In den drei Jahren zuvor waren es zu diesem Zeitpunkt in GF 43, 49, 44 und in CE 12, 20, 19. Das bedeutet für beide Kreise eine erhebliche Steigerung. Alle diese Störche sind Westzieher und schon Brutvögel der vergangenen Jahre.
Dienstag, 27. Februar 2024
Soforthilfeprogramm Klein Schwülper
Als heute vor einer Woche der erste Storch nach Klein Schwülper zurückkehrte, fand er nichts mehr vor. Sein von ihm erbautes Nest auf einem gekapptem Kastanienstamm war abgestürzt, der morsche Reststamm entfernt worden. Das Ganze hatte sich erst wenige Tage zuvor ereignet. Schnelle Hilfe tat not! Und die sah dann gestern Morgen so aus: Es gibt auf dem Hof einen ausrangierten Gittermast, der für eine Alternativlösung geeignet erschien. Die OA Barnbruch hatte ein neues Nest gefertigt. In das wurden vom Storch bereits angeschleppte Zweige eingebaut. Dann wurde das Ganze per Steiger mittig auf den Mast gesetzt. Anschließend wurden überhängende Zweige vom Nachbargrundstück beseitigt. Damit war ein freier Anflug gewährleistet. Kaum waren diese Arbeiten beendet, da stand auch schon der Storch oben im Nest und baute weiter! Fotos Friedrich Börner.
 
Fast täglich treffen neue Störche ein. Im Kreis Gifhorn sind es bislang 43. Zum Monatsende werden ich einen ersten Gesamtüberblick erstellen.
Mittwoch, 14. Februar 2024
Sieht so traute Zweisamkeit aus?
Wenn ein Storchenpaar schon viele Jahre zusammen ist, wird dies auch bei der Begrüßung nach der Rückkehr aus dem Winterquartier deutlich: Sie klappern, paaren sich, beginnen gemeinsam, das Nest herzurichten. Das galt auch für Hohne (Kreis Celle) wo das unberingte Männchen und das Weibchen DEW 2T 589 im Vorjahr zum 6.Mal in Folge miteinander verpaart waren und in dieser Zeit gemeinsam 19 Junge großgezogen hatten. Dabei war das Männchen immer sehr früh oft sogar als erster überhaupt im Kreis Celle angekommen.
 
In diesem Jahr traf das Weibchen bereits am 5.Februar ein. Vom Männchen war nichts zu sehen. Gestern Abend aber landete ein unberingter Storch neben ihr. Bei ihr war da aber von Wiedersehensfreude nichts zu spüren: Kein Begrüßungsklappern, sich Paarungsversuchen entziehen, Abstand halten. Offensichtlich war dies nicht ihr erwarteter langjähriger Partner.
 
Auch heute Vormittag blieb sie zu ihm auf Distanz (Foto Screenshot), setzte sich dann hin. Nach einiger Zeit flog er kurz ab, kehrte mit einem Zweig zurück und versuchte ihn einzubauen. Sie schaute noch nicht einmal hin, ebenso beim zweiten Zweig. Nach einiger Zeit flog sie weg, er dann auch, kam aber gleich mit einem dritten Zweig zurück. Später waren dann auch mal beide unterwegs. An Abend sind beide- nun schon etwas vertrauter- wieder im Nest gelandet. Es gab auch schon erste Anfänge gemeinsamen Nestbaus. Zu sehen ist das alles per auf Webcam bei www. gemeinde-hohne.de.
 
Meine Prognose: Sollte das vermutlich wesentlich ältere bisherige Männchen nicht mehr zurückkommen, hat das neue gute Chancen, seinen Platz einzunehmen. Manchmal braucht es eben etwas Zeit, sich aneinander zu gewöhnen.
 
Weitere Rückkehrer: In Hülperode ist seit heute mit der Ankunft des Weibchens das Paar komplett, in Triangel ist jetzt das Männchen da. Im Kreis Celle ist gestern auch der erste Storch in Altencelle eingetroffen.
Dienstag, 13. Februar 2024
Die Mai ist gekommen
Heute ist in Leiferde nun auch Mai eingetroffen - und das gerade noch rechtzeitig, um am morgigen Valentinstag mit  Blumen von Fridolin beglückt zu werden. Ich füge ein von ihm autorisiertes Vorab-Foto bei, wie er sich die Übergabe vorstellt.

Hinweis: Hier handelt es sich um einen Beitrag zum Thema "fake news". Aber Mai ist tatsächlich angekommen.
Montag, 12. Februar 2024
Weitere Ankünfte - einschließlich Fridolin
Nach einer kleinen (auch wetterbedingten) Pause setzt sich nun der Storcheneinflug fort. Heute Morgen war er zurück: Fridolin ist wieder "zuhause" in seinem Nest auf dem Schornstein im NABU AZ in Leiferde und hat sich auch gleich ans Aufräumen gemacht (Foto). Im Nest Im Winkel in Rothemühle war heute das seit dem 1. Februar anwesende Männchen in Begleitung. Allerdings handelt es sich bei dem zweiten Storch nicht um seine langjährige Partnerin DEW 3X 631. Die Neue war unberingt. Ob das mit den beiden harmoniert? Schließlich war das Männchen zuvor 16 (!) Jahre lang mit ihrer zuletzt immer schlimmer gehbehinderten Vorgängerin zusammen. Ob diese vielleicht nocheinmal wiederkommen wird? Und was dann? Zwei Störche standen heute im Nest in Triangel. Es war aber nicht das dortige Paar der letzten Jahre, sondern das aus dem nicht weit entfernten GF-Kästorf, das Storchenmännchen DEW 5X 367 mit Namen "Georg" und seine unberingte Partnerin. Er humpelte ziemlich. In Kästorf waren diese beiden bis dahin noch nicht wieder gesehen worden. Zur Übernachtung trafen sie dann aber dort ein.
Sonntag, 11. Februar 2024
Die ersten Paare sind wieder vereint
Inzwischen sind zwei weitere Störche im Kreis Gifhorn eingetroffen, die ebenfalls zu den Überwinterern in Spanien zählen dürften. Am 8.Februar kam auch das Weibchen in GF-Lehmweg an, zwei Tage darauf der zweite Storch in Wahrenholz. Somit sind bei uns jetzt zwei Paare komplett. In GF-Lehmweg (Foto Rita Lunde) ist dies zehn Tage früher als je zuvor der Fall, in Wahrenholz geschah es schon einmal am gleichen Datum im Jahr 2020. In Ahnsbeck (Kreis Celle) ist gestern ebenfalls der 2. Storch eingetroffen. Dort war der bisher früheste Termin zwei Jahre zuvor am 14.Februar.
 
Angekommen ist auch DEW 5T 289, der männliche Brutstorch von Wasbüttel. Er überwinterte im Bereich BS-Alba Deponie und Umgebung, war am 28. Dezember schon mal nach Wasbüttel zurückgekehrt, einige Tage darauf aber erneut zur Alba-Deponie geflogen und dann dort geblieben. Gestern stand er nun wieder auf seinem Nest in Wasbüttel. Vermutlich wird er nun hier bleiben.
Montag, 5. Februar 2024
1. Der Beleg
Meine Annahme, bei den ersten nun viel früher als bisher eintreffenden Störchen könnte es sich bereits um Rückkehrer aus Spanien handeln, wurde heute bestätigt. Danny Baumgart, Weißstorchbetreuer für den Kreis Peine, meldet die Ankunft von DEW 7T 984, Brutstorch in Wendeburg-Zweidorf. Und der wurde am 18.11. und am 02.12. 2023 in Pinto südlich von Madrid abgelesen, wo über 20.000 Srörche, darunter auch mehrere aus unserer Region, überwintern. Wir wissen das durch "unsere" Elena, die dort Ringe abliest und uns die Nummern zuschickt.
 
Neu eingetroffen ist ein links beringter Storch im Nest auf der Kirche in CE- Hohne. Höchstwahrscheinlich ist es die langjährige dortige Brutstörchin DEW 2T 589. Auch sie wurde schon in Pinto abgelesen.
 
2. Raus aus meinem Nest
Auch DEW 2T 507, langjähriger Brutstorch in Hülperode-Grenzweg, ist nun eingetroffen. Er stand heute Vormittag auf seinem Nest. Gegen Mittag war er dann unterwegs. Als er zurückkam, hatte sich dort inzwischen ein fremdes unberingtes Paar niedergelassen. Mit Vehemenz stürzte er sich auf die Nestbesetzer und vertrieb sie (Fotos Gerhard Braemer).
 
Solche und ähnliche Bilder wird es in der nächsten Zeit häufiger geben. Die Erfahrung zeigt, dass es gerade im stark besiedelten Raum Schwülper-Wendeburg in den Anfangswochen immer wieder auch zu Nestwechseln und Neubesetzungen mit damit verbundenen Auseinandersetzungen kommen wird.
Sonntag, 4. Februar 2024
Zeitiger als je zuvor:  Die Storchensaison 2024 ist eröffnet
Das Männchen ist da. Foto (c) Rita Lunde, GF-Lehmweg
Die ersten Weißstörche kommen zurück. Die erste Meldung erreichte uns diesmal bereits am 30. 01. Frühmorgens stand ein unberingter Storch im Nest auf der Kirche in Wahrenholz. Da er seither geblieben ist, gehen wir davon aus, dass es sich um einen der beiden Brutstörche der vergangenen Jahre handelt. Am 1. Februar wurde vom Nest Rothemühle-Im Winkel gemeldet, dass der erste Storch angekommen ist. Auch er ist geblieben. Hier wird es sich um das langjährige – unberingte - Männchen handeln. Auch ein dritter Storch wurde im Ort gesichtet. Am 2. Februar kam DEW 9X180, das Männchen vom GF-Lehmweg (Foto Rita Lunde), heute dann DEW 8X 562, das in Ahnsen. Das bemerkenswerte bei diesen ersten fünf Ankünften: Alle erfolgten an den jeweiligen Standorten 5-10 Tage früher als jemals zuvor! Ebenfalls trifft dieses auf den ersten Storch in Großmoor im Kreis Celle zu. Da auch aus anderen Regionen z.B. in Schleswig-Holstein in diesen Tagen eher als sonst die ersten Störche gemeldet werden, spricht vieles dafür, dass es sich bei ihnen um die ersten diesjährigen Rückkehrer aus den Winterquartieren in Spanien handelt. Das warme Wetter dort und günstige Flugbedingungen werden mit dazu beigetragen haben.
 
Zwei weitere Störche im Kreis Gifhorn waren allerdings schon wesentlich früher auf ihrem Nest, sind es aber derzeit gerade mal wieder nicht. Das Männchen DEW 5X 921 hat als ehemaliger Gehegestorch in den nun 17 Jahren seines Lebens Deutschland noch nie verlassen. Im Winter hält er sich an seinem Nest Ausbüttel-Siedlung auf, verbringt aber auch immer mal wieder längere Zeiten auf der BS- Alba-Deponie. Auch derzeit ist er dort, ebenso wie das nun neunjährige Männchen DEW 5T 289 (ein Nachkomme von Fridolin in Leiferde). Es wurde in den Tagen nach Weihnachten an seinem Nest in Wasbüttel gesichtet, vorher und nachher aber auf der Alba-Deponie. In früheren Jahren hat es auch schon in Spanien überwintert.
Samstag, 3. Februar 2024
Weißstorch-Überwinterung
Auch in diesem Jahr möchte ich die Berichte in meiner Homepage beginnen mit einem Rückblick auf die Weißstörche, die im Winter 2023/4 hier geblieben sind. Bei der Bestanderhebung wurden in Niedersachsen 51 Überwinterer gezählt. Im Vorjahr waren es 53. Damit hat sich die Anzahl nicht wesentlich geändert. Ein Überwinterungsschwerpunkt war wieder der Landkreis Wesermarsch mit 24 Meldungen. Hier gibt es auch die Storchenpflegestation in Berne. In der Leinemasch (Region Hannover) hielt sich lange Zeit eine 9er-Gruppe auf, im Bereich der BS-Alba-Deponie waren es zum Zähltermin 5. Einen Überblick zu den Überwinterungszahlen der letzten Jahre findet sich in dieser HP bei Niedersachsen-Winterstörche.
 
Der bundesdeutschen Überwinterungsschwerpunkt ist Büttelborn (Kreis Groß Gerau) in Hessen. Insbesondere eine große Deponie und Grünflächen bieten genügend Nahrung zum Bleiben auch den Winter über. Zwischen 250 und 300 Weißstörche überwintern hier diesmal (Fotos und Informationen Horst Usinger). Immer mal wieder werden in Büttelborn auch Störche aus unserer Region abgelesen.
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



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Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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