1. Quartal 2018
Bisher besetzte Storchennester - Zwischenstand, wird laufend aktualisiert (? = muss noch bestätigt werden)
Kreis Celle
Ahnsbeck (2), Altencelle (2), Bleckmar (1), Celle-Stadt (2), Großmoor (2), Hohne (1,1?), Hornbostel (2), Jeversen (2), Nienhagen (2), Oldau (2), Wienhausen (2), Winsen (2), Wolthausen (2)
Kreis Gifhorn
Ahnsen (2), Ausbüttel/Dorf im Wechsel mit Ribbesbüttel (1), Ausbüttel/Siedlung (2), Betzhorn (2), Calberlah/Wiesen (2), Dannenbüttel (2), GF-Kästorf (2), GF-Lehmweg (1), Hankensbüttel (1), Hoitlingen (2), Hülperode (2), Isenbüttel (1). Jembke (2), Knesebeck (2), Leiferde-Schornstein (2), Leiferde-Mast (2), Leiferde-Weide (2), Lüben (1?),Neudorf-Platendorf 99C (1,1?), Osloß (2), Radenbeck (2), Rötgesbüttel (2), Rothemühle (2), Rühen (2), Triangel (2), Ummern-Ost (1), Vollbüttel (2), Wahrenholz (2), Wasbüttel (1), Wesendorf (2), Westerholz (2), Weyhausen-Süd Hohe Horst (2), Weyhausen-West (2)
Samstag, 31. März 2018
Der erste Senderstorch ist zurück - die anderen fliegen wieder
Gut eine Woche nach der Rückkehr der ersten Ostzieher ist nun auch der erste besenderte Storch an seinem Zielort eingetroffen. Heute mittag landete "Michael" auf seinem Nest in Bargen (S.H. - Meldung J.Heyna) Er hatte eine westlichere Route eingeschlagen als "Gustav" und "Arthur", die sich mit vielen anderen aufgrund des heftigen Wintereinbruchs in den Karpaten in Bulgarien und Rumänien im Zugstau befanden. Nach der Wetterrbesserung ziehen sie nun wieder. Die beiden sind aber noch in Rumänien. Ebenfalls auf dem Weiterflug sind die zuvor in Bulgarien vom Eisregen überraschten und flugunfähig geborgenen Störche. Sie konnten nach liebevoller Betreuung gut eine Woche danach freigelassen werden. Anbei ein Video von einer solchen Freilassungsaktion: http://bnr.bg/de/post/100952098
Zu Aller Anfang ist schwer (29. März): Diese Erfahrung mussten gestern zwei weitere Dreijährige im Kreis Celle machen: In Celle/Stadt musste nach heftigen Kämpfen das neue Weibchen DEW 4T 769 vermutlich seiner Vorgängerin weichen. In Großmoor hat die Stelle des neuen Männchens DER AV 762 an der Seite des überwinternden Weibchens DEW 2T 566 nun ein unberingter Storch eingenommen.
Weitere Veränderungen im Kreis Celle: In Hohne landete heute bereits das vierte Weibchen dieser Saison. Wird es nun bleiben - oder auch weiterziehen wie die drei davor? Seit gestern ist der erste Storch in Bleckmar beringt. Es muss also ein Wechsel stattgefunden haben.
Im Kreis Gifhorn wurde aus Neudorf-Platendorf 99C die Ankunft des zweiten Storches gemeldet. Der erste Storch auf den beiden neuen Nestern in Ausbüttel/Dorf und Ribbesbüttel pendelt zwischen beiden Standorten hin und her.
Donnerstag, 29. März 2018
Aller Anfang ist schwer
Diese Erfahrung machen derzeit etliche der Störche, die mit 2 oder drei Jahren erstmals ins Brutgeschäft einsteigen (möchten). Häufig geschieht es, dass der junge Storch ein Nest oder eine noch freie Stelle besetzt, dann aber von seinem erst danach eingetroffenen Vorgänger vertrieben wird. Dies geschah in den letzten Tagen der dreijährigen Störchin DEH HM 978 in Dannenbüttel. Sie konnte gerade mal 2 Tage bleiben. Etwas länger konnte DEW 2T 584 solo in Hankensbüttel sein. Nach seiner Vertreibung wurde er nun auf dem Nest in Wendschott (WOB) abgelesen. Die zweijährige DEW 5T 284 hielt sich in den letzten Tagen mit einem unberingten Männchen in Wasbüttel auf. Heute ist der wieder solo, und sie steht auf dem Nest Weyhausen/West, dessen Männchen bereits seit fünf Wochen auf eine Partnerin wartete. Ob die Störchin freiwillig weitergezogen ist, weil Partner bzw. Neststandort doch nicht der/das Richtige waren, oder ob sie letztlich abgewiesen wurde, bleibt offen.
Der Dreijährige DEW 4T 434 wurde zunächst auf dem Nest Düpenwiesen nahe der Deponie Wolfsburg abgelesen. Danach versuchte er drei Tage lang, auf dem schon besetzten Nest in Osloß sesshaft zu werden. Er flog immer wieder Angriffe, wurde aber abgewehrt. Dann saß er erschöpft auf der Eiche beim Blitzer Ortsausgang Richtung Weyhausen (Foto R.Lunde), wurde aber auch von dort weggejagt. Wo er zur Zeit ist, ist unklar.
Wenn ein Paar über Jahre zusammen war und ein Partner kommt nicht wieder, dann geschieht es manches Mal, dass der allein Gebliebene einen neuen Interessenten zunächst abwehrt. Meistens gewöhnen sich die beiden dann aber doch aneinander und bilden ein neues Paar. So geschehen in diesem Jahr in Leiferde. Männchen Fridolin attackierte zunächst heftigst die dreijährige Dänin 1E 09 mit Namen Mai, die die Nachfolgerin der nicht wieder zurückgekehrten Friederike werden wollte. Sie hingegen gab nicht auf, und nun sind die beiden ein Paar geworden.
Und dann ist da noch das junge Paar DEW 4T 450 und DEW 5T 405. Er ist drei Jahre alt, sie zwei. Die möchten auf dem Gelände des NABU Artenschutzzentrums Leiferde sesshaft werden. Die drei dort vorhandenen Nester sind aber schon besetzt. So versuchen die beiden, auf dem Netz(!) über der Greifvogelvoliere ein Nest zu bauen. Weil dies ein völlig ungeeigneter Standort ist, muss nun jeden Tag das neu zusammengetragene Nistmaterial entfernt werden. Noch ist offen, wie es weitergeht.
Weitere Storchennachrichten: In Weyhausen Süd (Hohe Horst) hat sich nun ein neues Paar etabliert, nachdem die Vorgänger mit dem da 20-jährigen Männchen "Jonas" in diesem Jahr wieder ihr Nest auf dem Deponie-Gebäude (WOB) bezogen haben. Der erste Storch ist nun auch in Bleckmar (CE) eingetroffen.
Dienstag, 27. März 2018
Die ersten Ostzieher sind da
Seit gestern ist, was die Störche anbelangt, bei uns ein erheblicher Einflug festzustellen. Die ersten Ostzieher sind eingetroffen. Es sind die, die es gerade noch vor dem Wintereinbruch in Bulgarien und Rumänien geschafft haben, die Karpaten zu überwinden. Die, die dann kamen, befinden sich aufgrund der winterlichen Verhältnisse dort zur Zeit noch im Stau. Die Hoffnung besteht aber, dass sie aufgrund einer Wetterbesserung zu Ostern hin dann ihre Heimreise fortsetzen können.
Dies hat sich gestern und heute ereignet: Je zwei Störche sind eingetroffen in Westerholz und Rötgesbüttel. Einer stand auf dem Nest in Lüben, ein weiterer auf dem in Ummern/West. Außerdem hat es erneut heftige Storchenkämpfe in Osloß gegeben. Im Verlauf des morgigen Tages wird sich dann schon herausstellen, welche Störche zu bleiben gedenken und welche lediglich auf der Durchreise gerastet haben.
Montag, 26. März 2018
Die "Mai" ist gekommen
Inzwischen ist es gelungen, die Ringnummer der neuen, aus Dänemark stammenden Partnerin von "Fridolin" im Storchennest auf dem Schornstein am NABU Artenschutzzentrum in Leiferde zu identifizieren. Unsere Vermutung bestätigte sich: Sie lautet Copenhagen 1E 09. Damit ist klar: es handelt sich um die dreijährige Störchin "Mai" aus Gundsölille (Roskilde). Ihre Eltern "Ida" und "Emil" sind Projektstörche aus Schweden, die sich dann später in Dänemark angesiedelt haben, dort geblieben sind und auch im Winter nicht wegfliegen. Die von ihnen in jedem Jahr aufgezogenen Jungen aber begeben sich auf den Zug, so auch "Mai". Bei ihrer Beringung am 23.06.2015 wurde mit Hilfe einer Federprobe gleich auch festgestellt, dass es sich um ein Weibchen handelt. Erstmals bei uns abgelesen wurde "Mai" am 06.07.2017 von Adele Borschel in einer 30köpfigen Nichtbrütergruppe bei Nienwedel/Elbe (Infos Jörg Heyna). Mit nun drei Jahren ist es ihr erster Versuch, ins Brutgeschäft einzusteigen. Ich finde, dafür hat sie doch schon eine bemerkenswerte Beharrlichkeit an den Tag gelegt und sich auch nicht durch die zunächst heftigen Abweisungen entmutigen lassen.
Weitere Storcheninfos: Im Nest Leiferde/Weide ist jetzt ein unberingter Storch mit dem zweijährigen Partner DEW 6T 506. Ein weiteres junges Paar (der dreijährige DEW 4T 450 und die zweijährige DEW 5T 405 ) versucht sich auf der Greifvogelvoliere zu etablieren, aber attackiert auch die schon besetzten Nester auf dem Mast und auf der Weide.
Sonntag, 25. März 2018
Weiterhin Zugstau in den Südkarpaten
Stefan Kroll schreibt auf seiner HP www.stoerche-doberan.de:
"Auch in den letzten Tagen gab es weitere Schneefälle und eine insgesamt winterliche Witterung in weiten Teilen Südosteuropas. Das hat dazu geführt, dass ein Großteil der frühen Ostzieher (nach vorheriger Zugumkehr) auch weiterhin am Rande der Südkarpaten rastet. Die Störche haben sich in unterschiedlich großen Gruppen weiträumig verteilt und nach geeigneten Plätzen (z.B. Deponien oder offenen Flussläufen) Ausschau gehalten. Hier versuchen sie ihren Energieverbrauch zu reduzieren und auf besseres Wetter zu warten. In verschiedenen Regionen Bulgariens, Rumäniens und der Ukraine haben Menschen begonnen, den Storchentrupps Nahrung anzubieten. Wenn die Wettervorhersagen richtig liegen, soll es zum Osterwochenende zu einer grundlegenden Umstellung der Großwetterlage und einem Hochdruckgebiet über dem Balkan kommen. Warme südliche Winde würden dann ideale Voraussetzungen für den Weiterzug der Störche bieten. Vielleicht versuchen sie es aber auch schon vorher, denn der Zugtrieb (in Richtung heimatliches Brutrevier) ist in dieser Jahreszeit stark ausgebildet."
Weitere Storchenkurznachrichten
- Heftige Kämpfe um das Nest in Osloß (ist nun die Störchin vom Vorjahr zurückgekehrt?)
- Ein zweiter Storch in Hohne, aber wohl nur für einige Minuten
- Leiferde: "Fridolins" Neue aus Dänemark ist geblieben.
Samstag, 24. März 2018
"Fridolin" und die Neue aus Dänemark
Bundesweit wurde "Fridolin", Storchenmännchen in Leiferde, bedauert, weil er nun ohne seine langjährige Partnerin "Friederike" auskommen musste. Bis gestern. Da kam eine junge Störchin angeflogen und wollte zu ihm aufs Nest. Er hingegen wollte erst nicht so richtig, wehrte sie mehrfach ab. Offensichtlich hatte er noch "Friederike" im Kopf. Dann schaffte es die Neue doch aufs Nest (Foto H.-C. Albrecht). Der Schlaufenring über ihrem linken Fuß verrät ihre Herkunft: Sie stammt aus Dänemark. Der Hinweis kam von Jörg Heyna, der auf seiner HP www.stoercheimnorden.jimdo.com Storchenringe aus vielen Ländern und auch aus Dänemark abgebildet hat. Es gab dann einige noch nicht optimale Paarungsversuche. Über Nacht durfte sie bleiben. Heute nun dasselbe Bild: Mal standen die beiden einträchtig nebeneinander, mal pusselte sie eifrig am Nest. Mit der Paarung klappte schon etwas besser. Als sie über Mittag auf Nahrungssuche gewesen war und zurückkehrte, wehrte er sie aber immer wieder mit Schnabelhieben ab. Schließlich flog sie auf das Nachbardach. Danach waren sie dann doch wieder zu zweit. So ging das hin und her. Man darf gespannt sein, ob die beiden nun bald richtig zusammenfinden.
Mittwoch, 21. März 2018
Zur Situation der Ostzieher auf dem Balkan - Fortsetzung
Stefan Kroll schreibt in Ergänzung zu seiner gestrigen Mail:
Liebe Storchenfreunde,
gerade habe ich noch einmal ein wenig in den sozialen Medien recherchiert, was die zahlreichen, bei Schnee und Eisregen "gestrandeten" Störche in Bulgarien anbelangt. Man sollte es hinsichtlich der Auswirkungen sicher nicht dramatisieren, so einen Wintereinbruch im März gab es sicher auch schon in anderen Jahren und die allermeisten Störche werden ihn hoffentlich unbeschadet überstehen und nach Wetterbesserung weiterziehen.
Aber ich finde es vor allem beeindruckend, welches Interesse und Engagement die sicher nicht auf Rosen gebetteten Einwohner der Region den Störchen entgegenbringen. Heute waren Mitarbeiter eines bulgarischen "Wildlife Rescue Centres" im Nordosten des Landes unterwegs. Dort hauptsächlich scheint es für die Störche Probleme zu geben (während es weiter im Süden Bulgariens heute schon wieder 6 bis 11 Grad warm war).
Die Aktion ist auf der Facebook-Seite der Organisation in etwa so beschrieben (Basis: Google Übersetzer):
Unser Ziel ist es, alle Häuser zu besuchen, in denen es Störche gibt (soll wohl heißen: vorübergehend untergebracht wurden). Das Team hat zwei Tierärzte dabei und wird die Vögel überprüfen und entscheiden, welche von ihnen in einem wirklich schlechten Zustand sind und spezielle Hilfe benötigen. Diese Vögel werden in das Rettungszentrum transportiert, wo sie untergebracht und behandelt werden. Vögel in einem guten Zustand werden gleich freigelassen. Wir lassen genug Fisch zurück, damit wir es den Menschen leicht machen können.
In Hohne (CE) traf heute gegen 18.00 Uhr ein zweiter Storch ein. Die Art und Weise der ersten Paarungsversuche lässt darauf schließen, dass diese beiden im Vorjahr noch nicht zusammen waren. Vermutlich wird sich dann morgen zeigen, ob der neue Storch bleibt.
Dienstag, 20. März 2018
Wintereinbruch auf dem Balkan gefährdet Zugstörche
Bislang waren die ersten Ostzieher auf ihrer Heimreise aus den Winterquartieren relativ gut vorangekommen. Doch nun gibt es erhebliche Probleme auf dem Balkan. Anbei eine Mail von Stefan Kroll:
Liebe Storchenfreunde,
in Bulgarien scheint es zurzeit massive Probleme für die ziehenden Störche aufgrund von Eisregen zu geben. In der Facebook-Gruppe "Aktuelle Storchennachrichten" wurden mehrere kurze Videos (auch Fernsehbeiträge) gezeigt, die zeigen, wie einfache bulgarische Landbewohner zahlreiche Störche mit der Hand einfangen und sie zum Auftauen des Gefieders in ihre Häuser bringen.
Hier mal ein (übersetztes) Zitat aus einer Zeitung: "Wegen Eisregens, Frost UND Nebel konnten hunderte von Störchen nicht weiterfliegen. Ihre Flügel sind vereist. Allein im Gebiet von Dulovo befinden sich 200 - 300 Störche auf den Feldern. Der lokale RIOE (Umweltamt) erklärte, dass für die Vögel derzeit nichts getan werden kann. Dorfbewohner haben freiwillige Gruppen organisiert, die in die Felder gehen und die Störche retten."
Ähnliche Bilder aus der Ukraine. Da das Wetter in Rumänien/Bulgarien frühestens zum Wochenende besser werden wird, muss man sich gewiss einige Sorgen machen. Bei mehreren Senderstörche aus Nord- und Ostdeutschland scheint es seit gestern zu einem Umkehrzug gekommen zu sein.
Von den Senderstörchen ist bekannt, dass "Michael" auf einer Route weiter westlich dem Schlimmsten gerade noch entkommen ist und heute wohl schon über die Slowakei nach Polen gelangt. "Arthur", der in Rumänien wie "Gustav" in Rumänien die Route östlich des Karpathenbogens gewählt hat, ist in den letzten beiden Tagen wieder 200 km zurückgeflogen! Er sendet ja alle halbe Stunde eine SMS mit den Koordinaten seines jeweiligen Standortes.
Sonntag, 18. März 2018
Überall leere Nester - und "Fridolin" ist doch wieder solo
Bei einer kleinen Rundreise durch meine beiden Betreuungsgebiete war heute gegen Mittag wie in Hohne (siehe Foto!) auch kaum ein anderes Nest besetzt - und das, obwohl in den Kreisen Celle und Gifhorn - verglichen mit dem Vorjahr - jeweils schon mehr als die Hälfte der Störche zurückgekehrt ist. Der Grund dafür lag im eisigen Sturm von Nordosten her. Selbst wenn den Störchen Kälte nichts ausmacht und sie auch höhere Minustemperaturen gut ab können, hoch oben im Nest dem schutzlos ausgeliefert zu sein ist auch für sie nicht angenehm. Da suchen sie zumindest tagsüber lieber etwas geschütztere Bereiche am Boden auf. So entdeckte ich den Storch von Hankensbüttel auf einer heckengesäumten Grünfläche mitten im benachbarten Isenhagen und das Storchenpaar von Dannenbüttel in einem windgeschützten Bereich an der Aller nahe der Hauptstraße. Über Nacht liegen sie dann im Nest flach auf den Boden gedrückt oft eng nebeneinander. Weiterhin allein schläft allerdings Storch "Fridolin" im Nest auf dem Schornstein des Artenschutzzentrums in Leiferde. Das Weibchen, mit dem er kurze Zeit zusammen war, verschwand bald wieder. Es war eben doch nicht "Friederike", seine Partnerin der letzten Jahre. Die Chancen, dass sie noch kommt, werden von Tag zu Tag geringer. Aber es gibt ja auch noch andere Störchinnen.
Freitag, 16. März 2018
Das erste Ei ist gelegt
Viele Storchennester insbesondere in Süddeutschland werden kameraüberwacht, so auch das in Stollhofen (Baden-Württemberg). Dort ist seit heute das erste Storchenei zu sehen (siehe Foto!). Wann könnte es denn nun auch bei uns in Norddeutschland so weit sein? Gehen wir von den Erfahrungen im Vorjahr aus, dürfte es nicht mehr lange dauern. Da war der erste Brutbeginn (nach Ablage des 2. Eies) am 18. März in Weyhausen-West und in den dann folgenden Tagen in Leiferde-Schornstein, Weyhausen-Süd (Hohe Horst), Wesendorf, Rothemühle und Triangel. Allerdings hat es nun in allen diesen Nestern bis auf Rothemühle und Triangel erhebliche Veränderungen gegeben: In Weyhausen-West wartet das Männchen noch auf eine Partnerin (das damalige erste Weibchen starb nach einer Kollision), ebenso "Fridolin" in Leiferde. Als am Montag im Nest auf dem Schornstein ein Weibchen landete, es sogleich zur Paarung kam und dann beide einträchtig nebeneinander standen, schien klar zu sein: Das kann doch nur "Friederike" sein! Da mittlerweile aber kein zweiter Storch mehr gesichtet wird, war sie es wohl doch nicht. In Weyhausen-Süd (Hohe Horst) steht das Nest noch leer. Das vorjährige Paar ist zurück in die Deponie WOB gezogen. In Wesendorf ist das langjährige Männchen nicht wieder gekommen. Der erst vierjährige Nachbar aus Westerholz hat seinen Platz eingenommen, was dem Weibchen zunächst überhaupt nicht behagte. In all diesen Orten ist demnächst noch nicht mit dem Brutbeginn zu rechnen. Witterungsbedingt wird er vermutlich ohnehin an vielen Standorten später erfolgen als im Vorjahr.
Weitere Störche sind im Kreis Celle jetzt in Jeversen und Oldau eingetroffen und im Kreis Gifhorn in Radenbeck. In Ummern-West ist das neue Männchen nur einen Tag geblieben. Weiterhin unklar ist die Situation in Leiferde/Ort.
Donnerstag, 15. März 2018
Gründe für einen Wechsel nach dem ersten Jahr
Den drei im gestrigen Beitrag geschilderten Störchen, die nach der ersten Verpaarung im Vorjahr diesmal nun gewechselt haben, ist gemeinsam: Es war ein suboptimaler Brutstandort, an dem sie sich beim ersten Mal niedergelassen hatten. Entweder war dort überhaupt noch nicht oder nur sehr unregelmäßig gebrütet worden. Wenn junge Störche erstmals eintreffen, finden sie die besseren Standorte oft schon von älteren, erfahrenen Störchen besetzt. Außerdem geschieht es auch immer wieder, dass junge Störche ein da noch freies Nest besetzen, bei der Rückkehr der Vorgänger aber vertrieben werden. Somit bleiben ihnen dann oft nur Standorte mit weniger guten Nahrungsbedingungen. Im Jahr darauf älter, reifer und erfahrener geworden orientieren sie sich dann neu und versuchen, Nester mit günstigeren Voraussetzungen zu besetzen.
Mittwoch, 14. März 2018
Beim zweiten Mal doch Neuorientierung
Störche, die mit zwei Jahren ihre ersten Partnerschafts- und Bruterfahrungen machen, suchen nicht selten im folgenden Jahr einen anderen Neststandort. Dies trifft aktuell auf drei Störche in meinem Betreuungsbereich zu:
DEW 4T 450, Jahrgang 2015 aus Vorhop (GF), war im vergangenen Jahren an vielen Orten zwischen Parsau und den BS-Rieselfeldern unterwegs, darunter auch gut fünf Wochen mit einer unberingten Partnerin in GF-Winkel. In diesem Jahr ließ er sich am 11. März im Nest auf der Kopfweide im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde nieder. Dort ist er aber nicht mehr. Heute mittag las ich ihn dann auf dem Nest Ummern-West ab.
DEW 4T 769, Jahrgang 2015 aus Ottersen/Verden, war als Zweijährige Brutstörchin in Bockelskamp (CE), allerdings ohne Bruterfolg. Offensichtlich waren die Eier nicht befruchtet. Dorthin kehrte sie am 8. März zurück, blieb aber nur für einen Tag. Dann wechselte sie zu dem unberingten Männchen im Baumnest Celle/Stadt, wo sie heute von G. Papenburg abgelesen wurde.
DER AV 762, Jahrgang 2015 aus Theisbergen (Rheinland-Pfalz) war die ganze letzte Saison mit DEW 0X 763 in Altencelle-Burg. Am 08.03. übernachtete er hier, um dann nach Großmoor zu wechseln. Dort ist die überwinternde Störchin nach zuletzt einem Monat Abwesenheit zurück. Nun versuchen die beiden, ein Paar zu werden.
Sollten die genannten drei Störche bleiben, dann aber ihre Vorgänger doch noch zurückkehren, wird es zu Kämpfen kommen. Dabei gewinnen oft die Älteren, Erfahreneren. Aber warten wir ab.
Dienstag, 13. März 2018
Die ersten Ostzieher jetzt in Europa
Die ersten Senderstörche aus Schleswig-Holstein haben den Bosporus überquert und sind nun in Europa. Bei guten Zugbedingungen vor allem im Balkanbereich ist mit ihrer Ankunft am Zielort in der letzten Märzwoche zu rechnen.
Montag, 12. März 2018
Harmonisch ist das (noch?) nicht
Am 8. März hatte das vorjährige Nachbarmännchen aus Westerholz den bis dahin noch freien Platz auf dem Nest in Wesendorf eingenommen. Der schon zwei Tage vorher dort eingetroffenen Brutstörchin war das nicht angenehm. Sie zog sich aufs Nachbardach zurück. In den folgenden Tagen blieb das so. Zuweilen stand sie auch auf der Sirene. Gestern nun schien es einen Durchbruch zu geben. Als sich, wie Friedrich Börner beobachtete, ein Fremdstorch näherte, schlüpfte sie neben den Neuen auf "ihr" Nest. Gemeinsam klapperten sie gegen den Störenfried. Als der verschwunden war, erfolgte sogar eine Paarung. Danach - flog sie aber wieder aufs Dach. Heute mittag nun standen beide auf dem Nest - aber in immer noch über einem Meter Abstand zueinander. Manches im Leben braucht eben seine Zeit.
In den letzten Tagen kamen weitere Störche zurück. Im Kreis Gifhorn sind nun auch die Paare in Ausbüttel und Vollbüttel komplett. Ein Storch ist in GF-Lehmweg. Im Kreis Celle sind jetzt beide Störche da auch in Wolthausen. In Bockelskamp hält sich ein Einzelstorch auf, ebenso in Großmoor. Bei letzterem handelt es sich aber nicht um einen der vorjährigen Brutstörche, sondern um das vorjährige Weibchen aus Altencelle-Burg. Das hatte dort nur einmal übernachtet und war dann weiter gezogen.
Freitag, 9. März 2018
Masseneinflug in kurzer Zeit
Nach dem Abzug der Kaltluftfront kommen seit Beginn dieser Woche Tag für Tag immer mehr Störche zurück. Ich kann da nur meinem Kollegen Alfons R. Bense in NRW zustimmen, der schreibt: "Wohl nur selten zuvor hat es so einen zahlreichen, fast zeitgleichen Einflug von Rückkehrern bei uns gegeben". In etlichen Fällen trafen beide Partner, um nur wenige Stunden getrennt, sogar am gleichen Tage ein. Zu den bisherigen Meldungen kommen nun im Kreis Gifhorn hinzu: die Paare in Betzhorn und Calberlah/Wiesen, der zweite Storch in GF-Kästorf und Rühen, sowie der erste in Knesebeck. Im Kreis Celle sind es die Paare in Celle/Stadt und Wienhausen, der zweite Storch in Nienhagen, sowie der erste in Altencelle-Burg und in Wolthausen.
"Die Neuen" - wie ist es ihnen weiter ergangen?
In vier Fällen tauchte bisher ein gegenüber dem Vorjahr anderer Partner auf. Den Weibchen, die dabei in Ahnsen und Ahnsbeck zunächst mit dem Nachbardach Vorlieb nahmen oder nehmen mussten, gelang es dann in beiden Fällen doch relativ schnell, als neue Partnerin akzeptiert zu werden. In Dannenbüttel war das neue vierjährige Weibchen aus Thüringen gemeinsam mit dem Männchen angekommen. Die beiden müssen demzufolge schon unterwegs zusammengefunden haben. Allerdings währte die neue Zweisamkeit gerade mal gut einen Tag. Dann kam "die Alte" zurück, und "die Neue" musste weichen. Komplizierter ist der Sachverhalt in Wesendorf, wo das vorjährige Nachbarmännchen aus Westerholz den noch freien Platz eingenommen hat. Auch heute stand es allein im Nest. Die Brutstörchin der letzten Jahre hingegen entdeckte ich auf einer Sirene in der Nachbarschaft. Unklar ist, ob er sie nicht aufs Nest lässt oder ob sie sich nicht traut, zu dem ungewohnten neuen Männchen aufs Nest zu fliegen.
Donnerstag, 8. März 2018
Weitere Rückkehrer, ein netter Nachbar, noch eine Neue und ein Problem
Die Flugtage halten an. Im Kreis Gifhorn war das Männchen "Georg" schon am Samstag in GF-Kästorf eingetroffen. Dann wurde gestern ein Storch in Wasbüttel und heute einer in Osloß gemeldet. In Leiferde kam nun auch das Weibchen auf dem Mastnest an - "Friederike" auf dem Schornstein hingegen fehlt noch.
Nach der Ankunft des Wesendorfer Weibchens am Dienstag entdeckte Hans-Christian Albrecht heute vormittag im Nest einen Ringstorch mit der Nummer DEW 2T 524 - sie hingegen stand auf dem Dach daneben. Der Grund: Es war nicht ihr langjähriger Partner, sondern ihr vorjähriger Nachbar, das Männchen aus Westerholz, der dessen Platz eingenommen hatte. Er hatte wohl nach seiner Ankunft entdeckt, dass die Weibchen nebenan noch solo war, hatte gleich die Chance beim Schopf ergriffen und war dorthin umgezogen. Ihr hingegen war das offensichtlich nicht so recht. Darum hielt sie erst mal Abstand. Es bleibt in jedem Fall spannend. Werden jetzt die beiden ein Paar? Doch wenn dann das langjährige Männchen auftaucht, wird es sicher zu heftigen Kämpfen kommen.
Im Kreis Celle ist seit heute mittag nun auch das Paar in Altencelle komplett. In Ahnsbeck stellte sich heute morgen die Situation so dar: Im Nest stand ein Storch, auf dem Scheunendach ein zweiter und in der Luft kreiste ein dritter. Beim Storch im Nest handelte es sich um das beringte Männchen des Vorjahres, das vorgestern eingetroffen war. Heute früh waren dann zwei weitere Störche gekommen. Während der eine doch bald weiterflog, entschloss sich der andere zum Bleiben und nahm erst mal auf dem Dach Platz. Wäre es ein Männchen gewesen, wäre es sofort zur Auseinandersetzung mit dem Nestbesitzer gekommen. Das war aber nicht der Fall. Somit handelte es sich offensichtlich um ein Weibchen, und zwar um ein anderes als im Vorjahr. Gleich aufs Nest gelassen wurde es aber nicht. Das Männchen hatte wohl zunächst noch die frühere Partnerin im Kopf. Zum Mittag hin kam dann die Nachricht: Nun stehen beide im Nest. Die Zukunft wird zeigen, ob "die Neue" bleibt. Sollte dies der Fall sein und dann auch ihre Vorgängerin kommen, wird sich erweisen, wer die Stärkere ist.
Aus Hohne (CE) kam am Morgen ein Notruf. Dem Storch im Nest auf der Kirche hing offensichtlich ein PVC-Schlauch bzw. Plastikteil am Unterschnabel fest, von dem er sich nicht befreien konnte. Am Vormittag wurde dann der Zoom der neuen Nestkamera aktiviert. In der Großaufnahme zeigte sich: Der Schnabel ist wieder frei. Es konnte Entwarnung gegeben werden. Übrigens: Die Hohner Störche sind wohl unter allen die fleißigsten Müllsammler. In den letzten Jahren habe ich im Nest u.a. gefunden einen Kartoffelsack, ein Plastikband, weitere Plastikreste, Bindegarn, Hartschaum, ein schmales längliches Gummi, einen Einweghandschuh, einen Spanngurt und als bisherige Krönung ein süßes kleines Plüschschwein mit Knopfaugen.
Mittwoch, 7. März 2018
Flugtage
Nachdem die Kaltluftfront abgezogen ist, kommen nun weitere Storchen-Rückkehrer. Als erster überhaupt im Kreis Celle traf am Montag das langjährige Männchen Helgoland T 201 mit dem Alu-Ring über dem rechten Fuß wieder in Nienhagen ein (Foto G. Papenburg). Gestern folgten beide Störche in Winsen und jeweils der erste in Ahnsbeck, Hohne und Hornbostel, heute der erste in Altencelle und der zweite in Hornbostel. Das Männchen dort ist nun schon 19 Jahre alt. Mit seiner vierzehnjährigen Partnerin bildet es damit zum zwölften Mal in Folge ein Paar.
Im Kreis Gifhorn ist in Radenbeck seit Montag wieder ein Storch. Gestern wurde der nun 21-jährige "Jonas" ( Helgoland-Ringnummer 072 T) mit seiner unberingten Partnerin gemeldet. Wie anfangs 2017 wechselten die beiden auch diesmal zunächst wieder zwischen dem vorjährigen Brutnest Weyhausen-Süd (Hohe Horst) und dem Nest in der Deponie Wolfsburg, wo sie zuletzt 2016 gebrütet hatten. Heute traf in Dannenbüttel das nun auch schon zwölfjährige Männchen mit einem neuen Weibchen mit der Ringnummer DEH HM 978 ein. Sie ist erst vier Jahre alt, stammt aus Dankmarshausen in Thüringen und hat in Spanien überwintert. Am Abend landete dann ein Storch in Jembke. Ob er bleiben wird?
Montag, 5. März 2018
1 + 1 = ?
Eine Beobachtung, wie sie heute von Friedrich Börner in Ahnsen gemacht wurde: Ein Storch, in diesem Fall DEW 8X 562, das dortige Männchen seit 2015, steht im Nest oben auf dem Schornstein. Auf dem Hausdach daneben steht ein zweiter Storch. Eine Zeitlang tut sich nichts. Dann fliegt das Männchen vom Nest - und der andere Storch aufs Nest. Bereits nach einer Minute kehrt das Männchen zurück, schubst den anderen mit einem kurzen Schnabelhieb runter. Der nimmt dann wieder seinen Platz auf dem Nachbardach ein, ohne dass er dort behelligt wird.
Dieses Geschehen ist so zu interpretieren: Der zweite Storch ist ein Weibchen - allerdings nicht das der letzten Jahre. Es versucht bei dem Männchen zu landen, wird aber zunächst abgewiesen. Er hat noch die bisherige Partnerin im Kopf. Wäre der zweite Storch ebenfalls ein Männchen, würde es zu Kämpfen kommen und der Sieger den anderen verjagen. Das ist aber nicht der Fall. Wie wird die Geschichte weitergehen? Nun, wenn das neue Weibchen beharrlich ist und es immer wieder versucht, wird es in den meisten Fällen dann eben am zweiten oder dritten Tag doch angenommen und darf bleiben. Dann sind nun die beiden ein Paar - siehe dazu auch unten Begebenheiten in dieser HP den Bericht Weibliche Taktik (2012)!. Falls das alte Weibchen aber auch wieder eintrifft, wird es versuchen, "ihr" Nest zurück zu erobern, und das kann dann zu heftigen Kämpfen führen.
Wie hier geschildert, spielt es sich immer mal wieder so oder ähnlich ab. Es kann aber anders ausgehen: Manchmal finden der alte und der neue Partner sofort zusammen - wie 2016 in Leiferde "Fridolin" und seine bisherige Nachbarin aus Vollbüttel. Aber dann kam "Friederike" (die Alte) und jagte die neue davon. 2013 kehrte in Nest Parsau/Wiesen das langjährige Weibchen nicht wieder zurück. Das Männchen ließ die ganze Saison über keine andere aufs Nest - und kam im nächsten Jahr ebenfalls nicht wieder.
Heftig ging es 2003 in Wienhausen (CE) zu. Das alte Männchen vertrieb ein neues Paar, dessen Weibchen aber immer wieder versuchte, aufs Nest zu gelangen. Kurzfristig gelang ihr das auch, es kam zu Paarungen, aber anschließend wurde sie gleich wieder runtergeschupst. Abends allerdings durfte sie dann aufs Nest - aber nur bis zum nächsten Morgen. Wenn es hell wurde, musste sie wieder weichen. Gut zwei Wochen (!) ging das so. Schließlich wurde ihr dann aber wohl doch klar, dass ihr hier keine gemeinsame Zukunft beschieden sein würde. Sie verschwand - und er blieb diese Saison solo.
Letzte Meldung: Seit heute morgen (06.03.) stehen beide Störche auf dem Nest in Ahnsen.
Sonntag, 4. März 2018
Störche im Winter
Wenn im Winter bei Frost und Schnee die Nahrung für überwinternde oder bereits eingetroffene Störche vor Ort knapp wird, suchen sie oft die nächstgelegene Deponie auf. An diesem Wochenende wurden von der Alba-Deponie am Rande der Braunschweiger Rieselfelder zwischen 20 und 25 Störche gemeldet. Anbei ein Foto von Thomas Brandes. Ähnliche Erfahrungen konnten wir 2013 machen, als nach einem erneuten Wintereinbruch Mitte März dieser bis Mitte April andauerte. Auf der Alba Deponie und der Wolfsburger Deponie wurden damals insgesamt bis zu 60 Störche gezählt. Es ist schon erstaunlich, was im Biomüll, den Kompostierungen, aber auch in den anderen Bereichen offensichtlich an für sie verwertbarer Nahrung vorhanden ist. Dabei handelt es sich nicht nur um lebende Beute etwa von Mäusen und Ratten, sondern ganz wesentlich auch um fleischliche Überreste. Störche sind eben auch Aasfresser.
Seit einigen Tagen zurückgekehrt ist nach dem Männchen nun auch DEW 3X 631, die langjährige Störchin in Rothemühle (GF - zuvor Klein Schwülper). Gestern war sie eine von vielen Beringten unter den Störchen auf der für sie nur 2 km entfernten Alba-Deponie. Dort hatte sie sie auch in den Jahren zuvor immer mal wieder Nahrung gesucht. Auf dem Nest in Ahnsen wurden heute erstmals zwei Störche gesehen.
Freitag, 2. März 2018
Kaltluftfront blockiert Storchenrückkehr
Die ersten zwölf Weißstörche trafen im Kreis Gifhorn ab dem 24. Januar so früh wie nie zuvor ein. Sie kamen damals mit einer wärmeren Südwestströmung aus Frankreich und Spanien zurück. Seitdem uns aber in den letzten zehn Tagen die Kaltluftfront mit Dauerfrost fest im Griff hat, sind keine weiteren Rückkehrer zu verzeichnen. Wenn wir nun den 1. März als Stichtag nehmen, zeigt sich im Vergleich mit dem Vorjahr: Weitere 12 Störche, die 2017 bereits bis Ende Februar eingetroffen waren, sind bis jetzt noch nicht wieder zurückgekehrt. Im Kreis Celle waren es im Vorjahr sechs Störche - von denen ist in diesem Jahr noch kein einziger wieder da! Entweder sind sie witterungsbedingt später aus ihren Winterquartieren aufgebrochen - oder sie legen derzeit Zwischenstopps ein. Mit Abzug der Kaltluftfront in den nächsten Tagen werden vermutlich auch wieder Störche bei uns ankommen.
Dienstag, 27. Februar 2018
Übersicht zum Weißstorchbestand (Hpa) in Deutschland
Aus dieser Übersicht geht hervor, dass sich von Jahr zu Jahr mehr Weißstorchpaare (Hpa) in Deutschland niederlasssen. Regional gibt es dabei allerdings erhebliche Unterschiede. In den neuen Bundesländern nimmt der Bestand immer mehr ab, in den alten hingegen steigt er stetig an. Besonders gravierende Einbrüche verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern (MV), am stärksten wächst die Zahl derzeit in Baden-Württemberg (BW). In Niedersachsen (NI) hat sich der Bestand der Storchenpaare seit 2004 mehr als verdoppelt.
Der Rückgang im Osten hängt ganz wesentlich damit zusammen, dass diese Störche zumeist Ostzieher sind und in Afrika überwintern. Schwierige Nahrungsbedingungen und viele Gefahren dort und unterwegs führen zu erheblichen Verlusten. Hinzu kommt, dass in den neuen Bundesländern durch den landwirtschaftlichen Wandel viele Nahrungsflächen verloren gegangen sind.
Anders verhält es sich bei den Westziehern. Viele von ihnen überwintern bereits in Spanien und auch schon in Frankreich. Dort finden sie in Mülldeponien, Reisfeldern und Feuchtbiotopen genug Nahrung. Der Flug vom Winterquartier aus dauert oft nicht mal zwei Wochen. So kommen die Westzieher früher, zahlreicher und in meist guter Verfassung zurück - eine wesentliche Ursache für das Anwachsen der Population bei uns.
Montag, 26. Februar 2018
Es hat geklappt
In Hankensbüttel war der Mast mit dem Storchennest im oberen Teil krumm geworden (siehe Beitrag vom 18. Februar) Am vergangenen Wochenende erfolgte nun eine gemeinsame Aktion von Mitarbeitern des Otterzentrums und der Freiwilligen Feuerwehr Hankensbüttel. In einem ersten Schritt gelang es, den Mast mit Hilfe eines Greifzuges auch oben wieder in die die Senkrechte zu bringen. Anschließend wurde er mit einem 10 mm starken Stahlseil fixiert (Foto Manfred Gades). Damit ist die Gefahr einer weiteren Neigung und evtl. sogar eines Nestabsturzes erst mal gebannt. Weitere Maßnahmen sollen dann nach der Brutsaison durchgeführt werden. Eine Überlegung ist, ein neues Nest auf einer daneben am Ufer stehenden Eiche zu installieren. Dort wäre es dann in Notfällen und zur Beringung der Jungen auch mit einem Hubsteiger erreichbar. Bei dem derzeitigen Standort auf der Insel ist dies nicht möglich.
Freitag, 23. Februar 2018
Senderstörche haben den Rückflug angetreten - weitere Rückkehrer
Die in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt besenderten Störche fliegen bis auf eine Ausnahme die Ostroute Sie überwintern vor allem in der Region Südsudan-Tschad. Inzwischen haben sie die Heimreise angetreten. Damit liegen sie im Zeitrahmen der vergangenen Jahre. Mögliche Ankunftstermine sind daraus aber noch nicht zu erschließen. Dafür sind die zu bewältigenden Strecken viel zu weit und weisen auch zu viele Unwägbarkeiten auf. Aktuell tauchen offensichtlich aufgrund ungünstiger Winde Probleme bei der Überquerung der Nubischen Wüste auf. Auch die Westzieherin "Ronja" hat inzwischen von ihrer Überwinterungsregion nahe Madrid aus den Heimflug angetreten. Sie könnte in zwei Wochen eintreffen - es sei denn, die gegenwärtige Kaltluftfront bei uns veranlasst sie, ihre Rückreise zu unterbrechen.
Neu eingetroffen ist gestern im Kreis Gifhorn jeweils der erste Storch in Ahnsen, Rühen und Weyhausen/West. Hingegen ist der am 16. Februar in Radenbeck gemeldete Storch nach einem Tag mit Übernachtung dann doch weitergeflogen.
Dienstag, 20. Februar 2018
Weitere Rückkehrer und eine Winterflucht
Nun sind auch die ersten Rückkehrer auf dem Gelände des NABU Artenschutzzentrums in Leiferde eingetroffen. Seit gestern steht der langjährige Brutstorch "Fridolin" wieder im Nest auf dem Schornstein und wartet nun auf seine "Friederike". Im Nest auf dem Mast ist ebenfalls der erste Storch angekommen.
Seit dem vergangenen Mittwoch nicht mehr auf Ihrem Nest aufgetaucht ist hingegen die Brutstörchin in Großmoor. Sie hatte ja bis dahin vor Ort überwintert und sich dabei einer Gruppe von Silberreihern und einem Graureiher angeschlossen. Nun ist sie abgezogen zu dem Zeitpunkt, als mit der Kaltluftfront die ersten Nachtfröste einsetzten. Regenwürmer, ihre Hauptnahrung die ganze Zeit zuvor, konnte sie nun nicht erbeuten. Eine solche Winterflucht konnte ich schon mehrfach feststellen. Wenn Störche vor Ort nicht genügend zu fressen finden, fliegen sie dorthin, wo es Nahrung gibt - auf Deponien auch in weiterer Entfernung oder zurück in die angrenzenden Länder, wo es weniger winterlich ist.
Sonntag, 18. Februar 2018
Nicht schief, sondern krumm
Seit dem letzten kräftigen Sturm im Dezember ist beim Storchennest am Otterzentrum in Hankensbüttel (GF) eine deutliche Neigung zur Seite zu erkennen. Der Mast steht allerdings fest im Boden - in U-Eisen auf einem Betonblock. Krumm wird er lediglich im oberen Bereich. Einmal im Sturm oben zur Seite gedrückt hatte das sehr hohe Gewicht des Nestes bewirkt, dass der Mast nicht mehr in die Senkrechte zurückkam. Es besteht die Gefahr, dass die Krümmung weiter zunimmt und dadurch die Storchenbrut gefährdet wird. In einem ähnlichen Fall vor vier Jahren in Triangel reichte es, das Nest weitgehend abzutragen. Danach wurde der Mast von allein wieder grade.
In Hankensbüttel ist eine solche Maßnahme allerdings nicht so einfach möglich. Der Mast steht mehrere Meter vom Ufer entfernt auf einer kleinen Insel und ist nur zu Fuß über eine dafür extra zu errichtende Überquerung zu erreichen. Er kann so auch nicht aus seiner Verankerung gelöst und flach gelegt werden. Da die Storchensaison unmittelbar bevorsteht, ist in einer ersten Aktion jetzt geplant, mit Seilen den krummen Teil des Mast wieder gerade zu ziehen und dann festzubinden. Weitere Maßnahmen sollen dann nach Abschluss der Brutzeit überlegt und durchgeführt werden.
Nächste Rückkehrer im Kreis Gifhorn eingetroffen
Gestern ist in Radenbeck und in Wahrenholz jeweils der erste Storch angekommen, seit heute stehen gleich beide Brutstörche auf dem Nest in Hülperode - und alle wie schon in Triangel und Rothemühle wesentlich eher als je zuvor.
Donnerstag, 15. Februar 2018
Überwinterungskolonie bei Narbonne
Zur Vermutung, dass Weißstörche zunehmend bereits in Frankreich überwintern und darum so früh zurückkommen, hier nun ein weiterer Beleg:
2012 hatte ich nach Ausfall der Brutstörchin in Parsau/Ort (GF) drei Eier geborgen und nach Leiferde gebracht. Zwei Junge wurden dort flügge, darunter DEW 0X 642. Dieser, ein Weibchen, war 2017 Brutstorch in Drage-Stove (LK Harburg) und hat mehrfach im Reserve Africaine de Sigean (Südfrankreich) überwintert. Auf meine Frage, ob in diesem Tierpark noch mehr Störche überwintern, bekam ich soeben die Antwort: Wohl incl. einiger der 25-30 Brutpaare im Tierpark sind jetzt täglich bis zu 300 - meistens aus Deutschland stammende - Überwinterer dort, die sich vor allem in den umliegenden Mooren und auf der Mülldeponie in Narbonne ernähren!
Dienstag, 13. Februar 2018
Nun kommen die nächsten zurück
Nach dem ersten Storcheneinflug Ende Januar gab es in den folgenden Tagen mit Einsetzen der Kaltluftfront keine weiteren Rückkehrer mehr. Seit gestern ist nun wieder Bewegung da. In Hoitlingen standen heute morgen erstmals wieder zwei Störche im Nest. Das Paar in WOB-Warmenau ist seit gestern komplett. In Ausbüttel/Siedlung kam ebenfalls gestern der erste Storch und musste gleich sein Nest gegen einen Konkurrenten - das überwinternde Männchen aus dem benachbarten Isenbüttel? - verteidigen. Er blieb über Nacht und war auch heute vormittag noch da.
Heute am frühen Nachmittag hielten sich sieben (!) Störche in der Deponie Wolfsburg auf, darunter das Paar aus Triangel, das gerade eingetroffene Männchen aus Hoitlingen, vermutlich auch das Weibchen, sowie drei unberingte Störche, darunter wohl auch die beiden aus Warmenau. Diese Beobachtung zeigt: Da zur Zeit der Boden noch gefroren ist und zumindest keine Regenwürmer erbeutet werden können, fliegen die Störche zur Deponie. Dort finden sie im Kompostierungsbereich offensichtlich immer etwas zu fressen.
Sonntag, 11. Februar 2018
Vergrämungsversuch
In Mainz-Laubenheim nutzen nun schon 25 Storchenpaare Strommasten als ideale Unterlage zum Bau ihrer Nester - mit weiterhin steigender Tendenz. Es ist aber auch schon zu storchenbedingten Störungen und Stromausfällen gekommen. Ein Entfernen der Nester im Herbst nutzt nichts. Im nächsten Frühjahr bauen die Störche dort einfach wieder neu.
In Münster (NRW) gibt es ähnliche Strommasten. Damit die Störche gar nicht erst auf die Idee kommen, auf dem Mast zu landen und dann möglicherweise dort sogar ein Nest zu bauen, hat der zuständige Energieversorger "Westnetz" nun vorsorglich einen Vergrämungsversuch unternommen: Auf einem Mast wurde ein Plastikstorch installiert in der Hoffnung, er werde Artgenossen abschrecken.
Bisherige Erfahrungen mit Storchattrappen machen allerdings wenig Hoffnung, dass die Maßnahme erfolgreich sein könnte. In Gifhorn-Kästorf hatten die Nestbesitzer zusätzlich noch zwei Plastikstörche im Garten aufgestellt. Das Storchenpaar im Nest auf Mast daneben reagiert überhaupt nicht darauf. Anders verlief 2009 das Geschehen in Fredenbeck im Kreis Stade. Eine Nisthilfe dort war all die Jahre nicht angenommen worden. So setzte man einen Plastikstorch ins Nest. Alsbald erschien ein Storchenmännchen , "verliebte" sich in den Plastikstorch, versuchte sich immer wieder mit "ihr" zu paaren - und baute fleißig das Nest aus. Sollte dies auch die Storchenattrappe auf dem Mast in Münster bewirken, dann würde sich die erhoffte Abschreckungsmaßnahme genau ins Gegenteil verkehren. Und wie ging die Geschichte in Fredenbeck aus? Ein "echtes" Weibchen kam hinzu und attackierte die vermeintliche Rivalin heftig. Nachdem die dann aus dem Nest entfernt worden war, gab es nun ein "echtes" Storchenpaar. So hatte also der Plastikstorch für eine Neuansiedlung gesorgt!
Freitag, 9. Februar 2018
Der erste Schwung ist durch - nehmen Überwinterungen in Frankreich zu?
Ende Januar waren in vielen Regionen Norddeutschlands die ersten Störche eingetroffen. Seitdem werden kaum noch weitere Rückkehrer gemeldet. Dies liegt sicher wesentlich mit daran, dass sich die Großwetterlage verändert hat. Die kräftige Südwestströmung, mit der die ersten Störche gekommen waren, gibt es derzeit nicht mehr. Statt dessen hat sich bei uns eine Kaltluftfront breit gemacht. Offensichtlich bekommen die Störche dies bereits in ihren derzeitigen Winterquartieren oder zumindest unterwegs auf dem Rückflug mit. Dabei verstärkt sich inzwischen die Empfindung, dass die zuerst eingetroffenen Rückkehrer weder in Afrika, noch in Spanien, sondern viel näher an uns dran in Frankreich und den Niederlanden überwintert haben könnten. Von der am 24.01.18 in Hoitlingen eingetroffenen Störchin gibt es eine Meldung vom 02.01.2016 aus dem Departement Ain in Ostfrankreich - nur knapp 800 km von Hoitlingen entfernt. Insgesamt existieren aber kaum Winter-Ablesungen aus diesen Ländern, so dass wir derzeit noch auf Vermutungen angewiesen sind, dass sich der Trend, in immer geringerer Entfernung zum Brutstandort zu überwintern, weiter fortgesetzt hat.
Mittwoch, 7. Februar 2018
Störche im Winter
Zwei Störche aus meinem Betreuungsgebiet (Großmoor, Isenbüttel) überwintern hier. Vier weitere (Hoitlingen, Rothemühle und das Paar in Triangel) sind bereis Ende Januar aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt. Bislang fanden sie ein gutes Nahrungsangebot insbesondere an Regenwürmern vor. Doch nun friert es in den Nächten, und tagsüber steigen die Temperaturen kaum über Null Grad an. Wie kommen die Störche damit zurecht? Die Erfahrung zeigt: Minustemperaturen machen ihnen nichts aus. So haben vor einigen Jahren die beiden Altenceller Störche mehrere Nächte mit -13° problemlos überstanden. Doch was ist mit der Nahrung? Wenn der Boden gefroren ist, können doch kaum noch Regenwürmer erbeutet werden! Die Störche finden aber weiterhin Mäuse, Maulwürfe und auch Nahrung an/ in noch offenen Gräben und Flachgewässern. Sind Deponien in erreichbarer Nähe, werden auch die gerne aufgesucht. Hier gibt es im Biomüll und den Kompostierungsanlagen immer was zu fressen.
So entdeckte Betreuerkollege Georg Fiedler gestern in der Wolfsburger Deponie das Weibchen aus Hoitlingen (9 km Luftlinie) und beide Störche aus Triangel (11 km). Generell gilt, dass Störche auch mal längere Zeit mit nur wenig oder ganz ohne Nahrung auskommen können - siehe den Bericht von der wundersamen Storchenrettung unter Begebenheiten, als ein Storch drei Wochen ohne Nahrung überlebte. Sollte es für die Störche doch eng werden, können sie auch eine Winterflucht praktizieren - hin zur nächstgelegenen Deponie oder ins benachbarte (süd-)westliche Ausland. Als 2013 noch einmal von Mitte März bis Mitte April Winter mit Eis und Schnee herrschte, ist bei uns keiner der schon zahlreich zurückgekehrten Störche gestorben. Es ist also nicht notwendig, Störche im Winter zu füttern.
Freitag, 2. Februar 2018
Hausputz an einem Tag erledigt
Wenn die Störche nun wieder bei uns eintreffen, finden sie vielerorts dichten Grasbewuchs und manchmal auch noch andere Pflanzen auf ihrem Nest vor. Ich erhalte in jedem Frühjahr Anrufe, man müsse doch nun dringend das Nest "wieder sauber machen". Meine Antwort ist, dass dies die Störche selbst können und auch seit Jahrhunderten selbst machen, ohne dass wir Menschen ihnen die Arbeit abnehmen müssen.
Am Dienstag (29.01.) traf das Storchenpaar in Triangel (GF) ein. Auf dem Nest war das Gras seit dem Herbst schon ganz schön kräftig gewachsen. Am Abend des folgenden Tages hatten die Störche ihr Nest vollständig vom Gras befreit - anbei die beiden Belegfotos von Detlef Trum, unserem Beobachter vor Ort.
Abgetragen werden sollte ein Nest, wenn es zu groß und zu schwer wird und/oder wenn Absturzgefahr besteht (siehe Beitrag vom Montag!). Die Entfernung des Grasbewuchses halte ich dann für sinnvoll, wenn ein Nest seit mehreren Jahren nicht mehr besetzt und in dieser Zeit richtig zugewachsen ist. Allerdings: Wie bei Menschen, so gibt es auch bei Störchen einige Paare, bei denen das Aufräumen keinen so hohen Stellenwert besitzt, z.B. zuletzt in Winsen/Aller. Die lassen dann auch einiges an Grasbewuchs und anderen Pflanzen stehen. Auf dem Nest in Kaiserwinkel (GF) wuchs vor einigen Jahren eine großblättrige Pflanze, ohne dass die Brutstörche sie entfernten. An heißen Sonnentagen krochen die Jungen dann unter die Blätter und ersparten damit ihren Eltern die Beschattung.
Donnersag, 1. Februar 2018
Weitere Störche eingetroffen
Im Kreis Gifhorn sind bisher die Störchin in Hoitlingen und das Paar in Triangel zurückgekehrt, in Wolfsburg je ein Storch in Heiligendorf, Velstove und Warmenau. Auch im weiteren Niedersachsen herrscht derzeit reger Flugverkehr. Hier eine kleine Auswahl: Im Gebiet Leinepolder Salzderhelden (Kreis Northeim) ist außer den drei dort überwinternden Paare nun auch das vierte komplett. Von dem auf dem Nest in Arpke (Region Hannover) gelandeten Paar muss zumindest der nun beringte Partner neu gegenüber dem Vorjahr sein. Er stammt aus Belgien. Ein Horst nahe dem Steinhuder Meer ist schon besiedelt. Auch im Kreis Harburg ist der erste Storch eingetroffen. Aus dem benachbarten Schleswig-Holstein wurden bisher fünf Rückkehrer gemeldet.
Allen diesen Störchen ist gemeinsam, dass sie so früh zurückgekehrt sind wie nie zuvor. Die Gründe dafür liegen zum einen in diesem extrem milden Winter. Der ist sicher auch hauptverantwortlich dafür, dass mit 78 bei uns in Niedersachsen überwinternden noch nie so viele Störche hier geblieben sind wie diesmal. Außerdem ist eine Entwicklung festzustellen, dass viele der Westzieher unter den Störchen nicht mehr bis Afrika fliegen, sondern bereits in Spanien und inzwischen auch schon in Frankreich und den Niederlanden überwintern. Sie machen die Erfahrung, dass es dort auch in den Wintermonaten genügend Nahrung gibt- warum sollen sie dann noch weiterfliegen? Von der Hoitlinger Störchin wissen wir durch eine Ablesung, dass sie in Frankreich überwintert. Das Triangeler Männchen wurde im Überwinterungsgebiet bei Pinto südlich von Madrid nachgewiesen.
Dass diese Störche nun gerade in den letzten Tage vermehrt eingetroffen sind, hängt sicher auch mit der Großwetterlage zusammen. Sie haben die derzeit starke südwestliche Strömung genutzt.
Dienstag, 30. Januar 2018
Auch der zweite ist ein Weibchen - der dritte dann das erste Männchen
Heute um 14.00 Uhr landete der erste Storch in Triangel. Da er nicht oberhalb des Knies beringt ist, spricht alles dafür, dass es sich um das langjährige-unten beringte- Weibchen handelt. Obwohl ja sonst oft der männliche Storch zuerst kommt und danach erst seine Partnerin, ist dies zumindest bei den ersten beiden Rückkehrern im Kreis Gifhorn andersherum, denn auch beim ersten Storch am Mittwoch in Hoitlingen handelt es sich ja um das Weibchen. Um 17.00 Uhr und somit drei Stunden nach dem Weibchen traf dann heute aber auch das Männchen in Triangel ein. Somit ist das Paar dort als erstes im Kreis Gifhorn bereits jetzt komplett (Foto D. Trum).
Auch für Wolfsburg wird aus Heiligendorf und Velstove der erste Storch gemeldet. Damit hat die Rückkehr der Störche aus ihren Winterquartieren in diesem Jahr so früh begonnen wie nie zuvor.
Montag, 29. Januar 2018
Die falsche Richtung
Vor sieben Jahren wurde das neue Nest auf dem Hausschornstein an der B 188 in Osloß (GF) installiert. Es ist seitdem ständig besetzt. Die Störche bauten fleißig weiter. Dabei fiel auf, dass sich das Nest über den ursprünglichen Rand hinaus immer weiter nach Osten hin ausdehnte. Die Sorge wuchs, es könnte möglicherweise eines Tages - vielleicht gerade auch bei einem Orkan - zu dieser Seite hin abkippen. Um dem vorzubeugen, wurde es heute mit Hilfe der FFW Gifhorn und der Ornithologischen AG Barnbruch um ein erhebliches Stück abgetragen.
Samstag, 27. Januar 2018
Winterstörche 2017/18 In Niedersachsen
Die 25 niedersächsischen Betreuer haben in diesem Winter 78 Weißstörche gemeldet, die hier geblieben sind. Die doch erhebliche Steigerung - im Vorjahr waren es 48 ist wohl zum einen in dem milden Winter und zum anderen in dem reichhaltigen Regenwürmerangebot auf den überschwemmten und dauerfeuchten Flächen begründet. Die Ragenwürmer kommen infolge von Sauerstoffmangel an die Oberfläche und brauchen nur noch abgesammelt zu werden.
Erstmals gibt es auch eine Überwinterung im Kreis Celle. Die zweijährige Brutstörchin aus Großmoor hat sich bei der Nahrungssuche einer Gruppe von bis zu 20 Silberreihern und einem Graureiher angeschlossen (Foto S. Mentz), kommt aber auch immer wieder auf ihr Nest auf der Kirche zurück.
Im Kreis Gifhorn ist das Storchenmännchen in Isenbüttel auch im dritten Winter nach seiner Freilassung in Leiferde hier geblieben.
Aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig überwintern bei uns ferner: Die Storchenpaare aus Wendezelle und Vechelde, ein Brutstorch aus Watenbüttel, je einer im Kreis Wolfenbüttel und Göttingen, sowie drei Brutpaare im Gebiet Leinepolder Salzderhelden.
Freitag, 26. Januar 2018
Der erste Storch ist eingetroffen
Früher als in den Jahren zuvor (einzige Ausnahme: das damalige Hülperoder Männchen DEW 6X 858 am 20.01.2016) ist der erste Weißstorch bereits jetzt aus seinem Winterquartier in den Kreis Gifhorn zurückgekehrt. Seit Mittwoch (24. Januar) ist das Storchennest in Hoitlingen wieder besetzt. Anhand des Ringnummer DEW 1T 627 konnte heute geklärt werden: Es handelt sich um die dortige Brutstörchin der letzten beiden Jahre. Möglicherweise werden ihr weitere Artgenossen schon bald folgen. Sehr weit geflogen ist die Hoitlinger Störchin vermutlich nicht. Zuletzt wurde sie noch am 11. Oktober in einer Sechsergruppe in den Braunschweiger Rieselfeldern abgelesen.