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2. Quartal 2012

3. Juni 2012
Kreuzschnabel
Bei Vögeln mit dem Namen "Kreuzschnabel" dienen ihre gekreuzten Schnabelhälften dazu, an die Samen z.B. in Tannenzapfen zu gelangen, Wenn so ein gekreuzter Schnabel allerdings bei anderen Vögeln vorkommt, handelt es dabei um eine Missbildung. Normalerweise hat ein solcher Vogel mit Kreuzschnabel nach dem Ausfliegen keine Überlebenschance, da er vieles an Nahrung nicht packen kann. So kann er eigentlich auch keine Regenwürmer aus dem Boden ziehen.

    Das Weißstorchjunge DEW 6X 757 wurde am 15. Juni 2010 von mir im Nest in Klein Schwülper (GF) beringt. Eine Schnabelmissbildung entdeckte ich damals nicht. Möglicherweise habe ich sie übersehen. Flügge geworden, wurde DEW 6X 757 am 19. August 2010 in Neuwegersleben/SAH in einem 18er Trupp von Georg Fiedler abgelesen und fotografiert (siehe Fotos!). Die nächste Meldung kam dann am 19. Mai 2011 von der Vogelstation in Middelsburg (Zeeland, NL) Dort wurde DEW 6X 757 betreut, nachdem der Storch "nicht gesund" eingeliefert worden war. Immerhin: Bis dahin hatte er überlebt!

Und nun traf am 27. Juni 2012 von dort die Nachricht ein: Brutstörchin mit 3 Jungen. Auf Nachfrage erhielt ich diese Zusatzinformationen: Brut mit unberingtem Männchen. Freiflieger, die auf der Halbinsel ihre Nahrung suchen. Vermutlich werden sie auch in der Station gefüttert, in der etliche flugunfähige Störche betreut werden. Von einer erfolgreichen Storchenbrut eines frei fliegenden Weißstorches mit Kreuzschnabel habe ich bisher noch nicht gehört.
25. Juni 2012
Belgier identifiziert
    Die Vermutung, der von mir am 20. Juni in Bockelskamp abgelesenen Storch mit einem blauen Farbring könnte aus Belgien stammen, hat sich bewahrheitet. Er wurde am 30. Mai 2011 in Mechelen, Prov. Antwerpen, zusammen mit zwei Nestgeschwistern beringt. Am 17. Mai 2012 wurde er in Frankreich abgelesen. Und nun ist einen Monat später im Kreis Celle aufgetaucht.
25. Juni 2012
(Noch zu) junge Eltern
    Nicht immer sind junge Störche bei ihrer ersten Brut auch gleich erfolgreich. In Ettenbüttel (GF) ist das Männchen erst 2 Jahre alt. Schon während der Brutzeit zeigte es eine geringere Nestbindung, kam zuweilen erst abends zurück. Nach Schlupf der zunächst drei Jungen beteiligte es sich an der Fütterung. Nach zwei Wochen - inzwischen waren nur noch zwei Junge im Nest - tauchte es tagsüber kaum noch auf. Das Weibchen war so gezwungen, zur Futtersuche des öfteren das Nest zu verlassen, obwohl die Jungen noch so klein waren. Dennoch blieben die beiden am Leben. Im Alter von vier Wochen sind sie nun aus dem Gröbsten heraus.

    In Ahnsbeck (CE) zeigte das dreijährige Männchen ein ähnliches Verhalten. Auch hier war das Weibchen gezwungen, viel zu früh immer mal wieder zur Nahrungssuche das Nest mit den beiden Jungen zu verlassen. Das ging bis gestern gut. Dann regnete es rund sieben Stunden durchgehend. Heute morgen lagen beide Jungen im Alter von zwanzig Tagen tot unter dem Nest. Eine Untersuchung zeigte, dass sie nicht unterernährt waren. Während des langen Regens und der folgenden kalten Nacht hatten sie einfach nicht mehr ausreichend Schutz und Wärme bekommen.
23. Juni 2012
Brutabbruch
    Wenn Störche erst sehr spät zur Brut schreiten, kommt es häufig vor, dass sie letztlich doch erfolglos bleiben. Meistens handelt es sich dabei um Paare, bei denen zumindest ein Partner noch sehr jung ist. Ein noch nicht voll entwickelter Bruttrieb, taube Eier und Unerfahrenheit können Gründe dafür sein, wenn auf diesen Nestern dann kein Nachwuchs groß wird. Noch am 17. Mai und damit als letztes im Kreis Gifhorn hatte das Paar in Bergfeld mit der Brut begonnen. Vor drei Tagen schien es, als könnten tatsächlich noch Junge geschlüpft sein. Jedenfalls wurde nicht mehr gebrütet. Ein Altvogel stand längere Zeit. Heute hingegen war das Nest verwaist, ein sicheres Zeichen dafür, dass darin kein Leben (mehr) ist. Auch in Neudorf-Platendorf (Brutbeginn am 08. Mai) befand sich heute nachmittag keiner der Altvögel mehr auf dem Nest. Hier allerdings waren mit Sicherheit Junge geschlüpft, denn ab dem 10. Juni wurde regelmäßig gefüttert. Seit drei Tagen allerdings geschah dies nicht mehr. Oft wurde für Stunden kein Altvogel gesichtet. Heute suchten die beiden gemeinsam auf der Wiese nebenan nach Nahrung. Auch hier hat es folglich einen Brutverlust gegeben.

    In Knesebeck sind nun doch zwei Junge im Nest zu sehen, in Hoitlingen hingegen seit heute statt vier nur noch drei. Sollten sie flügge werden, wäre es für diesen Neststandort dennoch ein neuer Rekord. Bislang waren es hier maximal zwei gewesen.
21. Juni 2012
Nisthilfe in Adelheidsdorf
Im Braunschweiger, Peiner und Gifhorner Raum machen wir jetzt die Erfahrung: Wo sich lange Zeit Nichtbrütertrupps aufhalten (Rieselfelder, Okerauen, Weyhausen), steigt daraufhin in der näheren und weiteren Umgebung auch die Zahl von Neu- und Wiederansiedlungen durch im Vorjahr noch nicht brutreife Störche. Aus diesem Grund haben wir heute mit Hilfe des örtlichen Energieversorgers SVO ein Nesthilfe auf Mast in Adelheidsdorf (CE) aufgestellt, wo sich seit vier Wochen rund 30 Störche aufhalten. Der Standort liegt in der Mitte zwischen den Nestern in Großmoor und Nienhagen. Vielleicht ist ja dazwischen noch Platz für ein drittes Paar. In der kommenden Woche soll eine weitere Nisthilfe in Rothemühle (GF) folgen.
20. Juni 2012
Internationaler Treffpunkt Bockelskamp
700 Einwohner hat das zur Klostergemeinde Wienhausen (CE) gehörige Bockelskamp. Störche haben dort zuletzt 1964 mit Erfolg gebrütet. Um so erstaunlicher ist es, dass sich hier seit Pfingsten neben Adelheidsdorf nun eine zweite Nichtbrüter-Gruppe aufhält. Gestern erfolgte auf mehreren Flächen ein Grasschnitt. Heute waren dort 23 (!) Störche auf Nahrungssuche.
 
Zwei waren ungewöhnlich beringt. Der eine mit dem Aluring PRAHA YY 846 stammt aus Tschechien. Den anderen (rechts oben blauer Farbring mit weißer Nummer 1120, links fast gleichlanger Aluring, zu erkennen M 6430) konnte ich nicht einordnen. Die Umfrage bei mehreren befreundeten Ablesespezialisten ergab: Dieser Storch stammt wahrscheinlich aus Belgien. Nachdem kürzlich schon ein Storch aus Polen in der Gruppe war, ist das beschauliche Bockelskamp nun zum internationalen Storchen-Treffpunkt geworden.
19. Juni 2012
Nun wird beringt
Ende letzter Woche kam nun doch noch meine Beringungserlaubnis. Beringt werden Jungstörche im Alter von 4 bis 6 Wochen. Danach wächst die Gefahr, dass beim Anblick des Beringers nicht mehr der "Ich stell mich tot"-Reflex, sondern der Fluchtreflex aktiviert wird, der dann zum Herabstürzen aus dem Nest führen kann. Da im Kreis Gifhorn die Jungen in Ausbüttel/Siedlung (3), Calberlah (3), Klein Schwülper (3), Leiferde (2), Triangel (4) und Wesendorf (4) jetzt schon älter sind, ist ihre Beringung in diesem Jahr nicht mehr möglich. Das gleiche gilt im Kreis Celle für die Jungen in Altencelle (4), Hornbostel (2) und Nienhagen (1). Es sind aber - zumindest im Kreis Gifhorn - auch darüber hinaus noch viele Junge im Nest. Die ersten Beringungen führte ich dort heute in Vollbüttel (2), GF-Kästorf (1) mit Hilfe der LSW und in Parsau/Wiesen (4) mit Hilfe eines örtlich zur Verfügung gestellten Teleskop-Laders. durch.
18. Juni 2012
Brutabbruch. Und was dann?
Storchenpaare können ganz unterschiedlich auf einen Brutabbruch reagieren. In diesem Jahr war es im Kreis Gifhorn bisher so: In Dannenbüttel war bereits einen Tag nach dem Tod des ersten Weibchens eine Nachfolgerin da - und es erfolgte eine Zweitbrut mit anfangs zwei, nun einem Jungen im Nest. In Parsau/Ort ist das verwaiste Männchen solo, aber weiter vor Ort. In Hillerse haben beide Störche sofort nach Verlust der Jungen das Nest verlassen. Das Männchen wurde heute in einem 18-köpfigen Nichtbrütertrupp in den Rieselfeldern (BS) abgelesen. In Jeversen (CE) ist das Paar hingegen geblieben. In WOB-Brackstedt wurde offensichtlich auf tauben Eiern gebrütet. Nun ist nur noch das Männchen da, das erst zweijährige Weibchen aber nicht mehr. Erfahrungsgemäß ist es oft so, dass gerade ganz junge Störche nach Brutabbruch eher wieder weiterziehen als ältere, erfahrene. Außerdem spielt auch das Nahrungsangebot vor Ort eine Rolle.
16. Juni 2012
Mit Mikrokopters Hilfe
Gestern Abend war auf dem Nest in Jeversen (CE) noch alles in Ordnung. Heute Morgen kurz vor 8:00 Uhr kam der Anruf: Kein Altstorch im Nest. Statt dessen sind gerade zwei Nilgänse drauf. Später: Inzwischen waren beide Altstörche da, sind aber wieder zusammen weggeflogen. Aufgrund dieser Meldungen musste ich davon ausgehen, dass kein lebendes Junges mehr im Nest sein konnte. Oder vielleicht doch? Oder lagen beide Jungen tot drin? Klarheit verschaffte uns heute Mittag der mit einer Kamera bestückte Mikrokopter (Drohne) vom Lachendorfer NABU-Vorsitzenden Uwe Kuehn. Er schickte aus der Luft Aufnahmen von der Nestmulde, aus denen klar ersichtlich war: Das Nest ist leer. Da auch unten am Mast kein herabgeworfenes Junges lag, ist davon auszugehen, dass die beiden Jungen (12 Tage alt) über Nacht gestorben sein müssen und wohl dann von den Eltern verzehrt wurden. Nach Oldau (wieder taube Eier) ist dies im Kreis Celle nun das zweite Nest ohne Bruterfolg.
13. Juni 2012
Legenot
Heute kam das Ergebnis der Obduktion der Störchin in Dannenbüttel, die am 20. April erst vergeblich versuchte, aufzustehen, und dann bereits wenige Stunden danach tot unter dem Nest lag. Sie starb an Kreislaufversagen infolge Legenot. Dies kommt zuweilen wie bei anderen Vögeln so auch bei Störchen vor. Daran starb im Vorjahr auch eine der besenderten Störchinnen in Schleswig-Holstein. Im Nest in Dannenbüttel lebt von der Zweitbrut jetzt nur noch ein Junges.
 
Geschlüpft sind nun die Jungen aus allen drei der in Parsau/Ort wegen Ausbleiben der Störchin geborgenen und in Leiferde in die Brutmaschine gelegten Eier.
 
Ein ungewöhnliches Geschehen spielte sich heute auf dem Storchennest in Altencelle ab. Während beide Altstörche auf Futtersuche waren, landete ein fremder beringter Storch auf dem Nest. Sogleich bettelten ihn die vier Jungen um Futter an. Das bekamen sie aber nicht. Der Besucher zeigte sich nicht aggressiv, sondern irgendwie vertraut. Vermutlich handelte es sich um DEW 9X 642, den einen Altenceller Jungstorch vom Vorjahr, den ich vor zwei Wochen auch schon in einer Nichtbrütergruppe in der Nähe bei Flackenhorst abgelesen hatte. Er pickte mal hier, mal da - und nach gut zehn Minuten verschwand er wieder. Bald darauf kehrten auch die Eltern zurück.
12. Juni 2012
Tja, die Väter (und die Mütter) ...
Dass ein Storchenmännchen in einer Saison gleich zweimal Vater wird, ist normalerweise kaum möglich. In Dannenbüttel war die erste Partnerin des Männchens gestorben. Aus den beiden von mir geborgenen Eiern schlüpften in Leiferde zwei Junge, die nun gut drei Wochen alt sind. Mit einem neuen Weibchen fand die zweite Brut statt. Vor einer knappen Woche sind nun Junge geschlupft - wiederum zwei an der Zahl.
 
Dass ein Altstorch die von den Jungen nicht verzehrten Essensreste dann wieder auffrisst, ist normal. In Ahnsen (GF) bot sich mir hingegen heute folgendes Bild: Das Männchen hielt Nestwache. Das Weibchen kam und würgte Futter aus, vor allem Regenwürmer und Tipulawürmer. Sofort begann das Männchen davon zu fressen. Das Weibchen schloss sich an. Ach ja, und die beiden Jungen fraßen auch. So eine gemeinsame Familienmahlzeit ist bei Störchen schon außergewöhnlich.
 
Weitere Nachrichten:
 
  • Im Kreis Gifhorn hat es nach Weyhausen/West nun auch in Hillerse einen Brutabbruch gegeben. Dort war seit dem 27. Mai gefüttert worden - seit dem Wochenende ist das Nest leer. Ein Altstorch war heute auch nicht zu sehen. Wie viele Junge es waren und warum sie nicht mehr leben, bleibt offen.

  • Drei Junge sind im Nest in Wasbüttel.

  • Geschlüpft sind jetzt auch Junge im Nest in Neudorf-Platendorf.

  • Das Paar in Kaiserwinkel ist mit dem heutigen Tage vier Wochen da und zählt damit gerade noch als Hp (Horstpaar) in der Statistik. Später eingetroffene Störche mit Nestbindung an mindestens fünf aufeinander folgenden Tagen sind HB (Besuchsstörche). Diese Unterscheidung ist nötig, um Mehrfachzählungen zu vermeiden.

  • Als HB2 zählen so beispielsweise die beiden Störche, die seit zehn Tagen in Rühen sind. Tagsüber meist unterwegs übernachten sie dann im Nest. Und dann sind da noch die beiden Störche in Rothemühle. Seit nun sechs Wochen stehen sie immer wieder auf einem Hausschornstein Im Winkel. Weil die Störche dort oben auch schon mal leichte Nestbauversuche unternommen haben, ist geplant, in ca. 14 Tagen auf dem Grundstück ein Nestangebot auf Mast zu erstellen.

  • Im Kreis Celle sind in Celle-Stadt und in Jeversen zwei Jungstörche zu sehen, in Wolthausen bisher einer.

  • In Großmoor ist ein Junges übriggeblieben.

  • In Ahnsbeck wurde gestern eins der zunächst drei Jungen tot aus dem Nest geworfen.

  • Das Paar, das sich vor zehn Tagen auf der Nisthilfe in Dasselsbruch (CE) niedergelassen hatte, ist weiterhin vor Ort.

  • Der Nichtbrütertrupp bei Adelheidsdorf verlässt nun tagsüber häufiger die Fläche. Gestern tauchten 28 Störche auf einer Wiese im 8 km entfernten Altencelle auf. Es ist geplant, am Rande der 30 ha Grünlandfläche auf dem Hofgelände in Adelheidsdorf ein Nest auf Mast zu errichten. Vielleicht gibt es ja unter den Nichtbrütern zwei, die sich zusammenschließen und es schon mal besetzen - und vielleicht kommen sie dann im nächsten Jahr wieder.
9. Juni 2012
Gifhorner Storchennews
Von den gravierenden Jungstorchverlusten durch Nässe/Kälte im Celler Raum ist der eben doch weiter östlich gelegene Kreis Gifhorn bis auf wenige Ausnahmen verschont geblieben. Die gegenwärtige Jungenzahl - soweit sichtbar - ist hier durchaus erfreulich.
     
  • Je vier Junge sind z.Zt. in Hoitlingen (!), Parsau/Wiesen, Triangel und Wesendorf.
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  • Je drei Junge sind es in Ausbüttel, Calberlah/Wiesen, Ettenbüttel, Klein Schwülper, Lüben, Ummern,  Wahrenholz und Westerholz.
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  • Je zwei Junge sind in Ahnsen, Didderse, Giebel, Hankensbüttel, Hülperode, Leiferde, Vollbüttel und Wasbüttel,
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  • Je ein Junges ist es in GF-Kästorf, Osloß und Rötgesbüttel.
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  • Geschlüpft, aber noch nicht genau festzustellen ist die Zahl der Jungen in Dannenbüttel und Hillerse.
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  • In diesen Tagen bzw. demnächst schlüpfen Junge in: Bergfeld, Jembke, Knesebeck und Neudorf-Platendorf.
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  • Einen Brutabbruch gab es in Weyhausen/West.
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  • Nicht brüten die Paare in Kaiserwinkel, Leiferde II, Vorhop und Weyhausen/Süd.
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  • Aus den in Parsau/Ort wegen des Verlustes der Störchin geborgenen drei Eiern ist heute im Brutkasten in Leiferde das erste Junge geschlüpft.
7. Juni 2012
Gravierende Jungenverluste im Kreis Celle
Bei meiner heutigen Rundreise durch den Kreis Celle musste ich feststellen, dass die Nässe/Kälte der letzten Tage doch zu erheblichen Jungenverlusten geführt hat. In 7 von 13 besetzten Nestern war nur noch ein Junges zu sehen, und zwar in Großmoor (hier droht sogar ein Totalverlust), Hohne, Langlingen (Nachgelege), Nienhagen und Winsen.
 
In Jeversen und Wolthausen könnte, da erst gerade geschlüpft, sich die Anzahl noch geringfügig erhöhen. Zwei Junge wachsen in Hornbostel heran (6 Wochen alt), je drei in Ahnsbeck (vor 2 Tagen geschlüpft) und in Wienhausen (eine Woche alt). Völlig aus dem Rahmen fällt Altencelle mit 4 Jungen (5 bis 5½ Wochen alt). In der Stadt Celle wird gefüttert, vermutlich 1 oder 2 Junge. In Oldau scheint zum vierten Mal in Folge die Brut auf tauben Eiern zu erfolgen.
 
Weitere Nachrichten: Am Südrand von Adelheidsdorf halten sich nun schon drei Wochen rund 30 Nichtbrüter auf, 18 sind es weiter in Bockelskamp. Je ein Nichtbrüterpaar gibt es seit dem 17. Mai im Nest in Flackenhorst und seit dem 03. Juni Dasselsbruch. Der Storchenboom hat, was die Anzahl der Paare betrifft, somit auch den Kreis Celle erreicht.
6. Juni 2012
Naßkaltes Wetter fordert Opfer
Die nasskalte Witterung der letzten Tage hat unter dem Storchennachwuchs im Kreis Gifhorn doch erhebliche Opfer gefordert. In Vollbüttel ging die Zahl von vier auf zwei zurück, in GF-Kästorf von vier auf eins. Bei den in den letzten zwei Wochen geschlüpften Bruten sind in Didderse, Ettenbüttel, Hankensbüttel und Hoitlingen jeweils zwei Junge zu sehen.
5./6. Juni 2012
Auf einmal ganz viele Ringe ... und auch DEW 3X 951
Während bei den bisherigen Nichtbrütertrupps relativ wenige beringte Störche waren, gab es nun in Bockelskamp/Flackenhorst (CE) ein völlig anderes Ergebnis. Von 18 Störchen waren 10 beringt. Drei von ihnen stammen aus dem Celler Raum, einer aus dem LK Lüneburg, einer aus dem LK Peine, einer aus dem LK Gifhorn, zwei aus den neuen Bundesländern, einer aus der Weser-Ems Region , ja und - DEW 3X 951. Das ist das Storchenmännchen, das in diesem Jahr zunächst nach Langlingen gewechselt war, nach neun Tagen vom dortigen Männchen vertrieben sich wieder im vorjährigen Brutort Ahnsbeck aufhielt und dann in Celle/Stadt eine neue Partnerin fand. Eigentlich müssten dort jetzt Junge geschlüpft sein - aber warum sitzt er dann im 8 km entfernten Flackenhorst für ca. 15 Minuten auf einem Hausdach neben dem Nest eines Nichtbrüter-Paares? Diese Beobachtung zeigt, wie weit vom Nest zuweilen Nahrungsflüge gehen können. Am Nachmittag war 3X 951 dann wieder auf dem Nest in Celle.
4. Juni 2012
PLG
Auffällig bei den seit ca. drei Wochen insbesondere im Celler Raum auftauchenden Nichtbrütertrupps bis zu 38 Exemplaren ist die geringe Zahl von beringten Störchen dabei. Da in Deutschland ca. 20 bis 30% aller Jungstörche beringt werden, müssten eigentlich auch dementsprechend viele Ringstörche darunter sein. Es sind aber meist wesentlich weniger. Woher kommen dann so viele Nichtberingte? Eine Vermutung ist, dass sie aus Polen stammen könnten, einem Land mit hohem Storchenbestand, aber prozentual wesentlich weniger Beringungen als bei uns.
 
Heute sah ich bei Bockelskamp/Flackenhorst ((CE) mehrere kleinere Storchentrupps mit insgesamt ca. 20 Exemplaren, darunter auch Ringträger. Bei einem konnte ich kurz vor seinem Auffliegen auf dem schwarzen Elsa-Ring mit weißer Inschrift diese drei Buchstaben lesen: PLG. PL steht für Polen, das G für die Vogelwarte Gdansk (Danzig). Dies ist mein erster Nachweis für einen aus Polen stammende Ringstorch überhaupt. Der Gedanke liegt nahe: Wenn schon einer der wenigen beringten Störche aus Polen bei uns auftaucht, wie viele unberingte mögen es dann wohl außerdem sein?
3. Juni 2012
Weißstörche weiter im Aufwind
Übersicht über den aktuellen Weißstorchbestand im Kreis Gifhorn
(-) = brüten nicht, (3) = Anzahl der zur Zeit sichtbaren Jungen

Neu gegenüber dem Vorjahr sind 9 Paare, und zwar in Bergfeld, Hülperode, Kaiserwinkel (-), Knesebeck, Leiferde II (-), Jembke, Neudorf-Platendorf, Vorhop (-), Weyhausen/Süd (-). Wieder besetzt sind 26 Standorte, und zwar: Ahnsen, Ausbüttel (3), Calberlah (3), Dannenbüttel, Didderse, Ettenbüttel, Giebel, GF-Kästorf (3), Hankensbüttel, Hillerse, Hoitlingen,(3) Klein Schwülper (3), Leiferde I (2), Lüben (3), Osloß, Parsau/Ort, Parsau/Wiesen (4, evtl. 5), Rötgesbüttel, Triangel (4), Ummern, Vollbüttel (3), Wahrenholz (3), Wasbüttel, Wesendorf (4), Westerholz und Weyhausen/West. Gegenüber dem Vorjahr nicht besetzt ist 1 Nest, das in Betzhorn.
 
Somit haben sich in diesem Jahr insgesamt 34 Storchenpaare im Kreis Gifhorn niedergelassen, 7 Paare mehr als im Vorjahr (27 Paare). Es ist dies die höchste Zahl seit 1964 (36 Paare). Damit beträgt die nach 2007 (20 Paare) begonnene jährliche Zunahme diesmal sogar rund 25%. Hauptursache sind bei uns außer einer allgemeinen deutschlandweiten Steigerung insbesondere die an zahlreichen geeigneten Stellen erfolgten Neu- und Wiederansiedlungsmaßnahmen.
 
Übersicht über den aktuellen Weißstorchbestand im Kreis Celle
Alle zwölf Brutstandorte vom Vorjahr sind wieder besetzt. Es sind dies: Ahnsbeck, Celle-Altencelle (4), Celle-Stadt, Großmoor, Hohne (1), Hornbostel (2), Jeversen, Langlingen, Nienhagen (1), Oldau, Wienhausen und Winsen. Neu ist 1 Paar, das in Wolthausen (letzte erfolgreiche Brut 1969).
 
Somit haben sich in diesem Jahr insgesamt 13 Storchenpaare im Kreis Celle niedergelassen, ein Paar mehr als im Vorjahr. Dies ist der höchste Paarbestand seit 1974 (14 Paare).
30. Mai 2012
Der Rekord liegt nun bei 38!
Am Freitag vor Pfingsten wurde südlich von Adelheidsdorf (CE) das tags zuvor auf einer Fläche von 30 ha gemähte Gras gehäckselt. Dabei fielen immer mehr Störche ein. Schließlich waren es insgesamt 38, die sich auf Nahrungssuche begaben. Auch heute, fünf Tage danach, waren es immer noch rund 20. Einen Ring trug nur einer von ihnen. Er gehört zum Jahrgang 2010 und stammt aus Vechta. Ich konnte beobachten, wie einer der Störche einen Maulwurf packte. Sogleich stürzten drei daneben stehende Störche herbei. Der Storch mit dem Maulwurf im Schnabel rannte weg, die anderen hinterher. Darauf flog er auf - die anderen drei folgten. Nach einigen Runden verschwand das Quartett hinter einer Baumreihe, wobei der Maulwurf bis zuletzt aus dem Schnabel heraushing.
28. Mai 2012
Was ist los in Ettenbüttel?
Gestern Nachmittag kam aus Ettenbüttel (GF) der Anruf: "Seit einem Tag ist nur noch ein Storch gesehen worden. Der sitzt und brütet, ohne dass eine Ablösung erfolgt ist." Natürlich schrillten bei mir gleich alle Alarmglocken, denn in dieser noch jungen Brutsaison musste ich ja wegen Ausfalls eines Brutstorches bereits in zwei Fällen (Dannenbüttel und Parsau/Ort) die Eier bergen und zum weiteren Ausbrüten nach Leiferde bringen. Sollte dies der dritte Fall werden? Vor Ort stellte ich fest: Im Nest brütet das unberingte Weibchen. Also fehlte das beringte erst zweijährige Männchen. Fortan wurde das Nest intensiv beobachtet. Dann erst ganz spät in der Dunkelheit kam der zweite Storch doch. Also: Zumindest lebte er! Heute Morgen von 6:00 bis 7:30 Uhr saß wieder nur das Weibchen auf dem Nest. Bei der nächsten Kontrolle um 11:30 Uhr aber zeigte sich: Nun brütet das Männchen.
 
Ich beurteile die Situation so: Das erst zweijährige Männchen besitzt noch nicht so ganz den Brutrhytmus erfahrener Storcheneltern. Wir hatten 2004 schon mal in Altencelle den Fall, dass damals das junge Weibchen in der Fütterungsphase lange ausblieb - und dann auch nur relativ wenig Futter mitbrachte. Dank des erfahrenen Männchens wurden dennoch zwei Junge flügge. Generell zeigt sich in den letzten Jahren: Die Zahl der erst zweijährigen Brutanfänger steigt - nur ist bei solchen Erstversuchen nicht jede Brut gleich erfolgreich. So saß im Vorjahr das Paar in Dannenbüttel (GF) mit einem erst zweijährigen Weibchen fast zwei Monate auf tauben Eiern. In diesem Jahr hingegen hat es bei diesem Weibchen nun mit neuem Partner auf dem Nest in WOB-Warmenau geklappt.
25. Mai 2012
Und noch mehr Störche
... wurden am 23. Mai noch bis zu 20 Störche auf Mähflächen im Bereich Adelheidsdorf (CE) gesichtet, so versammelten sich am 24. Mai sogar 25 auf der Weide gegenüber der Mädchenwiese in Großmoor. Möglicherweise gehörten dazu auch die 15, die am gleichen Tag abends auf einer Fläche bei Hermannsburg (CE) landeten.
 
Diese größte Anzahl übersommernder Nichtbrüter seit Jahrzehnten erhöht die Aussicht, dass auch der Bestand an brütenden Storchenpaaren bei uns weiter ansteigt.


Weitere Junge geschlüpft
... sind im Kreis Gifhorn nun in Ahnsen, Didderse, Hankensbüttel, Hoitlingen, Lüben, Parsau/Wiesen, Rötgesbüttel und Wahrenholz. An den am 19.05. aufgeführten Standorten sind in Vollbüttel nun drei Junge (zuvor 4) im Nest, während es in GF-Kästorf tatsächlich vier sind.
23. Mai 2012
Bis zu 20 Störche
Ein Anblick, den sie in dieser Region noch nie hatten, bot sich heute vielen Beobachtern in Bereichen der Gemeinde Adelheidsdorf (CE). Auf einigen Mähflächen versammelten sich immer mehr Weißstörche. Um die Mittagszeit waren es in den Mädchenwiesen neben der Kirche in Großmoor zwölf, kurz zuvor südlich der Müggenburg bis zu zwanzig Adebare, die nach Futter suchten. Es handelt sich hierbei um noch nicht brutreife Übersommerer, die in Trupps mit wechselnder Zusammensetzung durch die Lande ziehen. Zwei von ihnen trugen einen Ring, den ich ablesen konnte. Der eine war ein erst einjähriger Storch, der 2011 in Breese in der Marsch (LK Lüchow-Dannenberg) beringt wurde, der zweite stammt aus den neuen Bundesländern.
 
Die großen Ansammlungen nichtbrütender Störche sind ein weiteres Indiz dafür, dass sich der zuletzt deutliche Anstieg der Storchenpopulation bei uns weiter fortsetzt.

Störchin verschollen, drei Eier geborgen
Ab Montagabend und in der folgenden Nacht saß das - unberingte - Storchenmännchen allein auf den Eiern im Nest beim Hof Suhl in Parsau (GF). Auch den ganzen Dienstag über fand keine Brutablösung statt. Als das - beringte - Weibchen am heutigen Mittwochmorgen immer noch nicht zurückgekehrt war, wurde ich als für den Kreis Gifhorn zuständiger Weißstorchbetreuer benachrichtigt. Ich konnte die Beobachtungen vor Ort nur bestätigen. Mittlerweile stand das brütende Männchen immer häufiger auf. Damit war klar: Sollte die Brut noch gerettet werden, mussten die Eier umgehend geborgen werden. Mit Hilfe eines Teleskop-Laders barg ich die drei Eier. Nun werden sie im NABU Artenschutzzentrum in Leiferde ausgebrütet.
 
Warum die Störchin nicht zum Nest zurückgekehrt ist, bleibt unklar. Vermutlich ist sie verunglückt. Auch wenn das Männchen bald wieder eine Partnerin finden sollte - für eine Brut in diesem Jahr reicht es nicht mehr.
22. Mai 2012
Im Brutkasten geschlüpft
Nachdem am Abend des 19. April die Störchin in Dannenbüttel tot unter dem Nest gelegen hatte, habe ich am folgenden Morgen mit Hilfe der Drehleiter der LSW zwei Eier geborgen (siehe Beitrag vom 20.04.2012!) Die beiden kamen dann im NABU Artenschutzzentrum Leiferde in einen Brutkasten und wurden dort bebrütet. Am 18. Mai sind nun beide Jungstörche geschlüpft. Da die Brutzeit 32 Tage beträgt, ist davon auszugehen, dass die ersten beiden Eier in Dannenbüttel bereits am 15. und 17. April gelegt und ab dann bebrütet worden. Ein drittes Ei gab es nicht mehr, denn zwei Tage später starb das Weibchen. Wir warten nun auf das Ergebnis der Obduktion - und hoffen, dass es gelingt, die beiden Jungen fortan per Hand aufzuziehen.
19. Mai 2012
Wieviele Storchenjunge sind in den Nestern?
In den letzten Tagen war es noch sehr kühl gewesen - und damit auch schwierig, Junge zu zählen. Die Storchenjungen wurden vielfach von den Eltern noch zugedeckt bzw. bewegten sich kaum. Mit der Erwärmung zum Wochenende ist nun durch mein Spektiv wesentlich mehr zu sehen.
 
Bei den ersten sieben Westzieher-Paaren im Kreis Gifhorn, die ihre Brut zwischen dem 23. März und 04. April begonnen hatten, ist dies der aktuelle Bestand an Jungstörchen: 2 in Leiferde (anfangs 4), je 3 in Ausbüttel, Calberlah, Klein Schwülper und GF-Kästorf (dort evtl. 4), je 4 in Triangel, Vollbüttel und Wesendorf. Dies ist bisher ein gutes Ergebnis. Natürlich müssen wir die weitere Entwicklung abwarten.
 
Im Kreis Celle sind es bisher 2 in Hornbostel, 3 in Nienhagen und 4 in Altencelle. Heute schlüpften die ersten beiden Jungen in Hohne (per Webcam zu sehen).
15. Mai 2012
Brüten sie doch noch?
Bei den zuletzt im Kreis Gifhorn eingetroffenen Paaren in Vorhop und nun auch noch in Bergfeld und Weyhausen/Süd sowie dem Zweit- und Drittpaar auf dem Gelände des NABU-Artenschutzzentrums Leiferde zeigt sich, dass es wohl trotz Paarung, Nestausbau und zeitweise längeren Sitzens im Nest in diesem Jahr nicht mehr zu einer Brut kommen wird. Wahrscheinlich ist zumindest ein Partner noch zu jung. Wenn sie im nächsten Jahr wiederkommen sollten, sind die Chancen ungleich größer.
 
Im Kreis Celle hat es einen so starken Einflug junger Nichtbrüterpaare nicht gegeben. Alle dreizehn Paare brüten.
11. Mai 2012
Und die anderen?
Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Weißstörche mit 3 bis 5 Eiern im Schnitt erst mal in Vorlage treten. Nahrungsbedingungen, Erfahrung der Eltern und Witterung entscheiden dann, wie viele der Jungen flügge werden. Bei guten Bedingungen sind dies mehr, bei schlechten weniger. Im Schnitt sind es 2 bis 2,5 flügge Junge pro Paar. Was aber geschieht bei dieser natürlichen Auslese mit den anderen, die ja zunächst auch geschlüpft waren?
 
Die meisten sterben im Nest. Anschließend werden sie von den Eltern tot abgeworfen oder - bis zu einem Alter von ca. 10 Tagen - gleich aufgefressen. Dank immer mehr auf Storchennester gerichteter Webcams wird ein solches Geschehen immer häufiger beobachtet. Es wird als Kronismus bezeichnet. Manchmal töten Storcheneltern Junge selbst, zuweilen werfen sie auch mal einen lebend ab. Durch solche Reduzierungen erhöhen sich die Chancen der übrigen, durchzukommen. Das alles darf natürlich nicht nach menschlichen Maßstäben beurteilt werden. Storcheneltern kennen ihre Jungen nicht persönlich. Das ist anders als bei Koloniebrütern wie Seevögeln und Pinguinen, bei denen der persönliche Eltern-Kind Kontakt überlebensnotwendig ist, Storchenjunge sind darum auch problemlos austauschbar. Junge, die sich z.B. aufgrund von Schwäche "unnormal" verhalten, sind für die instinktgesteuerten Eltern oft keine "richtigen" Jungen mehr, und tote erst recht nicht.
 
In dieser Brutperiode wurde mir bisher zweimal gemeldet, dass ein Junges von einem Elternteil verzehrt wurde: In Leiferde (GF) war es von den vieren das wesentlich kleinere Nesthäkchen, in Altencelle (CE) eins der beiden erstgeschlüpften von insgesamt fünf.
10. Mai 2012
Kann es jetzt noch klappen mit der Brut?
Die drei zuletzt im Kreis Gifhorn eingetroffenen Paare (Vorhop, Leiferde II und III) zeigen zwar Paarungs- und Nestbauaktivitäten, brüten aber nicht. Ist dies noch möglich? Möglich ist es, doch sinkt die Wahrscheinlichkeit von Tag zu Tag. Oft ist dabei mindestens ein Partner noch zu jung.
 
Ein viertes Paar übernachtet seit einigen Tagen auf einer Feuerwehrsirene im Bereich Weyhausen/Ost, steht aber auch zuweilen auf der Nisthilfe in den Wiesen Weyhausen/Süd. Ein weiteres Paar hielt sich kurzfristig auf einer Nisthilfe in Brechtorf/Nähe Gaststätte auf. Es ist also immer noch Bewegung in der Storchenszene.
 
Die zuvor eingetroffenen Paare in Hülperode, Knesebeck, Neudorf-Platendorf und Jembke (GF) und Wolthausen (CE) brüten inzwischen. Das junge Paar auf der gekappten Eiche in Eicklingen (CE) ist nach knapp zwei Wochen weiter gezogen.
8. Mai 2012
Feuerwerk - Aufklärung
Inzwischen hat sich herausgestellt: Das Ordnungsamt der SG Meinersen hatte zwei Feuerwerke unmittelbar neben dem Storchennest in Ahnsen genehmigt - an die Störche hatte dabei aber niemand gedacht. Nach Abbrennen des ersten Feuerwerks am 28. April wurde das Ordnungsamt sofort in Kenntnis gesetzt, dass hier ein gravierender Verstoß gegen Naturschutzbestimmungen erfolgt war. Dennoch wurde das zweite Feuerwerk "aufgrund von Kommunikationsproblemen" nicht abgesagt und fand am 5. Mai statt. Nach Alarmierung der Polizei und umfassenden Protesten von storchenfreundlichen Bewohnern Ahnsens hat sich heute auch die regionale Presse des Geschehens angenommen. In der SG gab es inzwischen eine Krisensitzung. Der Fehler wurde zugegeben - und der Bürgermeister erklärte, künftig jegliches Feuerwerk "in der Setz- und Brutzeit " zu untersagen.
 
Im Nest auf dem Schornstein wird weiter gebrütet. Ob die Embryonen durch die Abwesenheit der Eltern abgestorben sind, wird sich in drei Wochen zeigen. Dann müssten die Jungen schlüpfen.
 
Übrigens: das Ahnsener Storchenmännchen DEW 1X 803 müsste nach menschlichen Maßstäben jetzt schon zum vierten Mal traumatisiert worden sein. Als Jungstorch in Knesebeck starben 2004 seine beide Eltern durch Blitzeinschlag neben dem Nest. 4 Jahre danach gab es ein heftiges Gewitter mit Blitzeinschlag in Nestnähe in Ahnsen, wo nun DEW 1X 80 selber Brutstorch war. Das Weibchen lag dann am nächsten Morgen tot auf dem Dach unter dem Nest. Das Männchen überlebte, und geriet nun zweimal in ein Raketenfeuerwerk.
Am Samstag, dem 05.05.2012 ...
fand gegen 22.00 Uhr in Ahnsen unmittelbar neben dem Storchennest ein Feuerwerk statt. Beim Explodieren der ersten Böller und Raketen verließen beide Störche, die seit ca. 10 Tagen brüten, das Nest. Gegen Mitternacht stand dann zumindest ein Storch wieder auf dem Nest. Ob die Embryos nun abgestorben sind, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Wenn die Eier bei 9° stundenlang unbebrütet bleiben, kann das in Ahnsen nun durchaus so passiert sein.
 
Der sofort herbeigerufenen Polizei erklärten die Veranstalter des Feuerwerks, sie hätten dazu die Erlaubnis vom Ordnungsamt der SG Meinersen. Kaum glaublich, aber wahr: Bereits eine Woche zuvor war an gleicher Stelle ebenfalls ein Feuerwerk abgebrannt worden. Das unverzüglich darüber in Kenntnis gesetzte Ordnungsamt versprach, sich der Dinge anzunehmen - mit welchem Erfolg, sieht man ja.
 
Vielleicht hat das Ordnungsamt tatsächlich eine oder gar zwei Erlaubnisse zum Feuerwerk neben dem Storchennest gegeben. Das wäre ein schwerer Verstoß gegen geltende Naturschutzbestimmungen. Auf jeden Fall hätte das Ordnungsamt nach der Anzeige des ersten Feuerwerks alles tun müssen, um ein erneutes Feuerwerk zu verhindern. Es kann natürlich auch sein, dass die Veranstalter gar keine Erlaubnis hatten - auch dann hätte das Ordnungsamt sofort eingreifen müssen, nachdem es davon in Kenntnis gesetzt wurde.
 
In jedem Fall: Es ist ein Skandal, was da in Ahnsen passiert ist!
3. Mai 2012
Störche im Anflug
Zur Zeit ist weiter viel Bewegung an der Storchenfront. Zum einen versuchen immer noch meist jüngere Paare, sich anzusiedeln, obwohl es mit einer Brut in den meisten Fällen wohl noch nicht klappen wird. So ist im Kreis Celle außer dem Paar auf der gekappten Eiche in Eicklingen (die anderen beiden Schlafgäste sind weiter gezogen) inzwischen auch seit einer Woche ein Paar auf der Nisthilfe in Wolthausen.
 
Im Kreis Gifhorn versuchen gleich zwei weitere Paare, sich neben dem etablierten Paar auf dem Schornstein ebenfalls auf dem Gelände des NABU-Artenschutzzentrums Leiferde anzusiedeln. Das Paar in Knesebeck ist geblieben, seit drei Tagen ist nun auch ein Paar in Kaiserwinkel.
 
Es gibt aber auch noch viele durchziehende Störche. So konnte ich vor zwei Tagen beim Pflügen auf einem Acker in Beedenbostel (CE) gleich sechs Störche beobachten. Einer war beringt - vor zwei Jahren von mir in Winsen/Aller. Zwischen Winsen und Oldau hielten sich gleich acht Störche auf. In diesen Fällen handelt es sich um junge Übersommerer, die je nach Nahrungsangebot in wechselnden Gruppen mal hier, mal dort auftauchen.
 
Insgesamt kann man jetzt schon sagen, dass das vorjährige Rekordergebnis mit 495 Paaren in Niedersachsen noch deutlich übertroffen wird.
2. Mai 2012
Zuzug aus dem Osten
In den letzten zwölf Tagen haben sich in meinen Betreuungsgebieten Celle und Gifhorn vier junge Weißstörche mit Hiddenseering angesiedelt, die aus vier verschiedenen neuen Bundesländern stammen: Im Kreis Gifhorn in Parsau/Ort: DEH H 7146, beringt 2009 in Dreilützow (Ludwigslust), M.V., in Knesebeck: DEH H 8901, beringt 2009 in Oberglauchau, Sachsen. Im Kreis Celle in Ahnsbeck: DEH H 8270, beringt 2009 in Magdeburg-Prester, S.A.; in Eicklingen: DEH H 8383, beringt 2008 im Storchendorf Rühstädt, B.B.. Erstmals brütet auch DEH H 4377 in Giebel Gem. Parsau (GF), beringt 2006 in Schartow, M.V., die ich 2010 schon mal als Nichtbrüterin in Kaiserwinkel abgelesen habe.
 
Dem gegenüber waren im letzten Jahr nur zwei Brutstörche aus den neuen Bundesländern: DEH H 0788 in Hornbostel (CE) und DEH H 3671 in Triangel (GF). Beide sind auch in diesem Jahr wieder da.
 
Die Steigerung von zwei auf sieben Brutstörche aus den neuen Bundesländern in einem Jahr ist schon bemerkenswert. Inwieweit eine ähnliche Entwicklung auch in anderen ehemals grenznahen alten Bundesländern erfolgt ist, wird sich im Laufe der Saison zeigen.
30. April 2012
Vier auf einem Baum
Heute Vormittag kam aus Eicklingen (CE) die Nachricht, dort würden seit ca. einer Woche zwei Störche versuchen, auf einer gekappten Eiche ein Nest zu bauen. Seit kurzem seien zuweilen sogar vier Störche da. Vor Ort zeigte sich: Störche waren nicht anwesend. Allerdings zeugten eingetragene Zweige durchaus von einem Nestbauversuch. Am Abend gegen 21:00 Uhr bot sich mir dann dieses Bild. Neben dem begonnenen Nest standen zwei Störche, zwei weitere auf anderen gekappten Ästen. Offensichtlich wollten alle hier übernachten. Einer der beiden "Neststörche" war beringt. DEH H 8383, einer der beiden anderen ebenfalls: DEW 9X 261. Dieser wurde 2011 von Georg Fiedler in WOB-Brackstedt beringt, ist also erst ein Jahr alt.
 
Ich interpretiere das Geschehen so: Ein sehr junges Paar hat sich die Eiche als Standort ausgesucht und ist sporadisch mit Nestbauaktivitäten beschäftigt. Zwei noch jüngere Störche hingegen haben sich für diesen Baum, auf dem schon zwei Störche stehen, als Schlafbaum entschieden. Der Widerstand des Paares hält sich dabei in Grenzen. Bemerkenswert ist, dass in der näheren Umgebung dieses Baum-Standortes kaum noch Grünland vorhanden ist.
27. April 2012
Um 21:17 Uhr kommt aus Ahnsbeck die Nachricht, dass soeben ein 2. Storch im Nest auf dem Feuerwehrhaus gelandet ist. In diesem Moment sind im Kreis Celle nun alle zwölf Nester des Vorjahres wieder von einem Storchenpaar besetzt.
 
Für den Kreis Gifhorn gilt ähnliches: Da der zweite Storch in Parsau/Ort geblieben ist, sind am 27. April somit wie im Vorjahr 27 Storchenpaare da - mit dem einen kleinen Unterschied, dass Betzhorn nicht besetzt ist, dafür aber die neue Nisthilfe in Hülperode angenommen wurde.
 
Stichtag ist dann der 15. Mai. In der Statistik als "Nestpaare" gezählt werden die Storchenpaare, die bis dahin eingetroffen sind und mindestens vier Wochen Nestbindung haben. Wer später kommt und mindestens fünf Tage Nestbindung hat, gilt als "Besuchsstorch".
 
Es ist natürlich sehr erfreulich, dass wir jetzt schon den Bestand von 2011 erreicht haben. Eine Steigerung ist gut möglich, zumal immer noch Ostzieher eintreffen. In Knesebeck (GF) scheint sich das nächste Paar zu etablieren. In Triangel (GF) müssen die ersten Jungen sogar noch vor Leiferde bereits ab Anfang dieser Woche geschlüpft sein, denn das Männchen stand heute bei dem warmen Wetter über eine halbe Stunde, ohne sich zum weiteren Brüten hinzusetzen. Mindestens drei Köpfchen waren mal kurz zu sehen.
26. April 2012
Geschlüpft
Das NABU Artenschutzzentrum Leiferde teilt mit, dass heute per Kamera erstmal deutlich zu sehen war: Es wird gefüttert. Drei Junge waren zu erkennen. Damit sind also die ersten Storchenjungen in den Kreisen Celle und Gifhorn geschlüpft. Weil die Brut nach Ablage des zweiten Eies beginnt und 32 Tage dauert, steht somit als Brutbeginn dieses Paares der 25. März fest. Evtl. weitere Junge werden entsprechend der Eiablage im Abstand von je zwei Tagen schlüpfen.
25. April 2012
Warum sind in Betzhorn (noch) keine Störche?
Von allen 27 Brutstandorten des vergangenen Jahres im Kreis Gifhorn ist nur noch einer unbesetzt: Betzhorn. Das ist in all den Jahren noch nie vorgekommen. Woran mag es liegen?
 
Meine Antwort ist diese: Die Nester in Betzhorn und Wahrenholz sind nur 1200 m voneinander entfernt - die geringste Distanz aller Brutstandorte zueinander. Wenn das Männchen in Betzhorn als Ostzieher eintraf, war das Männchen in Wahrenholz als Westzieher immer schon einen Monat da. In diesem Jahr aber war es erstmals nicht der Fall, denn: dieses Männchen ist tot (siehe Beitrag am 09. März 2012 Skelett geborgen). Das Betzhorner Männchen kam am 06. April - und entdeckte, dass die Wahrenholzer Störchin (Ankunft 02. April) zum ersten Mal in all den Jahren solo war. Nach drei Tagen siedelte es nach Wahrenholz über. Seitdem ist in Wahrenholz ein Paar und in Betzhorn kein Storch mehr. Wegen der Nähe zum alten Standort kann es sehr gut sein, dass nun das Wahrenholzer Männchen auch weiter Betzhorn als sein Nahrungsrevier ansieht - und drum eine Ansiedlung dort verhindern möchte.
 
Das Männchen war ins Baumnest nach Celle übergesiedelt. So blieb das Storchennest in Ahnsbeck drei Tage leer. Seit gestern nun ist wieder ein Storch da. Heute Morgen um 7:00 Uhr bemühten sich drei weitere auf dem Nest Fuß zu fassen, zogen dann aber unverrichteter Dinge wieder ab.

23. April 2012
Nesthopping
Inzwischen ist auch das Paar im Nest auf der abgebrochenen Lärche in Celles Innenstadt komplett. Als zweiter traf dort nun ein alter Bekannter ein: DEW 3X 951. Im Vorjahr hatte er als Dreijähriger letztlich erfolglos in Ahnsbeck gebrütet. In diesem Jahr war er 9 Tage mit dem Weibchen in Langlingen zusammen, bis ihn sein Vorgänger vertrieb. Für eine Woche blieb er in Ahnsbeck - und steht seit Samstag nun mit unberingter Partnerin auf dem Baumnest in Celle. Ob sein dortiger Vorgänger auch noch zurückkommt? Die wirklich außergewöhnliche Lebensgeschichte von DEW 3X 951 habe ich in meiner Homepage unter Celle - Weißstorchbericht 2011 - beschrieben.
 
Ebenfalls komplett ist das Paar in Jeversen. Im benachbarten Bannetze übernachtete ein Paar. Ob es Durchzügler waren, wird sich zeigen.
 
Auch im Kreis Gifhorn ist in Parsau/Ort der erste Storch angekommen. In Radenbeck waren heute 2 Störche auf dem Nest. Ob sie bleiben?
20. April 2012
2 Eier geborgen - und eine neue Partnerin
Heute Morgen saß das verwitwete Storchenmännchen in Dannenbüttel immer noch im Nest. Mit Hilfe eines Hubsteigers der LSW habe ich dann das Nest kontrolliert. Zwei Eier lagen in der Nestmulde. Da ein Storch allein keine Brut hochziehen kann, habe ich die Eier geborgen. Sie werden nun in einer Brutmaschine im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde ausgebrütet.
 
Während der Bergung hielt sich in einiger Entfernung auf der Wiese ein weiterer Storch auf - offensichtlich in Wartestellung. Gegen Abend war es dann so weit. Ein neues Weibchen hatte die Stelle der verunglückten Brutstörchin eingenommen.
 
Ebenfalls neu angekommen ist ein Storchenpaar auf der Nisthilfe Weyhausen/West. Zumindest das Männchen ist gegenüber dem Vorjahr neu. Seine Ringnummer DEW 4X 613 offenbart, dass es da in WOB-Kästorf gebrütet hatte.
 
Im Kreis Celle ist nach Ahnsbeck und Celle/Stadt nun auch in Jeversen zumindest schon mal ein Einzelstorch. An den anderen 9 Niststandorten sind die Paare komplett.
19. April 2012
Erstes Todesopfer
Als ich heute gegen Mittag das Nest in Dannenbüttel (GF) beobachtete, schien mir das Weibchen sehr lange zu sitzen. Beim dann doch folgenden zweimaligen Versuch, wieder aufzustehen, sackte es irgendwie kraftlos in sich zusammen. . Das beunruhigte mich dann doch so, dass ich heute Abend noch mal hingefahren bin. Im Nest saß lediglich das Männchen (DEW 2X 980). Das Weibchen lag tot direkt unter dem Nest. Eine Todesursache war nicht zu erkennen. Bein- oder Flügelbruch scheiden wohl aus. Vielleicht innere Verletzungen nach einem Aufprall in der Nähe? Vielleicht Folge von Nestkämpfen, die auch gestern noch stattgefunden haben? Vielleicht Legenot? Zwecks Untersuchung der Todesursache ist die Störchin nun erst mal in Leiferde eingefroren.
 
Es ist durchaus möglich ist, dass bereits Eier im Nest liegen. Darum werde ich morgen am Vormittag mit Hilfe der LSW nachschauen. und sie, wenn vorhanden, bergen und zum Ausbrüten nach Leiferde bringen.
18. April 2012
Celler Baumstorch
Im Jahre 2007 erwählte ein Storchenpaar eine durch Sturm abgebrochene Lärche in Celles Innenstadt als Niststandort und baute oben drauf ein Nest. Seitdem war es in jedem Jahr besetzt. Im vergangenen Spätsommer allerdings zerstörte ein Orkan das Nest restlos. Daraufhin wurde im Herbst ein neues, absturzsicheres Nest installiert. Heute nun landete dort wieder der erste Storch. Wir hoffen, dass sich auch noch rechtzeitig ein Partner findet. Im letzten Jahr war dies - und damit zu spät für eine erfolgreiche Brut - erst Mitte Mai der Fall.
17.  April 2012
Zwei Brutpaare nebeneinander
... das ist bei uns, anders als in den Storchendörfern an der Elbe, die absolute Ausnahme. Jedes Paar beansprucht sein eigenes Revier und verteidigt sein Nest gegen die Konkurrenz. Darum macht es keinen Sinn, zusätzliche Nisthilfen daneben zu stellen. Sie bleiben leer, und die Angriffe werden sich immer auf das besetzte Nest richten. Der Versuch eines jungen Paares, sich ab dem 13. April in Leiferde auf der Mast-Nisthilfe neben dem etablierten Paar nieder zu lassen, war nach drei Tagen beendet. Von den dauernden Attacken des schon seit längerem brütenden Nistpaares zermürbt zogen die beiden nun weiter.
 
Inzwischen komplett sind im Kreis Gifhorn die Paare in Hankensbüttel, Ummern und Westerholz. Die neuen Nisthilfen in Hülperode und Vorhop werden täglich angeflogen. Teilweise finden dort auch weiter Übernachtungen statt.
 
Im Kreis Celle ist nach der Vertreibung durch seinem Vorgänger das erste diesjährige Männchen in Langlingen wieder an seinen vorjährigen Brutstandort im benachbarten Ahnsbeck zurückgekehrt. Nach der Entsorgung des ersten Eies durch den Sieger hat das Weibchen offensichtlich nicht weiter gelegt. Es muss abgewartet werden, ob sie die unterbrochene Brut fortsetzt oder eventuell ein Nachgelege tätigt.

15. April 2012
Flugtag
Dank optimaler Thermik flogen heute sehr viele Störche ein. Im Kreis Gifhorn ist das Paar komplett nun auch in Rötgesbüttel und Wasbüttel (alle unberingt). DEW 6X 260, im Vorjahr mit Brutabbruch in Didderse vertrieben und dann mit Partner in Hillerse, ist nun in Leiferde. Dort verteidigt sie mit einem noch sehr jungen Partner die eine Nisthilfe auf Mast. Attacken kommen dabei nicht nur vom Paar auf dem Schornstein, sondern auch noch von drei anderen Störchen.
 
Beim Paar in Ettenbüttel ist neu das zweijährige Männchen DEW 7X 512, das bei seinen ersten Paarungsversuchen doch noch ziemlich hilflos erschien. Komplett neu ist das Paar in Hillerse mit dem Männchen DEW 2X 720. In Hülperode waren auf der neuen Nisthilfe erst ein beringter Storch und dann über Stunden ein unberingtes Paar.
 
Im Kreis Celle suchte auf einem Acker nahe Ahnsbeck ein Trupp von 6 unberingten Störchen Nahrung. Den ersten Brutabbruch gab es heute in Langlingen. Nur neun Tage waren DEW 3X 951, im Vorjahr Brutstorch im benachbarten CE-Ahnsbeck, mit dem Langlinger Weibchen vergönnt. Heute nun musste er nach erbittertem Kampf seinem zurück gekehrten Vorgänger weichen. Dieser entsorgte dann zumindest ein Ei. DEW 3X 951 kehrte zu seinem vorjährigen Nest in Ahnsbeck zurück.
14.04.2012
Die beiden Störche in Vorhop (GF) haben tatsächlich übernachtet. Am Tag heute tauchte aber nur einer auf, am Abend war das Nest wieder leer.
 
Auf dem Gelände des NABU-Artenschutzzentrums Leiferde (GF) versucht ein zweites Paar, sich nun auf der Mast-Nistihllfe niederzulassen. Trotz heftigster Attacken des schon brütenden Paares auf dem Schornstein haben sie sich bisher noch nicht vertreiben lassen.
 
Aus dem Kreis Celle kam ein Anruf aus Oldau: Auf einer Grünlandfläche halte sich den ganzen Tag schon ein Storch auf, der offensichtlich eine Flügelverletzung habe und nicht mehr fliegen könne. Vor Ort zeigte sich dann: Beim Gehen hing der linke Flügel tatsächlich ein wenig herab. Als wir uns aber dem Storch näherten, flog er aber problemlos auf und landete ca. 100 m weiter. Während des Fluges war keine Behinderung zu erkennen. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den Storch, der am Donnerstagnachmittag das Nest im benachbarten Winsen attackierte, aber abgeschlagen wurde. Später saß er dann mit leicht herunter hängendem Flügel auf einem Dach ca. 1 km entfernt. Heute zeigte sich: Ein Eingreifen meinerseits war nicht nötig und auch nicht möglich. Der Storch hatte eine große Fluchtdistanz - und er konnte fliegen.
13. April 2012
48 lange Tage
... musste das Männchen in Ahnsen (GF) warten, bis heute seine Partnerin eintraf. Er, Westzieher, hatte bis 2010 eine Westzieherin als Partnerin. Als diese dann durch Blitzschlag starb, fand sich im selben Jahr doch noch eine neue Störchin. Die aber war Ostzieherin, und die treffen frühestens einen Monat nach den ersten Westziehern ein. Bereits 2011 mussten die beiden 37 Tage aufeinander warten - und diesmal noch länger. In manchen ähnlichen Fällen hat sich dann längst ein neuer zweiter Storch eingefunden - in Ahnsen aber war das nicht der Fall.
 
Auf dem neuen Nestangebot in Vorhop (GF), tauchten auch heute wieder 2 Störche auf. Da nun beide unberingt sind, muss mindestens einer gegenüber den beiden Tagen zuvor gewechselt haben. Die große Frage heute Abend ist: Werden diese beiden auf dem neuen Nest erstmals auch übernachten? Das wäre dann der erste Schritt zur Familiengründung.
 
Für den Kreis Celle war dies heute der Tag der Zweitstörche: In Großmoor, Oldau und Wienhausen ist das Paar nun komplett.
12. April 2012
Flugverkehr
Zur Zeit werden vermehrt Störche gemeldet. Zum einen handelt es sich dabei um die ersten Ostzieher, die seit gut einer Woche wieder bei uns ankommen. Es können aber auch Durchzügler sein, die manchmal nur kurz, manchmal aber auch über Nacht auf einem Nest verweilen, dann aber am nächsten Morgen weiterfliegen. Darüber hinaus sind jetzt von den Westziehern vermehrt Zweijährige bei uns eingetroffen, zum Teil mit Nestbindung, zum Teil über Land ziehend.
 
Im Kreis Gifhorn ist der nun erste Storch in Ettenbüttel, Wasbüttel und Westerholz eingetroffen. Im neuen Nest in Vorhop ist stundenweise ein Paar, allerdings ohne Übernachtung, ebenfalls ein Einzelstorch in Knesebeck. Drei Tage lang hielten sich drei - oben rechts beringte - Zweijährige in der Nähe des Artenschutzzentrums Leiferde auf. Heute Abend kommt aus Müden-Dieckhorst die Meldung, dass sich drei oben rechts beringte Störche um das Nest in den Wiesen streiten. Vermutlich handelt es sich dabei um dieselben wie in Leiferde.
 
Im Kreis Celle scheint in Großmoor endlich der erste Storch zu bleiben. In Winsen/Aller sah ich heute erstmals beide Störche gleichzeitig auf dem Nest. Einer - vermutlich die neue Störchin - trägt einen Ring mit der Nummer DEW 6X 765. Er/sie stammt aus der Fünferbrut, die ich 2010 in Parsau/Wiesen beringt habe. Zuvor hatte ich von ihm/ihr schon eine Ablesung aus dem Überwinterungsquartier in Spanien erhalten. Zweijährige können durchaus schon erfolgreich brüten, insbesondere dann, wenn sie einen erfahrenen Partner zur Seite haben.
10. April 2012
Osternachlese
Kreis Celle: Nun sind auch in Langlingen zwei Störche angekommen. Zumindest das Männchen ist gegenüber dem Vorjahr neu. Es handelt sich um DEW 3X 951, der 2011 als Dreijähriger letztlich erfolglos mit Partnerin im Nachbarort Ahnsbeck gebrütet hat. Falls allerdings das vorjährige Männchen in Langlingen zurückkehren sollte, wird es Probleme geben.
 
Weitere Nachrichten aus dem Kreis Celle: In Oldau traf heute ein Storch ein, der sich sogleich daran machte, das Nest aufzuräumen. Ob er bleibt, wird sich zeigen. Nicht geblieben sind die beiden Störche in Jeversen. 2 Tage nach ihrer Ankunft haben sie den Neststandort wieder verlassen. Das junge Paar in Bannetze ist auch nicht wieder aufgetaucht.
 
Kreis Gifhorn: In Hoitlingen ist das Paar komplett - übrigens mit einem gegenüber dem Vorjahr neuen unberingten Weibchen, ebenso in Osloß. Einzelstörche sind nun neu in Hankensbüttel und Ummern.
9. April 2012
Osterstörche
Über die Festtage sind weitere Ostzieher eingetroffen:
 
Im Kreis Gifhorn sind je zwei angekommen in Didderse und Wahrenholz und einer in Betzhorn. Da die am Karfreitag erstmals dort gesehenen Störche in Dannenbüttel (2) und Osloß (1) geblieben sind, sind es nun 31 (im Vorjahr insgesamt 56) Störche.
 
Im Kreis Celle ist das junge neue Paar in Bannetze seit drei Tagen nicht mehr auf dem Nest gesichtet worden. Neu sind nun der erste Storch in Wienhausen und der zweite in Hohne. Damit sind es weiter 13 (24).
6. April 2012
Manchmal ist es doch ziemlich undurchsichtig ...
Stand bis heute: Nest Weyhausen/Süd: (erstmals) seit einer Woche unberingtes Paar, Weyhausen/West leer, Osloß leer, Dannenbüttel: unberingtes Solomännchen (unregelmäßig, Weibchen nach Warmenau übergesiedelt).
 
Stand heute Nachmittag: Nest Weyhausen/Süd: den ganzen Tag leer, Weyhausen/West von 16:00 bis 16:30 Uhr ein Paar, Osloß leer, Dannenbüttel: beringter (!) Einzelstorch.
 
Stand heute Abend: Nest Weyhausen/Süd: leer, Weyhausen/West leer, Osloß: unberingter Einzelstorch, Dannenbüttel: unberingtes Paar. Meine Vermutung: Das unberingte Paar von Weyhausen Süd ist weiter gezogen, besuchte für eine halbe Stunde Weyhausen West und übernachtet nun in Dannenbüttel; beringter Storch Dannenbüttel Durchzügler; Storch Osloß Neuankömmling.
 
Im Kreis Gifhorn sind ferner ab 01. April angekommen: 1 Paar in Lüben, je ein Einzelstorch in Hoitlingen und in Rötgesbüttel. Das sind nun mit den dreien von heute Abend 26 (im Vorjahr insgesamt 56).
 
Im Kreis Celle sind es jetzt 13 (24) Das neue Paar in Bannetze ist weiterhin da. In Jeversen sind zwei Störche eingetroffen. Das Nest in Großmoor ist wieder leer.
5. April 2012
Sie kommen
Seit gestern kommen insbesondere aus den neuen Bundesländern vermehrt Meldungen über die Ankunft der ersten Ostzieher. Dazu passt, dass mit "Albert von Lotto" heute Abend um 18:45 Uhr der erste Senderstorch sein Nest in Loburg bei Magdeburg erreicht hat. Rätsel gibt hingegen "Michael" auf. Nur noch eine Tagesetappe von seinem Nest in Bargen/SH entfernt vollzog er vorgestern mit einem Mal einen Westschwenk und wurde zuletzt im Bereich des Dümmer (nördlich von Osnabrück) geortet. Möglicherweise ist er mit einem weiter westlich fliegenden Trupp mitgezogen worden. Auf seinen diesjährigen Zielort darf man gespannt sein.
 
Aus dem Kreis Gifhorn werden 6 Neuankömmlinge gemeldet. Allerdings sind es manchmal auch nur Durchzügler, die schon nach wenigen Stunden oder zuweilen auch erst am nächsten Morgen weiter fliegen. Darum warte ich in Zweifelsfällen lieber noch einen Tag (und eine Nacht) mit der Bekanntgabe.
3. April 2012
Jetzt geht's los
Aufgrund der Schlechtwetterfront in Südosteuropa (von Rumänien über die Ukraine, Slowakei, Polen bis zu uns) kamen die ersten Ostzieher zuletzt nur noch mühsam voran. So schaffte Senderstorch "Albert von Lotto" gerade mal einen Tagesschnitt von 60 km - bei guten Bedingungen wären über 200 km möglich gewesen. Nun aber treffen die ersten bei uns ein: Im Kreis Celle heute zwei Störche in Jeversen und auch der erste in Großmoor. Mehrere wurden auf dem Durchzug gesichtet. Übrigens: das junge Storchenpaar auf dem neuen Mast-Nest in Bannetze ist weiterhin vor Ort.
2. April 2012
Revierkämpfe
Heute Mittag tauchten über dem in die Wiesen versetzten Storchennest in Bannetze (CE) sechs Störche auf. Zwei von ihnen behaupteten sich schließlich. Da kam ein dritter angeflogen und scheuchte sie vom Nest runter. Dies geschah mehrere Male. Der dritte Storch war einfach stärker als die beiden anderen zusammen. Zwei der drei beteiligten Störche trugen Ringe, die ich ablesen und damit das Geschehen aufklären konnte: Ein junges Paar, davon der eine Partner mit der Ringnummer DEW 8X 013 erst zwei Jahre alt (beringt 2010 in Bad Vilbel/Hessen), der andere unberingt, war auf der Suche nach einem geeigneten Nest und Revier. Das passte dem Männchen DEW H 0788 vom 2 km entfernten Nest in Hornbostel nicht, denn der Bereich Bannetze gehört eigentlich mit zum Nahrungsrevier der Hornbosteler Störche. Ob das junge Storchenpaar sich dennoch in Bannetze festsetzen kann, werden die nächsten Tage zeigen. Zugute kommt ihm vielleicht, dass die Störche in Hornbostel bereits brüten und somit doch mehr anderweitig beschäftigt sind. Probleme könnte es aber auch mit dem Paar im 3,5 km entfernten Jeversen geben, das noch nicht eingetroffen ist.
1. April 2012
Erster Versuch eines Zweijährigen
Seit gestern ist das Nest in Ummern (GF) vom Ringstorch DEW 7X 515 besetzt, der 2010 in WOB-Warmenau beringt worden war. Falls aber die Störche vom letzten Jahr zurückkehren, wird es Probleme geben.

 
Überblick bevor in den nächsten Tagen die ersten Ostzieher bei uns ankommen werden
 
Im Kreis Celle sind bis Ende März 9 Störche eingetroffen. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 11 (von insgesamt 24), darunter damals allerdings auch schon die ersten Ostzieher. Die Paare sind komplett und brüten schon in Altencelle, Hornbostel und Nienhagen. Auch in Winsen sind es seit heute wieder 2. Ein Einzelstorch ist in Hohne.
 
Im Kreis Gifhorn sind bisher 20 Störche eingetroffen. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 24 (von insgesamt 56), darunter damals allerdings auch schon die ersten Ostzieher. Die Paare sind komplett und brüten schon in Ausbüttel, Calberlah/Wiesen (evtl.), Klein Schwülper, Leiferde, Triangel, sowie noch nicht brütend in GF-Kästorf, Vollbüttel und Wesendorf. Einzelstörche sind bisher in Ahnsen, Dannenbüttel, Giebel, Parsau/Wiesen.
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



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Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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