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Gerhard Papenburg
Weißstorchbetreuer im Landkreis Celle
Unter den Eichen 5, 29336 Nienhagen Tel. 0174 7510925

Weißstorchjahresbericht 2024 für den Landkreis Celle


Saisonverlauf  
  • Anstieg bei der Anzahl der Brutpaare von 30 (2023) auf 34 (2024)
  • Anzahl der ausgeflogenen Jungstörche: 56
  • Frühe Ankunft von 14 Störchen in KW 08
  • Hohe Anzahl an Brutabbrüchen mit verschiedenen Ursachen
  • Störche suchen sich selber Standorte, auf denen sie ein Nest bauen
  • Zwei Nester mit jeweils fünf Jungstörchen
  • Massive Störungen durch Nilgänse auf den Nestern

Weiterer Anstieg an Brutpaaren
Auch 2024 erhöhte sich die Anzahl der Brutpaare: mit 34 Paaren waren es 4 mehr als im Vorjahr. Schaut man auf das nachfolgende Diagramm, ist ein starker Anstieg in den letzten Jahren zu sehen. Woran liegt das?

Viele westziehende Störche fliegen nicht mehr bis Afrika, sondern überwintern in Spanien, Portugal oder Frankreich und entgehen dadurch den vielen Gefahren der längeren Zugstrecken. Einige bleiben sogar in Deutschland, und so waren im Winter 2023/24 zeitweise um die 200 Störche in Büttelborn (Hessen) zu sehen




Rückkehr der Brutstörche aus dem Winterquartier
Am 27.01.24 landete der erste Storch in Großmoor auf dem Nest. Wo hatte er überwintert? Da er unberingt ist, gibt es leider keine Möglichkeit, das festzustellen. Auf Grund seines frühen Eintreffens, kann man davon ausgehen, dass er in Deutschland überwintert hat. Vermutlich gehörte er sogar zu den „Winterstörchen“ in Büttelborn bei Darmstadt. Der eigentliche Einflug der Westzieher begann in KW08. Mit unter den ersten war das Paar vom Standort Celle Fritzenwiese.
Die Ostzieher trafen in den Wochen 13 und 14 im Landkreis ein.





Änderungen in der Besetzung der Nester
Von den besetzten Nestern 2023 blieb das Nest in Eicklingen leer. Hier war das Paar nach einen Brutabbruch 2023 schon während der Saison nach Schepelse umgezogen.

In Altenhagen wurde das „Besuchspaar“ nicht wieder gesehen, so dass der Standort leer blieb.

Und auch Bannetze Wiese blieb leer. In der Anfangszeit wurden dort Störche gesehen, die sich aber schlussendlich für einen Nestbau in einer Eiche entschieden.

In Nienhagen versuchte ein junges Paar, sich auf dem Stumpf einer Eiche niederzulassen, und erst sah es so aus, dass sie bleiben würden. Aber vor Ende der Brutsaison zogen sie ab.

Das gleiche geschah in Bröckel. Am 03.05. kam die Meldung, dass sich auf dem Gelände der alten Gärtnerei ein Storchenpaar niederließ. Aber auch sie zogen vor Saisonende ab.

Neu bezogen wurde das Nest in Westohe. Hier ließ sich ein junges, unerfahrenes Paar nieder. Auf diesem Nest schlüpften keine Jungen.

In Hohne Am Knickbusch baute ein Paar auf einer abgebrochenen Fichte ein Nest und brütete.

Ein ganz hartnäckiges Paar trieb sich zum Brutbeginn in Südwinsen rum. Erst versuchten sie auf einen Strommasten ein Nest zu bauen. Dann zogen sie auf einen Schornstein um. Völlig unbemerkt richteten sie sich dort ein Nest ein, und als es entdeckt wurde, lag bereits das erste Ei im Nest.  Hier gab es nun die Problematik, dass der Schornstein in Betrieb war und damit Brandgefahr bestand. Die Heizung wurde also vorübergehend abgeschaltet und das Nest bis zum Saisonende geduldet.

Brutabbrüche auf Grund verschiedener Ursachen  
Von den 36 eingetroffenen Brutpaaren nahmen 34 Paare das Brutgeschehen auf.

Auf den Nestern in Oldau, Wienhausen und Altencelle Burg verstarben die kompletten Bruten nach Starkregen und anhaltender Kälte.

In Bockelskamp ging die Brut durch einen unbekannten Nesträuber verloren. Am Tag danach fanden Anwohner nur noch ein abgetrenntes Bein in der Nähe des Nestes.

Einem Nesträuber fiel auch das Nest Hohne Am Knickbusch zum Opfer.

Auf den Nestern in Jeversen und Langlingen Schleuse waren die Eier entweder unbefruchtet oder kalt geworden. Hier wurde über die Zeit hinaus gebrütet aber es schlüpfte kein Küken.

Auf dem Nest in Westohe waren es wohl unerfahrene junge Störche, die sich sehr schnell während der Brut stören ließen. Die Vermutung liegt nahe, dass dadurch die Eier abkühlten und die Embryos abstarben. Das führte dazu, das kein Junges schlüpfte.

Stedden: Wieder hatten wir Hoffnung, dass endlich Störche auf dem Nest groß würden. Und wieder gab es einen Brutabbruch.

Auf dem neuen Nest am Lachteradweg schlüpften wenigstens zwei Junge, und man konnte zusehen wie sie wuchsen. Aber das erste Junge verschwand über Nacht am 02.07., vierzehn Tage später das Zweite.

Probleme im Brutgebiet
In diesem Jahr gab es Probleme mit Nilgänsen, die die besetzten Nester in Adelheidsdorf und Langlingen Schleuse einnehmen wollten.

In Adelheidsdorf landeten die Nilgänse in einem Baum in der Nähe des Nestes und starteten von da aus ihre Angriffe. Sie zogen erst ab, als eine Person in der Nähe des Baumes erschien.



Am Nest Langlingen Schleuse flogen sie gestaffelt dicht über das Nest, und das nicht nur einmal, und zudem an mehreren Tagen. Vermutlich führten diese Störungen dazu, dass die Eier nicht richtig bebrütet wurden und kein Junges schlüpfte.

Das Ergebnis
Insgesamt sind 56 Jungstörche in den Nestern groß geworden. Das ist ein Spitzenergebnis! Aber nicht nur die Anzahl gibt Grund zur Freude, sondern auch der sehr gute Ernährungs- und Entwicklungszustand der Jungstörche. In diesem Jahr waren es die Spätbrüter, die dieses Ergebnis sehr stark positiv beeinflussten.

In Bleckmar und Schepelse wurden jeweils fünf Störche groß, in Hambühren waren es vier.

Jeweils drei Nachkommen gab es in Adelheidsdorf, Bannetze Eiche, Großmoor, Langlingen Ort und in Spechtshorn.

Zwei Junge wurden in Altencelle, Bannetze Holzweg, Celle Stadt, Hornbostel, Nienhagen, Osterloh Pieper, Winsen Schornstein, Winsen JHH, Südwinsen und Wolthausen groß.

Jeweils ein Jungstorch wuchs auf den Nestern Ahnsbeck, Hohne Kirche, Osterloh Gottschalk, Schwachhausen und Thören heran...

Erfreulich ist zu vermelden, dass in diesem Jahr bisher kein Storch schwer zu Schaden kam. Und dass, obwohl z.B. ein Großmoorer Jungstorch der Meinung war, die Umgebung zu Fuß erkunden zu müssen.

In Wathlingen war ein Jungstorch, der in einem Garten gelandet war und hektisch auffliegen wollte, gegen eine Hauswand geprallt. Er wurde eingefangen und nach Leiferde ins Artenschutzzentrum gebracht. Von dort konnte er aber schon einige Tage später wieder in die Freiheit fliegen




Was war besonders?
Schon im letzten Jahr hatten wir uns Sorgen um das Männchen in Bleckmar gemacht. Immer wieder konnte man sehen, dass er vom Nest aus zu einem niedrig gelegenen Bereich auf der anderen Straßenseite flog, wobei er den vorbeifahrenden Autos, LKW etc. doch sehr nahekam. Durch die Storchenbetreuerin aus Lüchow Dannenberg, die ein Hinweisschild „Vorsicht Storch“ aufstellen lassen hatte und diese Info über die LAG verbreitete, reifte bei mir die Idee, in Bleckmar auch so ein Schild aufzustellen.

Im Vorfeld kam natürlich die Frage auf, hat es überhaupt Sinn? Aber wenn überhaupt, dann in Bleckmar! Der Antrag wurde bei der Unteren Naturschutzbehörde gestellt und bewilligt, und so konnte das Schild im April aufgestellt werden.  










Die Standorte
Bei den Standorten gehe ich in diesem Jahr zumeist nicht auf die Ankunftszeiten ein. Diese sind in der obigen Tabelle unter „Rückkehr der Brutstörche“ einzusehen.

Adelheidsdorf
Zeitgleich kamen zwei Störche am 29.03. an, und so wie sie sich verstanden, schien es das Paar aus 2023 zu sein. Aber erst am 22.04. konnte ich beobachten, dass gebrütet wurde. Ab und zu gab es an dem Nest Storchenkämpfe, aber das Paar behielt die Oberhand. Am 18.06. wurden dann auf dem Nest drei Jungstörche beringt und alles schien in Ordnung. Aber am 20.07. bekam ich einen alarmierenden Anruf: Storchenkampf am Nest, ein Jungstorch verletzt. Und das ausgerechnet an meinem zweiten Urlaubstag an der Nordsee! Im Vorfeld hatte ich genügend Leuten im Landkreis mitgeteilt, dass ich in dieser einen Woche nicht zur Verfügung stehen würde. Also Liste rausgeholt und sechs Rufnummern meiner Ansprechpartner angewählt – und leider sechs Mal keine Hilfe erhalten. Also Plan B: der Melder und Standortbesitzer musste mich in kurzen Abständen per Telefon auf dem Laufen halten, wie es vor Ort aussah. Am Abend war nach regem telefonischen Austausch klar: der Jungstorch war zwar nicht ganz fit, konnte zum Glück aber auf das Nest fliegen.

Danke an Gerd, der vor Ort die Verantwortung übernommen hatte, und danke an meine Frau, die an diesem Urlaubsnachmittag auf mich verzichtete, damit ich den Störfall aus der Ferne betreuen konnte.

Ahnsbeck
Ein Standort, an dem für mich bisher alles „geräuschlos“ vor sich ging: sie kommen, sie brüten, und zwei junge Störche werden groß. Aber in diesem Jahr war es anders, am Ende flog nur ein Jungstorch aus. Die früh eingetroffenen Brutpaare hatten mit Regen und Kälte zu kämpfen, und das machte sich auch in Ahnsbeck bemerkbar.

Altencelle
Mit zwei Tagen unterschied zum Vorjahr war das Paar nahe der Kirche komplett. Aber erst einen Monat nach der Ankunft begannen sie mit der Brut. Am 22.04. war dann der Schlupf.
Im Anfang waren drei Köpfe zu sehen, aber ein Jungtier verstarb. Die anderen beiden wurden groß und konnten ausfliegen.

Altencelle-Burg
Am 03.03. war das Paar komplett - dachte ich jedenfalls, und musste bei der Kontrolle feststellen, dass die Störchin unberingt war. Es konnte also nicht die beringte Störchin vom Vorjahr sein. Das änderte sich am 11.3., als mir ein Storchenkampf gemeldet wurde. DEW 9T641 war 2024, genau wie 2023, am 11.03. auf dem Nest erschienen, aber war ihr Platz in diesem Jahr schon besetzt. Nach einem „klärenden Gespräch unter Damen“ stand sie am Abend wieder auf „ihrem“ Nest, und die Welt war wieder in Ordnung.

Es wurde gebrütet, und ich konnte auch das Füttern beobachten. Aber ab dem 17.05 blieb das Nest leer. Von den Jungen war nichts zu sehen, und die Altstörche flogen zusammen vom Nest ab und kamen erst zum Schlafen auf das Nest zurück. Der Grund des Brutabbruches ist wahrscheinlich auf Starkregen und Kälte zurückzuführen.

Bannetze Eiche, Bannetze Wiesen, Bannetze Holzweg
Eigentlich ist es nicht üblich, drei Standorte zusammen zu fassen. Aber in diesem Fall möchte ich es tun. Zu Beginn der Belegung der Nester war alles mehr als unübersichtlich. Mal standen zwei auf dem Nest in der Wiese, dann flogen sie zum Holzweg und vertrieben dort ein Paar, um anschließend in die Eiche zu fliegen. Im Endeffekt blieb das Nest in den Wiesen leer, und die anderen beiden Standorte wurden belegt. Wenn man bedenkt, dass so gut wie kein räumlicher Abstand zwischen den Nestern ist, finde ich das beachtlich. Es zeigt, dass die Nahrungsgrundlage im Bereich Bannetze sehr gut war.

Bleckmar
Das Storchenpaar gehört zu den ostziehenden Störchen und kam entsprechend spät zum Nest. Würde es wie im Vorjahr sein und die Nahrung wieder knapp ausfallen? Am 25.04. begann der Schlupf. Und es gab so viel Nahrung, dass fünf Jungstörche auf dem Nest groß wurden. Und es war sogar so viel Nahrung, dass die Eltern sich Zeit nehmen konnten, um sich auf dem Nest auszuruhen. Die Eltern waren die letzten, die am 03.09. den Landkreis verließen, um sich auf die Reise in den Süden zu machen. Das Foto ganz zu Beginn des Berichtes zeigt diese „Fünferbande“.

Bockelskamp
Ab den 22.02. hielt sich ein unberingter Storch auf dem Nest auf. War „sie“ in diesem Jahr vor ihm angekommen? Da sich dieser Storch aber sehr achtsam auf dem Nest verhielt, viel schaute und scheinbar so gar nicht wohl fühlte war klar: es ist ein fremder Storch. Drei Tage später traf das Männchen der letzten Jahre ein und vertrieb den Fremdling. „Sie“ kam 5 Tage später an. Beide fingen gleich an das Nest zu putzen, und bald schon wurde gebrütet. Am 25.04. war Schlupfbeginn und vierzehn Tage später waren drei Köpfe zu sehen.

Dann erreichte mich leider eine traurige Nachricht: die Jungstörche waren plötzlich verschwunden, und unter dem Nest lag nur noch ein abgetrenntes Bein. Hier hatte also über Nacht ein unbekannter tierischer Besucher das Nest geplündert.

Bröckel Schornstein
Am 10.5. erhielt ich eine Nachricht, dass auf dem Schornstein der alten Gärtnerei ein Storchenpaar sein Nest baut. Letztmalig waren 1995 Störche in Bröckel groß geworden, und das Paar, das damals dort brütete, war als „Grabenstörche“ bezeichnet worden, da sie ihre Nahrung zum größten Teil in den Gräben neben der Straße suchten.

Aber die zwei von diesem Jahr blieben nicht bis zum Ende der Saison, und so war der Traum geplatzt, dass Bröckel wieder ein Storchenpaar hat.

Celle Stadt
Bei meinem Besuch am Nest am 14.03. hatte ich den Verdacht, dass schon gebrütet wird. Andere Paare, die schon vor den Celler Stadtstörchen komplett waren, waren noch nicht soweit. Aber es stimmte. Ich bekam eine Nachricht vom Beobachter vor Ort, dass zwei kleine Köpfe zu sehen sind. Zwei Tage später konnte man drei Köpfe sehen. Es wurden aber nicht alle groß, und am Ende flogen zwei Junge aus.

Großmoor
Über einen Monat dauerte es, bis das Nest bereitet war und die Störche mit der Brut begannen. Ab den 22.04. wurde gefüttert. Die drei Jungen überstanden die Kälte und Regenwelle gut und wurden groß. Anfang Juli begannen die ersten Flüge, und am 06.07. rief mich eine Anwohnerin an, weil sie sich Sorgen um einen Storch machte: „Der kann nicht fliegen und geht auf der Straße spazieren.“  Bei meiner Ankunft vor Ort konnte ich mich eines Besseren überzeugen: alle drei Jungstörche zogen am Himmel ihre Kreise und hatten Spaß am Fliegen.  

Hambühren
Was wäre der Storchenbetreuer ohne die modernen Medien? Am 10.05. bekam ich eine WhatsApp Nachricht, dass am Nest gefüttert wird. Lange war unklar, sind es nun drei oder vier Junge? Und lange zitterten wir um das Nesthäkchen. Wird der Kleinste es überhaupt schaffen? Aber am 31.05. wurden tatsächlich vier junge Störche beringt, die später auch ausflogen.

Hohne Kirchturm
Vorgeschichte: Nachdem 2018 die unberingte Störchin nicht mehr auf das Kirchturm-Nest zurückgekehrt war, nahm am 12.04.2018 „DEW 2T 589“, die in Spanien überwintert hatte, das Nest für sich ein. In den Folgejahren brütete sie hier sehr erfolgreich. Insgesamt 19 Jungstörche zog sie mit auf.

2024, früher als je zuvor, erschien sie bereits am 05.02. auf dem Nest. Acht Tage später traf ihr Partner ein, und es schien alles normal zu laufen. Aber am 09.03.24 lag sie auf einer Wiese in der Nähe der Kirche. Äußerlichen Verletzungen waren keine zu sehen, und sie ließ sich auch nicht einfangen. Ihrem Verhalten nach zu urteilen hatte sie Legenot. Weitere Einfangversuche schlugen fehl, und so konnte man „DEW 2T 589“ am 15.03. leider nur noch tot auf der Wiese vorfinden.

Ihren Platz nahm bald die zweijährige Störchin DEW 3V 592 ein. Sie ist 2022 in Wesendorf geschlüpft. Das unberingte Männchen zog mit dieser neuen Partnerin ein Junges auf.

Hohne Knickbusch
 
2023 hatte ein Einzelstorch auf dem Baum angefangen, ein Nest zu bauen. Aber er wurde immer wieder von dem Männchen vom Kirchturm vertrieben. In diesem Jahr erschien ein Paar am Knickbusch. Es gab sogar einen Wechsel unter den Männchen, so interessant muss das Nest wohl sein. Es wurde gebrütet, und am 27.05. konnte ich eine Fütterung beobachten. Es war immer ein Altstorch auf dem Nest und es fanden regelmäßig Wechsel statt, es schien alles in Ordnung zu sein. Dann war das Nest plötzlich leer, und die Altstörche flogen zusammen weg. Die Vermutung liegt nahe, dass Nesträuber die Jungen getötet haben.

Hornbostel
Das Stammpaar der letzten Jahre war schon Ende Februar auf dem Nest. Nach der Eingewöhnungsphase, in der das Nest geputzt wird und die Störche sich von der Reise erholen, wurde gebrütet. Ab dem 24.04. konnte man die Fütterung beobachten. Am 14.05. war klar, dass vier Junge im Nest sind. Hoffnung kam auf, dass es ein gutes Jahr wird und das Ergebnis von 2020 (drei Junge), übertroffen wird. Am 13.05. fand zu allem Überfluss ein Storchenkampf am und um das Nest statt. Das Brutpaar behielt die Oberhand und alles schien gut. Dann kam am 21.05. Starkregen, und einen Tag später verstarb das erste Küken. Die Jungen waren schon zu groß, um unter das schützende Federkleid der Eltern zu schlüpfen, aber noch nicht alt genug, um selbst ein komplettes Federkleid zu haben. Und das kann bei Starkregen und Kälte den Tod bedeuten. Ein zweites Küken starb einen weiteren Tag später. Die beiden anderen aber wurden groß und flogen aus.

Jeversen
Kein gutes Jahr für Jeversen. Schon am 21.02. war das Paar komplett, es schien das Paar aus dem Vorjahr zu sein. Völlig unspektakulär war der weitere Ablauf: Ankunft und Erholung, Nest reinigen und brüten. Als aber nach vierzig Tagen immer noch gebrütet wurde, war klar: da wird in diesem Jahr kein Küken schlüpfen. Die Ursache dafür ist leider nicht bekannt.

Lachte Radweg
 Ein neuer Standort, und dann noch einer, der mir aus verschiedenen Gründen Bauchweh bereitet: am Fuß des Nestes grasende Rinder, und mit dem Fahrzeug für Rettungsmaßnahmen kein Hinkommen. Aber ein toller Anblick vom Radweg aus. Und einen treuen Beobachter hatte ich hier auch. Seine Runde führte fast täglich am Nest vorbei, und so war ich immer auf dem Laufenden. Bei dem Paar handelte es ich um den zweijährigen Storch mit der Ringnummer DEH XR 874 (geschlüpft 2022 in Schkeuditz) und einer unberingten Partnerin. Am 13.05. war klar: es wird gebrütet. Das Paar gab sein Bestes, und bald waren zwei Jungstörche auf dem Nest zu sehen. Am 02.07. bekam ich aber die Meldung, dass nur noch ein Jungstorch auf dem Nest sei, und ab dem 16.07. fehlte auch der Zweite. Mit ca. 25 Tagen war er nicht mehr ganz klein gewesen. Die Ursache des Verlustes bleibt unklar, und so kann nur vermutet werden, dass ein Nesträuber am Werk war.


Langlingen-Schleuse
Gleichzeitig am 23.02 trafen beide Störche auf dem Nest ein. Die Zeichen standen aber in diesem Jahr nicht gut. Immer wieder wurden sie von Nilgänsen gestört, die versuchten, das Nest zu erobern. Aber die Störche behielten die Oberhand. Dabei muss aber eine größere Brutunterbrechung stattgefunden haben, denn auch hier wurde über die Zeit gebrütet. Schließlich lagen die vier Eier unter dem Nest, und die Altstörche waren tagsüber gemeinsam unterwegs.

Langlingen Ort
Zu Beginn der Saison wurde DEW 4V 690 (2022 in Triangel geschlüpft) auf dem Nest gesichtet. Das änderte sich aber, als das ostziehende Männchen eintraf und sein Nest zurückeroberte.

2022 – gab es kein Nachwuchs auf dem Nest

2023 – gab es kein Nachwuchs auf dem Nest

Und da in den beiden Jahren jeweils ein anderes Weibchen an der Brut beteiligt war, vermutete ich, dass das Männchen unfruchtbar wäre. Diese Unterstellung konnte er wohl nicht auf sich sitzen lassen und hat in diesem Jahr das Gegenteil bewiesen: mit seiner Partnerin zog er drei Junge groß.

Nienhagen
„Bob der Baumeister“ - was der immer an Nistmaterial ran schleppt! Bewundernswert, und das in seinem Alter! Der älteste Storch im Landkreis Celle ist 2000 in Eekholt geschlüpft, und jedes Jahr ist es wieder spannend, ob er es noch einmal schafft und den beschwerlichen Zug überlebt, sein Nest verteidigen und seine Jungen großziehen kann. Und wieder einmal bewies er, dass auf ihn Verlass ist.

Da Nienhagen mein „Heimatnest“ ist, bekomme ich so manches ganz direkt mit. In diesem Jahr war der erste größere Ausflug der Jungstörche atemberaubend: sie flogen hoch, wollten wohl den Aufwind nutzen und hörten auf mit den Flügeln zu schlagen - und fielen wie ein Stein in die Tiefe! Zum Glück schafften sie es den Sturz abzufangen! Bald sah man sie wieder hoch am Himmel, und das Schauspiel begann von Neuem. Aber sie haben es gelernt und schon Tage später sah man perfekte Flieger am Himmel.

Nienhagen Eiche
Bei meinen Spaziergängen bin ich öfter am Sportplatz vorbeigekommen und habe mich gewundert, dass dort zwei unberingte Störche nach Futter suchen. Zu welchem Nest die wohl gehörten? Wagten sie sich weiter ins Dorf, startete sogleich „Bob“ von seinem Nest im Schafstallweg und vertrieb sie. Das ging so über mehrere Tage, bis ich eine Mail erhielt, dass zwei Störche auf einer Eiche, an der ein großer Seitenast entfernt wurde, ein Nest bauen würden. Ja, das waren die beiden vom Sportplatz, aber sie bauten nicht gerade viel an ihrem Nest. Wahrscheinlich waren sie noch zu jung. Bereits vor Ende der Saison verließen sie den Standort.

Oldau
2023 wurde auf Grund von fehlendem Futter kein Junges groß. Wie aber würde es in diesem Jahr sein? Da ein erfahrenes Paar an dem Standort brütet, gab es zumindest Hoffnung. Ab dem 20.04. wurde gebrütet, und am 21.05. konnte ich zwei kleine Köpfe entdecken. Aber am 29.05. war alles vorbei: alle drei Jungen waren nach Starkregen verstorben.

Osterloh Pieper
Wurde 2023 noch erfolglos gebrütet, war nun die Frage, ob das Paar überhaupt wiederkommen würde, und ob in diesem Jahr erfolgreich gebrütet wird. Erfreulicherweise wurde ab Mitte April gebrütet, und am 13.05. konnte ich eine Fütterung beobachten.
 
In diesem Jahr waren sie also erfolgreich, und zwei Jungstörche konnten beringt werden. Wenn diese Ringe irgendwo auf der Welt abgelesen und gemeldet werden, wird auf der Rückmeldung der Vogelwarte als Schlupfort „Osterloh Hof Pieper“ stehen.
 
Osterloh Gottschalk
Das Paar vom letzten Jahr erschien wieder auf dem Nest. Auch sie fingen Mitte April an zu brüten. Und auch an diesem Standort konnte ich am 13.05. eine Fütterung beobachten. Es schienen aber nicht viele Junge im Nest zu sein, da der Altstorch das ausgewürgte Futter sehr schnell wieder aufnahm. Es war immer nur ein Kopf zu sehen, und der hat es tatsächlich geschafft! Bei der Beringung sahen wir, dass neben dem einen Jungstorch vier Eier im Nest lagen. Waren sie kalt geworden oder unbefruchtet?
 
Die nächsten Jahre werden zeigen wie es weiter geht.

Schepelse
2023 war das Paar aus Eicklingen nach einem Brutabbruch nach Schepelse auf den Schornstein umgezogen. Es handelte sich um ein erfahrenes Paar, und das stellten sie in diesem Jahr unter Beweis. Als spät eintreffende Ostzieher fanden reichlich Futter, und das Wetter spielte auch mit. So sah man bald fünf Köpfe, und alle fünf wurden auch groß.

Kurz nach dem Ausflug der Jungen bekam ich einen Anruf, dass ein Jungstorch auf dem Nest stehen würde und nicht mit den anderen mitfliegt. Vor Ort stellte ich fest, dass er wohl Angst vor der großen weiten Welt hatte und sich noch nicht so recht traute, das Nest zu verlassen. Ein Altstorch stand auf dem First eines Nachbardaches, hatte den Kleinen im Blick und lockte ihn durch seine Anwesenheit: „Schau her, ich bin hier, aber ich komme nicht zu dir“. Nach ein paar Tagen fasste er den Mut und flog mit den anderen Jungstörchen zusammen weg.

Schwachhausen
Hoch auf einer Eiche befindet sich das Nest, und war wohl interessant als Brutplatz. So fand sich bereits im letzten Jahr ein Paar ein, das aber wohl noch unerfahren war und keinen Bruterfolg hatte. In diesem Jahr kamen sie wieder und es war spannend, ob es dieses Mal klappen würde. Am 10.05. war Schlupfbeginn, und schon bald war ein Kopf zu sehen. Es blieb bei diesem einen Jungen, aber der wurde groß und konnte das Nest verlassen.

Spechtshorn
Anfang März war ein unberingtes Paar auf dem Nest und es stellte sich die Frage, ob das unberingte Männchen des Vorjahres jetzt eine neue Partnerin hat, denn im letzten Jahr hatte dort DEH CR 10 gebrütet. Am 03.03. zeigte sich, dass es nicht das letztjährige Männchen war, denn es traf ein unberingter Storch ein und vertrieb das Paar. Am 05.03. war ich schon früh am Nest um zu sehen, ob das Weibchen mittlerweile eingetroffen war. Ich fand aber nur das Männchen vor, das schon sehr früh zur Futtersuche aufbrach. Plötzlich steht die beringte Störchin DEW 9T 837 auf dem Nest und klappert, und kurz darauf kommt das unberingte Männchen zum Nest zurück und stellt sich neben das Weibchen – um sie nach ca. einer Minute doch vom Nest zu verjagen. Das war offensichtlich nicht seine Partnerin. Auf die musste er noch bis zum 27.03. warten, dann aber war das Paar komplett und zog in diesem Jahr drei Junge groß.

Stedden
Drei erfolglose Jahre liegen an diesem Standort hinter uns. Mal ging das Gelege nach einem Storchenkampf verloren, mal wurde über die Zeit gebrütet. Aber in diesem Jahr sollte es doch endlich klappen. Ab dem 09.04. wurde gebrütet und mit jedem Tag wuchs die Hoffnung, dass es klappt. Aber leider wurde über die Zeit hinaus gebrütet, und auch in diesem Jahr flog kein Jungstorch aus.

Thören
2015 war zum letzten Mal ein Jungstorch von diesem Nest ausgeflogen. Danach war das Nest lange Zeit nicht besetzt - bis zum letzten Jahr, da hatte „Krummschnabel“ mit seiner Partnerin gebrütet, leider erfolglos. In diesem Jahr kam ein unberingtes Männchen. Aber in diesem Jahr sollte es klappen: mit einem unberingten Männchen wurde ab dem 24.04. gebrütet und es schlüpften drei Junge, von denen aber zwei verstarben. Nach neun Jahren wurde nun wenigstens ein Jungstorch groß und konnte das Nest verlassen.

Wathlingen
2023 hat DEW 9T630 in Wathlingen gebrütet. Zum Beginn des Jahres hatte sie sogar eine andere Störchin vertrieben. Nach der Saison „trieb“ sie sich viel rum und ging nicht auf die Reise in den Süden. Am 08.11.23 besuchte sie z.B. das Nest in Nienhagen Schafstallweg. Aber die meiste Zeit war sie in Ronnenberg und Umgebung zu sehen.

Dieses Gebiet verließ sie dann am 15.01.24. Zwei Tage später wurde sie in Büttelborn gesichtet. Dort blieb sie. Zum Brutbeginn machte sie keine Anstalten die Gegend zu verlassen und suchte sich dort Nest und neuen Partner. Es wurde gebrütet, und Junge wuchsen heran.

Am 14.07. erhielt ich die Info, dass es in Wathlingen einen heftigen Storchenkampf gegeben hatte. Erst wurde die unberingte Neststörchin vertrieben und dann die (zum Glück schon flugfähigen) Jungen „vom Nest geschmissen“. Bei meiner Kontrolle konnte ich die Ringnummer der Angreiferin ablesen: es war DEW 9T 630. Sie war zurückgekehrt und blieb bis zum Ende der Saison in Wathlingen. Es bleibt die Frage: wird sie 2025 wieder in Wathlingen brüten oder geht sie wieder „fremd“? Im Moment sieht es wieder so aus, als ob sie die Gegend nicht verlassen will. Die letzte Sichtung vom 27.09.24 kam aus dem Bereich der Mülldeponie in Braunschweig.

Westohe
Am 05.01.2020 wurde der Standort errichtet, aber bisher nie bezogen. Es blieb mal ein Storch über Nacht, flog dann aber weiter. Eigentlich war das nicht zu verstehen, denn alle Voraussetzungen waren nach menschlicher Erachtung gut, und es wurden immer wieder auf den Wiesen Störche bei der Futtersuche gesichtet. Aber in diesem Jahr blieb ein Storchenpaar. Leider waren sie sehr nervös und standen bei der kleinsten Störung auf. Dadurch sind wohl die Eier während der Brut kalt geworden, und so schlüpften keine Jungen. Hoffen wir also auf 2025.

Wienhausen Kloster
Machte ich mir auf Grund der Nähe des Uhus 2023 noch sorgenvolle Gedanken, war ich in diesem Jahr eher entspannt. Das Paar hatte keine Probleme, dass in ihrer Nachbarschaft ein Uhu brütete, und 2023 war ja alles gut gegangen. Es wurde also 2024 gebrütet, und man konnte im Mai auch das Füttern beobachten. Die kleinen wuchsen auf, aber am 29.05. war kein Leben mehr auf dem Nest zu sehen. Leider hatte es Kälte und Starkregen gegeben, was zur Unterkühlung und schlussendlich zum Tode der Jungen geführt hatte.

Winsen JHH
Ein Nest, das in Winsen kaum jemand wahrnimmt, und ein Storchenpaar, das auch im letzten Jahr an diesem Standort gebrütet hatte. Ein routiniertes Paar, und so gestalteten sich auch Brut und Jungenaufzucht. Am Ende flogen zwei Junge aus.

Winsen Schornstein
Das unberingte Weibchen, das ab 2022 den Platz der zu Tode gekommenen Ringstörchin eingenommen hatte, kam auch in diesem Jahr wieder. Am 27.03. wurde mit der Brut begonnen. Ab dem 30.04. konnte man über die Webcam der Gemeinde zwei Köpfe erkennen. Das blieb auch bis zum Ende so, so dass wieder zwei Jungstörche das Nest verlassen konnten.

Winsen Süd
Eigentlich ist die Nestdichte in Winsen so hoch, dass kein weiteres Nest Platz hat. Zwei unberingte Störche waren allerdings anderer Meinung. Schon einmal hatten sie auf dem Strommast am Allerblick versucht zu brüten. Das Nest wurde aus Sicherheitsgründen abgebaut und Abwehreinrichtungen installiert. Das wiederholte sich auch in diesem Jahr: am 10.04. wurde das Nest geräumt und die Störche zogen ab. Danach versuchten sie, in einer Eiche in der Nähe des „Winsener Feuerteufels“ ein Nest zu bauen, was aber fehlschlug. Ich verlor sie aus den Augen, bis mir vom Beobachter vor Ort mitgeteilt wurde, dass sie auf einem Schornstein brüten würden. Das Problem war: der Schornstein war in Betrieb und es bestand Brandgefahr. Das erste Ei war aber schon gelegt, und so konnte nur noch die Heizung abgestellt werden.

Die Störche brüteten erfolgreich und es flogen zwei Junge aus. Gleichzeitig machten sich die Mitarbeitenden der Unteren Naturschutzbehörde auf die Suche nach einem alternativen Standort. Die Eiche am „Winsener Feuerteufel“ kam wieder ins Visier, und der Eigentümer selbst brachte die Maßnahme ins Rollen. Bis zur nächsten Saison wird eine Plattform auf dem Baum errichtet, auf denen unser Paar dann brüten kann.

Wolthausen
Ende Februar, zehn Tage nach dem Männchen, kam das Weibchen der letzten Jahre an. Schaut man in die Brutstatistik sieht man, dass sie seit 2016 hier brütet. Und wirft man einen Blick auf die Jungenzahlen, erkennt man, dass ab 2017 (mit einziger Ausnahme 2021) in jedem Jahr 2 Jungstörche das Nest verließen. Eine wie ich finde beeindruckende Zahl, da das Nahrungsvorkommen in diesem Bereich nicht so gut zu sein scheint: die Störchin wurde nämlich schon einige Male in Meißendorf auf Futtersuche gesehen. In diesem Jahr wurde ab dem 09.05. gefüttert, und am 26.06. erhielt ich die Nachricht, dass der erste Jungstorch seine Runden dreht. Der zweite folgte ihm einige Tage später. Ab diesem Zeitpunkt konnte man auf allen Dächern des Hofes ruhende Störche sehen.

Eine besondere Storchengeschichte
12.06.2018, Bockelskamp:

Abends gegen 21 Uhr erhielt ich einen Anruf, dass ein Storchenküken abgeworfen wurde. Bei der Ankunft vor Ort hatte ich wenig Hoffnung, dass es noch leben würde. Aber weit gefehlt: als der Lichtkegel meiner Taschenlampe es erfasste, gab es zischend Laut. Da es schon spät war, übernachtete die Kleine in einem Karton in unserem Heizungsraum. Schon sehr früh am Folgetag brachte ich sie nach Leiferde ins Artenschutzzentrum. Anschließend fuhr ich zum Nest nach Bockelskamp, da noch nicht klar war, was am Nest überhaupt geschehen war.

Dort fand ich ein total überfordertes Männchen auf dem Nest vor. Wenn er losfliegen wollte um Futter zu holen, kamen einige Krähen gleich näher. Also flog er wieder zum Nest. Der Vorgang wiederholte sich ein ums andere Mal. Wo war aber die Störchin? Nach einem halben Tag war klar, dass sie, aus welchen Grund auch immer, gar nicht mehr zum Nest kam um Futter zu bringen und das Männchen abzulösen. Deshalb fiel die Entscheidung, das verbliebene Storchenjunge zu bergen, da es sonst keine Überlebenschance hätte. Dank der FFW Celle war ein Leiterfahrzeug mit zwei Mann Besatzung schnell vor Ort, das Junge dem Nest entnommen und anschließend auch nach Leiferde gebracht, wo die Geschwister wieder zusammengeführt wurden.

Welch ein Größenunterschied in der Entwicklung der beiden! Das machte sich auch in den Folgewochen bemerkbar. Als der Größere von dem sicheren, inneren Bereich des Artenschutzzentrums ins „Carport“ wechseln konnte, benötigte die Kleine noch drei weitere Wochen, bis sie diesen Schritt auch machen durfte. Und wieder drei Wochen vor der Kleinen wechselte der Größere auf das Außengelände, von dem er auch wieder viel früher als die Kleine in die Freiheit flog und nicht mehr gesehen wurde.

Am 01.10.2018 machte meine Frau mich darauf aufmerksam, dass auf Facebook Fotos von zwei Störchen gezeigt wurden, die in Frankreich in Chalon-sur-Saone auf dem Marktplatz spazieren gingen. Scherzhaft meinte ich noch: „die Fotos sind so gut, da könnte man glatt die Ringnummern erkennen“. Es reizte mich tatsächlich, und irgendwann schaute ich sie mir auf den Fotos genauer an. Es waren DEW 9T 003, die Kleine aus Bockelskamp, und 5T 424 ihr Bruder. Keine Ahnung wo und wie, aber sie hatten sich getroffen und zogen dort zusammen rum. Nach den Meldungen der Vogelwarte blieben sie auch in Frankreich. 2020 ließ sich dann DEW 5T 424 in Wendeburg Schulstr. 6 auf einem Dachnest nieder und brütete von da an, an diesem Standort. Mittlerweile hat er 7 Junge aufgezogen. DEW 9T 003 ließ sich in Wipshausen nieder und schrieb dort ihre eigene Geschichte. Aber vier Junge zog sie auf dem Lampennest im Kieswerk auf.

Warum war es mir wichtig diese Geschichte zu erzählen?! Es lohnt sich, solch eine Arbeit auf sich zu nehmen, denn der Dank kommt von den Tieren! Meine Zeit als Storchenbetreuer endete Anfang September 2024, aber ich freue mich schon auf 2025, wenn ich dann Zeit habe, die beiden auf ihren Nestern zu besuchen.

Mein Dank gilt all denen, die mich in den letzten fünf Jahren unterstützt haben, um diese Arbeit durchführen zu können. Egal ob es die Standortbesitzer sind, die Feuerwehrleute oder Hubsteigerfahrer, Beobachter vor Ort oder auch offizielle Stellen. Es waren die vielen guten Gespräche, die es mir möglich gemacht haben, diese Aufgabe zu erfüllen. Und im Herzen bin und bleibe ich ein Storchenbetreuer!

Was wird das nächste Jahr bringen?
Nach der Jungenzahl der letzten Jahre zu urteilen und der Jugendtrupps, die sich in Niedersachsen aufgehalten haben, wird die Anzahl der Storchenpaare voraussichtlich weiter steigen. Das bedeutet aber auch, dass mehr Nester und mehr gute Nahrungsflächen benötigt werden.
 
Hier möchte ich noch einmal der Fa. Lindhorst aus Winsen dafür danken, dass sie auf eigene Kosten den Teich auf der Festwiese instandgesetzt hat. Dort werden die Störche in den nächsten Jahren ihre Nahrung finden. Genau solche Maßnahmen sind nötig, und von denen benötigen die Störche noch mehr!
 
Danke sage ich
       der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch für die Hilfe
       den Verantwortlichen in den Gemeinden und Samtgemeinden für alle Unterstützung
       den Unternehmen, die uns mit Hubsteigern zur Hilfe standen
       der CZ für die informativen Beiträge, die veröffentlicht wurden
       H.-J. Behrmann für die auf seiner Homepage veröffentlichten Beiträge über die Störche im Landkreis Celle
       all denen, die mit Ringablesungen und Nestinformationen geholfen haben
       den Freiwilligen Feuerwehren Celle und Wathlingen für ihre Hilfe
       nicht zuletzt den Standortbesitzern und Beobachtern vor Ort, die mich in meiner Arbeit als Storchenbetreuer unterstützt haben,

Gerhard Papenburg







Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



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Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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