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Weißstorchjahresbericht 2023 für den Landkreis Gifhorn

Rekordjahr für die Störche
Im Kreis Gifhorn waren 82 Storchennester besetzt, 131 Junge flogen aus.
Saisonverlauf
  • Weiterer Anstieg bei den Paaren
  • Rückkehr ab Mitte Februar
  • Besetzung vorjähriger Brutnester, Rekord bei Neuansiedlungen,
  • Günstige Nahrungssituation
  • Brutabbrüche, Todesfälle
  • Erfreuliche Anzahl flügger Jungen - begrenzte Beringungen
  • Ein Blick in den Nachbarkreis: Die schwarz-weiße Storchenbrut

Weiterer Anstieg bei den Paaren
2023 erhöhte sich die Anzahl der Storchenpaare im Kreis Gifhorn gegenüber dem Vorjahr um weitere zehn auf nun 82. Damit hat sich der Storchenbestand in den  letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Es ist dies der höchste Bestand seit über 90 Jahren. Damit liegt unser Landkreis weiter im Trend der alten Bundesländer. Hauptursache ist das veränderte Zugverhalten vieler westziehender Störche. Sie fliegen nicht mehr nach Afrika, sondern überwintern bereits in Spanien, Portugal, Frankreich und zunehmend auch in Deutschland. Ihre Rückkehrerquote ist deutlich gestiegen. Außerdem werden nun die geburtenstarken Jahrgänge insbesondere ab 2019 brutreif.
 
Rückkehr ab Mitte Februar
Das Männchen von Ausbüttel-Siedlung und das Weibchen von Leiferde-Plack überwinterten im Gebiet Braunschweig-Rieselfelder, Alba-Deponie, Okeraue. Die Ankunft der ersten Westzieher erfolgte etwa eine Woche später als –damals extrem früh - im Vorjahr. Von einer kräftigen Südwestströmung beflügelt trafen die Rückkehrer ab dem 14. Februar (Hoitlingen) wieder auf ihrem Nest ein - das Männchen in Rothemühle Im Winkel  wurde allerdings bereits acht Tage zuvor gesichtet. Die ersten Ostzieher kamen in diesem Jahr ab dem 22. März. Ankunftsschwerpunkte waren die 11. (Westzieher) und die 14./15. Kalenderwoche (Ost- und Westzieher). Das letzte Paar, das dann noch mit der Brut begann, war am 28. April in Kaiserwinkel komplett.

Diagramm Storchenankünfte 2023


Besetzung vorjähriger Brutnester, Rekord bei Neuansiedlungen
Von den 72 besetzten Nestern des Vorjahres blieben diesmal nur die in Betzhorn, Hillerse, Isenbüttel und Leiferde-Gehegefichte (abgängig) leer. So noch nie in einem Jahr dagewesen sind  aber gleich 12 völlige Neuansiedlungen. Sie fanden statt in Ausbüttel-Dorf, Brechtorf, Brome-Burg, Groß Oesingen, Neubokel, Rothemühle-Okerstr.51, Schweimke, Tiddische, Ummern-Dorfstr.18, Wahrenholz-Angelverein, Wahrenholz-U.d.Eichen und Westerbeck. Mit zwei weiteren Wiederbesiedlungen in GF-Winkel/Ort und Kaiserwinkel erhöhte sich die Gesamtzahl der von Paaren besetzten Nester im Kreis Gifhorn auf nun 82. Besuchsstörche auch über längere Zeit gab es in Eischott, Isenbüttel und in Neudorf-Platendorf/Mooreiche.

Günstige Nahrungssituation
Gute Verhältnisse fanden die Storchenpaare vor, die früh mit der Brut begannen. Starke Regenfälle im März hatten für länger anhaltende Feuchtigkeit im Boden und damit für eine gute Nahrungsverfügbarkeit gesorgt. Da gab es genügend der für die erste Phase der Jungenaufzucht so wichtigen Regenwürmer und sonstiges Kleingetier.  Auch in der Zeit danach war vielerorts ein (für die Störche) guter Mäusebestand vorhanden. Für Junge, die ab Mitte Mai schlüpften, waren aufgrund der langen Trockenheit zuvor die Voraussetzungen nicht mehr ganz so gut, aber immerhin noch zufriedenstellend. Außerdem regnete es zwischendurch zumindest lokal auch mal wieder kräftig.  Junge Erstbrüter-Paare  und Spätbrüter waren allerdings manches Mal überfordert, so dass es gerade bei ihnen zu Brutabbrüchen kam.

Brutabbrüche, Todesfälle
Von den 82 Nestpaaren schritten fünf nicht zur Brut, und zwar in Neubokel, Rothemühle-Okerstr. 51, Schweimke, Ummern-Dorstr. 18 und Weyhausen-Süd/Hohe Horst. Das ist normal und hat seinen Grund meist in einer zu späten Ankunft oder darin, dass zumindest ein Partner noch nicht ganz brutreif ist. Darüber hinaus gab es aber in 20 Nestern einen Brutabbruch - aus ganz verschiedenen Gründen.
           
In den Nestern Böckelse, Brome-Burg, Calberlah-Wiesen, Didderse, Gifhorn-Winkel/Ort, Gravenhorst, Groß Oesingen, Klein Schwülper-Okerstr. 19, Tappenbeck und Wittingen  starben alle Jungen innerhalb der ersten Lebenswochen. Hier könnte Aspergillose, eine Schimmelpilzerkrankung der Atemwege, eine Ursache  gewesen sein. Nahrungsmangel infolge der Trockenheit verbunden mit elterlicher Unerfahrenheit werden mit zu Brutabbrüchen beigetragen haben. Der Storchennachwuchs in Gifhorn-Kästorf und Wahrenholz-Angelverein fiel Starkregen zum Opfer. Nach Brutabbrüchen infolge von Kämpfen wurde noch einmal nachgelegt mit Erfolg in Wesendorf-Nord und ohne Erfolg in Rötgesbüttel. In Leiferde-Plack starb das Weibchen nach Kollision mit einer Hauswand. Bei der folgenden Brut mit  neuer Partnerin waren die Eier nicht befruchtet, ebenfalls nicht bei den Bruten in Adenbüttel und Rothemühle Im Winkel. In Wahrenholz -Unter den Eichen erfolgte der Brutabbruch nach Nestabsturz, in Kaiserwinkel ohne ersichtlichen Grund. In Weyhausen-West verließ der Jungstorch nach längerer Zeit doch das Nest, konnte aber nicht fliegen und wurde vom Fuchs geholt.  

Erfreuliche Anzahl flügger Jungen, begrenzte Beringungen
Letztlich wurden in 58 Nestern 131 Junge flügge, 14 mehr als im Vorjahr. Dies ist, von der Gesamtzahl her, das beste Ergebnis seit über 90 Jahren. Die Zahl der flüggen Jungen pro Paar insgesamt betrug 1.60, pro Paar mit Jungen 2.26 . Dies entspricht dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
   
Je ein Junges (12x) war es diesmal in Ausbüttel-Dorf, Ettenbüttel, Hülperode- Grenzweg, Hülperode-Zollhaus, Jembke, Klein Schwülper-Süd/Okeraue, Leiferde AZ Schornstein, Lingwedel, Rothemühle-Okerstr. 67, Schönewörde, Wasbüttel, Wesendorf. Je 2 Junge (25x) gab es in Ahnsen, Barwedel, Bergfeld, Brechtorf, Gerstenbüttel, Gifhorn-Lehmweg, Hahnenhorn, Hankensbüttel, Knesebeck, Leiferde AZ-Mast 1 und Mast 2, Leiferde-Kirche,  Lüben, Müden-Alleraue, Müden-Langenklint, Neuhaus, Osloß-Ost, Parsau-Ort, Radenbeck, Ribbesbüttel, Rühen, Tiddische, Vorhop, Wesendorf-Nord, Zasenbeck. Je 3 Junge (15x) waren es in Ausbüttel-Siedlung, Groß Schwülper, Hoitlingen, Lagesbüttel-Rotdornallee und Schunterbrücke, Rothemühle-Mühle, Teichgut, Tülau-Fahrenhorst, Ummern-Ost und West, Volkse, Vollbüttel, Walle, Westerbeck, Westerholz, je 4 Junge (6x) in Allerbüttel, Dannenbüttel, Neudorf-Platendorf 99C, Osloß, Triangel, Wahrenholz-Kirche. Fünf bereits flügge gewordene Jungstörche starben leider schon kurze Zeit danach u.a. aufgrund von Unfällen, Stromschlag und Gummiringen im Magen.    

Beringt werden konnten in 35 Nestern insgesamt 82 Junge. Mehr Ringe standen nicht zur Verfügung. Dies geschah vor allem mit Hilfe von Hubsteigern der LSW  sowie der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn. Für den Bereich Schwülper stellte Fa. Körner einen Teleskopstapler zur Verfügung. Darüber hinaus konnten für etliche Standorte privat Hubsteiger organisiert werden.

Ein Blick in den Nachbarkreis: Die schwarz-weiße Storchenbrut
In Lüder im Kreis Uelzen gab es in diesem Jahr ein Storchenereignis, das zuvor so überhaupt noch nie in freier Natur stattgefunden hatte. Ein Weißstorchmännchen und ein Schwarzstorchweibchen wurden ein Paar. Am 19. April begannen sie zu brüten. Am 21. Mai schlüpften zwei Junge. Ein Ei war unbefruchtet. Trotz ihrer in manchem doch unterschiedlichen Lebensweisen gelang es den Eltern, die Jungen großzuziehen. Spannend war es auch, zu beobachten, wie diese sich entwickelten. Insbesondere ihr Gefieder ergab eine  Mischung von beiden Eltern. Der eine - ein Männchen - geriet nach der Schwarzstorchmutter, die andere - ein Weibchen - hatte ein meliertes Gefieder mit wesentlich mehr weißen Anteilen und kam somit eher nach dem Vater. Beide Jungstörche wurden beringt und flügge. Der weibliche Jungstorch wurde nun auf dem Zug mit vier - echten - Weißstörchen in Göttingen abgelesen.

Storchengeschehen vor Ort

Adenbüttel: Brut auf tauben Eiern
Das beringte Männchen der Vorjahre kam nicht wieder. Seinen Platz nahm nun ein unberingtes, vermutlich noch sehr junges Männchen ein. Es wurde gebrütet, allerdings lange über die Zeit hinaus. Junge schlüpften nicht. Offensichtlich waren die Eier nicht befruchtet.
 
Ahnsen: Zwei Jungstörche und viele Jungdohlen in einem Nest
Drei Storchenjunge schlüpften, zwei von ihnen wurden flügge. Außerdem haben aber auch sechs Dohlenpaare in das in vielen Jahrzehnten von den Störchen hochgebaute Nest Bruthöhlen hineingebaut und Junge groß gezogen. Das Nest wird dadurch instabil. Rückbaumaßnahmen sind erforderlich.
 
Allerbüttel: Erstmals eine flügge Viererbrut
Nach einem, zwei und drei Jungen in den letzten Jahren wurde nun erstmals sogar eine Viererbrut flügge. Wesentlich mit dazu bei trug sicher auch die elterliche Erfahrung. Die beiden  brüten seit 2021 und damit nun zum dritten Mal in Folge zusammen.

Ausbüttel-Dorf: Erstansiedlung durch vertriebene Nachbarn
Als das vorjährige Männchen von Ribbesbüttel dorthin zurückkehrte, fand es seinen Platz schon belegt. Notgedrungen bezog es die noch freie neue Nisthilfe nebenan in Ausbüttel-Dorf und baute sie aus. Ein Weibchen fand sich auch bald. Zuletzt war es in Isenbüttel gewesen. Doch dann wurde das Männchen in dem nahen Rötgesbüttel vertrieben. Es verdrängte nun seinerseits das Männchen vom neuen Nest in Ausbüttel-Dorf. Mit dem schon vorhandenen Weibchen brütete es dann drei Junge aus, von denen eins flügge wurde.
 
Ausbüttel-Siedlung: Neues Nest, per Webcam einzusehen
Die bisherige Nisthilfe musste wegen Instabilität durch ein neues Nest auf Mast an gleicher Stelle ersetzt werden. Es wurde vom hier überwinternden Männchen und dann auch vom zurückgekehrten Weibchen problemlos angenommen. Drei Junge wuchsen - von einer neu eingerichteten Webcam zu verfolgen - heran und wurden flügge.
 
Barwedel: Mit orangenem Touch  doch wieder zurückgekehrt
Das Männchen kam nun zum dritten Mal in Folge. Seine vorjährige Partnerin indes versuchte zunächst, sich neu zu orientieren. Für mehrere Tage ließ sie sich in Teichgut nieder, kehrte dann aber doch wieder nach Barwedel zurück. Gut zu erkennen war sie in dieser Zeit an einer orangenen Ausfärbung im Hals-Brustbereich. Wo sie - wie übrigens auch die Störchin in Lagesbüttel - sich die zugezogen hatte, blieb ungeklärt. Diesmal klappte es in Barwedel mit der Brut. Zwei Junge wurden  flügge.
 
Bergfeld: Brutstandort stabilisiert sich weiter
Nach vielen Jahren ohne Störche hatte zuletzt zweimal in Folge ein Paar erfolgreich gebrütet. Dies fand nun seine Fortsetzung. Zwei Junge wurden flügge. Sogar noch ein weiterer Storch fand Gefallen am Brutstandort. Er begann auf einem Strommast am Ortsausgang ein Nest zu bauen. Das musste allerdings wegen Gefährdung von Storch und Stromleitung entfernt werden.
 
Betzhorn: Erstmals seit Jahrzehnten keine Storchenbrut
Das Nest, in dessen unmittelbarer Nähe ein Haus gebaut wurde, blieb lange unbesetzt. Das langjährige Weibchen erschien zwei Monate später als sonst erst am 7. Mai und blieb dann solo. Denkbar ist, dass das unberingte Männchen auf eine nahegelegene Nisthilfe am Ortsrand von Wahrenholz umgezogen war.  Bei späteren Kämpfen um das Nest erlitt ein Angreifer tödliche Verletzungen.
 
Böckelse: Erneut keine erfolgreiche Brut
Zwar war das Nest zum dritten Mal in Folge besetzt, doch gab es wie im Vorjahr nun abermals einen Brutabbruch. Die vermutlich zwei Jungen wurden  knapp zwei Wochen alt. Eine mögliche Todesursache könnte elterliche Unerfahrenheit verbunden mit knapper Nahrung gewesen sein.

Brechtorf:  Erstansiedlung am nördlichen Ortsrand
Im Vorjahr war auf die neue Nisthilfe auf dem Gelände vom Reitstall Hoppe bereits ein Storchenpaar zu Besuch gekommen. Für eine Brut reichte es da noch nicht. Diesmal erschien am 10. April ein erster, am 15. April ein zweiter Storch. Die beiden wurden ein Paar und brüteten drei Junge aus, von denen zwei flügge wurden. Es ist dies die erste Storchenbrut im Ort seit über 60 Jahren.

Brome-Burg: Erstansiedlung wurde tatsächlich Wirklichkeit
Im Vorort Altendorf hatte es bis in die neunziger Jahre noch Storchenbruten gegeben, danach nicht mehr. Die Hoffnung, mit einer neuen Nisthilfe auf Mast nun neben der Burg Brome Störche zur Ansiedlung zu bewegen, war nicht sehr groß. Und doch klappte es jetzt. Am 14. April erschien ein Paar, blieb und brütete. Wie  von der Burg aus entdeckt wurde, schlüpften tatsächlich zwei Junge. Die starben aber nach ganz kurzer Zeit. Vermutlich handelte es sich bei den Eltern um junge, unerfahrene Erstbrüter.
 
Calberlah Wiesen: Erneut kein Bruterfolg
Das Brutgeschehen ähnelte dem des Vorjahres: Wieder siedelte sich ein junges Paar an. Junge schlüpften, starben aber nun im Alter von  gut drei Wochen. Möglicherweise war  Aspergillose, eine Schimmelpilzerkrankung der Atemwege, die Ursache. Eine direkte Beteiligung durch den Seeadler ist hier nicht anzunehmen. Auffällig ist weiterhin, dass  auch in diesem Jahr bis auf eine Ausnahme in keinem  Nest im Gebiet zwischen Weyhausen und dem Ilkerbruch  Storchenjunge groß wurden.
 
Dannenbüttel: Nach 10 Jahren wieder eine eigene Viererbrut
Das 2006 in Hille (NRW) geborene Männchen ist zusammen mit dem Männchen in Triangel der aktuell „dienstälteste“, beringte männliche Brutstorch im Kreis Gifhorn. Nur die unberingten Männchen in Leiferde („Fridolin“) und Rothemühle - Im Winkel sind vermutlich noch älter. Auch seine unberingte Partnerin kommt wohl schon seit langem. Das sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Brut. Das somit erfahrene Elternpaar brachte diesmal sogar vier Jungstörche zum Ausfliegen. Zuletzt geschah das 2013.  Ein Sonderfall bildet das Jahr 2020. Da war zu den drei eigenen Jungen noch ein viertes zugeflogen und adoptiert worden.

Didderse: Störche und Reiher in direkter Nachbarschaft
Das Storchenpaar brütete schon, als sich nur wenige Meter vom Nest entfernt in der Eiche daneben ein Paar Graureiher ansiedelte. Eine direkte Konfrontation wurde nicht beobachtet. In beiden Nestern schlüpften Junge. Die Graureiher wurden flügge. Die beiden Jungstörche starben im Alter von 14 Tagen, ohne dass eine Todesursache erkennbar war. Zuvor war schon ein Ei aus dem Nest geworfen worden.

Ettenbüttel: Plötzlich verschwunden
Ein Jungstorch wurde bei der Beringung tot im Nest entdeckt. Ein zweiter wurde, als er noch keine 60 Tage alt und bis dahin auch noch nicht geflogen war, von einem Tag zum anderen nicht mehr gesehen. Es gab keine Anzeichen, was mit ihm geschehen sein könnte. Auch wurden keine Reste von ihm in der Nähe gefunden. Immerhin: der dritte Jungstorch schaffte es. Er wurde flügge.
 
Gerstenbüttel: Tod durch Bezoar im Magen
Drei Jungstörche wurden beringt. Bald darauf lag einer tot unter dem Nest. Die Obduktion ergab, dass bei ihm ein Bezoar zum Tod geführt hatte. Der entsteht, wenn Jungstörche  aus Futtermangel Nestinhalte (Gras, Zweige, Erde) fressen. Die bilden im Magen einen unverdaulichen Klumpen, der die weitere Nahrungsaufnahme blockiert. Die anderen beiden Jungstörche wurden flügge.
 
Forsthaus Giebel: Nur Kurzbesuche auf dem Nest
 
Gifhorn-Kästorf:  Junge starben durch Starkregen
Vier Junge schlüpften. Eins wurde bald tot abgeworfen. Als die anderen drei 18 Tage alt waren, ereignete sich im Bereich Kästorf ein Unwetter. Wahre Regenfluten prasselten herab. Danach gab es von den Jungen kein Lebenszeichen mehr. Sie waren an Stress und Unterkühlung gestorben, und das in einem Alter, in dem Storchenjunge normalerweise bei Regen noch von den Eltern abgedeckt werden. "Georg" und Partnerin zählen zu den erfahrenen Eltern. Aber auch sie vermochten sie es nicht, ihre Jungen in dieser Situation hinreichend zu schützen.
 
Gifhorn-Lehmweg: Gummibänder führten zum Tod
Von anfangs drei Jungen wurden zwei flügge. Aber nur einer von ihnen schaffte es, nach dem ersten Abflug wieder auf das Nest zurück zu kehren. Da dem anderen dies auch in den Tagen danach nicht gelang, wurde er eingefangen und in die Pflegestation nach Leiferde gebracht. Dort starb er wenig später. Bei einer Untersuchung wurde festgestellt, dass sein Magen voll mit unverdaulichen Gummibändern war. Damit als vermeintlichen Regenwürmern hatten ihn die Eltern gefüttert. Die Gummibänder stammen vermutlich von nicht verkauften Gemüsebündeln, die als Biomüll und zur Kompostierung in die Deponien gelangen.

Gifhorn-Neubokel: Erstbesiedlung durch Verlobungspaar
Gehofft wurde in Neubokel schon lange, dass auch hier sich mal ein Storchenpaar niederlassen würde - bisher vergeblich. Doch in diesem Jahr klappte es. Am 27. April erschien ein Paar und blieb. Am angebotenen Nest wurde noch weiter gebaut, Paarungen erfolgten, auch  Probesitzen fand statt. Gebrütet wurde aber noch nicht. Dazu war wohl mindestens ein Partner noch zu jung. Da die Störche bis zum Ende der Storchensaison blieben, besteht gute Hoffnung, dass sie im nächsten Jahr - dann weiter gereift - wiederkommen.

Gifhorn-Winkel: Spätbrüter ohne Erfolg
Im Vorjahr war das Nest leer geblieben. Diesmal kam sehr spät doch noch ein Paar und begann als drittletztes Im Kreis Gifhorn am 5. Mai mit der Brut. Drei Junge schlüpften, starben dann aber in den folgenden Wochen. Vermutlich handelte es sich bei den Eltern um junge unerfahrene Erstbrüter.

Grassel: Ein Besuchsstorch kam
Im Vorjahr hatte sich ein Storchenpaar mehrere Wochen in dem neuen Nest am Sauteich aufgehalten. Gebrütet wurde nicht. Diesmal ließ sich über etliche Tage ein Einzelstorch nieder. Das vorjährige Weibchen hingegen brütete nun in Ausbüttel.
 
Gravenhorst: Wieder spurlos verschwunden
19 Tage lang wurden zwei Junge im Nest gesichtet, dann nicht mehr. Wie das eine Junge im Vorjahr blieben auch sie spurlos verschwunden. Eine mögliche Erklärung ist, dass beide verstarben und  von den Eltern aus dem Nest geworfen wurden. Die blieben noch einige Zeit und siedelten dann auf ein leerstehendes Nest im Ilkerbruch über.

Groß Oesingen:  Storchennest gleich angenommen
Auf Initiative der Gemeinde war im Ort ein Nest auf Mast für die Störche aufgestellt worden. Und tatsächlich: gleich im ersten Jahr ließ sich hier ein Storchenpaar mit einem beringten, erst zweijährigen Männchen nieder. Das musste dann aber dem dort zu spät gekommenen Nachbarmännchen aus Lingwedel weichen.  Am 30. April war Brutbeginn. Es schlüpften vermutlich zwei Junge, die aber nur wenige Tage lebten.  Ursache könnte sein, dass das Weibchen noch brutunerfahren war.  Die Eltern blieben bis zum Saisonende.
 
Groß Schwülper: Vom Dach gerutscht
Nach der ersten erfolgreichen Brut im Ort seit 1976 im Vorjahr schloss sich nun  gleich die zweite an. Vermutlich dasselbe unberingte Paar brütete vier Junge aus. Drei von ihnen wurden flügge.  Ein Jungstorch liebte es, immer mal wieder auf dem Dachfirst entlang zu wandern. Doch einmal passte er nicht auf, geriet aus dem Gleichgewicht, rutsche das ganze Dach hinunter und landete im Vorhof. Da von dort kein Restart möglich war, wurde das Hoftor geöffnet. Von der Straße her hatte er dann mehr Platz zum Starten, und so schaffte er die Rückkehr aufs Nest.

Hahnenhorn: Erster Bruterfolg nach 8 Jahren
Nur 2015 wurden in dem da neu errichteten Nest Junge flügge. Seitdem gab es Leerstand, lediglich Besuchsstörche oder wie im Vorjahr einen Brutabbruch. In diesem Jahr kam das Männchen wieder. Es hatte übrigens 2021 bereits als Zweijähriger in Gerstenbüttel erfolgreich gebrütet, kannte sich also in der Umgebung aus. Für seine Partnerin war es nun der  erste Brutversuch - und der gelang. Die beiden zogen zwei Junge groß.
 
Hankensbüttel: Bruterfolg zum 14. Mal in Serie
Seit 2010 hatte es im Mastnest auf der kleinen Insel am Westufer des Isenhagener Sees keinen Brutausfall mehr gegeben. Die positive Serie fand auch in diesem Jahr ihre Fortsetzung. Es wurden zwei Junge flügge. Damit zählt dieser Neststandort mit zu den stabilsten im Kreis Gifhorn.
 
Hillerse: Wechselspiele der Dreijährigen
Ab dem 20. März war das Nest bis in den Juni hinein  fast ständig besetzt - von insgesamt mindestens zwei verschiedenen Männchen und drei Weibchen.  Die Beringten von ihnen waren allesamt erst 3 Jahre alt - für sie waren es die ersten Versuche, ins Brutgeschäft einzusteigen. Nestausbau, Paarungen und Probesitzen fanden statt. Allerdings hielt keine Beziehung über längere Zeit.  Darum kam es in diesem Jahr nicht zur Brut.
 
Hoitlingen: Nachbarin neue Brutstörchin
Weil ihr Partner in Jembke bei ihrer Ankunft noch nicht da war, zog die Störchin zum da schon anwesenden Männchen und Nest im Nachbarort Hoitlingen - und blieb. Man kannte sich schließlich schon zwei Jahre. Zusammen mit dem hier seit 2018 brütenden Männchen zog sie drei Junge groß.
 
Hülperode, Grenzweg: Die Neue hatte keine Chance
Zunächst kam das Männchen der letzten Jahre. Dann versuchte ein Weibchen aus Leiferde, das hier überwintert hatte, bei ihm zu landen. Das gelang. Als aber ihre Vorgängerin eintraf, fand diese Beziehung schnell ein Ende. Die Neue musste weichen. In nun wieder gewohnter Konstellation brütete das Paar drei Junge aus. Eins starb bald, ein zweites später, ohne dass eine Todesursache erkennbar war. Der dritte Jungstorch wurde flügge.
 
Hüperode, Am Alten Zollhaus: Baumbrut auch im zweiten Jahr erfolgreich
Im Vorjahr hatte  es die erste Brut auf dem neu erbauten Baumnest gegeben.  Ob eine zweite folgen würde? Diesmal brauchte es seine Zeit und einige Wechsel, bis sich endgültig ein Paar zusammen fand. Bei dem war zumindest der eine beringte, dreijährige Partner neu.    Ab dem 6. April wurde gebrütet. Mindestens zwei Junge schlüpften. Eins starb nach einiger Zeit, das andere wurde flügge.
 
Isenbüttel: Diesmal kamen Störche nur zu Besuch
Das Nichtbrüterpaar vom Vorjahr erschien nicht wieder. Längere Zeit tat sich nichts. Mal kam ein Einzelstorch, zog aber wieder ab. Dann wurde das Nest von einem unberingten Weibchen besetzt. Zu dem wollte sich ein in Ribbesbüttel und Ausbüttel vertriebenes Männchen gesellen. Das schaffte er auch für kurze Zeit, dann löste sich die Verbindung wieder. Anschließend tauchte nur noch ab und zu mal ein Storch auf dem Nest auf.
 
Jembke: Störchin zog zum Nachbarn
Als die Störchin der beiden Vorjahre eintraf, war ihr Partner noch nicht da. Daraufhin wechselte sie bereits am selben Tag zum Nest und dort bereits anwesenden  Männchen im benachbarten Hoitlingen. Da blieb sie auch dann, als das Männchen in Jembke ankam. Das musste nun einen Monat warten, bis sich eine neue Partnerin einfand.  Mit ihr zog er zunächst zwei Junge auf, von denen eins dann flügge wurde.
 
Kaiserwinkel: Spätbrut blieb der Erfolg versagt
Nachdem im Vorjahr das Nest leer blieb, traf diesmal am 28. April doch noch ein Storchenpaar ein. Das Männchen war 2019 in Vorhop geschlüpft, das Weibchen unberingt. Die beiden bauten das Nest weiter aus und fingen tatsächlich noch als letzte im Kreis Gifhorn  an zu brüten. Nach einiger Zeit hörten sie aber wieder auf, ohne dass ein Grund dafür ersichtlich war. Anschließend gab es nur noch sporadische Nestbesuche.

Klein Schwülper, Okerstraße 19: Probleme bei neuer Paarfindung
Die Störchin der letzten Jahre kam nicht wieder. Ihre Nachfolge gestaltete sich schwierig.  Längere Zeit waren dem Männchen neue Interessentinnen nicht genehm- oder er ihnen.  Erst Mitte April blieb ein unberingtes Weibchen. Es wurde gebrütet. Junge schlüpften, doch überlebten sie nicht. Ein Grund dafür war nicht ersichtlich. Dann war das Männchen wieder alleine.
 
Klein Schwülper Okeraue Süd:  Dritte Brut mit drittem Paarwechsel in Folge
Anfangs interessierten sich zunächst die Störche aus Walle für dieses Nest. Bei dem Paar, das sich dann fand und blieb, war gegenüber dem Vorjahr zumindest das beringte Weibchen neu. Es ist drei Jahre alt und stammt aus Hille (NRW). Bei Kämpfen um das Nest geriet ein weiterer Storch in die Stromleitung und starb. Das diesjährige Paar brütete zwei Junge aus, von denen eins flügge wurde.
 
Knesebeck: Seit zehn Jahren unberingt
Seit 2014 tragen  beide Störche, die im Nest auf dem Schornstein der Dachdeckerei Lemberger brüten, keine Ringe. Es ist also gut möglich, dass es sich in all den Jahren und nun auch in diesem um dasselbe Brutpaar handelt. In der ganzen Zeit brütete das Storchenpaar  erfolgreich. Es gab nicht einen einzigen Brutabbruch. In diesem Jahr wuchsen zwei Junge heran, die dann auch beide flügge wurden.

Lagesbüttel Rotdornallee: Junges Männchen ohne Chance
Zehn Tage lang konnte ein junges erst dreijähriges Männchen hoffen, hier die erste Brut seines Lebens durchzuführen. Doch dann kam das Männchen vom letzten Jahr zurück und das junge musste weichen. Nach Rückkehr des Weibchens wurde ab dem 7. April gebrütet. Vier Junge wuchsen heran, drei von ihnen schafften es und wurden flügge. Auf dem Dach entdeckte Gummiringe lassen darauf schließen, dass auch dieses Storchenpaar seinen Nachwuchs damit gefüttert hat.
 
Lagesbüttel Schunterbrücke: Beim fünften Mal zunächst sogar fünf Junge
Seit 2019  brütete das nun siebenjährige Paar zusammen - und war wieder erfolgreich. Fünf Junge schlüpften diesmal. Alle gleichzeitig wurden sie zwar nicht gesehen. Da aber im Laufe der Zeit zwei von ihnen tot abgeworfen wurden und trotzdem immer noch drei im Nest zu sehen waren, erschloss sich daraus die anfängliche Gesamtzahl. Die drei Jungen wurden dann auch flügge.   
 
"Storchenkolonie“ Leiferde mit diesmal fünf besetzten Nestern
1. NABU AZ Schornstein: Nach Nestabtrag immerhin ein flügges Junges
In den beiden Jahren zuvor waren jeweils alle Jungen vermutlich durch Aspergillose gestorben. Das ist eine Schimmelpilzerkrankung der Atemwege, verursacht durch Sporen, die sich überall im Boden und auch im Nest befinden können. In der Hoffnung, diesen Gefahrenherd auszuschalten, war im Frühjahr ein erheblicher Teil des Nestes abgetragen worden. Anfangs wurden diesmal drei Junge gesichtet. Zwei von ihnen starben, das dritte wurde flügge.
2. NABU AZ Mast 1: Wohl seit langem dasselbe produktive Elternpaar
Nach drei Jungen im Vorjahr wurden diesmal zwei Junge flügge. Ein drittes war auch geschlüpft, wurde aber später tot unter dem Nest gefunden. Die erneut unberingten Eltern waren von den Ankunftszeiten her und auch ihrem ganzen Verhalten nach wieder dieselben wie seit Jahren. Auch das hat sicher mit dazu beigetragen, dass  dieses Nest, was die Anzahl der flüggen Jungen betrifft, mit eins der ertragreichsten im ganzen Landkreis ist.
3. NABU AZ Mast 2: Ein großer und ein kleiner Jungstorch
Bei der Beringung wurde doch ein erheblicher Größenunterschied zwischen den beiden Jungen festgestellt. Der rührt daher, dass die Jungen in den Abständen schlüpfen, in denen die Eier gelegt wurden. Wenn dann bei einer Brut nur das zuerst - und das zuletzt geschlüpfte Junge überleben, ist dies auch an der unterschiedlichen Größe erkennbar. Meist - und so auch in diesem Nest - gleicht sich das dann später wieder an. Beide Junge wurden flügge, allerdings im Abstand von mehreren Tagen.
4. Leiferde AZ Fichte: Keine Baumbrut mehr
Das vorjährige Nest in der Fichte war inzwischen weitgehend verfallen. Zudem war das Männchen auf dem Rückweg vom Winterquartier gestorben. Somit gab es diesmal keine Ansiedlung mehr in der Fichte.
5. Leiferde-Kirche: Erstmals Storchennachwuchs im Nest auf dem Kreuz
Beim dritten Versuch klappte es. In den beiden Jahren zuvor war auf tauben Eiern gebrütet worden. Diesmal fand zu dem bisherigen Männchen ein neues Weibchen. Die war im Vorjahr Brutstörchin in Vollbüttel gewesen, hatte sich nun aber anders orientiert. Im Nest hoch oben auf dem Kreuz der Kirche wurden zwei Junge flügge.

6. Leiferde-Plack: Unbefruchtete Eier nun gleich bei beiden Bruten
Das langjährige Weibchen starb nach Kollision mit einer Hauswand. Die beiden geborgenen Eier wurden im NABU AZ bebrütet, erwiesen sich aber als unbefruchtet. Mit einem dann neuen Weibchen schritt das Männchen noch einmal zur Brut - und wieder schlüpfte, wie schon viermal in den Jahren zuvor, kein  Nachwuchs.  Dies spricht erneut für eine Unfruchtbarkeit des Männchens als Ursache.
 
Lingwedel: Erste erfolgreiche Brut überhaupt im Ort
Im Vorjahr war noch erfolglos gebrütet worden. Diesmal aber klappte es - mit zumindest einem neuen Männchen. Dessen Vorgänger kam zu spät und wechselte nach Groß Oesingen.  Ab dem 20. April wurden drei Eier bebrütet. Zwei Junge schlüpften, von denen eins flügge wurde. Im Dorf kann sich niemand erinnern, dass dort jemals Störche Junge groß gezogen haben.
 
Lüben: West- und Ostzieherin vereint
Aufgrund des frühen Ankunftstermins am 13. März ist das Männchen den westziehenden Störchen zuzurechnen. Drei Wochen musste es auf seine Partnerin warten, die auf der Ostroute unterwegs war. Die beiden brüteten dann drei Junge aus, von denen zwei flügge wurden. Damit wurde in Lüben nach längerer Unterbrechung nun im dritten Jahr in Folge wieder erfolgreich gebrütet.

Müden-Alleraue: Erneut Nest auf Mast vorgezogen
Das hiesige Paar hat die freie Auswahl, ob es im Nest auf Mast in der Alleraue oder im Nest auf dem Hausdach im nahegelegenen  Dieckhorst brüten will. Wie im Vorjahr entschied es sich für das Mastnest.  Längere Zeit wurden drei Junge gesichtet, dann nur noch zwei. Die wurden aber flügge.
 
Müden-Langenklint: Zweiter Bruterfolg nacheinander
Das beringte nun vierjährige Männchen kam wieder. Bei den Weibchen gab es einen Wechsel. Die diesjährige Störchin war unberingt. Gemeinsam brüteten sie drei Junge aus, von denen zwei flügge wurden. Somit wurde der erste Bruterfolg vom vergangenen Jahr mit einem flüggen Jungen diesmal überboten.
 
Neudorf-Platendorf, Dorfstraße 99 C: Mit neuer Partnerin vier Junge groß gezogen
Nach zunächst drei Brutjahren und zuletzt schlimmen Seeadlerangriffen in Weyhausen-West wechselte die Störchin 1V 015 nun nach Neudorf-Platendorf. Dort hatte sie schon einmal 2020 zu landen versucht, damals vergeblich. Nun aber klappte es. Mit dem jetzt vier Jahre alten Männchen des Vorjahres brütete sie fünf Eier aus. Ein Junges wurde bald tot abgeworfen. Die anderen vier aber wurden flügge. Dieses Rekordergebnis wurde damit zum zweiten Mal in den 10 Jahren seit der Neuansiedlung erreicht.
 
Neudorf-Platendorf Mooreiche
Die Besuchsstörchin vom Vorjahr traf am 1. Mai ein.  Landeversuche von anderen Störchen wehrte sie ab. Zu einer Partnerschaft oder gar zu einer Brut kam es nicht.
 
Neuhaus: Storchenstandort hat sich stabilisiert
Das damals neue Nest auf Mast in Neuhaus wurde jahrelang nicht angenommen - wohl auch mit verhindert von den Nachbarn aus Triangel. Seit 2019 aber ist es nun in jedem Jahr besetzt. Diesmal begann das unberingte Elternpaar am 20. April mit der Brut. Drei Junge schlüpften, zwei von ihnen wurden flügge.

Osloß, Hauptstr. 41: Zweite Viererbrut in Folge
Als erstes im Kreis Gifhorn begann das Storchenpaar bereits am 19. März und damit am gleichen Tag wie im Vorjahr mit der Brut. Der dann ab dem 20. April geschlüpfte Nachwuchs  konnte von dem in der Zeit sehr günstigen Nahrungsangebot profitieren.  Wie im letzten Jahr wuchsen vier Junge heran, und alle vier wurden flügge. Damit zählt dieser Neststandort, was die Anzahl der Jungen betrifft, mit zu den produktivsten im Kreis.   Bemerkenswert ist, dass dieses Paar die nur 500 m entfernte nun feste Ansiedlung eines zweiten Paares im Ort duldete. Vielleicht trug dazu bei, dass sich die beiden Paare schon vom Vorjahr her kannten.
 
Osloß, Hauptstr. 49: Auch der letzte Jungstorch schaffte es
Im vorigen Jahr wurde das neue Nestangebot auf Mast am östlichen Ortsrand erstmals von einem jungen Paar angenommen. Zur Brut reichte es da allerdings noch nicht. Doch in diesem Jahr klappte es. Drei Junge wuchsen heran. Eins starb noch im fortgeschrittenen Alter. Die anderen beiden wurden flügge, dabei ließ sich der kleinere Jungstorch etwas länger Zeit, bis dann auch er als letzter von allen Jungstörchen im Kreis Gifhorn den ersten Abflug vom Nest wagte.
 
Parsau/Ort: Vierter Bruterfolg in sechzehn Jahren
Lange Tage musste das Männchen warten, bis 24 Tage nach ihm ein (das?) Weibchen eintraf und blieb. Ab dem 23. April wurde gebrütet. Zwei Junge wuchsen heran - und beide wurden flügge. Dies ist die vierte erfolgreiche Brut im Ort seit der Erstbesetzung des Nestes im Jahre 2008.
 
Radenbeck: West- und Ostzieherpaar auch auf neuem Nest erfolgreich
Da Mast und Nest instabil geworden waren, wurde an der selben Stelle eine neue Nisthilfe installiert. Beide Störche nahmen sie problemlos an. Es dauerte aber, bis das Paar wieder komplett war.  Er als Westzieher, von denen viele bereits in Spanien überwintern, traf am 15. März ein. Sie als Ostzieherin mit dem viel weiteren Weg aus dem afrikanischen Winterquartier kam am 16. April zurück. Zwei Junge wuchsen heran und wurden flügge. Bei der Beringung wurde auch noch ein unbefruchtetes Ei im Nest gefunden.
 
Ribbesbüttel: Bruterfolg auch mit neuem Männchen
Als der Brutstorch der Vorjahre eintraf, fand er das Nest bereits besetzt. Ein anderes, unberingtes Männchen hatte den Platz an der Seite der nun dreijährigen Störchin eingenommen und behauptete den. In neuer Zusammensetzung brütete das Paar drei Junge aus, von denen zwei flügge wurden. Dieser Bruterfolg wurde auch möglich, weil die Zuwegung zur Baustelle Kindergarten nicht direkt am Nest vorbei, sondern in einigem Abstand dazu eingerichtet wurde.
 
Rötgesbüttel: Runde drei im Kampf der beiden Männchen
2021 war das neue Männchen von seinem Vorgänger nach heftigen Kämpfen vertrieben worden. Im Vorjahr drehte es den Spieß um und gewann seinerseits. Auch in diesem Jahr kam es  zur Auseinandersetzung der beiden, aber nun siegte wieder der Alte. Jedes Mal wurden die Eier zerstört, das Weibchen legte nach, und es wurde erneut gebrütet. Wie im Vorjahr gab es aber keinen Nachwuchs mehr.
 
Rothemühle: Ein viertes Paar siedelte sich an
1. Rothemühle, Im Winkel: Nun waren alle Eier unbefruchtet
Im Vorjahr schlüpfte immerhin noch ein Junges. Die anderen vier Eier waren unbefruchtet - wohl weil das langjährige Weibchen aufgrund einer Beinschiefstellung in der Bewegung und auch bei der Paarung immer mehr eingeschränkt ist. Auch in diesem Jahr wurde wieder gebrütet, aber lange über die Zeit hinaus. Damit war klar, dass diesmal alle Eier unbefruchtet waren. Wie lange die nun siebzehn Jahre alte Störchin mit der weiter zunehmenden schweren Behinderung wohl noch überleben kann?
2. Rothemühle Mühle: Erfolgreichste Spätbrüter
Zunächst ließ sich ein neues Paar nieder, zog aber dann auf ein Nachbarnest. Am 9. April traf  das Paar vom Vorjahr ein, das zu den ohnehin später zurückkehrenden  Ostziehern zählt.  Diesmal blieb das Nest von schweren Kämpfen verschont. Als erfahrenes Paar schafften sie es, drei Junge groß zu ziehen. Das gelang nur noch einem weiteren von den 27 Paaren, die erst ab dem 15. April mit der Brut begannen.
3. Rothemühle, Okerstraße 51: Dreijährige in der Erprobungsphase
Im Vorjahr hatten hier zwei Störche ein Nest hoch oben in einer Eiche gebaut, ohne dass wir davon Kenntnis erhielten. Diesmal blieb das Nest bis auf gelegentliche Besuche zunächst leer. Am 2. April kam dann ein junges Paar, beide erst drei Jahre alt. Die bauten das Nest aus, paarten sich, hatten auch länger andauernde Sitzphasen. Richtig gebrütet wurde aber noch nicht. Das wird dann hoffentlich im nächsten Jahr geschehen.
4. Rothemühle, Okerstraße 67: Erstmaliger Bruterfolg mit erheblichen Verlusten
Im Vorjahr hatte ein Paar begonnen, auf einer gekappten Esche ein Nest zu bauen. Zur Brut kam es noch nicht. Die erfolgte nun in diesem Jahr. Ein Paar, bei dem zumindest das nun vierjährige Männchen neu war, brütete vier Junge aus. Eins wurde bald tot unter dem Nest gefunden, ein zweites verstarb wenig später. Die anderen beiden wurden beringt, doch bald lebte nur noch eins. Dieser Jungstorch nun wurde lange Zeit nicht flügge. Als er dann erstmals doch das Nest verließ, schaffte er es nicht mehr, dorthin zurück zu kehren. Darum wurde er eingefangen und nach Leiferde gebracht. Dort ist er dann ausgeflogen.
 
Rühen: Gefährlicher Einbruch durchs Dach
Sechzehn Tage hatte das Paar bereits gebrütet, als das Männchen durch das marode Dach der Nachbarscheune brach und dort feststeckte. Nur mit großer Mühe konnte es sich selbst wieder befreien. Dabei erlitt es etliche Blessuren. Dennoch gelang es ihm, wieder zum Nest zurückzukehren und mit der Partnerin die Brut fortzusetzen. Vier Junge schlüpften. Ähnlich wie bei etlichen Bruten zuvor starben zwei von ihnen. Die beiden anderen wurden flügge.
 
Schönewörde:  Erfahrenes Paar trotz Baumaßnahme erfolgreich
Zum vierten Mal brütete nun das Storchenpaar in derselben Besetzung. Doch diesmal gab es das Problem, dass direkt neben dem Nest auf Mast die Straße erneuert werden musste. Jüngere Störche hätten dann wohl die Brut abgebrochen. Das erfahrene Elternpaar aber ließ sich von den Baumaßnahmen und dem damit verbundenen Lärm unter sich nicht beeinflussen. Zwei Junge wuchsen heran, eins wurde flügge.

Schweimke:  Erstansiedlung durch Verlobungspaar  
Kurz zuvor war auf eine örtliche Initiative hin mit Unterstützung der LSW und unserer Beratung ein Mast mit  Nest aufgestellt worden. Und schon ließ sich am 22. April in dem Dorf, wo noch nie Störche gebrütet hatten, ein Storchenpaar nieder. Die beiden paarten sich, bauten das Nest aus, hatten auch längere Sitzphasen. Zu einer richtigen Brut kam es aber noch nicht. Dafür war das Paar mit einem beringten erst dreijährigen Männchen noch nicht ganz reif genug. Aber immerhin, sie übten schon mal. Da die  beiden  über einen Monat blieben, besteht die Hoffnung, dass sie im nächsten Jahr wiederkommen.
 
Tappenbeck: Plötzlicher Tod aller Jungen
Viermal nacheinander hatte das Storchenpaar erfolgreich gebrütet. Im fünften Jahr schlüpften die Jungen ab dem 30. April. Am 21. Mai aber lebte keins mehr von ihnen. Sie waren innerhalb kurzer Zeit gestorben.  Todesursache könnte Aspergillose, eine Schimmelpilzerkrankung der Atemwege, sein. Fremdeinwirkungen wurden nicht beobachtet.
 
Teichgut: Nach vierundvierzig Tagen wieder vereint - und zwei Todesfälle
Das Männchen vom Vorjahr traf am 22. Februar ein, das Weibchen am 7. April. Die lange Wartezeit rührt daher, dass er Westzieher und sie Ostzieherin ist. Bis zu ihrer Ankunft hatten sich schon zwei andere Störchinnen für das Nest interessiert, darunter sogar eine aus Schweden. Die zogen dann aber doch weiter. Drei Junge wurden flügge. Zwei starben danach im Nest. Bei einem wurden als Todesursache durch einen Beutegreifer (wohl Seeadler) zugefügte schwere Verletzungen festgestellt. Außerdem war sein Magen durch Silikonstreifen verstopft, die ihn wesentlich geschwächt hatten.

Tiddische:  Erfolgreiche Neuansiedlung bereits im ersten Jahr
Damit zu rechnen war nicht, ein wenig erhofft aber doch, dass die neue Nisthilfe in Tiddische schon bald von einem Storchenpaar angenommen werden könnte. Dann trafen am 19. März zwei Störche ein und blieben. Kurz darauf gab es Kämpfe um das Nest. Das dabei schwer verletzte Weibchen wurde dann dort nicht mehr gesehen. Bald danach fand sich aber eine neue Störchin ein. Es kam zur Brut.  Zwei Junge wuchsen heran. Beide wurden flügge.
 
Triangel: Plötzlich sechs Junge im Nest
Wie im Vorjahr zog das seit 2011 in Triangel ansässige Storchenpaar vier Junge groß. Einer von ihnen verunglückte schwer und musste eingeschläfert werden. Ein zweiter war auch schon abgezogen. Am 4. August erhielten die übrigen beiden Jungen Besuch. Die vier Jungstörche vom Nachbarnest in Neudorf-Platendorf landeten bei ihnen auf dem Nest. Den Eltern war der plötzlich sechsfache Nachwuchs dann doch nicht ganz geheuer. Sie beobachteten das Geschehen vom Nachbardach aus, bis der Besuch wieder verschwand...
 
Tülau-Fahrenhorst: Stabiler Brutstandort mit erneut drei Jungen
Nach vielen Jahren ohne Storchenansiedlung wurde in Tülau-Fahrenhorst nun zum vierten Mal  nacheinander erfolgreich gebrütet. Somit hat sich der Brutstandort weiter stabilisiert. Wie im Vorjahr  wurden drei Junge flügge. Nicht beobachtet wurden diesmal Fremdeinwirkungen beispielsweise durch den Seeadler.
 
Ummern: Ein drittes Paar siedelte sich an
1. Ummern Ost: Trotz elterlicher Reduzierung drei flügge Junge
Am 28. Und 29. Mai wurde je ein Jungstorch tot unter dem Nest gefunden. Bei zumindest einem von ihnen deutet die Art der Verletzungen darauf hin, dass ein Elternteil daran aktiv beteiligt war. Das kommt bei Störchen zuweilen vor, dass sie selbst ihre Jungenzahl reduzieren. Es blieben aber dann immer noch drei Junge übrig, und die wurden flügge. Damit sind in diesem Nest in den letzten zehn Jahren 27 Jungstörche flügge geworden - die zweithöchste Zahl  an allen Gifhorner Neststandorten in diesem Zeitraum.
2. Ummern West: Diesmal keine Kämpfe mit Nachgelege
Nachdem in beiden Vorjahren bei Kämpfen um das Nest die erste Brut zerstört, dann aber erfolgreich nachgelegt wurde, blieb das Storchenpaar diesmal davon verschont.  So konnten drei Junge heranwachsen und wurden auch alle drei flügge. Einer von ihnen wird dann aber nicht mehr lange gelebt haben. Er hatte sich eine schwere Beinverletzung zugezogen und wurde bald darauf nicht mehr gesehen.
 3. Ummern, Dorfstr. 18: Junges Paar mit Spätansiedlung
Zu den beiden Ummeraner Storchenpaaren kam in diesem Jahr noch ein drittes hinzu. Ein dreijähriges Männchen hatte Anfang April zunächst in Spechtshorn und dann in Lingwedel noch vergeblich versucht, sich  anzusiedeln. Dann traf es am 10. Mai mit einer unberingten Partnerin in Ummern ein. Auf dem gekappten Seitenast einer hohen Eiche bauten die beiden ein Nest. Zur Brut kam es aber nicht mehr. Die gelungene Neuansiedlung an dieser Stelle ist erstaunlich, weil sie nur fünf Grundstücke vom Nest Ummern-Ost entfernt ist und das dortige Paar sicher nicht erfreut über die neuen Nachbarn war.

Volkse: Auch der kleinste kam durch
Nach fünf erfolgreichen Bruten nacheinander kam der männliche Brutstorch nicht wieder. Seinen Platz an der Seite des unberingten Weibchens nahm ein nun ebenfalls unberingtes Männchen ein. Aber auch die beiden verstanden sich. Drei Junge wuchsen heran. Bei der Beringung wurde festgestellt, dass neben  zwei gleichgroßen Jungen das dritte noch so klein war, dass es nicht beringt werden konnte.  Aber auch dieser Jungstorch schaffte es und wurde flügge.
 
Vollbüttel: Fünfte Partnerin in dreizehn Jahren
Das vorjährige Weibchen wechselte über in das Nest auf dem Kreuz der Kirche in Leiferde.  Seinen Platz an der Seite des Männchens nahm nun eine unberingte Störchin ein - seine fünfte Partnerin seit 2011. Die beiden harmonierten gut und zogen vier Junge auf, von denen allerdings eins bald nach der Beringung plötzlich nicht mehr gesehen wurde. Die anderen drei wurden flügge.
 
Vorhop: Wieder unberingtes Ostzieherpaar zog zwei Junge groß
Diesmal kamen die Brutstörche am 23. Und am 31. März. Aufgrund dieser Ankunftszeiten und auch der in den zwei Jahren zuvor ist davon auszugehen, dass es sich bei beiden Partnern um Ostzieher handelt. Erneut waren sie –wie übrigens alle Brutstörche in Vorhop seit 2015 - unberingt. Mitte Mai schlüpften dann zwei Junge. Die wuchsen heran und wurden auch beide flügge.
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Wagenhoff: Immerhin ein Besuchspaar
Anfang Mai bestand die Hoffnung, dass sich vielleicht doch wieder ein Storchenpaar ansiedeln könnte. Die beiden ließen sich aber tagsüber selten sehen und kamen meist nur zum Übernachten. Nestbauaktivitäten und Paarungen erfolgten nicht. Das spricht für ein junges, noch nicht brutreifes Paar. Nach einer Woche zogen die beiden weiter.
 
Wahrenholz:  Erstmals sogar drei Brutpaare im Ort
1. Wahrenholz, Kirche:  Zweite Viererbrut in Folge
Am 19. Und 20. Februar und damit erneut als eins der ersten Paare im Kreis Gifhorn  trafen die beiden Störche wieder im Nest auf der Kirche ein. Da sie wie alle Paare hier seit 2017 unberingt waren, könnte es sich seitdem immer um dasselbe Paar handeln. Trotz der nun örtlichen Konkurrenz schafften sie es, wie im Vorjahr vier Junge großzuziehen.
2. Wahrenholz, Angelverein: Erstmalige Brut durch Starkregen getötet
Mitte März traf ein unberingtes Paar auf der Nisthilfe auf dem Gelände des Angelvereins ein. Die war noch nie besiedelt worden. Als Grund wurde auch die räumliche Nähe zum stets besetzten Nest in Betzhorn angesehen. Das blieb aber in diesem Jahr leer. Rasch wurde die Nestgrundlage weiter ausgebaut und dann mit der Brut begonnen. Ab dem 9. Mai schlüpften Junge. Als am 24. Mai bei einem Unwetter wahre Wassermassen herabprasselten, führte das zum Tod der Jungen durch Stress und Unterkühlung. Danach blieb das Nest eine Zeitlang leer.
3.Wahrenholz, Unter den Eichen:  Absturz des Baumnestes
Ab dem 23. April versuchte ein junges Paar, sich in einer Eiche nahe der Kirche anzusiedeln. Anfangs gab es heftiger Attacken von den Nachbarn. Dennoch schafften es die beiden, in großer Höhe auf einem schräg nach oben wachsenden Ast ein Nest zu bauen und mit der Brut zu beginnen. Doch dann zeigte sich, dass es an dieser Stelle keine sichere Grundlage besaß. Durch einige kräftige Windböen am 7.Mai geriet es in Rutschen und stürzte ab. Die beiden Eier zerbrachen. Das Paar machte Ansätze, auf demselben Ast noch einmal ein Nest zu bauen, zog dann aber weiter.

Walle: Probleme für Frühstarter
Zumindest der eine nun vierjährige  Brutstorch war neu gegenüber dem Vorjahr. Vier Junge wurden ausgebrütet, drei von ihnen wurden flügge. Das ging bei zweien aber nicht problemlos vonstatten. Der älteste Jungstorch war noch nicht einmal 60 Tage alt, als er seinen ersten Abflug vom Nest wagte, es dann aber nicht schaffte, auch wieder dorthin zurückzukehren. Als ihm das nach 2 Tagen immer noch nicht gelungen war und die örtlichen Gegebenheiten für weitere Versuche ungünstig erschienen, wurde er nach Leiferde gebracht. Bald darauf folgte das nächste Nestgeschwister. Das brauchte dann vier Tage bis zur ersten  Rückkehr auf das Nest. Beim dritten Jungstorch indes lief alles problemlos ab.
 
Wasbüttel: Unklare Todesursache bei zwei Jungstörchen
Für das beringte Männchen war es die vierte Brutsaison in diesem Nest, für seine unberingte Partnerin vermutlich ebenfalls. Zunächst wuchsen drei Junge heran. Im Alter von drei Wochen  wurden dann zwei von ihnen tot unter dem Nest aufgefunden und kurz darauf vermutlich von einem Greifvogel oder Fuchs abtransportiert. Somit konnte eine Todesursache nicht festgestellt werden.
 
Wesendorf: Wieder zwei Storchenbruten im Ort
1. Wesendorf Mitte: Trotz  nur eines Jungstorches weiter erfolgreichster Brutstandort
Ein erfahrenes Elternpaar, früher Brutbeginn, günstige Nahrungsvoraussetzungen in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen:  all das ließ in Wesendorf eine Brut mit vielen Jungen erwarten. Es wuchs dann aber nur ein einziger  Jungstorch  heran und wurde flügge. Der Grund dafür ist unbekannt. Denkbar ist, dass weitere Eier bei Kämpfen um das Nest zerstört wurden. Das diesjährige Brutergebnis mit eingerechnet wurden in den letzten zehn Jahren in diesem Nest 28 Junge großgezogen. Damit bleibt Wesendorf Mitte in diesem Zeitraum weiterhin der Brutstandort mit den meisten flüggen Jungstörchen im gesamten Kreis Gifhorn.
2. Wesendorf Nord: Nach zerstörter Brut erfolgreiches Zweitgelege
Auf die Erstbesiedlung im Vorjahr folgte nun die zweite. Wieder wurde gebrütet, aber nur bis zum 17. April. Da standen auf einmal beide Störche regungslos im Nest. Es hatte einen Brutabbruch gegeben. Ein anderer Storch hatte das Nest attackiert. Nach heftigen Kämpfen war er zwar abgewehrt worden, doch bei den Angriffen waren die Eier zerstört worden. Das Paar gab aber nicht auf. Schon nach wenigen Tagen wurde nachgelegt. Zwei Junge wuchsen heran und wurden flügge.

Westerbeck : Bestes Brutergebnis aller Neuansiedlungen
Viele Jahre hatte die Nisthilfe auf Mast am Triftweg schon gestanden, ohne dass sie von Störchen angenommen wurde. Doch am 10. April dieses Jahres kam ein Paar und blieb. Auf dem noch vorhandenen Grundgerüst baute es sein Nest auf und schritt dann zur Brut. Vier Junge schlüpften, eins von ihnen wurde nach einiger Zeit tot unter dem Nest gefunden. Die anderen drei aber schafften es und wurden flügge. Es ist dies das beste Brutergebnis von allen zwölf Neststandorten im Kreis Gifhorn, an denen sich in diesem Jahr erstmals ein Storchenpaar angesiedelt hat.

Westerholz: Erneut  nahezu störungsfreies Brutgeschehen
Storchenvater Heinrich Meyer sen., der von Kindheit an das Storchengeschehen in Westerholz begleitet, ist mit dem Brutgeschehen dieses Jahres zufrieden. Am 13. März und damit nur einen Tag später als 2022 war das unberingte Paar komplett. Aufgrund seiner Ankunftszeit zählt es zu den Westziehen.  Bereits zwei Wochen darauf erfolgte der Brutbeginn. Drei Junge wuchsen heran und wurden flügge.  Möglich wurde dies auch darum, weil  die Storchenfamilie wie schon wie im letzten Jahr von größeren Problemen durch Nestkämpfe und bei der Jungenaufzucht verschont blieb.
 
Weyhausen: Ereignisreiches Brutgeschehen an beiden Neststandorten
1. Weyhausen Süd/Hohe Horst: Junges Paar auf Wohnungssuche
Wie im Vorjahr wurde das Nest zunächst von Nilgänsen besetzt. Es war auch noch blockiert,  als  Anfang Mai ein junges Storchenpaar versuchte, sich hier nieder zu lassen. So begannen die beiden mit Nestbauversuchen auf zwei Häusern im Kirchweg und einem gekappten Baum auf dem Schulgelände. Dort wurde dann kurzfristig eine aus einer Holzpalette gebaute Nisthilfe installiert und von den Störchen sofort angenommen. Zur Brut kam es aber nicht. Als dann die Nilgänse das Nest in den Wiesen verlassen hatten, zog das Storchenpaar dorthin um, besuchte aber auch noch die Nisthilfe an der Schule.
2. Weyhausen West: Nach dem Adler kam diesmal der Fuchs
Mindestens zwei der vier Jungen fielen im letzten Jahr Adler-Angriffen zum Opfer. Danach waren auch die Eltern verschwunden. Sie sind nicht wiedergekommen.  Ein neues Paar übernahm das Nest. Das Männchen hatte 2020 schon mal erfolgreich in Osloß gebrütet. Die beiden zogen zunächst zwei Junge auf. Ein Junges starb. Das andere verließ nicht flügge das Nest, blieb in der Nähe und wurde dann vom Fuchs geholt.
 
Wittingen: Brutabbruch nach frühem Tod der Jungen
Das Paar vom Vorjahr kam wieder. Ab dem 1. April wurde gebrütet. Kurz nach dem Schlüpfen der Jungen konnten dann aber keine Fütterungen mehr festgestellt werden, und zuweilen verließen auch beide Eltern das Nest. Dies sind sichere Anzeichen dafür, dass die Jungen nicht mehr leben. Woran sie gestorben sind, lässt sich nicht feststellen. Einiges spricht für Aspergillose. Das ist eine Schimmelpilzinfektion der Atemwege, die vor allem den jüngeren Storchennachwuchs befällt.
 
Zasenbeck: Unerfüllte Hoffnungen eines Zweijährigen
Im Vorjahr hatte zunächst ein dreijähriges westziehendes Männchen das Nest besetzt, bis es dem dann eintreffenden Ostzieherpaar weichen musste. In diesem Jahr wiederholte sich das Geschehen. Ein sogar erst zweijähriger, aus Bayern stammender Storch richtete sich auf dem Nest ein und baute es weiter aus. Gut drei Wochen konnte er hoffen, hier nun erstmals brüten zu können. Dann kamen die vorjährigen Nestbesitzer, und für ihn war kein Platz mehr. Das Paar zog drei Junge auf, von denen zwei flügge wurden.

Flügge Storchenjunge im Kreis Gifhorn in den letzten zehn Jahren
(- = nicht besetzt, 0 = Paar ohne Bruterfolg)

Ort
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
Summe
Adenbüttel

002030
5
Ahnsen1201223012
14
Allerbüttel

-011234
11
Ausbüttel Dorf







-1
1
Ausbüttel Siedlung2131312233
21
Barwedel
0-220102
7
Bergfeld0200--0212
7
Betzhorn-Hildebrandt2233142000
17
Boeckelse





0200
2
Brechtorf








2
2
Calberlah/Wiesen0343300000
13
Dannenbüttel2012314234
22
Didderse1101222310
13
Ettenbüttel0000132131
11
Forsthaus Giebel33-0----00
6
Gerstenbüttel






302
5
Gifhorn-Kästorf2244411030
21
Gifhorn-Lehmweg

1031312
11
Gifhorn-Winkel
020112000
6
Groß Schwülper

0--013
4
Hahnenhorn-30-----02
5
Hankensbüttel2124222332
23
Hillerse0-----0010
1
Hoitlingen2221322223
21
Hülperode Grenzweg4434000221
20
Hülperode Zollhaus






-21
3
Isenbüttel2003030-00
8
Jembke0-31232101
13
Kaiserwinkel02200--000
4
Klein Schwülper Baum


2242230
15
Klein Schwülper Dralle400-------
4
Klein Schwülper Süd





0221
5
Knesebeck2123412232
22
Lagesbüttel Rotdornallee

30-423
12
Lagesbüttel Schunterbrücke


11423
11
Leiferde/Weide links22321-----
10
Leiferde/Weide rechts

10----
1
Leiferde/Fichte







1-
1
Leiferde/Kirche








2
2
Leiferde/Mast 12223323232
24
Leiferde/Mast 2





3132
9
Leiferde/Schornstein1322112001
13
Leiferde/Plack


0002020
4
Lingwedel







-1
1
Lüben2------221
8
Müden Alleraue-----3--22
7
Müden-Langenklint

0-0-12
3
Neudorf-Platendorf 99C2111134014
18
Neuhaus





2012
5
Osloß3022403244
24
Osloß Ost







02
2
Parsau/Ort00-0120002
5
Radenbeck111020--22
9
Ribbesbüttel


00012
3
Rötgesbüttel2222132200
16
Rothemühle, Im Winkel0422442410
23
Rothemühle, Mühle






203
5
Rothemühle, Okerstr. 67







01
1
Rühen0223323222
21
Schönewörde


01221
6
Tappenbeck


22430
11
Teichgut

0-32323
13
Tiddische








2
2
Triangel0033401344
22
Tülau-Fahrenhorst





3233
11
Ummern Ost1232234433
27
Ummern West

3000213
9
Volkse1000332133
16
Vollbüttel2321121003
15
Vorhop2100120222
12
Wagenhoff200----
-
--
2
Wahrenholz, Kirche0212433244
25
Walle, Spargelweg


01313
8
Wasbüttel10-2022121
11
Wesendorf Mitte3334403341
28
Wesendorf Nord






-22
4
Westerbeck, Trift








3
3
Westerholz3100320033
15
Weyhausen Süd1303200000
9
Weyhausen West3230200340
17
Wittingen2000212020
9
Zasenbeck

200312
8
Summe
65
63
63
71
90
80
86
98
117
131
864
Die produktivsten Standorte der letzten zehn Jahre sind Wesendorf Mitte mit 28 Jungen, es folgen Ummern Ost (27), Wahrenholz Kirche (25), Leiferde Mast 1 (24), Osloß (24), Hankensbüttel und Rothemühle, Im Winkel (je 23), Dannenbüttel, Knesebeck und Triangel (je 22).
Gesamt-Weißstorchstatistik für den Kreis Gifhorn
Jahr
1934
1960
1967
1971
1990
2000
2005
2010
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
Paare
4740
26
21192218263644423943525558647282
flügge
Junge
11631
35
6332492153616563637190808698117131
Ausblick und Dank
Vieles spricht dafür, dass der Weißstorchbestand bei uns auch in den nächsten Jahren zunimmt. Immer mehr Störche der geburtenstarken letzten Jahrgänge werden brutreif. Wichtig wird sein, ob das bisherige gute Nahrungsangebot in den Überwinterungsgebieten der Westzieher erhalten bleibt und auch die Ostzieher in Afrika gute Bedingungen vorfinden. Unsere Aufgabe ist es in jedem Fall, weiter dafür zu sorgen, dass die Störche hier bei uns genügend geeignete Nahrungsflächen, Biotope und Nistmöglichkeiten für sich und ihren Nachwuchs vorfinden.
 
Herzlich gedankt sei Doris Kina für die Pflege meiner Homepage, meinem Stellvertreter Friedrich Börner für die Datenbearbeitung, ihm, Rita Lunde und Sabine Tretschok und einer weiteren Helferin für die Mitbetreuung, Georg Fiedler, dem Landkreis Gifhorn und seinem Umweltamt, dem NABU-Artenschutzzentrum Leiferde, dem NABU Meinersen und der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch für die gute Zusammenarbeit, Gerd Blanke als Pressestelle, Gerd Papenburg für die Beringungen im Kreis Gifhorn, ihm, Hans-Christian Albrecht,  Gerhard Braemer, Vera Jortzick und Reinhard Thamm für Ringablesungen und Nestinformationen,  dem heimischen Energieanbieter LSW für die Bereit- und Aufstellung von Nestmasten, ihm, der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn, Fa. Körner Gabelstapler und Frank Baumann für Hilfeleistungen im Nestbereich, sowie den Weißstorch-Herbergseltern und allen weiteren Beobachtern vor Ort.


Lachendorf, den 13. September 2023
Hans-Jürgen Behrmann
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



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Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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