Direkt zum Seiteninhalt
2. Quartal 2025

Im Kreis Gifhorn haben sich Storchenpaare  niedergelassen in:
(BAB) = Brutabbruch, (E) = Einzelstorch
Adenbüttel, Ahnsen, Allerbüttel, Ausbüttel Deponie, Ausbüttel-Dorf, Ausbüttel-Nord, Ausbüttel-Siedlung, Barwedel, Bergfeld, Böckelse, Brechtorf, Calberlah Wiesen, Dannenbüttel, Didderse, Eischott (E), Ettenbüttel (BAB), Eutzen, Gerstenbüttel, Gifhorn-Kästorf, Gifhorn-Lehmweg, Gifhorn-Winkel, Gravenhorst, Groß Oesingen, Groß Schwülper, Hahnenhorn, Hankensbüttel, Hillerse, Hoitlingen, Hülperode Grenzweg, Hülperode-Altes Zollhaus, Isenbüttel, Jembke, Kaiserwinkel (E), Klein Schwülper-Okerstraße 19, Klein Schwülper Okeraue-Süd, Knesebeck, Lagesbüttel-Rotdornallee, Lagesbüttel-Schunterbrücke, Leiferde-Kirche, Leiferde-Schornstein, Leiferde NABU AZ Mast 1, Leiferde NABU AZ Mast 2, Leiferde-Plack, Lingwedel Gamsener Weg, Lingwedel Im Dorfe 10, Lüben, Müden-Alleraue, Müden-Langenklint, Müden-Molkerei, Neudorf-Platendorf Dorfstraße 27, Neudorf-Platendorf Mooreiche, Neudorf-Platendorf 99C, Neuhaus, Ohof, Ohrdorf, Osloß (BAB), Osloß-Ost, Parsau, Radenbeck, Ribbesbüttel, Rötgesbüttel, Rötgesbüttel Masch 1, Rolfsbüttel, Rothemühle-Im Winkel, Rothemühle-Mühle, Rothemühle-Okerstraße 51, Rothemühle-Okerstr. 67, Rühen, Rühen II, Schönewörde, Schweimke, Tappenbeck, Teichgut, Tiddische, Triangel, Tülau-Fahrenhorst, Ummern-Dorfstraße 18, Ummern-Ost, Ummern-West, Volkse, Vollbüttel, Vorhop, Wagenhoff (BAB), Wahrenholz Angelverein, Wahrenholz-Kirche, Walle, Wasbüttel, Wesendorf-Mitte, Wesendorf-Nord, Westerbeck, Westerholz, Weyhausen-Schule, Weyhausen-Süd Hohe Horst, Weyhausen-West, Wittingen, Zasenbeck
    
Im Kreis Celle haben sich Storchenpaare  niedergelassen in:
(BAB) = Brutabbruch, (E) = Einzelstorch
Adelheitsdorf (BAB), Ahnsbeck, Altencelle, Altencelle-Burg, Bannetze Eiche, Bannetze Holzweg, Bleckmar, Bockelskamp, Bröckel (BAB), Celle Lachte Radweg, Celle Stadt, Eicklingen, Großmoor, Hambühren, Hermannsburg, Hohne-Kirche, Hohne Knickbusch, Hornbostel, Jeversen, Langlingen-Ort, Langlingen-Schleuse, Meißendorf, Nienhagen-Schafstallweg, Nienhagen Twegte, Oldau, Oppershausen, Osterloh Gottschalk, Osterloh Pieper, Schwachhausen, Schepelse, Spechtshorn, Stedden, Thören, Wathlingen-Molkereistraße, Wieckenberg, Wienhausen, Winsen JHH, Winsen Gärtnerei, Winsen Schornstein, Winsen Westohe, Wolthausen
(Angaben unvollständig).


Montag, 19. Mai 2025
Bestandserfassung zum  Stichtag 17. Mai - erneuter Zuwachs bei den Paaren
In der Weißstorch-Bestandserfassung wird unterschieden zwischen Nestpaaren und Besuchsstörchen. Nestpaare müssen mindestens vier Wochen Nestbindung in der Zeit vom 16. April - 15. Juni aufweisen. Kommen sie nach dem 17. Mai, ist das nicht mehr möglich. Die danach eintreffenden Störche werden bei mindestens fünf aufeinander folgenden Tagen Nestbindung als Besuchsstörche registriert. Sinn dieser Unterscheidung ist es, Mehrfachzählungen auszuschließen.

Am 17. Mai 2025 gab es im Kreis Gifhorn 93 Nestpaare. Das sind 5,7% mehr als die 88 Paare im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt. Im Kreis Celle haben sich 41 Nestpaare angesiedelt, 14% mehr als die 36 Paare zuvor.  Diese Zahlen können  sich noch verringern, wenn Paare weiterziehen, bevor sie die vier Wochen Nestbindung erreicht haben.  
Sonntag, 18. Mai 2025
Wann attackieren Krähen auch Störche?
Im Zusammenhang mit dem gestrigen Brutabbruch in Ettenbüttel wird auch berichtet, dass Krähen zwar nicht das Storchennest direkt, wohl aber die Störche beim Anflug und nach dem Abflug vom Nest angreifen würden. Das kommt vor. Es kann geschehen, wenn die Einflugschneise der Störche in der Nähe eines Krähennestes liegt. Dann greifen Krähen alles an, was ihrem Nest vermeintlich gefährlich nahe kommt. Andere Krähen, Sperber, Habichte, Bussarde, Rote Milane und Falken, ja sogar Adler werden attackiert, verfolgt und aus der Nestnähe vertrieben. Und das kann auch schon mal mit Störchen passieren. Aktuell ist es in Westerholz zu beobachten, wo ein zweites Storchenpaar dabei ist, sich auf einer gekappten Esche anzusiedeln, und beim Vorbeifliegen von einem Krähenpaar attackiert wird. Ich habe solche Angriffe auch schon in Walle gesehen, als eine noch nicht richtig flügge junge Krähe sich mehrere Tage in der Nähe des dortigen Storchennestes aufhielt,  ihre Eltern auch dort auf sie aufpassten und sie so schützen wollten. Eben dieses könnte nun auch in Ettenbüttel der Fall sein.   
Samstag, 17. Mai 2025
Der dritte Brutabbruch im Kreis Gifhorn
Gestern wurde noch gebrütet im Nest in Ettenbüttel. Heute morgen lagen zerstörte Eier unter dem Nest (Foto Friedrich Börner), kurzfristig wurde es auch mal von beiden Altvögeln verlassen. Wären noch Eier oder kleine Junge im Nest gewesen, hätten die Störche sie nicht einmal für kurze Zeit  allein gelassen. Da dies doch geschah, steht nun fest, dass ein Brutabbruch erfolgt ist - der dritte im Kreis Gifhorn nach Osloß (Fremdstorch tötete die Jungen) und Wagenhoff (infolge Nestentfernung). Doch was war nun hier die Ursache?

Im Storchennest Zum Steg in Ettenbüttel hatte es in diesem Jahr Veränderungen gegeben. Das Paar der Vorjahre war nicht wieder dorthin zurückgekehrt. Beide brüten nun an anderen Orten, das Männchen in Wendeburg und das Weibchen in Leiferde. Den damit freien Platz nahm dann ab dem 22. März ein junges Paar ein. Beide waren unberingt. Sie begannen auch mit der Brut. Als möglichen Schlupftermin hatten wir den 11. Mai errechnet. Dann zeigte sich: es wird weiter gebrütet und - es muss unbemerkt irgendwann einen Wechsel und damit auch einen Neubeginn der Brut gegeben haben. Denn nun ist einer der Brutstörche beringt. Denkbar ist, dass der Brutabbruch jetzt aufgrund von Nestkämpfen erfolgte. Möglich ist, dass hier nächtens ein Marder oder Waschbär auf Nahrungssuche der Urheber war. Ich habe auch schon  erlebt, dass ein Brutstorch infolge von Unerfahrenheit und Stress alle Eier selbst aus dem Nest geworfen hat. Dass es nach diesem Brutabbruch jetzt noch ein Nachgelege gibt, ist wenig wahrscheinlich.
Donnerstag, 15. Mai 2025
Ob sie wohl noch brüten werden?
Während die ersten der in diesem Jahr im Kreis Gifhorn geschlüpften Storchenjungen in Dannenbüttel und Wesendorf nun schon fast vier Wochen alt sind, haben mehrere Storchenpaare noch gar nicht mit der Brut begonnen. Es handelt sich hierbei meist um noch sehr junge Störche, die - trotz Paarungen und Nestbau - noch nicht ganz brutreif sind. Und wenn dies auf beide oder auch nur auf einen der Partner zutrifft, so wird es in diesem Jahr noch nichts werden mit der Brut. Weitere Gründe für ein Nichtbrüten können sein, dass diese Störche an anderer Stelle bereits einen Brutabbruch hinter sich haben und von dort vertrieben wurden, oder dass sie extrem spät erst aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt waren.

Von den zuletzt im Kreis Gifhorn eingetroffenen Paaren haben sich zum Brüten noch  entschlossen die Paare in Schweimke und auf dem Wasserstoff-Silo in der Deponie Ausbüttel. Wohl nicht mehr zu einer Brut reichen wird es für die Paare auf der gekappten Weide in Rötgesbüttel und in Weyhausen-Süd (Hohe Horst), sowie für das jeweils zweite Storchenpaar in Rühen und in Westerholz.
Dienstag, 13. Mai 2025
Osloß: Endlich positive Nachrichten
Die vier Storchenjungen im Nest Osloß waren durch einen Fremdstorch bei Nestkämpfen getötet worden. Tags darauf verschluckte das Männchen einen Angelhaken. Die Angelschnur war um den Schnabel gewickelt. Vorfach und Senkblei hingen heraus, wurden dann innen im Oberschnabel gesichtet. Und nun? Auf welche Weise auch immer hat sich das Männchen jetzt davon befreit (oder es gänzlich runtergeschluckt?) - Foto Rita Lunde. Nach wieder begonnenen Paarungen  zeigt das Paar nun erneut Brutverhalten. Offensichtlich hat das Weibchen nachgelegt - und das 53 Tage (!) nach dem ersten Brutbeginn. Nachgelege kommen bei Störchen schon ab und zu vor. In einem so großen zeitlichen Abstand voneinander aber habe ich dies in den nun 38 Jahren, in denen ich als Storchenbetreuer tätig bin, noch nicht erlebt. Nun gilt es abzuwarten und zu beobachten, wie sich das Geschehen weiter entwickelt.   
Samstag, 10. Mai 2025
Keine optimale Nahrungssituation
Es fällt auf, dass in den letzten Tagen doch in etlichen Storchennestern die Zahl der Jungen rückläufig ist. Insbesondere wurde dies in unseren  per Webcam einsehbaren Nestern festgestellt. Von den vier geschlüpften Jungen bei "Fridolin" und "Mai"  in Leiferde (GF) leben noch zwei. Die Vierergruppe beim nun 25-Jährigen "Bob dem Baumeister" in Nienhagen  (CE) wurde auf drei reduziert. In Hohne (CE) werden nun nur noch zwei Junge gefüttert, ebenso in Ahnsen (GF). Dort wurde je ein Junges tot unter dem Nest gefunden.  Aktuell ist mir kein Nest mit vier oder gar mehr Jungen bekannt.

Die gegenwärtige Abnahme der Jungenzahl hat eine wesentliche Ursache in der schwindenden Nahrungsverfügbarkeit. Im Vorjahr konnten die Storcheltern aufgrund der Feuchtigkeit die ganze Saison über  Regenwürmer füttern, die Hauptnahrung der Jungen insbesondere in den ersten Lebenswochen. In diesem Jahr ist es bis auf wenige  Regenphasen seit März trocken.  Die Störche kommen immer weniger an Regenwürmer heran.  Weil die Frühjahrsbestellung auf den Feldern nahezu abgeschlossen ist, entfällt  nun die  dabei frei werdende Nahrung an Würmern, Käfern und anderem Kleingetier. Wie sich die Mäusepopulation über Winter entwickelt hat, ist noch nicht abzusehen. Eine gewisse Alternative finden die Störche in austrocknenden Gewässern und Feuchtbiotopen.  Nahrung gibt es auch, wo gemäht wird, doch die erste große Mähphase ist nun durch. Bei noch länger anhaltender Trockenheit werden es  insbesondere die Storchenpaare schwer haben, deren Junge erst jetzt  schlüpfen oder dies in der nächsten Zeit noch tun werden.
Montag, 5.Mai 2025
Zusätzliche Gefährdung durch Senkblei und Vorfach
Das Storchenmännchen in Osloß hatte einen Angelhaken verschluckt. Mehrere Tage lang hingen Vorfach und Senkblei aus dem Schnabel heraus (Bericht 26. April). Nun hat es bei Befreiungsversuchen auch diese geschluckt. Sie hängen im oberen Schabelbereich innen fest (Foto Rita Lunde) und bereiten dem Storch beim Schlucken von Nahrung erhebliche Probleme. Aufgrund der um den Schnabel gewickelten Schnur kann er diesen auch nur eingeschränkt öffnen. Es ist zu befürchten, dass der Storch langsam daran zugrunde geht. Ihn einzufangen ist erst dann möglich, wenn ihn seine Kräfte verlassen haben.  
Sonntag, 4. Mai 2025
Begehrter Standort gekappte Weide
Mitte April tauchte in Rötgesbüttel ein zweites Storchenpaar auf und versuchte, sich ca. 500 m vom Nest Hof Reinecke entfernt auf einer  gekappten Weide  anzusiedeln  (siehe dazu auch den Bericht am 22. April!). Es gab heftige Kämpfe auch mit einer kleinen Nichtbrütergruppe, die sich mehrere Tage in der Nähe aufhielt. Dabei gelang es dann schließlich doch noch einem aus dieser Gruppe, den Platz des dreijährigen Männchens einzunehmen. Er wurde in Süddeutschland beringt und ist vermutlich erst zwei Jahre alt. Zusammen mit dem ja schon zehnjährigen Weibchen bildet er jetzt das neue Paar (Foto Maike Schröder). Die beiden sind nun dabei, auf dem Weidenstamm ein Nest zu installieren. Ob es noch zu einer Brut reicht, bleibt abzuwarten.



Storchennest auf Wasserstofftank
Ein eher ungewöhnlichen Standort für sein Nest hat sich ein Storchenpaar auf dem Gelände des neuen Abfallwirtschaftszentrums Ausbüttel ausgesucht. Dort stehen nun zwei Wasserstofftanks, 2.80 m im Durchmesser und 17.50 m hoch. Auf der Kuppel des einen begannen vor zwei Wochen die beiden Störche ein Nest zu bauen. Anfangs rutschten die dafür angebrachten Zweige immer wieder runter. Aber dann gelang es doch, sie irgendwie so zu verknüpfen, dass sie liegen blieben. Das war der Anfang vom "Storchennest auf kugeligem Grund ". Das Nest nahm Gestalt an (Foto H.-C. Albrecht). Inzwischen wurde  bereits Material zur Innenauspolsterung angeschleppt.

Da beide Partner unberingt sind, ist ihr Alter schwer einzuschätzen. Vor allem das Weibchen erscheint doch noch ziemlich jung zu sein. Ob es dennoch schon zur Brut reicht, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Zeigen wird sich auch früher oder später, ob das Nest stabil genug ist, um beispielsweise auch heftigen Stürmen stand zu halten.
Samstag, 26. April 2025
Storchenmännchen verschluckt Angelhaken mit Köder/Beute
Am gestrigen Vormittag wurde entdeckt, dass dem Storchenmännchen des Nestes in Osloß eine Angelschnur mit Senkblei und Vorfach aus dem Schnabel hängt und es sich vergeblich bemüht, die loszuwerden. Dabei wickelt sich die Schnur weiter um den Schnabel herum (Foto Rita Lunde). Offensichtlich  hat der Storch den Angelhaken mit Köder/Fisch verschluckt. Es ist denkbar,  dass der sich innen  schon im Schnabelbereich festgesetzt hat. Zu helfen ist in diesem Fall so lange nicht möglich, wie das Männchen noch gut bei Kräften ist und wegfliegen kann. Erst wenn es stark geschwächt ist, haben wir eine Chance.

Zu diesem schlimmen Geschehen konnte es nur kommen, weil der Angler seine ausgelegte Angel nicht wie vorgeschrieben im Auge behalten hatte. Ob er dann nach der Entdeckung  selbst die Schnur durch kräftiges Ziehen in Höhe Senkblei abgerissen hat oder ob dies in anderer Weise geschehen ist, bleibt unklar. Getroffen hat es den männlichen Brutstorch vom Nest Osloß- Mitte. Das dortige Paar hatte erst einen Tag zuvor alle vier Jungen verloren, die beim Angriff eines Fremdstorches getötet wurden.

Übrigens: Am morgigen Sonntag findet von 11-17:00 Uhr in Leiferde das Storchenfest statt. Wir Storchenbetreuer sind mit einem Stand dabei.
Donnerstag, 24. April 2025
Kampf ums Storchennest Osloß - alle Jungen getötet
Die ersten Jungen dieses Jahres im Kreis Gifhorn schlüpften ab dem 15. April im Nest Osloß-Mitte. Heute Vormittag waren beide Eltern anwesend, als ein Fremdstorch angriff. Dabei wurde das Weibchen vom Nest gedrängt. Das Männchen und der Angreifer kämpften gegeneinander, stürzten vom Nest und gerieten aus dem Blickfeld. Die Jungen waren nun unbewacht. Als erstes kam der Angreifer zurück, landete und machte sich über die Jungen her. Dann erschien das Weibchen, wollte sich schützend über sie legen. Dann war auch das Männchen wieder da. Gemeinsam gelang es den beiden schließlich, den Angreifer abzuwehren. Das Weibchen hatte eine blutende Stichwunde erhalten. Die vier Jungen aber hatten den Angriff nicht überlebt. Eins lag auf der Straße, eins hing über den Nestrand, die anderen beiden befanden sich mitten im Nest. Alle vier waren tot. Als erste waren sie geschlüpft, und als erste sind sie nun gestorben (Bericht und Fotos Rita Lunde).  
Es ist dies der erste Brutabbruch in der neuen Storchensaison.
Mittwoch, 23. April
Nun schlüpfen sie -  seit heute auch bei "Fridolin" und "Mai"
Die ersten Storchenküken im Kreis Gifhorn schlüpften ab dem 15. April in Osloß. Inzwischen sind weitere hinzugekommen, so in Ahnsen,  Bergfeld, Dannenbüttel, Hülperode-Grenzweg, Tülau-Fahrenhorst, Walle und Wesendorf-Mitte. Seit heute gehört das Nest von "Fridolin" und "Mai" auf dem Schornstein im NAZ Leiferde auch mit dazu. Nachdem zunächst Eierschalen entdeckt worden waren, lieferte dann die Webcam den endgültigen Beweis: mindestens ein, möglicherweise sogar zwei Junge konnte man heute mittag für kurze Zeit erkennen.
Dienstag, 22. April 2025
Nun versuchen's Jüngere und Übrriggebliebene
Bis auf Eischott und Brome, wo zunächst eingetroffene Störche wieder weitergezogen sind, haben aktuell alle im Vorjahr besetzten Nester nun wieder ein Storchenpaar. Es kommen aber weiterhin Störche, die eine Nistgelegenheit suchen. Dies sind jetzt vor allem Jüngere der Jahrgänge 2022 und 2023, sowie bei ihrem Brutversuch von den dortigen Vorgängern wieder vertriebene und auch aus anderen Gründen zu spät gekommene Störche. Gerade bei den Jüngeren, die derzeit in kleinen Gruppen zwischen 2 und 5 Störchen umherfliegen und auch besetzte Nester attackieren, sind viele noch nicht -  ganz - brutreif.

Seit zwei Wochen gibt es im Kreis mehrere zumindest versuchte Neuansiedlungen oder Wiederansiedlungen nach Jahren. In Wilsche begann ein Storch hoch oben im Geäst einer Eiche ein Nest zu bauen. Nach drei Tagen ist er weitergezogen. Im benachbarten Neubokel hatte sich ein Storchenpaar niedergelassen, aber nach 5 Tagen schraubte es sich hoch in den Himmel und verschwand. In Rolfsbüttel, wo bisher noch nie Störche gebrütet haben, baut ein Storchenpaar auf einem Dach-Schornstein ein Nest. Diese Ortswahl hängt sicher damit zusammen, dass einer der beiden im Vorjahr Brutstorch im benachbarten Hillerse war, in diesem Jahr aber dort nicht landen konnte. Vor einer Woche ließ sich ein Paar in Wagenhoff nieder  und hat bereits mit der Brut begonnen. Der verwitwete Storch aus der Deponie Ausbüttel will nun auf einem dortigen hohen Turm ein Nest  bauen, und eine neue Partnerin hat er auch schon gefunden.  Hefige Kämpfe gibt es in Rötgesbüttel. Dort versucht ein zweites Paar sich auf einer gekappten Weide in der Maschwiese anzusiedeln. Beide kommen ganz aus der Nähe. Sie ist 10 Jahre alt und hatte im letzten Jahr in Ausbüttel-Dorf gebrütet, war aber diesmal zu spät gekommen. Er hatte als Dreijähriger nun seinen ersten Brutversuch im benachbarten Gravenhorst, musste dort aber dann seinem Vorgänger weichen. Mit ihnen streitet sich ein vierköpfiger Nichtbrütertrupp. Das Männchen hat dabei eine blutende Flügelverletzung davon getragen. Und dann ist da noch das Männchen vom nahen ersten Nest, dem eine dörfliche Konkurrenz gar nicht gut gefällt.

Alle diese  Beispiele aus den letzten Tagen zeigen:  es ist noch vieles weiter in Bewegung bei den Störchen im Kreis Gifhorn.
Freitag, 18. April 2025
Der Kampf mit dem Spiegelbild
Es kommt immer mal wieder vor, dass ein Storch sein Spiegelbild attackiert, um den vermeintlichen Konkurrenten zu verjagen. Der kann ihm in der Glasfront  von  Fensterscheiben und Türen (zuletzt Ettenbüttel und Vorhop), im Lack von Autos und Motorrädern (so Wittingen und Forsthaus Giebel), ja sogar auf einem Marmorgrabstein (Friedhof Hohne) begegnen. Im Vorjahr war das Nest in Lingwedel-Gamsener Weg erstmals besetzt. Bald entdeckte der eine Brutstorch sein Spiegelbild in Glasflächen des Nachbarhauses. Die Besitzer brachten Sichtschutz an und stellten Barrikaden auf, um dem Storch den  Zugang zu verwehren. Doch der blieb beharrlich. In diesem Jahr nun beginnt sich das Geschehen von damals zu wiederholen (Fotos Adolf Meyer).
Mittwoch, 16. April 2025
Die ersten Jungen sind geschlüpft - wie sieht es mit dem Futter aus?
Als Schlupftermin  für die ersten Storchenjungen war für das Nest in Osloß der gestrige 15. April  berechnet worden. Das sind dann 32 Tage nach Brutbeginn. Heute gab es den Beweis. Regionalbetreuerin Rita Lunde konnte beobachten, dass gefüttert wurde. Anschließend erfolgte der Resteverzehr. Es sind dies im Kreis Gifhorn die ersten geschlüpften Jungen in diesem Jahr. Der nächste Nachwuchs wird am 19. April  im Nest Wesendorf-Mitte erwartet.

Weißstörche ernähren ihre Jungen in deren ersten drei Lebenswochen vor allem mit Regenwürmern. Die sind nun aber aufgrund der schon so lange anhaltenden Trockenheit zunehmend schwerer zu erbeuten. Dies  kann dazu führen,, dass  doch erhebliche Nahrungsengpässe bei der Jungenversorgung auftreten. Es gilt abzuwarten, wie sich die Wetterlage weiter entwickelt - und wie die Storcheneltern mit dieser schwierigen Situation umgehen.     
Dienstag, 15. April 2025
Der Vorjahresbestand ist jetzt schon erreicht - und übertroffen
Im Vorjahr wurden 88 Storchenpaare im Kreis Gifhorn erfasst. Gestern betrug die diesjährige Anzahl bereits 87 Paare. Heute nun kamen das 88. Paar in Weyhausen-Süd (Hohe Horst) - Foto Rita Lunde - und das 89. Paar in Eutzen hinzu. Dort hatte sich im Vorjahr für mehrere Wochen ein Paar niedergelassen und begonnen, auf einer gekappten Eiche ein Nest zu errichten. In diesem Jahr ist es wieder eingetroffen und baut nun das Nest weiter aus. Es ist damit zurechnen, dass sich der diesjährige Weißstorchbestand noch weiter erhöhen wird. Einige jüngere Störche sind noch auf der Suche nach einem geeigneten Revier, in dem sie sich niederlassen können.
Montag, 14. April 2025
Erfreulicher Einflug am Wochenende - aber auch zwei Todesfälle
In den letzten Tagen fand ein vermehrter Storcheneinflug statt. So sind nun auch die Paare komplett in Ausbüttel-Nord, Calberlah Wiesen, Gifhorn-Lehmweg, Leiferde-Plack, Lingwedel Im Dorfe und Rothemühle Okerstr. 51. In Eutzen und Schweimke hat sich  der erste Storch niedergelassen. Bei vielen der jetzt eingetroffenen Störche handelt es sich um zwei- und dreijährige mögliche Erstbrüter.

Leider hat es am Sonntag und am heutigen Montag den Tod  jeweils eines Ringstorchs  gegeben. In Neudorf-Platendorf landete DEW 5V 640 ( 2023 in Lagesbüttel-Rotdornallee geschlüpft) auf einem T-Strommast. Kurz darauf wurde er tot unterhalb des Mastes gefunden (Foto Friedrich Börner). Er hatte einen Stromschlag bekommen. Ähnliches widerfuhr dem  Weibchen DEW 5V 416 (2023 in WOB-Warmenau geschlüpft) auf einem Abspannmast innerhalb der neuen Deponie Ausbüttel Nord. Dort hatte ein unberingtes Männchen begonnen, ein Nest zu bauen. Am Sonntag ließ sich hier dann auch diese Störchin nieder. Heute morgen nun konnte eine Augenzeugin beobachten, wie sie  nach der Paarung am Rande stehend plötzlich wie ein Stein senkrecht herabfiel, noch ein wenig zuckte und dann verstarb. Sie wird zur genauen Ermittlung der Todesursache eingeschickt.

In beiden Fällen wird die LSW jetzt zeitnah Landeabweiser einbauen, die eine Landung und eine Besiedelung des Mastes verhindern sollen.  
Montag, 07. April 2025
Untermieter
Wenn ein Storchennest  höher und kompakter wird, melden sich auch Untermieter, um dort zu brüten. In der Hauptsache sind es Haussperlinge, die in das Gezweig hinein ihre Nester bauen und darin ihren Nachwuchs aufziehen. Normalerweise klappt das auch ganz gut, ist aber doch nicht gänzlich ungefährlich. Vor einigen Jahren bekam ich mal mal ein Video, in dem zu sehen war, wie ein Storch einen unterhalb von ihm auffliegenden Haussperling mit dem Schnabel erwischte und dann verzehrte.

Bei alten schon viele Jahre bestehenden Nestern kann es vorkommen, dass auch Dohlen darin ihre Nisthöhlen haben. Dies ist im Kreis Gifhorn der Fall zum einen im Storchennest auf der Kirche in Wahrenholz. Dort haben mindestens zwei Dohlenpaare trotz eines erheblichen Nestabtrags im Spätherbst dennoch genug Platz gefunden bzw. sich geschaffen, um weiterhin sozusagen in Untermiete zu wohnen. Außerdem brüten mehrere Dohlenpaare schon seit Jahren im Storchennest auf dem alten Molkereischornstein in Ahnsen (Foto Gerhard Papenburg).  Mit der Zeit ist das Nest doch ziemlich instabil geworden, so dass ein Absturz möglich ist. Nach der diesjährigen Brutsaison soll hier Abhilfe geschaffen werden.   
Donnerstag, 3. April 2025
Frühankunft im ersten Quartal - eine kommt nicht wieder
Bis zum 31. März sind in diesem Jahr 150 Weißstörche in den Kreis Gifhorn zurückgekehrt. Bezogen auf den vorjährigen Bestand von 88 Paaren = 176 Störchen sind dies somit bisher 85%. Im Vorjahr, als viele Ostzieher schon etwas früher eintrafen, waren es um diese Zeit  87%. (143 von 164), 2023 75% (108 von 144). Es fällt auf, dass diesmal 12 Störche bereits im Januar wieder auf ihrem Nest eintrafen. Die bisherige Höchstzahl waren 3 im Vorjahr. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Zahl der Überwinterungen in Deutschland weiter zugenommen hat. Von Bayern, Baden Württemberg oder dem Überwinterungsschwerpunkt Büttelborn in Hessen ist es so weit nicht bis zurück in den Kreis Gifhorn.

Viele unserer Störche kamen schon so manches Jahr - aber irgendwann dann nicht mehr. Auch Störche leben nicht ewig. Dies trifft auch auf die Störchin des Nestes  GF-Lehmweg zu. 2017 brütete sie erstmals hier - damals zusammen mit dem in Spanien beringten, aber wohl aus Deutschland stammenden  Männchen ESI 9067966. Als das einem Verkehrsunfall zum Opfer fiel, übernahm 2021 das Männchen DEW 9X 180 den Platz an ihrer Seite. In diesem Jahr nun ist sie bis heute - und somit gut zwei Monate nach ihrer sonstigen  Ankunft - nicht wieder gekommen. Es ist zu befürchten, dass sie nicht mehr lebt.   
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



RSS
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



Zurück zum Seiteninhalt