Jahresbilanz 2015 der LAG Weißstorchschutz im NABU
NABU: Rekordergebnis beim Storchennachwuchs in Niedersachsen
Anzahl der Paare leicht, die der flüggen Jungen wesentlich gestiegen
Hannover – Seit dem Jahr 1970 werden die Weißstörche in Niedersachsen und Bremen flächendeckend betreut. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit üben die Storchenbetreuer seit dem Jahr 2011 nun in der Landesarbeitsgruppe (LAG) Weißstorchschutz im NABU Niedersachsen aus. Auch für 2015 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Bestandszahlen ermittelt. Das Ergebnis ist erfreulich.
Insgesamt 772 Weißstorchpaare, darunter wieder etliche Neuansiedler, ließen sich in Niedersachsen/Bremen nieder. Insgesamt wurden 1.497 Jungstörche flügge. Nicht mitgezählt sind dabei die ca. 135 fütterungsabhängigen Paare im Bereich von Zoos und Vogelpflegestationen mit ihrem Nachwuchs. „Damit wurde das gute Ergebnis von 2014 (746 Paare mit 1.137 flüggen Jungen) bei den Paaren noch einmal um drei Prozent und bei den Jungen sogar um 32 Prozent übertroffen. Es ist dies das beste Resultat seit 44 Jahren“, erklärte Hans-Jürgen Behrmann von der LAG Weißstorchschutz im NABU Niedersachsen.
Seitdem viele Westzieher bereits in Spanien überwintern, kommen die ersten von ihnen bereits im Februar zu uns zurück. Die Ankunft der Ostzieher hingegen erfolgte in mehreren Schüben von Ende März bis hin in den Mai. Grund waren teilweise widrige Zugbedingungen unterwegs wie etwa ein später Wintereinbruch auf dem Balkan.
Als im letzten Aprildrittel die ersten Jungen schlüpften, war der Boden noch feucht und es standen hinreichend Regenwürmer, die Hauptnahrung für die Storchenjungen in den ersten drei Wochen, zur Verfügung. Anschließend wurde vielerorts gemäht und es gab die ganze Saison über ein sehr großes Mäuseangebot. Für die Jungen, die dann um Pfingsten herum und danach schlüpften, waren die Anfangsbedingungen vor allem in den östlichen Landesteilen nicht mehr so gut. Aufgrund der langen Trockenheit zuvor waren nun Regenwürmer nur noch schwer zu erbeuten und die anfängliche Jungenzahl in diesen Nestern schrumpfte. Weiter westlich und nördlich blieben die Voraussetzungen aber günstig. Gute Ergebnisse werden insbesondere aus der Region Hannover, dem Heidekreis sowie den Kreisen Celle, Verden, Stade und Cuxhaven gemeldet. Und weil im Gegensatz zu den beiden Vorjahren auch keine Jungenverluste durch tagelangen kalten Dauerregen zu verzeichnen waren, wurde das Jahr 2015 für die Weißstörche in Niedersachsen/Bremen ein Rekordjahr.
In den letzten Jahren ist vor allem in den alten Bundesländern ein steter Anstieg der Weißstorchpopulation zu verzeichnen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Viele der westziehenden Störche überwinden bereits in Spanien. Gute Nahrungsbedingungen auf Deponien, in Feuchtgebieten und Reisfeldern dort sowie geringere Gefahren auf dem Zug führen dazu, dass mehr Störche überleben und zurückkehren. Auch die ostziehenden Störche fanden zuletzt in Afrika günstige Überwinterungsbedingungen vor.
Hans-Jürgen Behrmann betonte: „Es bestehen gute Aussichten, dass sich der Anstieg der Storchenpaare bei uns in den nächsten Jahren fortsetzt. Für die Zukunft gilt es daher, für sie und ihren Nachwuchs weiter ausreichend Feuchtgrünland mit entsprechenden Biotopen zu erhalten und darüber hinaus neu zu schaffen.“
NABU NIEDERSACHSEN-PRESSEMITTEILUNG | NR 148/15 | 25. September 2015
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