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2. Quartal 2018

Nestpaare 2018 (-) ohne Bruterfolg , ( ) aktuelle Jungenzahl nach der Beringung

Kreis Celle
Ahnsbeck (2), Altencelle (3), Altencelle-Burg (-), Bannetze (3), Bleckmar (1), Bokelskamp (2* in Leiferde), Celle-Stadt (2), Großmoor (-), Hambühren (2), Hohne (2), Hornbostel (2), Jeversen (-),, Langlingen/Mylius (3), Langlingen/Schleuse (-), Nienhagen (1), Oldau (1), Wienhausen (3), Winsen (2), Wolthausen (2) = 19 Nestpaare (2017: 19)

Besuchsstörche: Roxhüllen (2)

Kreis Gifhorn
Adenbüttel (-), Ahnsen (2), Allerbüttel, Ausbüttel/Siedlung (3), Barwedel (2), Betzhorn (1), Calberlah/Wiesen (3), Dannenbüttel (3), Didderse (2), Ettenbüttel (1), GF-Kästorf (4), GF-Lehmweg (-), GF-Winkel (1), Groß Schwülper (-), , Hankensbüttel (2), Hoitlingen (3), Hülperode (-), Isenbüttel (-). Jembke (2), Kaiserwinkel (1* in Leiferde), Klein Schwülper (2), Knesebeck (4), Leiferde/Dorf (-), Leiferde/Mast (3), Leiferde/Schornstein (1), Leiferde/Weide links, Leiferde/Weide rechts, Leiferde/Weidenhütte (-), Müden-Langenklint (-), Neudorf-Platendorf99C (2), Neudorf-Platendorf/Mooreiche (-), Osloß (4), Parsau/Ort, Radenbeck (2), Rötgesbüttel (1), Rothemühle (4), Rühen (3), Triangel (4), Ummern-Ost (2), Ummern-West (-), Volkse (3), Vollbüttel (1), Vorhop (1), Wahrenholz (4), Wasbüttel (-), Wesendorf (4), Westerholz (3), Weyhausen-Süd/ Hohe Horst (2), Weyhausen-West (2), Wittingen (2), Zasenbeck (2) = 51 Nestpaare (2017: 43)

Einzelstorch: Hahnenhorn (1), Besuchsstörche: Ribbesbüttel (2), Teichgut (1)

Freitag, 29. Juni 2018
Früher reif - und ein besonders frühreifes Weibchen
Während früher allgemein vier Jahre als Beginn der Brutreife für Weißstörche galten, setzt in den letzten Jahrzehnten die körperliche Reife doch zunehmend eher ein. 1995 hatten wir in Altencelle ein dreijähriges Männchen. Es stammte aus der Normandie. Von dem dortigen Betreuerkollegen erfuhr ich damals, dass in Frankreich schon viele der Dreijährigen brüten. 1999 war der männliche Brutstorch in Großmoor(CE) erst zwei Jahre alt. Er stammte von einem Storchenpaar im Zoo Münster. Er lebt übrigens immer noch und zieht derzeit innerhalb der Deponie Wolfsburg zwei Junge groß. Alle seine Brutstationen und Bruterfolge sind in dieser HP unter Brutstörche Helg.072 T (DEW T 072) zu finden. In den letzten Jahren sind bei uns zunehmend mehr beringte zweijährige Neststörche - mal mit und mal noch ohne Bruterfolg- zu verzeichnen. 2018 sind es im Kreis Gifhorn sechs: ohne Bruterfolg in Adenbüttel, Allerbüttel und Leiferde-Weidenhütte, in Leiferde Weide/rechts mit einem, in Weyhausen/West mit zwei und in Volkse mit derzeit drei Jungen. Da 38 = 37,25% von 102 Neststörchen beringt sind, sind es demzufolge 62,75 % nicht. Das ergibt auf die Zweijährigen hochgerechnet ca. 15 Zweijährige unter den 102 Neststörchen. Warum die Störche - ebenso wie die Menschen- immer früher körperlich reif werden, ist nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich spielen Ernährung, Klima und Überwinterung eine Rolle. Fast alle Zweijährigen Neststörche sind Westzieher, von denen viele bereits in Spanien oder Frankreich überwintern.

In all den Jahren hatte ich jedoch noch nie einen einjährigen Storch mit Nestbindung. Dies war nun erstmals im Leinepolder Salzderhelden der Fall. Dort hat die einjährige Störchin DEW 6T 448 (auf dem Foto rechts, von mir 2017 in Hülperode (GF) nestjung beringt) am 05.05.18 die Stelle der abgängigen Störchin im Horst 3 übernommen. Sie blieb fast fünf Wochen, bevor sie dann wieder weiter zog. Gebrütet wurde natürlich nicht (Information und Foto von Betreuer Bernd-Jürgen Schulz - die Störchin steht rechts). Übrigens: Dieser Storch war 2017 Spätentwickler und als jüngster unter vier Geschwistern erst eine Woche nach den anderen flügge geworden. Mir - und auch etlichen Mitbetreuern, die ich gefragt habe - ist bisher kein ähnlicher Fall eines einjährigen Neststorches bekannt .

Weitere Beringungen Kreis Gifhorn: Barwedel (2), Didderse (2), Radenbeck (2), Rötgesbüttel (1), Volkse (3), Vorhop (1) , Witingen (3), Zasenbeck (2).
Dienstag, 26. Juni 2018
Geschwisterlich geborgen
Den beiden Storchenjungen aus Bockelskamp (CE), die unter dem Nest bzw. mit Hilfe der Feuerwehr geborgen wurden (siehe Bericht vom 13. Juni!) und nun im NABU AZ Leiferde betreut werden, geht es gut (Foto G. Papenburg). Auffällig ist - wie in diesem Jahr in mehreren anderen Nestern auch - der Größenunterschied zwischen den Geschwistern. Das auf dem Foto wesentlich kleinere der beiden ist das, das aus dem Nest geworfen wurde. Offensichtlich hat dabei das zu dieser Zeit partnerlose Männchen schon bewusst den kleineren und auch schwächeren Jungen mit den geringeren Überlebenschancen "entsorgt". Übrigens: Bei guter Pflege mit ausreichender Nahrung können kleinere Störche ihr Wachstumsdefizit durchaus wieder aufholen. Im Kreis Celle gibt es einen weiteren Brutabbruch: In Altencelle-Burg rührt sich nichts mehr im Nest, und es wird auch nicht mehr gefüttert. Das zuletzt eine Junge dieser erstmaligen Brut in Burg überhaupt ist gestorben. Möglicherweise war es ohnehin in einer schlechten körperlichen Verfassung und hat dann den doch extremen Wetterumschwung von Temperaturen über 30° und der folgenden kalten Phase mit zuvorigem Regen und nächtlichen Temperaturen von 8° nicht überstanden. Gehudert wurde es im Alter von vier Wochen ohnehin nicht mehr.


Samstag, 23. Juni 2018
Warum ist dieses Junge so klein?
Am Freitag sollte auch in GF-Lehmweg beringt werden. Am Abend zuvor kam aber die Nachricht, dass das eine Junge (weitere Nestgeschwister gab es nicht) nun tot vom Nest abgeworfen sei. Beim Betrachten des Leichnams (Foto F. Börner) dann am nächten Tag fällt auf, dass das Junge doch für sein Alter sehr unterentwickelt ist. Obwohl es definitiv 4 1/2 Wochen alt geworden war, entspricht sein Entwicklungsstadium dem einem Jungen von 3 1/2 Wochen. In diesem speziellen Fall könnte außer irgendeiner Erkrankung vor allem Mangelernährung der Grund dafür sein. Das Paar in GF-Lehmweg hat sich einen Neststandort gewählt, der von viel Ackerflächen und Wald umgeben ist. Grünland ist nur relativ wenig vorhanden. Schon im Vorjahr dauerte es 78 (!) Tage, bis dann das auch damals einzige Junge endlich flügge wurde. Normal sind es um die 65 Tage.

Beringt wurden gestern im Kreis Gifhorn die Jungen in Ettenbüttel (1), GF-Winkel (1) und Neudorf-Platendorf 99C (2). Gestorben sind am Freitag die beiden drei Wochen alten Jungen in Neudorf-Platendorf/Mooreiche. Nach vorherigem Regen, bei dem sie nicht mehr zugedeckt wurden, und einer kalten Nacht mit nur 8° wurden sie am Morgen immer schwächer, gefüttert wurde auch nicht mehr. Am Nachmittag waren dann beide tot. Die Jungenverluste bei den Spätbrütern nehmen weiter zu. Es ist zu hoffen, dass sich die Nahrungssituation nach den vielerorts erfolgten Regenschauern nun wieder verbessert.

Heute habe ich im Kreis Celle in Bannetze (3), Celle-Stadt (2) und Oldau (1) beringt.


Donnerstag, 21. Juni 2018
Auch bei der Spätbrut wird gefüttert
Die Erfahrung lehrt: Je weiter sich der Brutbeginn in den Mai hinein verlagert, um so mehr sinken für das Storchenpaar die Chancen auf einen Bruterfolg. Dennoch gelang es in den letzten Jahren Paaren in Bergfeld, Osloß und Wasbüttel, die erst Mitte Mai mit der Brut begonnen hatten, doch noch Junge großzuziehen. In allen drei Fällen waren es sogar jeweils zwei Junge, die flügge wurden. In diesem Jahr traf in Parsau/Ort ein Storchenpaar erst am 3. Mai ein. Es machte sich sich sogleich daran, das Nest auf der Wiese am Hof Suhl weiter auszubauen. Ab dem 14. Mai wurde gebrütet. Seit dem 15. Juni wird gefüttert. Es besteht also durchaus Grund zur Hoffnung, dass es mit der Aufzucht noch klappen kann. Die Jungen würden dann Ende August - in solchen Fällen meist zusammen mit den Eltern - abziehen.

Mit dem Paar in Parsau waren von den 51 Nestpaaren im Kreis Gifhorn 45 zur Brut geschritten. Nicht gebrütet haben die Paare in Groß Schwülper und Müden-Langenklint. Brutabbrüche gab es bis jetzt in Adenbüttel, GF-Lehmweg, Isenbüttel, Kaiserwinkel und Leiferde/Ort.


Dienstag, 19. Juni 2018
Jetzt niedrigere Jungenzahlen beim Beringen
Bei den Paaren, die als erste im Kreis Gifhorn mit der Brut begonnen hatten, gab es noch etliche Vierer- und Dreierbruten- im Schnitt waren es 3,0 Junge. Für sie waren die anfänglichen Nahrungsbedingungen noch sehr gut gewesen. Nun werden in den Nestern die Jungen beringt, die vor ca. fünf Wochen geschlüpft sind. Bei ihnen werden die Folgen des durch die langen Trockenheit bedingten Nahrungsmangels sichtbar. An den sieben Neststandorten, an denen ich gestern und heute beringt habe, gab es drei Junge nur in Westerholz. Je zwei waren es in Klein Schwülper, Ummern-Ost, Weyhausen-Süd/Hohe Horst und Weyhausen-West, und nur noch je einer in Leiferde/Schornstein und Ummern-West. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie viele von ihnen - und auch von den Frühbrütern - letztlich flügge werden. Gerade bei den Frühbrütern ist es erstaunlich, wie sie den täglichen Nahrungsbedarf von über 1000 gr pro Jungem zusammen bekommen. Regenwürmer gibt es kaum. Von einem "Mäusejahr" kann man auch nicht sprechen. Relativ günstig lagen die Mähtermine des Grünlandes, obwohl auf nicht wenigen Flächen kaum etwas zu finden ist. Gewässer, bei denen der Wasserstand stark gesunken ist, können nun auch ein Nahrungspotential bieten. Auf der Futtersuche machen die Storcheneltern inzwischen weite Wege. So wurde kürzlich das Weibchen aus Betzhorn im 9 km entfernten Neudorf-Platendorf gesichtet. Die Braunschweiger und Wolfsburger Deponie spielen eine wichtige Rolle bei der Nahrungsbeschaffung.


Samstag, 16. Juni 2018
Heftige Storchenkämpfe in Osloß
Eins der in dieser Brutsaison mit am heftigsten umkämpften Storchennester ist das an der B188 in Osloß (GF). Auch gestern musste sich die Storcheneltern, die derzeit vier Junge aufziehen, gegen den Angriff eines Fremdstorches verteidigen. Wie erbittert dabei gekämpft wurde, dokumentieren Fotos von Rita Lunde. Zeitweise waren Angreifer und Verteidiger in der Luft ineinander verkeilt. Wer ein solches Geschehen mitbekommt, kann sich gut vorstellen, dass die Kämpfe auch zu schweren Verletzungen führen und manchmal sogar tödlich enden können. In diesem Fall gelang es, den Angreifer abzuwehren und zu vertreiben. Dabei hat die Verteidigung ihres gut sechs Wochen alten Nachwuchses bei den Eltern sicher noch zusätzliche Kräfte freigesetzt.
Freitag, 15. Juni 2018
Bockelskämper Weibchen lebt
Gestern mittag wurden wieder zwei Störche auf dem Nest in Bockelskamp gesehen. Ob das vermisste Weibchen dabei war, konnte nicht geklärt werden. Dafür entdeckte Mitbetreuer Gerd Papenburg das Weibchen am späten Abend in ca. 2,5 km Entfernung auf einem Holzschuppen. Das Nest blieb leer. Damit ist klar: Das Weibchen lebt. Die Frage stellt sich: Sollten die Jungen jetzt wieder ins Nest zurückgesetzt werden? Die klare Antwort: Nein! Eine nun reguläre Elternbetreuung ist nicht gewährleistet. Das Leben der Jungen wäre erneut gefährdet - und dann wahrscheinlich mit schlimmem Ausgang.

Jungenzahl in den Nestern nimmt weiter ab
Derzeit sterben aufgrund des trockenheitsbedingten Nahrungsmangels weitere Jungen in den Nestern insbesondere von denen, die jetzt zwischen ein und drei Wochen alt sind. Im Kreis Gifhorn sind In Hankensbüttel, Radenbeck und Zasenbeck nun nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Junge da, in Vorhop und Ummern/West ist es lediglich eins. Einen Brutabbruch gab es in Wasbüttel. Von zunächst drei Jungen wurde zuletzt nur noch eines gesehen - und seit vorgestern keines mehr. Seltener kommt es vor, dass Junge dann auch noch nach der sechsten Lebenswoche sterben. In Rothemühle ist dies nun der Fall. Von den bis vor kurzem fünf Jungen leben nun noch vier. Der bei der Beringung kleinste ist nicht mehr dabei. Ein weißlicher Federhuckel im Nest lässt erkennen., dass dies das nun tote fünfte Junge ist.
Mittwoch, 13. Juni 2018
Zweimalige Rettungsaktion in Bockelskamp
In Bockelskamp (CE) waren die beiden Jungen zwei Wochen alt. Am späten Montagabend kam dann die Nachricht, gerade eben hätte der Altstorch ein Junges aus dem Nest geworfen. Es würde noch leben. Storchenmitbetreuer Gerd Papenburg konnte das Junge bergen und nach Leiferde bringen. Es hat gute Überlebenschancen. Bei der Nachkontrolle gestern morgen fiel auf, dass zeitweise gar kein Altstorch auf dem Nest stand, und wenn, immer nur das Männchen. Das Weibchen fehlte - und es kam auch nicht wieder, wie unsere Rund-um- die-Uhr-Nestbeobachtung bis in die Nacht und heute schon am frühen Morgen zeigte. Da ein Elternstorch allein ein Junges nur dann großziehen kann, wenn es älter als vier Wochen alt ist, stand fest: Soll ihm nicht dasselbe Schicksal wie seinem Nestgeschwsister widerfahren, muss das zweite Junge unverzüglich geborgen werden. Dies gelang heute morgen um 9:30 Uhr mit Hilfe der Drehleiter der FFW Celle. Nun werden beide Bockelskämper Jungen in Leiferde betreut und aufgezogen.

Warum ist das Weibchen ausgefallen? Es kann schon mal vorkommen, dass ein sehr junger Elternstorch mitten in der Brutphase das Nest verlässt und weiterzieht. Die Brutreife war dann eben noch nicht voll ausgebildet. Häufiger ist aber ein Unglücksfall die Ursache, dem der Altstorch zum Opfer gefallen ist. Dies vermuten wir auch bei dem Bockelskämper Weibchen. Dabei könnte auch eine Rolle gespielt haben, dass dieses Weibchen bei Nestkämpfen eine Verletzung des linken Auges davongetragen hatte und dadurch möglicherweise gehandicapt war.
Dienstag, 12. Juni 2018
Im Kreis Gifhorn gibt es mehr Junge pro Nest als im Kreis Celle
Am Samstag fand nach Nienhagen (1) nun die Beringung der weiteren Frühbrüter im Kreis Celle statt. In Altencelle und Wienhausen waren es je drei Junge, in Ahnsbeck, Hornbostel, Winsen und Wolthausen je zwei. Das ergibt bei den sieben frühen Bruten pro Nest bisher 2,1 Junge.

Im Kreis Gifhorn erfolgten die nächsten Beringungen am Montag bei je drei Jungen in Hoitlingen und Rühen und zwei in Jembke. Heute in Knesebeck waren es vier. Bei den insgesamt 17 Frühbruten ergibt dies durchschnittlich 3,0 Junge pro Nest.

Ein Vergleich mit den Zahlen flügger Jungen in den zurückliegenden Jahren ergibt, dass der Kreis Gifhorn immer eine höhere Jungenzahl pro Nest als der Kreis Celle aufweist. Offensichtlich sind die Lebensbedingungen im Kreis Gifhorn günstiger als im Kreis Celle. Grund dafür werden vor allem eine bessere Nahrungsverfügbarkeit - inklusive der beiden in erreichbarer Nähe liegenden Deponien Wolfsburg und Braunschweig - sowie das nach Osten hin zunehmende Kontinentalklima sein.
Sonntag, 10. Juni 2018
Wenn aber keine Jungen schlüpfen
Störche legen ihre im Schnitt 3-5 Eier im Abstand von 2 Tagen. Ab dem 2. Ei wird fest gebrütet. 32 Tage danach müssten die ersten Jungen schlüpfen. Manchmal schlüpfen aber keine. Dafür kann es mehrere Gründe geben. Entweder war das Ei nicht befruchtet (taub). Oder es hat bei der Bebrütung eine Unterbrechung gegeben, so dass das Ei erkaltete und der Embryo darin abstarb. Es kann auch eine Entwicklungsstörung sein, die zum Absterben des Embryos im Ei führt.

Zu tauben Eiern kann es kommen, wenn ein Partner noch nicht ganz brutreif ist. Dann hat es mit der Befruchtung noch nicht richtig geklappt. Dies trifft aktuell auf das junge Paar zu, das kurzfristig sein Nest auf der Weidenhütte im NAZ Leiferde bezogen hatte. Es brütete lange über den  errechneten Schlupftermin hinaus - ohne Erfolg. Eine anschließende Untersuchung ergab, dass die Eier unbefruchtet waren.

Manchmal gibt es in einem Nest aber beides, Junge und nicht ausgebrütete Eier. Dies erlebten wir jetzt bei der Beringung in Nienhagen (CE). Wir hatten uns schon gewundert, warum von Anfang an nur ein Junges zu sehen war. Als es jetzt beringt wurde, fanden sich außerdem zwei Eier im Nest. Sie wurden geborgen (Foto G. Papenburg) und untersucht. Beide waren unbefruchtet. Hierfür ist oft die Ursache, dass die erste Eiablage schon erfolgte, bevor der Befruchtungsvorgang mit Eientwicklung voll wirksam wurde.

Es kann aber auch sein, dass ein Partner unfruchtbar ist - wie in Oldau. Dort wurde lange Jahre gebrütet (siehe unter Einzelstandorte Kreis Celle -Oldau), es schlüpften aber keine Junge. Da in dieser Zeit mehrfach das Männchen wechselte, kann es nur am - unberingten - Weibchen gelegen haben. Offensichtlich ist dies nun nicht mehr wieder gekommen, denn in diesem Jahr sind nun Junge geschlüpft. Bei der letzten Kontrolle waren es drei.
Samstag, 9. Juni 2018
Nun sterben die Jüngeren
Die Storchenpaare, die als Westzieher früh zurückgekehrt waren und zeitig mit der Brut begonnen hatten, hatten bisher günstige Bedingungen für die Aufzucht ihrer Jungen. Darum sind in deren Nestern-zumindest im Kreis Gifhorn - oft drei oder mehr Junge. Die Paare, deren Jungen erst in der letzten Zeit geschlüpft sind, haben nun aber wegen der langen Trockenheit große Probleme bei der Nahrungsbeschaffung insbesondere von Regenwürmern und kleinerem Krabbelgetier. Von diesen Bruten werden nun immer mehr Abwürfe von toten Jungen gemeldet, so gestern und heute allein im Kreis Celle bisher drei, und zwar je eins in Altencelle-Burg, Bleckmar und Langlingen. Im Kreis Gifhorn erfolgte der Abwurf eines toten Jungen in Westerholz. In Kaiserwinkel sind, nachdem sie von den Eltern kaum noch versorgt wurden (vielleicht ist auch ein Elternteil ganz verschwunden) die beiden Jungen gestern und heute vom Nest gestürzt. Das eine starb, das andere konnte lebend geborgen werden und wird noch heute Abend ins NAZ Leiferde gebracht. Sollten die Witterungsbedingungen weiter so anhalten, werden, wenn überhaupt, nur jeweils wenige Junge in diesen Nestern groß werden.
Donnerstag, 7. Juni 2018
Er hat es überlebt
Aus dem Nest auf dem Schornstein am NAZ in Leiferde hatten die Storcheneltern Fridolin und Mai bereits drei ihrer anfangs vier Jungen abgeworfen. Die erst dreijährige Störchin Mai scheint bei ihrem ersten Brutversuch noch Probleme zu haben, sich voll mit in die Brutpflege einzubringen. Zwischenzeitlich wurde sie auch in einer größeren Storchengruppe auf der mehr als 20 km entfernten ALBA-Deponie gesichtet. Gestern am späten Abend war das übriggebliebene, nun vier Wochen alte letzte Junge allein im Nest. Da griff das junge Nachbarpaar vom Nest Weidenhütte an, bei dem es aufgrund unbefruchteter Eier einen Brutabbruch gegeben hatte. Es besetzte das Nest und hackte auf das Junge ein. Über die webcam wurde das dramatische Geschehen beobachtet. Eine Zeitlang war unklar, ob das Junge noch leben würde. Dann kam Fridolin zurück. Er vertrieb die Nestbesetzer - und fütterte. Demzufolge war das Junge noch am Leben. Heute vormittag tauchte auch Mai wieder auf und fütterte. Rein äußerlich sind keine schwerwiegenden Verletzungen bei dem Jungen zu erkennen (siehe Foto Screenshot). Vermutlich hat es auch darum überlebt, weil es sich bei den Attacken tot gestellt hatte.
Mittwoch, 6. Juni 2018
Beringung der früh geschlüpften Storchenjungen fortgesetzt
An 17 Standorten im Kreis Gifhorn begannen die Storchenpaare bereits Ende März/Anfang April mit der Brut. Gestern hatte ich davon die Jungen in in sieben Nestern beringt. Heute folgten - mit Hilfe der Drehleiter der FFW Gifhorn - weitere vier. Mit je vier Jungen in Osloß, Wahrenholz und Wesendorf sowie drei in Ahnsen sieht es auch hier bisher mit dem Nachwuchs sehr gut aus. In Betzhorn konnte nicht beringt werden, da die Zufahrt wegen Straßenbauarbeiten nicht möglich ist. Dort waren zwar vier Junge geschlüpft, es lebt aber inzwischen - wie auch schon von Vollbüttel gemeldet - nur noch eins. Insgesamt aber setzte sich der bisherige positive Trent bei den diesjährigen aktuellen Jungenzahlen der Frühbrüter fort.
Dienstag, 5. Juni 2018
Die ersten Beringungen - bisher erfreulich hohe Jungenzahlen
Heute habe ich im Kreis Gifhorn mit Beringen begonnen - bei den Storchenjungen, die aktuell vier bis sechs Wochen alt sind. Die LSW hatte einen Hubsteiger zur Verfügung gestellt. Es wurden insbesondere auch Standorte angefahren, die wir mit der Drehleiter der Feuerwehr nicht erreichen können. In sieben Storchennestern konnte ich insgesamt 23 Junge beringen. Fünf waren es in Rothemühle, je vier in GF-Kästorf und Triangel, je drei in Ausbüttel/Siedlung, Dannenbüttel und Leiferde/Mast, einer in Vollbüttel. Es zeigt sich, dass derzeit gerade die Frühbrüter bisher mehr Junge als in anderen Jahren aufziehen. Dies lässt erhoffen, dass es eine sehr erfolgreiche Brutsaison sein wird.

Übrigens: Das Storchennest in Triangel mit seinen vier Jungen (siehe Foto) ist innerorts umgeben von einer rund 32000 Quadratmeter großen Grünlandfläche. Auf ihr plant nun ein Investor 25 Bauplätze zu errichten. Dazu soll auch der Nestmast versetzt werden - so war es zumindest in der Zeitung zu lesen.
Freitag, 1. Juni 2018
"Mai" ganz weit weg von Leiferde
Gestern wurde in einer Gruppe von 46 (!) Weißstörchen in der ALBA-Deponie (BS) auch die dreijährige dänische Brutstörchin "Mai" aus Leiferde entdeckt (Foto G. Braemer). Da sie am Abend wieder in ihrem Nest landete und dem einen noch lebenden Jungen Wasser brachte, steht fest: Die Störchin hat nicht etwa die Brut verlassen. Vielmehr ist sie auf Nahrungssuche gut 20 km gen Süden geflogen. Auch das erst zweijährige Männchen aus Volkse wurde dort abgelesen. Dies ist schon ungewöhnlich und ein weiterer Beleg dafür, wie knapp es zumindest regional mit der Nahrung vor Ort bestellt ist. Im weiteren Umkreis um die Deponien BS und WOB sind die derzeitigen Jungenzahlen aber immer noch erstaunlich gut. In Rothemühle stellte ich nun fest, dass dort sogar fünf Junge aufwachsen. Nachdem es jetzt zumindest punktuell endlich ergiebiger geregnet hat, dürfte sich die Nahrungssituation (Regenwürmer!) dort für die Störche wieder verbessern.

Zweiter Brutabbruch im Kreis Celle
Ab dem 16. Mai waren Junge in Jeversen geschlüpft. Seit gestern ist aber kein Leben mehr im Nest - und die Eltern sind nun auch wieder gemeinsam unterwegs. Schon auffällig ist, dass dies in Jeversen nun schon der vierte Brutabbruch in Folge ist. Nur in einem Fall (2017 Starkregen) ist die Todesursache klar. Es besteht zumindest der Verdacht, dass sich im Nest Schimmelpilze angesiedelt haben könnten, die bei entsprechender Witterung wieder aktiviert werden und zur Aspergillose (Erkrankung der Lungen- und Atemwege) führen. Leider ist es auch diesmal nicht gelungen, ein totes Junges zur Untersuchung zu bergen.
Dienstag, 31. Mai 2018
Wieder kein Bruterfolg für DEW 9X 278 - Abbruch in Großmoor
Aufgewachsen und beringt ist die Störchin DEW 9X 278 im Jahr 2011 in Meinkot (HE). In ihrem Leben gab es bisher doch ein ziemliches Hin- und Her. Erstmals wieder abgelesen wurde sie als Vierjährige in Altencelle-Burg. Dort traf sie am 01.06.2015 mit einem unberingten Partner ein. Gebrütet wurde nicht mehr. Die beiden blieben bis Saisonende. Im Jahr 2016 ließ sie sich nach einer kurzen Stippvisite in Hambühren, dann am 12.04. in Oldau nieder. Dort wurden mit einem unberingten Partner mindestens zwei Junge erbrütet, die aber nach einiger Zeit aus unbekannter Ursache starben. 2017 wurde sie am 28.04. wieder in Altencelle-Burg nachgewiesen, zog aber schon drei Tage später nach Langlingen/Schleuse, wo sie mit einem Partner aus den neuen Bundesländern ein Nest auf einer gekappten Eiche errichtete. Trotz vieler Paarungen: Gebrütet wurde nicht. Möglicherweise hatte sie anderorts in diesem Jahr schon einen Brutabbruch. 2018 kam sie am 08.04. zurück nach Langlingen/Schleuse, blieb aber nur einen Tag. Dann vertrieb sie die dortige Störchin in Großmoor und trat an ihre Stelle. Junge schlüpften ab dem 19.05.. Am 26.05. erfolgte der Brutabbruch. Ursache unbekannt. Ein Junges wurde tot unterhalb gefunden. Ob ihre Lebensfahrt in den nächste Jahren in ruhigeres Fahrwasser gelangt? Und ob damit dann auch der Bruterfolg kommt?

Übrigens: Der Brutabbruch in Großmoor ist in diesem Jahr der erste im Kreis Celle, wo 18 der 19 Paare zur Brut geschritten waren.
Donnerstag, 31. Mai 2018
Wieder kein Bruterfolg für DEW 9X 278 - Abbruch in Großmoor
Aufgewachsen und beringt ist die Störchin DEW 9X 278 im Jahr 2011 in Meinkot (HE). In ihrem Leben gab es bisher doch ein ziemliches Hin- und Her. Erstmals wieder abgelesen wurde sie als Vierjährige in Altencelle-Burg. Dort traf sie am 01.06.2015 mit einem unberingten Partner ein. Gebrütet wurde nicht mehr. Die beiden blieben bis Saisonende. Im Jahr 2016 ließ sie sich nach einer kurzen Stippvisite in Hambühren, dann am 12.04. in Oldau nieder. Dort wurden mit einem unberingten Partner mindestens zwei Junge erbrütet, die aber nach einiger Zeit aus unbekannter Ursache starben. 2017 wurde sie am 28.04. wieder in Altencelle-Burg nachgewiesen, zog aber schon drei Tage später nach Langlingen/Schleuse, wo sie mit einem Partner aus den neuen Bundesländern ein Nest auf einer gekappten Eiche errichtete. Trotz vieler Paarungen: Gebrütet wurde nicht. Möglicherweise hatte sie anderorts in diesem Jahr schon einen Brutabbruch. 2018 kam sie am 08.04. zurück nach Langlingen/Schleuse, blieb aber nur einen Tag. Dann vertrieb sie die dortige Störchin in Großmoor und trat an ihre Stelle. Junge schlüpften ab dem 19.05.. Am 26.05. erfolgte der Brutabbruch. Ursache unbekannt. Ein Junges wurde tot unterhalb gefunden. Ob ihre Lebensfahrt in den nächste Jahren in ruhigeres Fahrwasser gelangt? Und ob damit dann auch der Bruterfolg kommt?

Übrigens: Der Brutabbruch in Großmoor ist in diesem Jahr der erste im Kreis Celle, wo 18 der 19 Paare zur Brut geschritten waren.
Montag, 28. Mai 2018
Beschatten und tränken
Wenn bei Temperaturen über 30° die Storchennester voll in der Sonne liegen, breiten die Eltern ihre Flügel so aus, dass sich die Jungen im Schatten befinden. Dies ist auf dem heutigen Foto von Gerd Papenburg vom Storchennest in Langlingen gut zu erkennen. Somit bleiben die Jungen zumindest vor der direkten Sonneneinstrahlung verschont. Außerdem bringen die Eltern Wasser mit und tränken die Jungen, indem sie es in die geöffneten Schnäbel hineinfließen lassen (siehe Foto)! Manchmal gibt es auch eine erfrischende Körperdusche. Dennoch: die große Hitze bleibt ein Problem. Die Nahrung wird knapper. Regenwürmer sind kaum noch zu finden. Wir stellen bei etlichen Nestern fest, dass zeitweise schon beide Eltern auf Nahrungssuche unterwegs sind, obwohl ihre Jungen kaum drei Wochen alt sind. Jeden Tag kommen Meldungen, dass Junge tot aufgefunden werden. Solche Verluste sind in jedem Fall natürlich traurig, andererseits hat die Natur sie eingeplant und lässt Störche im Schnitt drei bis fünf Eier legen, damit letztlich die zur Arterhalten notwendige Zahl von zwei flüggen Jungen pro Paar erreicht wird. Übrigens: von der großen Trockenheit können Störche auch profitieren, wenn sich in ihrem Nahrungseinzugsgebiet Gräben, Bäche, Flüsse und Teiche befinden. Infolge des sinkenden Wasserstandes können sie nun an Nahrungstiere - insbesondere auch Fische - gelangen, die sie normalerweise nicht erreichen können. Eine Nahrungsquelle sind in diesen Tagen auch die Kompostierungsbereiche nahegelegener Deponien wie in Wolfsburg und Braunschweig. Dort versammeln sich zeitweise insgesamt über 50 Störche.
Sonntag, 27. Mai 2018
18 der 19 Celler Storchenpaare brüten - unterschiedliche Jungenzahlen
Im letzten Jahr stieg die Zahl der Storchenpaare im Kreis Celle von 15 auf 19. Erfreulich ist: Alle 19 Standorte sind auch in diesem Jahr besetzt, und bis auf einen wird überall gebrütet. In Langlingen/Schleuse ist das erst am 4. Mai eingetroffene neue Weibchen noch nicht brutreif. Aber immerhin ist es geblieben. Zusammen mit dem Männchen wurde das nur noch in Relikten vorhandene Nest auf der gekappten Eiche wieder aufgebaut. Derzeit gibt es aber noch ein weiteres Paar. Seit dem 13. Mai hat es sich eine Nisthilfe in Roxhüllen (bei Bergen) auserkoren. Es müsste noch mindestens 14 weitere Tage bleiben, um mit dann vier Wochen kontinuierlicher Nestbindung als Nestpaar gezählt zu werden.

Bei den sieben Paaren, die als erste mit der Brut begonnen hatten, bewegt sich die aktuelle Jungenzahl zwischen eins und vier. Vier Junge waren es anfangs in Wienhausen (Foto G. Papenburg) und Altencelle (dort ist heute eins abgeworfen), je drei in Ahnsbeck und in Hornbostel, je zwei in Winsen und Wolthausen, sowie eins in Nienhagen.

Geschlüpft sind mittlerweile auch die Jungen in Altencelle-Burg, Bannetze, Bockelskamp (?), Celle-Stadt, Großmoor, Hohne, Jeversen, Langlingen (?) und Oldau. (?) = muß noch bestätigt werden.
Donnerstag, 24. Mai 2018
Warum musste nun auch das dritte Junge sterben?
Im Nest auf dem Schornstein am NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde erlebten heute Webcam-Beobachter und Augenzeugen vor Ort dieses: Nachdem ziemlich bald und dann zuletzt erst vor wenigen Tagen (da durch das Weibchen Mai) bereits zwei der anfangs vier Jungen aus dem Nest geworfen waren, hatte am heutigen späten Nachmittag nun das Männchen Fridolin Nestwache. Die beiden Jungen bettelten heftig um Futter. Da begann Fridolin unvermittelt, auf sie einzuhacken. Dann packte er das eine mit dem Schnabel und warf es aus dem Nest. Es konnte nur noch tot geborgen werden. Nun rätseln alle, warum dies so geschehen ist. Kurz vor dem Verhungern und dadurch nicht mehr zu "normalen" Reaktionen fähig waren die Jungen offensichtlich nicht. Oder hatte es doch einen Nahrungsengpass gegeben und Fridolin war durch das (zu?) sehr intensive Anbetteln in eine Stresssituation geraten? Verzögerte sich die Rückkehr von Mai mit Futter für ihn so sehr, dass er kurze Zeit empfand, die Brut sei nicht mehr zu retten und müsse beendet werden? Reichte das, was die erst dreijährige Erstbrüterin Mai jeweils an Futter mitbrachte, immer weniger aus? Hatte Fridolin altersbedingt und durch das lang andauernde Ankämpfen gegen die anderen auf dem Gelände sich niederlassenden Paare einfach nicht mehr die Kraft, mit der Situation "normal" umzugehen und drehte durch? Und: was passiert nun mit dem letzten Jungen? Vorsichtshalber wurde mit Kartons und Strohbunden auf dem Dach und davor ein Ring gelegt, damit das letzte Junge, falls es auch abgeworfen werden sollte, eine Chance hat, relativ weich zu fallen und so zu überleben (Informationen Leiterin B. Rogoschik).
Dienstag, 22. Mai 2018
Nestpaare, Besuchsstörche
Derzeit ist immer noch viel Bewegung im Storchengeschehen. Weitere Paare treffen ein. Sie werden, wenn sie mindestens 5 Tage nacheinander Nestbindung haben, nun als Besuchsstörche gezählt. Das trifft im Kreis Gifhorn zu auf Müden-Langenklint, wo sich nach Abzug des ersten Paares nun ein zweites niedergelassen hat. In Ribbesbüttel ist seit heute morgen nach längerer Pause wieder ein Paar. In Adenbüttel hingegen sah es mehrere Tage so aus, als ob gebrütet würde. Dann verließen beide Partner auch wieder gemeinsam das Nest. Das Paar ist aber weiterhin da. Somit zählt es zu den Nestpaaren - deren Zahl im Kreis Gifhorn wieder die 50 erreicht hat. Das ist derzeit gegenüber der Erfassung des Vorjahres mit den damals 43 Nestpaaren eine Steigerung um 16%.

Schlüpfen der Jungen, Verluste
In den letzten Tagen sind an weiteren Standorten Junge geschlüpft. Dazu zählen im Kreis Gifhorn Didderse, Leiferde Kopfweide/rechts, Ummern/Ost, Ummern/West, Volkse , Weyhausen/Süd, Weyhausen/West und Wasbüttel. Abgeworfen wurde in Leiferde/Schornstein ein weiteres Junges. Da aber immer noch per webcam zwei Junge zu sehen sind, müssen bei Fridolin und Mai sogar vier Junge geschlüpft sein. Hingegen brütet das junge Paar im Nest Leiferde/Weidenhütte jetzt 38 Tage und damit schon sechs Tage über den errechneten Schlupftermin hinaus. Dies spricht dafür, dass die Eier des jungen Paares nicht befruchtet sind. In Wesendorf war ein Junges abgeworfen worden. Weil aber immer noch vier vorhanden sind, waren es also ursprünglich sogar fünf. Nach dem heutigen Abwurf eines Jungen in Ahnsen sind es dort noch drei. Angesichts der aufgrund der langen Trockenheit eingetretenen Nahrungsknappheit kommt den Störchen mancherorts zugute, dass dort noch weiter gemäht wird.
Sonntag, 20. Mai 2018
Es werden weniger
Damit schließlich die zur Arterhaltung notwendige Anzahl von ca. 2 flüggen Junge pro Brutpaar erreicht wird, legen Störche im Schnitt 3-5 Eier. Die Natur tritt damit sozusagen in Vorleistung, Verluste sind einkalkuliert. Dies bedeutet: von den zunächst geschlüpften Jungen wird es etwa die Hälfte schaffen. Wie viele es im Einzelfall sind, das hängt ganz wesentlich auch von der elterlichen Erfahrung, dem Vorhandensein von ausreichend Nahrung und von den Witterungsumständen ab. Derzeit wird aufgrund der schon lange andauernden Trockenheit vielerorts die Nahrung für die Jungen knapper, bei der vor allem in den ersten drei Lebenswochen die Verfügbarkeit von Regenwürmern wesentlich ist.

Aktuelles aus dem Kreis Gifhorn: Im Nest von Fridolin und Mai im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde schlüpften ab dem 11. Mai drei Junge. Heute nun wurde das kleinste tot abgeworfen. Tot unter dem Nest in Wesendorf wurde ebenfalls heute ein Junges aufgefunden. Es war gut zwei Wochen alt. Da ich dort zuvor schon vier Junge gesehen hatte, müssten aber immer noch drei weitere im Nest sein. Übrigens: "Borni II" hält sich weiter in den Rieselfeldern auf.

Aktuelles aus dem Kreis Celle: In Nienhagen ist nun lediglich ein Junges im Nest, in Altencelle hingegen sind es noch vier, in Winsen weiterhin zwei. Geschlüpft sind nun auch Junge im Baumnest Celle/Stadt.
Samstag, 19. Mai 2018
"Borni II" on tour
Vor zwei Jahren wurde der Weißstorch "Borni II" nestjung in Bornheim/Rheinland-Pfalz beringt und besendert. Seitdem ist sein weiterer Lebensweg dokumentiert. So können wichtige Erkenntnisse zu Flugrouten, Überwinterung, Sozialverhalten, Nahrungsflächen, Ansiedlungsversuchen und vielem mehr gewonnen werden. "Borni II" (anbei ein Foto) ist Westzieher und hat in Spanien überwintert. Nun zweijährig erweist er sich als besonders unternehmungslustig. Während einige andere Störche in dem Alter bereits am Brutgeschehen teilnehmen, ist er weiter unterwegs. In den letzten Wochen führte ihn seine Reiseroute sogar bis in den Norden Dänemarks (siehe Kartenausschnitt aus movebank.org) Auf dem Flug nun wieder südwärts landete er vorgestern in den Braunschweiger Rieselfeldern. Dort konnte er gestern von Th. Brandes und von G. Braemer abgelesen werden. In einer größeren Storchengruppe sucht er seine Nahrung insbesondere auf den Kompostierungsflächen der ALBA-Deponie. Weitere Informationen zu dem Besenderungsprojekt sind zu finden unter http://www.pfalzstorch.de/index.php?id=155
Freitag, 18. Mai 2018
Eine erste Übersicht
Bestand im Kreis Celle hat sich stabilisiert
2017 war die Zahl der Storchenpaare von 15 auf 19 angewachsen. Dieser Bestand ist aktuell wieder erreicht. Alle im Vorjahr besetzten Neststandorte sind auch in diesem Jahr besetzt. Zwar unwahrscheinlich, aber nicht völlig ausgeschlossen ist, dass ein 20. Paar hinzukommt. Seit einer Woche halten sich auf der Nisthilfe in Roxhüllen (nordöstlich von Bergen) in einer weitgehend von Ackerland geprägten Umgebung zwei vermutlich noch sehr junge Störche auf. Sollten sie tatsächlich noch mindestens weitere 22 Tage bleiben, würden auch sie als Nestpaar zählen.

Weiterer Zuwachs im Kreis Gifhorn
Die Anstieg der Paare hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Waren es 2017 schon 43 Paare, so ist mit nun aktuell 49 Paaren im Kreis Gifhorn ein Bestand erreicht, der hier zuletzt vor über 80 Jahren zu verzeichnen war. Auffällig daran ist, wie viele Nester nach langen Jahren nun wieder oder zum ersten Mal überhaupt besetzt sind. Unklar ist die Situation in Müden-Langenklint. Nachdem das erste Paar wieder abgezogen war, sind nun erneut zwei Störche eingetroffen.

Hauptursache für die die weitere Steigerung bzw. die Stabilisierung des Weißstorchbestandes ist, dass nun die Zwei- und Dreijährigen aus den zuletzt starken Geburtsjahrgängen ins Brutgeschehen mit einsteigen. Was aber ist, wenn sich in den nächsten Wochen weitere Paare - dann als Besuchsstörche - niederlassen möchten? Nun, aus Platzmangel würde dies nicht scheitern. Es gibt derzeit im Kreis Celle noch rund zwanzig und im Kreis Gifhorn rund 25 unbesetzte Nisthilfen.
Mittwoch, 16. Mai 2018
Derzeit gute Startbedingungen für den Storchennachwuchs
Bei den Weißstorchpaaren, die als erste mit der Brut begonnen hatten, sind Ende April/Anfang Mai die Jungen geschlüpft. Bei meiner heutigen Rundfahrt durch den Kreis Gifhorn zeigte sich, dass erfreulich viele Junge in den Nestern gefüttert werden. An sogar fünf Orten sind es derzeit je vier Junge, und zwar in Dannenbüttel, GF-Kästorf, Osloß (siehe Foto R. Lunde), Rothemühle und Wesendorf. Die Gründe dafür sind vor allem die gute Nahrungssituation derzeit und die bisherige Verschonung von extremer Witterung.

Überraschung in Zasenbeck
1983 erfolgte in Zasenbeck (GF) letztmalig eine erfolgreiche Storchenbrut. Sieben Jahre danach kam noch einmal ein Paar, blieb aber ohne Nachwuchs. Seitdem hatte ich nie wieder Störche auf der Nisthilfe gesehen. Daher war ich doch sehr überrascht, als ich gestern die Information erhielt: Es hat sich wieder ein Storchenpaar angesiedelt. Vor Ort heute fand ich dies bestätigt. Die Nisthilfe war ausgebaut, ein Storch brütete und wurde dann von seinem Partner so, wie es sein sollte, abgelöst. Anhand der Aufzeichnungen einer Nachbarin könnten, wenn alles gut geht, Junge um den 25. Mai herum schlüpfen. Zasenbeck reiht sich damit ein in die Reihe vieler weiterer Orte, in denen in diesem Jahr Störche nach langer Zeit oder sogar erstmals überhaupt brüten.
Montag, 14. Mai 2018
Nun wird doch nicht (mehr) gebrütet
Vor zehn Tagen schien in Adenbüttel Brutbeginn zu sein. Doch schon bald kamen wieder Zweifel auf. Am vergangenem Freitag war das Nest leer. Am Samstag tauchte noch mal ein Storch auf, seither keiner mehr.

Vor 6 Tagen hatte man in Leiferde/Ort den Eindruck, dass das Paar in seinem so rasch erbauten Nest auf der gekappten Eiche wohl brüten könnte. Längere Standzeiten beider Störche am Freitag indes deuteten dahin, dass dies wohl doch noch nicht der Fall ist. Am Sonntag wurde gemeldet: Aktuell jetzt gerade gar kein Storch anwesend. Heute Abend: ein Storch steht und puzzelt im Nest herum.

In beiden Fällen wie auch schon zuvor bei dem weiter gezogenen Paar in Müden-Langenklint sind die Gründe wohl im noch nicht voll entwickelten Brutverhalten zumindest eines der Störche zu sehen. Bei den ersten Brutversuchen von zwei- und dreijährigen Störchen klappt es manches Mal eben doch noch nicht so richtig.

Anders liegt der Fall in Isenbüttel. Hier erfolgte gut eine Woche vor dem Schlüpfen der Brutabbruch. Bis dahin war "ordnungsgemäß" gebrütet worden. Der Grund für den Abbruch ist unklar. Möglicherweise spielt eine Nichtbrütergruppe von bis zu sechs Störchen eine Rolle, die sich in dem Gebiet aufhält und aus der heraus mehrfach das Nerst attackiert wurde. Heute waren es drei Fremdstörche, die über dem Nest kreisten, während das Paar gegen sie anklapperte.
Sonntag, 13. Mai 2018
Entscheidung ist gefallen

Heutige Meldungen von G. Braemer (mit Foto) und Th. Brandes: "Nun stehen zwei unberingte Störche auf dem Nest". Das bedeutet: Entweder hat ein fremdes Paar die Störchin vertrieben - oder aber sie hat einen neuen Partner gefunden. Vermutlich ist letzteres der Fall.
Samstag, 12. Mai 2018
Wie lange wird sie noch aushalten?
Witwen und Waisen haben es seit jeher schwer - nicht nur bei den Menschen, sondern auch im Tierreich. Vor gut zehn Tagen kehrte das Storchenmännchen in Hülperode (GF) nicht mehr zum Nest zurück. Vermutlich ist es tot. Da in den ersten vier Lebenswochen der Jungen ein Elternstorch allein nicht gleichzeitig das Nest bewachen und Futter holen kann, hatten sie keine Chance zu überleben. Seither muss sich die Störchin immer wieder der Angriffe anderer Störche erwehren, die versuchen, das Nest oder zumindest die freigewordene Stelle zu übernehmen (siehe Foto G. Braemer!). Lange wird sie das vermutlich nicht mehr schaffen. Entweder gelingt es einem neuen Männchen, bei ihr zu landen. Möglich ist auch, dass sie von einem anderen Paar vertrieben wird. Die sind schließlich zu zweit, und sie ist allein. Ein Nachgelege ihrerseits ist, nachdem ja bereits Junge geschlüpft waren, so gut wie ausgeschlossen.
Donnerstag, 10. Mai 2018
Nun ein Paar weniger
Seit Montag ist das Paar auf der neuen Nisthilfe in Müden-Langenklint wieder verschwunden. Statt dessen sitzen zwei Nilgänse im Nest. Vermutlich sind aber nicht sie der Grund des Abzuges. Eingetroffen waren die beiden Störche am 14. und 17. April. Sie bauten das Nest weiter aus - aber gebrütet wurde auch nach drei Wochen noch nicht. Oft waren beide Partner gemeinsam unterwegs. All das spricht dafür, dass zumindest einer der beiden noch nicht voll brutreif war. Dies trifft wohl zu auf den Ringstorch, der erst drei Jahre alt ist. Bei einem so jungen Paar kann es dann durchaus sein, dass der kurzfristig geweckte Bruttrieb wieder nachlässt und es weiter zieht. Manchmal schließen sich die Störche dabei einem vorbeifliegenden Nichtbrüter-Trupp an und sind fortan wieder unterwegs. Aktuell sind es damit 49 Paare im Kreis Gifhorn.

Unklare Brutsituationen
Auch wenn ganz lange ein Storch sitzt, muss das noch nicht heißen, dass nun richtig gebrütet wird. In Kaiserwinkel stand vorgestern der im Nest befindliche Altstorch mindestens 15 Minuten, möglicherweise aber noch wesentlich länger. Das spricht normalerweise nicht für eine Brut. Als ich heute in Leiferde/Ort ankam, standen beide Partner im neu errichteten Nest auf der Eiche. Zehn Minuten später hatte sich immer noch keiner wieder gesetzt. Oder kann das sehr warme Wetter gerade am Anfang der Brutphase auch mal zu längeren Standzeiten führen?

Brutabbruch in Hülperode
In Hülperode hätten die Jungen etwa zehn Tage alt sein müssen. Bei meiner Ankunft heute war kein Altstorch im Nest. Das darf normalerweise, wenn die Jungen noch so klein sind, nicht sein. Jungenbewegungen gab es auch keine. Nach einer Viertelstunde kehrte das unberingte Weibchen zurück und setzte sich sogleich hin. Später stand es wieder auf und flog erneut ab. All das spricht dafür, dass es einen Brutabbruch gegeben hat. Meine Nachfrage in der Nachbarschaft ergab, dass seit über einer Woche (?) nur noch ein Altstorch zu sehen ist. Es fehlt somit das Männchen mit der Ringnummer DEW 5X 425. Bisher gibt es noch keine Erklärung, was mit ihm passiert sein könnte. Es gibt allerdings eine Ringablesung von Thomas Brandes noch vom 04.05., als er sich in einer Gruppe nahrungssuchender Störche auf einem Acker bei Wendezelle aufhielt.

Im nahegelegenen Rothemühle konnte ich anschließend mindestens vier Junge im Nest erkennen.
Montag, 7. Mai 2018
Die "50" sind geknackt
Nun ist auch in Parsau/Ort ein Storchenpaar eingetroffen und hat sogleich mit dem Nestausbau begonnen. Damit sind es jetzt 50 Paare, die sich im Kreis Gifhorn niedergelassen haben. Das ist noch einmal eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (43 Paare) und die höchste Anzahl seit 80 Jahren. Ein Hauptgrund für die aktuelle Zunahme ist, dass viele Junge der starken Geburtsjahrgänge 2015 und 2016 nun als Drei- und einige auch schon als Zweijährige ins Brutgeschäft einsteigen. Wie viele von ihnen dann auch erfolgreich Junge aufziehen können, wird sich zeigen.

Von den gegenwärtig 50 Paaren haben 47 mit der Brut begonnen. In den Neuansiedlungen Groß Schwülper und Müden-Langenklint ist vermutlich zumindest ein Partner noch nicht ganz brutreif. Die Entwicklung in Parsau/Ort muss abgewartet werden. Derweil sind bereits in 14 Nestern Junge geschlüpft.
Sonntag, 6. Mai 2018
Nestbau im Eiltempo
Am 27. April entschloss sich das nunmehr sechste Paar in Leiferde, sich auf den spärlichen Resten eines im Vorjahr auf einer gekappten Eiche im Dorf erstmals gebauten Nestes einzurichten. Thomas Brandes hat den weiteren Werdegang fotografisch dokumentiert: Zwei Tage darauf war schon mal die Grundlage geschaffen (Foto 1). Nach einer Woche wurde in dem weiter ausgebauten Nest bereits gebrütet (Foto 2). Natürlich wird am Nest auch weiterhin gearbeitet. Aber erstaunlich ist es in jedem Fall, in wie kurzer Zeit Störche in der Lage sind, ein Nest so weit fertig zu stellen, dass mit der Brut begonnen werden kann. Übrigens: Das Männchen stammt aus einem der drei Eier, die ich 2015 in Parsau/Ort geborgen hatte, weil der eine Brutstorch verschwunden war. Die Eier wurden In Leiferde ausgebrütet, die Jungen dort aufgezogen und zum Ausfliegen gebracht. Nun ist eines von ihnen als Brutstorch wieder in den Ort zurück gekehrt, in dem er aufgewachsen ist.

Im Kreis Celle sind Junge geschlüpft nun auch in Ahnsbeck und in Wienhausen. In Langlingen/Schleuse ist ein gegenüber dem Vorjahr neues Weibchen eingetroffen. Bisher wird es aber immer wieder vom Männchen abgewehrt und steht dann auf dem Dach des benachbarten Hauses.
Freitag, 4. Mai 2018
Und schon wieder ein anderer
In den letzten Jahrzehnten hat in Hillerse (GF) nur eine erfolgreiche Brut stattgefunden. Offenbar sind die umgebenden Nahrungsmöglichkeiten nicht optimal. Dennoch: Über mangelnden Besuch braucht sich dieser Neststandort nicht zu beklagen. Immer, wenn ich in diesem Jahr am Nest vorbeikam, stand dort ein beringter Storch. Nur - es war jedes Mal ein anderer. Dreimal waren es bisher Zweijährige, heute nun mit DEW 4T 785 ein Dreijähriger. Betreuerkollege Georg Fiedler hatte ihn 2015 in NOM-Hollenstedt beringt. Offensichtlich ist er gerade in der Orientierungsphase (sein damaliges Nestgeschwister DEW 4T 784 ist da schon weiter. Als Zweijähriger war er erfolgreicher Brutstorch in Ahnsbeck mit 2 flüggen und einem weiteren in Leiferde ausgeflogenen Jungen und brütet auch in diesem Jahr dort wieder). Ob bei meinem nächsten Besuch in Hillerse wieder ein anderer Storch da ist? Oder entschließt sich dieser nun zum Bleiben?
Donnerstag, 3. Mai 2018
Spion entlarvt
Ich hatte in Dannenbüttel in einer Seitenstraße an der dortigen Gaststätte mein Auto geparkt und davor mein Spektiv aufgestellt. Durch die angrenzenden Büsche hindurch ist das ca. 200 m entfernte Storchennest südlich der B188 auf dem Gelände von Hof Lüdde gut einzusehen. Nach einer halben Stunde bog ein Polizeiauto in die Straße ein, fuhr an mir (ich saß gerade im Auto) vorbei und wendete. Zwei Ordnungshüter stiegen aus. Ich ahnte schon, was kommen würde. Zuletzt war ich ja in Wesendorf in Verdacht geraten, die Volksbank auszuspähen - siehe unter "Begebenheiten" Bankräuber (2014)! Und in der Tat: "Es ist bei uns die Meldung eingegangen, hier würde eine verdächtige Person etwas ausspionieren." Ich lud die beiden Polizisten ein, durchs Spektiv das von mir ausspionierte Objekt selbst in Augenschein zu nehmen. Dankenswerterweise stand in diesem Moment der bisher sitzende Storch auf. Die Ordnungshüter waren beeindruckt - und ich von schlimmem Verdacht befreit. Nachrichten aus dem Kreis Celle: Nach Hornbostel sind nun auch in Nienhagen und Winsen Junge geschlüpft. Übrigens: In Winsen gibt es seit kurzen eine Kamera im Rathaus, über die das Geschehen im Storchennest auf dem Schornstein der Fleischerei Kleinschmidt beobachtet werden kann. Sie ist auf der Homepage der Gemeinde zu finden (www.gemeinde-winsen.de).

In Langlingen/Schleuse ist vor drei Tagen das Storchenmännchen des letzten Jahres angekommen. Offenbar gehört es zu den Ostziehern, die in Südafrika überwintern und erst in diesen Tagen eintreffen. Vermutlich liegt hierin auch der Grund, warum in seinen ersten fünf Lebensjahren eine Brut noch nicht erfolgt ist. Durch den extrem langen Rückflug kommt es immer erst sehr spät zurück - im Vorjahr sogar erst im Mai. Seine damalige Partnerin erschien diesmal bereits am 8. April, vertrieb schon tags darauf die Störchin in Großmoor und brütet nun dort. So macht sich das Männchen nun allein daran, das durch die Herbststürme weitgehend abgetragene Nest auf der gekappte Eiche wieder aufzubauen. Ob doch noch eine Störchin kommt? Dann wären sämtliche 19 im Vorjahr im Kreis Celle besetzten Nester wieder besiedelt.
Mittwoch, 2. Mai 2018
Südafrika-Überwinterer mit Verspätung
Neun der im Norden und Osten besenderten Weißstörche sind schon seit längerem eingetroffen, die zwei weiteren noch nicht. Diese hatten als Ostzieher im südlichen Afrika überwintert. Auf ihrem langen Rückweg hatten sie aber nicht so günstige Bedingungen wie trotz des zwischenzeitlichen Zugstaus auf dem Balkan die Ostzieher, die im mittleren Ostafrika insbesondere in der Region Sudan-Tschad geblieben waren. Einer der beiden Südafrika-Überwinterer ist gestern auf dem Rückflug nach Brandenburg erstaunlicherweise durch den Kreis Celle geflogen und wurde so auch bei Jeversen geortet (Meldung Stefan Kroll). Der andere ist noch in der Türkei. Da die beiden sicher nicht die einzigen Südafrika-Überwinterer waren, ist durchaus noch mit der Rückkehr weiterer Störche auch bei uns zu rechnen. Dann kann es auch noch zu Spätbruten kommen.

Im Kreis Gifhorn sind bisher Junge geschlüpft in Calberlah, Dannenbüttel, Hoitlingen, Hülperode, Rothemühle, Triangel, Wahrenholz und Wesendorf.
Montag, 30. April 2018
Die ersten Jungen sind geschlüpft
"Woran können wir erkennen, dass die Jungen nun geschlüpft sind" - diese Frage stellt sich aktuell gerade auch dort, wo in diesen Tagen das Schlüpfen der ersten Storchenjungen erwartet wird. Kriterien dafür, dass Junge gerade schlüpfen oder schon geschlüpft sind, sind diese: Der im Nest sitzende Storch wirkt nun unruhig, steht zwischendurch ab und zu auf. Sein senkrecht nach unten gerichteter Kopf zeigt an, dass er intensiv etwas Neues - die geschlüpften Jungen - betrachtet. Ein leichtes Klappern mit der Schnabelspitze bedeutet Kontaktaufnahme mit den Jungen. Es kann jetzt auch - insbesondere bei warmen Wetter - erstmals längere Phasen geben, in denen der Elternstorch steht. Wenn der andere Elternstorch auf dem Nest landet, steht sein sitzender Partner nach kurzer Zeit auf. Der Angekommene würgt (dabei verdickt sich der Hals, Brocken fallen aus dem dafür leicht geöffneten Schnabel, manchmal auch in Verbindung mit einem langen Schleimfaden, der aus dem Schnabel hängt) Futter in die Mitte des Nestes - und frisst anschließend - und das ist mit das entscheidende Kriterium - die nicht verzehrten Reste auf, bevor nun er sich wieder wärmend auf die Jungen setzt.

Bei meiner gestrigen Kontrolle zeigte sich, dass im Kreis Gifhorn erste Junge geschlüpft sind in Hülperode, Rothemühle und Triangel. In den nächsten Tagen wird dies auch erwartet in Ahnsen, Calberlah, Hoitlingen, Wahrenholz und Wesendorf. Im Kreis Celle sind die ersten Störche in Hornbostel geschlüpft. In Winsen war dies bis heute mittag noch nicht der Fall, steht aber unmittelbar davor. Anfang Mai könnte es auch in Altencelle und Nienhagen soweit sein. In Hambühren hat der bisherige Einzelstorch nun auch einen Partner gefunden. Damit erhöht sich die Zahl der Storchenpaare im Kreis Celle auf 18.
Sonntag, 29. April 2018
Welche Paare brüten (noch) nicht?
"Woran kann man erkennen, ob unser Storchenpaar mit der Brut begonnen hat?" Diese Frage wird in den letzten Tagen immer mal wieder vor allem dort gestellt, wo die Störche erst vor nicht allzu langer Zeit eingetroffen sind. Die Antwort lautet: Sie brüten, wenn ständig ein Storch im Nest sitzt und zwischendurch nicht wesentlich länger als fünf Minuten aufsteht. Sie brüten (noch) nicht, wenn - auch nur kurzfristig - kein Partner auf dem Nest ist, oder wenn der Partner, der sitzt, zwischendurch wesentlich länger als fünf Minuten aufsteht. Eine Ursache für das Nichtzustandekommen einer Brut ist häufig, dass zumindest ein Partner noch nicht ganz brutreif ist. Möglich ist auch, dass das Weibchen an anderer Stelle zuvor schon einen Brutabbruch erfahren musste und danach in dem Jahr keine Eier mehr legt. Außerdem kann es vorkommen, dass Störche in sog. Störungsjahren aufgrund massiver Probleme auf dem Zug erst so spät eintreffen, dass sie gar nicht mehr mit dem Brüten anfangen.

Im Kreis Celle brüten derzeit alle 17 bisher eingetroffenen Paare - mit einem leichten Fragezeichen beim Standort Bleckmar. Dort ist - trotz Kamera - zuweilen nicht zu erkennen, ob wirklich ein Storch im Nest sitzt.

Im Kreis Gifhorn brüten von den derzeit 49 Paaren (noch) nicht die Paare in Leiferde im NABU Artenschutzzentrum auf den Kopfweiden links und rechts, sowie das neue Paar im Dorf, ferner in Adenbüttel, Allerbüttel und Müden-Langenklint. In allen diesen Fallen handelt es sich um erst kürzlich erfolgte Erstansiedlungen, bei denen mindestens ein Partner erst zwei- oder dreijährig ist. Auch in Neudorf-Platendorf/Mooreiche, in Kaiserwinkel und in dem neu errichteten Nest in Groß Schwülper wird (noch) nicht gebrütet. Es ist aber durchaus möglich, dass das eine oder andere Paar doch noch mit der Brut beginnt. Ebenfalls möglich ist, dass sich dort, wo derzeit nur ein Einzelstorch ist (CE: Hambüren, GF: Ausbüttel/Ribbesbüttel, Hahnenhorn), sich noch ein zweiter dazu gesellt. Auch können sich in der nächsten Zeit noch weitere Paare ansiedeln. Für sie alle gilt: Die Aussichten, dass sie dann noch brüten, werden aber von Tag zu Tag geringer.
Samstag, 28. April 2018
... und noch ein Paar in Leiferde - Unterscheidung "Wildstörche" und "Fütterungsabhängige Störche"
In Leiferde gibt es im Dorf eine gekappte Eiche, auf der im Vorjahr ein Paar sein Nest baute, letztlich aber ohne Bruterfolg blieb. Im Herbst hatte dann ein Orkan fast das gesamte Nest heruntergeworfen. Seit gestern bemüht sich nun ein anderes Paar, auf den Resten ein neues Nest zu bauen (Meldung und Foto Th. Brandes). Einer der Partner wurde 2015 als Pflegestorch im Artenschutzzentrum betreut, beringt und zum Ausfliegen gebracht.

Mit nunmehr sechs Paaren ist die Storchenkolonie in Leiferde weiter auf Wachstumskurs. Dabei werden nach bundeseinheitlichen Zählkriterien Störche, die regelmäßig gefüttert werden, und auch die, die zumindest die Möglichkeit haben, in einem Zoo, einem Tierpark oder einer Pflegestation an den dortigen Fütterungen für die Pfleglinge zu partizipieren, als "fütterungsabhänge Störche" extra gezählt. Nicht dazu gehört in Leiferde der eine Neststandort auf dem Schornstein, auf dem schon vor vielen Jahrzehnten Störche unabhängig von der Pflegestation brüteten. Im Artenschutzzentrum werden die "Wildstörche" nicht extra gefüttert. Sie haben aber zumindest die Möglichkeit, in das Freigehege mit den Pflegestörchen einzufliegen und sich bei deren Fütterung auch mal einen Brocken (insbesondere Eintagsküken) zu schnappen. Somit gibt es derzeit in Leiferde ein Paar "Wildstörche" und fünf Paare "fütterungsabhängige Störche".
Donnerstag, 26. April 2018
Zwölf Tage nach dem Brutabbruch: die Störchin hat erneut gelegt
Am 8. April eroberte das frühere Männchen in Westerholz (GF) seinen Platz zurück, vertrieb den Konkurrenten und warf zumindest ein Ei aus dem Nest - siehe Bericht vom Tage! In den Tagen nach dem Wechsel wurde kein weiteres Ei gelegt. Das biologische Programm des Weibchens, im zwei Tage-Rhythmus ein Ei zu legen, war durch die Störung mit Kämpfen, Partnerwechsel und Eiverlust unterbrochen worden. Durch die dann folgenden Paarungen mit dem neuen/früheren Partner wurde es nun wieder aktiviert. Seit dem 20. April wird erneut gebrütet. Und da offensichtlich auch die bei der Nesteroberung erlittene Fußverletzung des Weibchens im Abklingen ist, blicken jetzt alle Storchenfreunde in Westerholz wieder hoffnungsfroh in die Zukunft.
Dienstag, 24. April 2018
Leiferde wird zur Storchenkolonie - junge Störche siedeln sich an
Im Vorjahr brüteten drei Storchenpaare auf dem Gelände des NABU Artenschutzzentrums Leiferde. Ein viertes baute sein Nest im Dorf auf einer gekappten Eiche. Das wurde dann im Herbst durch einen Orkan nahezu komplett heruntergerissen. In diesem Jahr finden sich dort oben nur ab und zu Besuchsstörche ein. Statt dessen haben sich zwei weitere Paare im Artenschutzzentrum niedergelassen. Das eine konnte gerade noch rechtzeitig vor Brutbeginn vom Netz oben auf der Greifvogelvoliere auf eine schnell errichtete Nisthilfe nebenan auf der Schilfhütte umgesiedelt werden. Inzwischen hat ein fünftes Paar eine weitere gekappte Weide als Standort gewählt. Auffällig, aber für dieses Storchenjahr typisch: In allen Fällen (bis auf das unberingte Paar auf Mast, bei dem darum keine Altersbestimmung möglich ist) ist mindestens ein Partner noch ganz jung. Zwei Jahre alt sind der Ringstorch auf der Kopfweide rechts und das Männchen auf der Schilfhütte, drei Jahre alt das Weibchen dazu sowie der Ringstorch auf der Kopfweide links - und natürlich auch Mai, die dänische Partnerin von Fridolin im Nest oben auf dem Schornstein. Sie gehören also alle zu den geburtenstarken Jahrgängen 2015 und 2016, die jetzt beginnen, in das Brutgeschäft einzusteigen. Dies trifft auch auf weitere Neuansiedlungen im Kreis zu. Wir dürfen gespannt sein, in wie vielen Fällen dann auch tatsächlich gebrütet wird und Junge ausfliegen. Für einen Bruterfolg vorteilhaft ist es, wenn der Partner des noch jungen Storches älter und erfahrener ist - wie dies bei Fridolin und Mai der Fall ist.

Weitere Informationen
Nun werden auch aus Kaiserwinkel zwei Störche gemeldet. Es ist dies das aktuell 48. Paar im Kreis Gifhorn (Vorjahr 43). Nestbauaktivitäten konnten - wie bisher auch bei der Neuansiedlung in Allerbüttel - noch nicht beobachtet werden. Damit sinken die Chancen, dass es noch zu einer Brut kommen könnte.

Im Kreis Celle ist das überraschend in Eschede aufgetauchte Paar nach einer Woche weitergezogen. Auch hier wird es sich wohl um sehr junge Störche gehandelt haben.
Sonntag, 22. April 2018
Bereits jetzt 47 Storchenpaare im Kreis Gifhorn , 18 1/2 im Kreis Celle
Der insbesondere aufgrund der starken Jungen-Jahrgänge 2015 und 2016 erhoffte weitere Anstieg der Weißstorchpopulation tritt tatsächlich ein. Nachdem im Vorjahr im Kreis Gifhorn 43 Paare registriert wurden, sind es aktuell bereits 47. Dazu gehören derzeit außer nun sogar zwei weiteren Paaren im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde die Neuansiedlungen in Adenbüttel, Allerbüttel, Groß-Schwülper und Müden-Langenklint. An den Standorten, an denen sich bisher einmal ein Paar angesiedelt hatte, geschieht dies nun zum zweiten Mal in Barwedel, Gifhorn-Lehmweg, Klein Schwülper, Neudorf-Platendorf/Mooreiche und Ummern-West. Bisher lediglich kurzfristige Besuche gab vor allem im Gebiet Tülau-Fahrenhorst, Bergfeld, Parsau, Giebel und Kaiserwinkel, sowie in Teichgut.

Im Kreis Celle fehlt am vorjährigen Bestand von 19 Paaren derzeit noch der zweite Storch in Hambühren. Das Paar, das sich im Vorjahr erstmalig in Langlingen/Schleuse auf einer gekappten Eiche angesiedelt hatte, ist nicht wieder gekommen. Dafür gibt es nun aber nach etlichen Jahren wieder ein Paar in Eschede.

Natürlich können insbesondere sehr junge Paare doch noch wieder weiterziehen. Andererseits können aber auch noch weitere Paare kommen. Sie werden, wenn sie bis Mitte Mai eintreffen und mindestens vier Wochen bleiben, ebenfalls mitgezählt.
Donnerstag, 19. April 2018
Werden sie denn nun hier brüten?
Durch den starken Einflug von zwei- und dreijährigen Störchen werden in diesen Tage auch von Orten Störche gemeldet, wo sie überhaupt noch nicht oder schon seit längerem nicht mehr waren. Es herrscht aber weiterhin ein reger Wechsel. Waren beispielsweise am Montag in Giebel ein Paar und in Kaiserwinkel der dort gebürtige Ringstorch, wurde seit Mittwoch keiner von ihnen mehr gesehen. Statt dessen stand je ein unberingter Storch in Kaiserwinkel und in Parsau/Ort. In Wettmershagen (Gemeinde Calberlah) hielt sich ein Paar auf einer gekappten Kastanie auf, versuchte sich sogar ein wenig mit Nestbau - allerdings nur bis gestern. Vielleicht handelt es sich aber auch um das neue Paar in Allerbüttel, von dem einer - DEW 6T 356 - 2016 in Hülperode beringt wurde. Auch in Adenbüttel ist einer - DEH HM 743 - zweijährig. Er stammt aus Seehausen in Thüringen. Das auch in Gerstenbüttel beobachtete Paar hat die letzten beiden Nächte in Ettenbüttel verbracht - eine Vorentscheidung?

Ob Paare mit zumindest einem ganz jungen Partner dann bleiben und ob es auch zu einer Brut kommt, wird sich zeigen. Paarungen und Nestbau bedeuten noch keine Garantie. Sollte einer von beiden noch nicht brutreif sein, dann klappt es nicht. Wenn beispielsweise beide Störche immer gemeinsam unterwegs sind, spricht das nicht für eine bevorstehende Brut. Und selbst wenn gebrütet wird, kann es sein, dass ein junger Partner sich (noch) nicht richtig daran beteiligt. Das dreijährige Männchen in dem von der Greifvogelvoliere auf die Weidenhütte umgesiedelten Nest in Leiferde denkt zur Zeit gar nicht daran, seine Partnerin beim Brüten zu unterstützen. Vielleicht reift er ja noch... Alle diese Beobachtungen sprechen dafür, dass es jetzt schon ein ereignisreiches Storchenjahr ist und das wohl auch bleiben wird.
Dienstag, 17. April 2018
Zurück zu den Wurzeln?
Zu den gängigen Volksmeinungen über den Weißstorch, die so nicht stimmen, gehört auch, dass die jungen Störche später dorthin zurückkehren, wo sie aufgewachsen sind. Man kann sagen, dass sich etwa die Hälfte der bei uns flügge gewordenen Jungen dann später in einem Umkreis von etwa 50 km zum Geburtsort wieder ansiedelt. Bei etlichen beträgt die Entfernung aber auch Hunderte von Kilometern. Purer Zufall ist es hingegen, sollte ein Storch mal später selbst in dem Nest brüten, in dem er aufgewachsen ist. In den letzten Jahrzehnten ist mir nur ein Fall aus dem Storchendorf Wahrenberg an der Elbe bekannt. Seit gestern aber gibt es einen zweiten. Bei der Ablesung des Ringstorches, der vor einer Woche in Kaiserwinkel angekommen ist und sich nun auch mit dem Nestausbau beschäftigt, stellte ich zu meiner Überraschung fest: Er trägt die Nummer DEW 4T 446. Beringt habe ich ihn am 24.06.2015 in eben diesem Nest. Als nun Dreijähriger ist er also "heimgekehrt". Abzuwarten bleibt, ob er dann auch tatsächlich hier brütet. Heute morgen kam die Nachricht, nun sei ein Paar im Nest. Ob es das Paar aus dem nahe gelegenen Forsthaus Giebel war, das ihn vertrieben hat, oder ob er selbst nun einen Partner hat, ist zur Zeit unklar. In Tülau-Fahrenhorst stand ein Einzelstorch aut dem Nest.

Noch viel Hin und Her bei den Neuankömmlingen
Nicht alle Störche, die in diesen Tagen bei uns auf einem Nest landen, bleiben auch hier. Nicht selten sind es derzeit auch noch nicht ganz brutreife Störche, die dann weiterziehen. Im Kreis Celle wurden die beiden Störche, die von vorgestern auf gestern in Beckedorf übernachteten, vorher und danach im benachbarten Oldendorf gesichtet. Aber dort sind sie auch nicht mehr. Nachdem im Nest in Bleckmar kurzfristig gar kein Storch mehr war, sind es nach gestrigen Kämpfen, an denen auch ein vermutlich polnischer Storch beteiligt war, nun zwei Unberingte.

Im Kreis Gifhorn ist das Paar vom neuen Nest in Ausbüttel/Dorf inzwischen weiter nach GF-Winkel gezogen. Der Einzelstorch in Ribbesbüttel ist hingegen noch da. Erfreuliche Kunde kommt aus Allerbüttel. Dort ist seit Donnerstag ein Paar. Das könnte eine Neuansiedlung werden. Gleiches gilt für Adenbüttel. Dort ist seit zwei Tagen ein Paar komplett und hat auch übernachtet. Das Paar, das über Nacht und einen halben Tag in Ettenbüttel war, wurde anschließend in Gerstenbüttel gesichtet. Ein noch anderes Paar ist seit heute morgen auf der neuen Nisthilfe Müden- Langenklint. Ein dritter Storch, der anflog, ist wohl der aus Hahnenhorn.
Sonntag, 15. April 2018
Starker Einflug von jungen Störchen - mit mancher Überraschung
Seit vier Tagen treffen vermehrt Störche bei uns ein. Zuweilen kommen sie einzeln. Manchmal tauchen auch kleine Trupps auf. Einer oder zwei lösen sich aus der Gruppe und bleiben. Die anderen fliegen weiter. Es ist dies typisch für jüngere, meist zwei- und dreijährige Störche. Einige von ihnen sind schon brutreif oder werden es in der nächsten Zeit, die anderen ziehen als Übersommerer über Land. Da die meisten der "guten" Standorte schon besetzt sind, werden jetzt Störche auch aus Orten gemeldet, in denen sie bislang selten oder noch nie waren.
Im Kreis Celle ist seit drei Tagen ein Storch in Hambühren. In Beckedorf, wo noch nie Störche gebrütet haben, ist seit heute mittag ein Paar, das sich von einer gekappten Eiche angezogen fühlt. Es kann sein, dass es versucht, darauf ein Nest zu bauen. Möglich ist das durchaus, wie gelungene Beispiele im letzen Jahr in Langlingen/Schleuse und in Leiferde/Ort zeigen. Der Einzelstorch in Bleckmar hingegen wurde seit einem Tag nicht mehr gesehen.

Im Kreis Gifhorn wurden kürzlich in Privatinitiative zwei Storchennisthilfen in Ausbüttel/Dorf und in Ribbesbüttel aufgestellt. Sofort stellte sich ein Storch ein, der anfangs hin und her pendelte. Seit Freitag hält er sich mit einer unberingten Partnerin in Ausbüttel auf. In Ribbesbüttel ist nun ein anderer, ebenfalls unberingter Storch. In Barwedel wurde 2016 gleich im ersten Jahr nach Errichtung der Nisthilfe gebrütet. Ein Junges wuchs heran, starb aber im Schlagregen. 2017 blieb der Nest leer. In diesem Jahr wurde nun mehrfach ein dreijähriger Storch gesichtet. Am Freitag fand er eine Partnerin. Sie löste sich aus einer vorüberfliegenden Viergruppe und blieb.

In Ettenbüttel hatten drei Jahre lang keine Störche mehr gebrütet. Heute abend aber stand ein Paar auf dem Nest (Meldung Fr. Börner). Ebenfalls ein Storch wurde in Hahnenhorn gesichtet Und dann sind da noch die Neststandorte im West-Drömling und angrenzend, wo in den letzten Jahren nicht mehr gebrütet wurde. Am Freitag stand ein Storch im verwaisten Nest in Giebel. Dann wurde heute aus Kaiserwinkel ein Storch gemeldet, der schon seit einigen Tagen gekommen ist. Ein Storchenpaar hielt sich in Bergfeld auf. In Parsau/Ort waren auch zwei Störche, möglicherweise dieselben. In diesem Gebiet wird sich in den nächsten Tagen zeigen, wo Störche geblieben sind und ob es zu Wiederansiedlungen kommt.
Freitag, 13. April 2018
Neues aus dem Kreis Celle
In Hohne traf das Männchen am 5. März ein. Das Weibchen der Vorjahre aber kam nicht wieder. In den nächsten vier Wochen waren dann bis gestern vier verschiedene unberingte Weibchen im Nest auf der Kirche gelandet. Sie blieben jeweils mehrere Stunden, zwei auch über Nacht. Spätestens am folgenden Tag aber zogen sie dann wieder ab. Entweder waren sie mit dem "Gesamtpaket Nest, Männchen und Nahrungsbedingungen" nicht zufrieden - oder sie hatten ohnehin nur einen Zwischenstopp auf der Durchreise einlegen wollen. Gestern nun kam Weibchen Nummer fünf -  und das ist bis jetzt geblieben. Die Nummer DEW 2T 589 des Ringes über dem linken Knie sagt mir: Ich habe sie 2015 im Nest in Vollbüttel (GF) beringt. Als nun Dreijährige wird dies ihr erster Brutversuch werden - wenn sie denn bleibt (Foto G. Papenburg).

In Altencelle- Burg Ist seit drei Tagen ein Paar, von dem der Ringstorch bereits im letzten Jahr als Vierjähriger hier weilte. Der andere, weil unberingt, ist neu. Neu ist auch das unberingte Weibchen in Langlingen, womit das Paar hier nun komplett ist. Durchaus überraschend kommt eine Meldung aus Eschede. Dort hatte die letzte Brut 1996 stattgefunden. 2013 hatte sich dann noch mal ein junges Paar für fünf Wochen im Nest bei Liljes in der Südstraße aufgehalten. Nun traf vor drei Tagen ein erster Storch dort ein, zu dem sich gestern ein zweiter gesellte. Es wird berichtet, die beiden seien eifrig mit dem Nestbau beschäftigt.
Dienstag, 10. April 2018
Kämpfe überall
Durch das Eintreffen von weiteren Ostziehern, die ihr angestammtes Nest schon besetzt vorfinden, und zugleich von meist jüngeren Westziehern, die auf Nestplatzsuche sind, kommt es nun zu oft heftigen Kämpfen. Im Kreis Gifhorn hatte vorgestern das frühere Männchen in Westerholz nun zum dritten Mal das Nest erobert und für einen Brutabbruch gesorgt (siehe Bericht 08.04.18). Ein wie durch ein Wunder zehn Meter unter dem Nest auf dem Rasen unversehrt aufgefundenes Ei wird nun in Leiferde bebrütet. Das - ja eigentlich unbeteiligte - Weibchen kann seitdem den linken Fuß nicht mehr voll aufsetzen, kann sich aber, wenn auch humpelnd, weiter fortbewegen. Ein Beinbruch oder ein ausgekugeltes Gelenk liegt damit offensichtlich nicht vor.

In Radenbeck hat nun eine achtjährige Störchin den Platz neben dem Männchen erobert. Sie musste 2013 in Parsau/0rt einem erst zweijährigen Weibchen weichen, brütete aber noch im selben Jahr in Sachsen-Anhalt. Seitdem ist sie nicht wieder abgelesen worden - bis dies heute in Radenbeck gelang.

In Ummern-West wurde das Paar, von dem mindestens ein Partner neu ist, von einem anderen Paar (aber nicht von dem aus Ummern-Ost, wie durch eine Telefon-Parallelschaltung nachgewiesen werden konnte,). angegriffen. Ausgang ungewiss.

Am Nachmittag kam es in Didderse zu Kämpfen mit zwei weiteren unberingten Störchen. Hier haben wohl die bisherigen Nestinhaber gewonnen.

Im Kreis Celle begannen bereits gestern Kämpfe um das Nest auf der Kirche in Großmoor. Die vorjährige Störchin DEW 2T 566, die hier sogar überwintert hatte, musste nun direkt vor der ersten Eiablage der Störchin DEW 9X 278 weichen. Die war vorgestern nur kurz zu den Resten ihres im Vorjahr bei Langlingen/Schleuse auf einer gekappten Eiche gebauten Nestes zurückgekehrt und hatte nun offensichtlich etwas Besseres gesucht und gefunden. Allerdings gingen die Kämpfe auch heute noch weiter - möglicherweise mit einem noch wieder anderen Paar (Foto G. Papenburg).
Montag, 9. April 2018
Überraschung in Klein Schwülper
Bis 2014 hatten die Störche in Klein Schwülper auf dem Hof Dralle gebrütet. Dann wechselte das Paar auf die nur 700 m entfernte neue Nisthilfe auf Mast in Rothemühle. Dort brütet es auch in diesem Jahr. Das Nest bei Dralles blieb fortan leer, und das ist auch 2018 bisher so geblieben. Groß war gestern meine Überraschung, als ich vor Ort in Klein Schwülper auf ein Storchenvorkommen nur zwei Grundstücke davon entfernt aufmerksam gemacht wurde. Ein Storchenpaar hatte sich in etwa 7m Höhe auf einer gekappten Kastanie ein Nest gebaut und brütet bereits. Von den Mietern des Hofes erfuhr ich, dass dort schon vor einem Jahr zwei Junge flügge geworden seien (!). Da der Hof etwas zurückliegt und das Nest von der Okerstraße aus nicht einzusehen ist, hatte von dem Geschehen bisher kaum jemand etwas gewusst - und ich auch nicht. Warum hatte sich das Paar gerade für diesen Standort entschieden statt für das traditionelle Nest auf dem Hof Dralle? Nun, auffällig ist, dass dieser neue Standort nicht wie auf Dralles Stallgebäude weithin sichtbar ist. Er liegt vielmehr richtig versteckt zwischen Hofgebäuden und hohen Bäumen, die so etwas wie einen Sichtschutz bilden - möglicherweise auch gegen die Revier-Konkurrenz aus dem nahegelegenen Rothemühle.

Veränderungen: Im Kreis Gifhorn sind nun auch die Paare in GF-Lehmweg, Hankensbüttel, Klein Schwülper und Volkse komplett. Der Storch in Neudorf-Platendorf/Mooreiche hingegen ist weiter gezogen. Im Kreis Celle ist in Bleckmar zur Zeit nur ein Einzelstorch. Der zweite hatte sich nach drei Tagen wieder verabschiedet. Für das Nest in Hambühren interessierte sich am Wochenende ein Trupp mit vier Störchen. Darauf brütet aber zur Zeit eine Nilgans - und die erwies sich als dominant. In Langlingen/Mylius ist heute das Männchen eingetroffen. Ob der gestern in Langlingen/Schleuse gemeldete Storch geblieben ist oder lediglich auf der Durchreise war, ist noch nicht klar.
Sonntag, 8. April 2018
Westerholz (GF): Zum dritten Mal in Folge Brutabbruch
Ab 2013 war DEH H 8270 das Storchenmännchen in Westerholz. Bis 2015 wurden dort sieben Junge flügge. Ab 2016 fand er als Ostzieher das Nest aber immer schon von bereits brütenden westziehenden Konkurrenten besetzt. Er zog sich ins benachbarte Teichgut zurück, flog aber dann von dort aus meistens schon/noch im Dunkeln seine Angriffe. Dabei wurde in den beiden Vorjahren die Brut in Westerholz zerstört - und in diesem Jahr erneut. Am späten gestrigen Abend eroberte er seinen Platz zuruck. Der Konkurrent wurde vertrieben, Die Störchin trug bei den Kämpfen offensichtlich eine Beinverletzung davon. Unter dem Nest lag ein tatsächlich noch heiles Ei. Friedrich Börner brachte es nach Leiferde, wo es in die Brutmaschine gelegt wurde. Unklar ist, wie schwer die Verletzung des Weibchens ist. Da die Brut noch ganz in der Anfangsphase war, ist evtl. ein Nachgelege möglich.

Es gab darüber hinaus neue Ankömmlinge, aber auch Veränderungen. Kreis Celle: In Bleckmar ist nach drei Tagen der zweite Storch wieder verschwunden. Anschließend kam es zu Kämpfen, wobei möglicherweise der Angreifer (das Männchen vom vorigen Jahr?) Sieger blieb. Nun ist immer nur ein Storch zu sehen. In Bockelskamp waren die beiden "Vertriebenen" auch heute noch zusammen. Aus Altencelle-Burg kam demzufolge keine Meldung mehr. Auf dem Resten des Baumnestes in Langlingen/Schleuse ist heute ein Storch gelandet. Ob es einer vom vorjährigen Paar war, muss noch geklärt werden. In Hohne scheint es auch mit dem bereits 5. Partner in Folge nicht zu klappen . Heute Nacht steht wieder nur noch ein Storch im Nest.

Im Kreis Gifhorn ist das Storchenmännchen aus Teichgut wieder auf sein "Stammnest" in Westerholz zurück gekehrt - siehe Bericht oben! Jeweils ein Paar ist inzwischen auch in Ummern/West und in Didderse angekommen. Der zweijähriger Storch, der mit ebenfalls zweijährigem Partner auf dem Nest in Hillerse stand, war gestern nach Volkse umgesiedelt und bildet dort auch heute mit einem nicht beringten Partner ein Paar.
Freitag, 6. April 2018
Zwei Vertriebene finden zueinander
Aus Bockelskamp (CE) kam heute die Nachricht, dass zwei Störche eingetroffen seien. Gerd Papenburg konnte beide ablesen. Das Weibchen ist DEW 4T 769 , nun drei Jahre alt, hatte bereits im Vorjahr hier gebrütet, allerdings wohl auf unbefruchteten Eiern. In diesem Jahr war es auf das Baumnest in Celle/Stadt gewechselt, musste aber dann dem danach eingetroffenen dortigen Weibchen weichen. Nun ist es zurückgekehrt. Das Männchen ist DER AV 762, ebenfalls nun drei Jahre alt. Im Vorjahr war es in Altencelle-Burg. In diesem Jahr nahm es aber zunächst den da noch freien Platz in Großmoor ein, wurde aber dann dort vom zurückgekehrten Männchen vertrieben. Daraufhin zog es sich wieder nach Burg zurück. Und nun ist es nach Bockelskamp gewechselt. Werden die beiden Vertriebenen nun in dieser Zusammensetzung hier bleiben? Vielleicht versucht das Männchen aber auch, das Weibchen nach Burg zu lotsen. Und das Bockelskämper Männchen des Vorjahres kann ja auch noch kommen. Es bleibt also spannend.

Der Einflug der Ostzieher geht weiter: In Ummern/Ost, Vorhop und Wasbüttel ist das Paar nun komplett.
Donnerstag, 5. April 2018
Jetzt treffen ältere Ostzieher und jüngere Westzieher ein - "voll im Plan"
In den letzten Tagen sind vermehrt Ostzieher gekommen. Dies wird sich wohl auch in den nächsten Tagen fortsetzen. Es handelt sich dabei meist um ältere Störche, die schon wissen, wohin sie wollen. Etliche von ihnen hatten durch den Wintereinbruch auf dem Balkan zwischenzeitlich im Zugstau gestanden, konnten aber dann ihren Heimflug fortsetzen. Einige werden dabei feststellen, dass ihr Platz schon besetzt ist. Dann wird es zu Kämpfen kommen. Zuletzt gemeldet wurde der erste Storch in Wittingen sowie der zweite am Otterzentrum in Hankensbüttel. In Neudorf-Platendorf/Mooreiche übernachtet heute ein Storch. Mehr die ganz jungen Ostzieher (zwei und drei Jahre alt) werden dann wohl später bis in den Mai hinein eintreffen.

Bei den Westziehern hingegen kommen nach den Älteren jetzt vermehrt auch die Jüngeren, die erstmals geeignete Neststandorte für sich suchen. Dazu zähle ich aktuell die beiden Zweijährigen, (der eine stammt aus Espelkamp, NRW, der andere aus Walle, Landkreis Verden), die gestern das Nest in Hillerse besetzten. Sie blieben über Nacht und haben heute schon gemeinsam einen weiteren Interessenten abgewehrt. Auch der unberingte Storch, der nun den dritten Tag im benachbarten Volkse ist, könnte zu den Jüngeren gehören.

Im Vorjahr gab es im Kreis Celle 19 Paare (= 38 Störche). Bis jetzt sind 28 Störche eingetroffen. Das sind 75% . Im Kreis Gifhorn mit 2017 insgesamt 42 Paaren sind von den 84 Störchen aktuell 68 da , also 81%. Die Rückkehrer liegen damit in meinen beiden Betreuungsgebieten zum gegenwärtigen Zeitpunkt "voll im Plan".
Mittwoch, 4. April 2018
Gut gemeint ...
Weil ein ungarischer Tierpfleger meinte, an einem verunglückten Storch Frostbeulen festzustellen, und die Beobachtung, dass viele nun zurückgekehrte Störche in ihren Nestern sitzen, interpretierte, dass sie wegen Frostbeulen nicht stehen können, ist heute via Facebook mit Mails der Aufruf an alle Storchenbeauftragten und Pflegestationen zu länderweiten "Rettungsaktionen" erfolgt. Auch ich wurde angeschrieben. Als Antwort übernehme ich diese Stellungnahme von Stefan Kroll:

    "Also, da wäre ich jetzt aber mal etwas zurückhaltender und möchte vor unnötigen Dramatisierungen warnen. Gab es nicht auch in Deutschland einen sehr kalten Märzwinter und schon viele zurückgekehrte Störche? Und wie war es in früheren Jahren auf dem Balkan? Gab es da noch keine späten Wintereinbrüche? Warum wurden danach keine massenhaften "Frostbeulen" bei den zurückgekehrten Störchen festgestellt? Ich habe davon jedenfalls noch nichts gelesen. Von einem einzelnen Exemplar, bei dem etwas Auffälliges festgestellt worden ist, sollte man sich jedenfalls nicht gleich verrückt machen lassen. Und die Störche in Ungarn - wer hat sie jetzt eigentlich alle systematisch erfasst? - sind vermutlich erschöpft vom sicher strapaziösen Zug und ruhen sich einige Zeit aus. Völlig normal. Der Weißstorch zieht vermutlich seit Tausenden von Jahren über diese Zugwege und die allermeisten haben es gut überstanden, auch wenn es im März einmal sehr kalt wurde. Ich warne davor, jetzt hier bei uns allen Störchen hinterherlaufen zu wollen, die sich "ungewöhnlich verhalten" und erst recht, diese auch noch alle einfangen zu wollen, weil sie "eventuell ganz schnell Hilfe" brauchen. Freuen wir uns lieber daran, sie in Ruhe und respektvollem Abstand zu beobachten!"
Dienstag, 3. April 2018
Frühling: die ersten Störche brüten, weitere treffen ein
Mittlerweile brüten doch schon etliche Paare. Den Anfang machten im Kreis Gifhorn am 24. März (Rothemühle) und 27. März (Hoitlingen) die Störche, die auch als erste zurückgekehrt waren. Inzwischen wird jetzt außerdem gebrütet in Ahnsen, Ausbüttel, Betzhorn, Calberlah, Dannenbüttel, GF-Kästorf, Hülperode, Leiferde/Mast (Fridolin und Mai auf dem Schornstein noch nicht!), Triangel, Vollbüttel, Wahrenholz und Wesendorf. Neu eingetroffen sind gestern der zweite Storch in GF-Lehmweg und das Weibchen in Isenbüttel. Für das junge Paar in Leiferde, das immer wieder versucht, auf dem Netz über der Greifvogel-Freiflugvoliere ein Nest zu bauen, gibt es seit heute eine Alternative: eine Weide im hinteren Teil des zweiten Geheges wurde gescheitelt. Nun sind alle gespannt, ob das Paar seine Nestbau-Aktivitäten hierhin verlagert.

Im Kreis Celle war Brutbeginn bisher in Ahnsbeck, Altencelle, Hornbostel, Nienhagen Wienhausen und Winsen. Dass man auch zu zweit nebeneinander im Nest sitzen kann, zeigte heute das Paar in Großmoor. Gemeinsam ließen sich die beiden von der warmen Sonne bescheinen und erwiesen sich dabei ab und zu gegenseitig kleine Halskraul-Aufmerksamkeiten. In Bleckmar ist seit gestern ein unberingtes Paar, vermutlich das vom letzten Jahr. Der dort bis dahin anwesende vermutlich dreijährige Ringstorch musste weichen. Ebenfalls komplett ist das Paar in Bannetze. Der Einzelstorch in Altencelle-Burg ist weiter da, obwohl er tagsüber kaum das Nest aufsucht und auch erst ganz spät am Abend zum Übernachten kommt.

Eine Frage wird mir häufiger gestellt: "Kann es sein, dass unsere Störche schon brüten, obwohl sie sich immer noch mal wieder paaren?" Ja, durchaus. Paarungen können auch dann noch stattfinden, wenn schon die ersten Eier im Nest liegen.
Sonntag, 1. April 2018
Winterliche Entdeckung
Es ist schon erstaunlich, wer sich so alles in einem Storchennest niederlässt. Stockenten, Nil- und Graugänse sind wir schon gewohnt. Nun hat offensichtlich der extreme Kälteeinbruch der letzten Tage bisher in unseren Regionen noch nicht gesichtete neue Nestbewohner mit sich gebracht. Es ist deutlich zu sehen, wie sich die beiden - polar gestählt - mit ihren gut isolierten Rückenpartien dem eiskalten Sturm aus Nordosten entgegenstemmen. Ja, der antizyklische Klimawandel führt zu vor Jahren noch für unmöglich gehaltenen Veränderungen.
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



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Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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