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Weißstorchjahresbericht 2024 für den Landkreis Gifhorn
Dank vieler Regenwürmer: Nachwuchsrekord bei den Störchen                         
 
88 Nester waren besetzt, 176 Junge wurden flügge.                                                                                                       
Es war ein besonderes Jahr für die Weißstörche im Kreis Gifhorn. Die vielen Niederschläge vom Frühjahr an bewirkten eine Dauerfeuchtigkeit des Bodens. Dadurch waren durchgehend Regenwürmer verfügbar. Sie sind die Hauptnahrung der Storchenjungen in den ersten Lebenswochen und, wie sich jetzt zeigte, auch darüber hinaus. So wuchsen viel mehr Storchenjunge als bisher heran und wurden flügge. Mit dazu beigetragen hat ein erneuter Anstieg bei den Paaren und dass wir im Kreis Gifhorn weitgehend von Unwettern mit Stark- und Dauerregen verschont blieben.
Storchen-Saison 2024
·        Weiterer Anstieg bei den Paaren
·        Rückkehr zeitiger als je zuvor
·        Besetzung vorjähriger Brutnester, Neuansiedlungen
·        Günstige Nahrungssituation
·        Brutabbrüche, Todesfälle
·        Nachwuchsrekord - begrenzte Beringungen
·        Ein Blick in den Nachbarkreis: Keine schwarz-weiße Storchenbrut

Weiterer Anstieg bei den Paaren
2024 erhöhte sich die Anzahl der Storchenpaare im Kreis Gifhorn gegenüber dem Vorjahr um weitere sechs auf nun 88. Es ist dies der höchste Bestand seit 90 Jahren. Damit liegt unser Landkreis weiter im Trend der alten Bundesländer. Hauptursache ist das veränderte Zugverhalten vieler westziehender Störche. Sie fliegen nicht mehr nach Afrika, sondern überwintern bereits in Spanien, Portugal, Frankreich und zunehmend auch in Deutschland. Ihre Rückkehrerquote ist deutlich gestiegen. Außerdem werden nun Jahr für Jahr immer geburtenstärkere Jahrgänge brutreif.
 
Rückkehr zeitiger als je zuvor
Die Männchen von Ausbüttel-Siedlung und Wasbüttel überwinterten hier und im Gebiet Braunschweig-Rieselfelder, Alba-Deponie, Okeraue. Die Ankunft der Westzieher erfolgte bereits ab dem 30. Januar. Der erste Rückkehrer wurde vom Nest auf der Kirche in Wahrenholz gemeldet. In den Tagen darauf folgten die Männchen in Rothemühle Im Winkel, Gifhorn-Lehmweg und Ahnsen. Ende Februar waren es bereits 64 Störche - die meisten fünf bis 10 Tage früher als je zuvor. Ursachen dafür sind die Klima-Erwärmung, der ausgefallene Winter bei uns und günstige Flugbedingungen mit südwestlicher Strömung zu der Zeit.                                     
 
Die ersten Ostzieher kamen in diesem Jahr ab Mitte März. Ankunftsschwerpunkte waren die 8. und 9. (Westzieher) sowie die 13. und 14. Kalenderwoche (Ost- und Westzieher). Das letzte Paar, das dann noch mit der Brut begann, war am 24. April in Neudorf-Platendorf Mooreiche komplett.

Diagramm Storchenankünfte 2024



Besetzung vorjähriger Brutnester, Neuansiedlungen
Von den 82 besetzten Nestern des Vorjahres blieben diesmal 5, und zwar in Kaiserwinkel, Neubokel, Schweimke, Wahrenholz U.d.Eichen (abgängig) und Weyhausen-Süd leer oder wiesen nur Besuchsstörche auf. Dafür gab es 7 völlige Neuansiedlungen. Sie fanden statt in Ausbüttel-Nord, Lingwedel Gamsener Weg, Müden-Molkereiweg, Neudorf-Platendorf Dorfstr. 27, Ohof, Ohrdorf und Weyhausen-Schule. Mit den weiteren Wiederbesiedlungen in Hillerse, Isenbüttel, Neudorf-Platendorf Mooreiche und Wagenhoff erhöhte sich die Gesamtzahl der von Paaren besetzten Nester im Kreis Gifhorn auf nun 88.

Günstige Nahrungssituation
Andauernde Regenfälle im Frühjahr sorgten für länger anhaltende Feuchtigkeit im Boden und damit für eine gute Nahrungsverfügbarkeit. Regenwürmer gab es die ganze Brutsaison reichlich. Sie haben sogar ein zumindest lokal bestehendes Mäusedefizit mehr als ausgeglichen. Von Nutzen für die Störche waren auch die guten Fortpflanzungsbedingungen für Amphibien und anderes Wassergetier. Und später gab es dann noch viele Heuschrecken. Die günstige Nahrungssituation dieser Saison spiegelte sich dann nicht nur in der Rekordzahl flügger Storchenjungen wider. Die ganze Brutsaison über war auffällig, dass die Storcheneltern nach dem Füttern oft nicht gleich, sondern erst nach längerer Zeit wieder losflogen, um erneut Nahrung zu besorgen. Die in den Nestern beringten Jungstörche befanden sich weitgehend in einer guten körperlichen Verfassung. Auch das ist ja ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, gerüstet zu sein für die oft lange und beschwerliche Reise ins Winterquartier.

Brutabbrüche, Todesfälle
Von den 88 Nestpaaren schritten nur die in Rothemühle-Mühle und Wagenhoff nicht zur Brut. Das hat seinen Grund meist in einer zu späten Ankunft oder darin, dass zumindest ein Partner noch nicht ganz brutreif ist. Darüber hinaus gab es aber in 12 Nestern einen Brutabbruch - aus ganz verschiedenen Gründen.     
 
In den Nestern Ahnsen, Böckelse, Gr. Oesingen, Hankensbüttel, Isenbüttel, Neuhaus und Tülau-Fahrenhorst starben die Jungen zumeist innerhalb der ersten Lebenswochen. Hier könnte Aspergillose, eine Schimmelpilzerkrankung der Atemwege, eine Ursache gewesen sein. Auch elterliche Unerfahrenheit wird mit zu Brutabbrüchen beigetragen haben. In Calberlah-Wiesen starben die Jungen nach dem Tod des Männchens. In Brome-Burg, Hülperode-Grenzweg und Am Alten Zollhaus, sowie Rothemühle, Okerstr. 51 schlüpften keine Jungen. Ein wesentlicher Grund dafür wird sein, dass die Eier nicht befruchtet waren. In Osloß-Ost konnte das Männchen wegen einer Beinverletzung den Brutpflichten nicht richtig nachkommen. Nach Brutabbruch infolge von Kämpfen erfolgreich nachgelegt wurde in Rötgesbüttel.
 
Auffällig ist die doch hohe Anzahl von 7 Todesfällen bei den diesjährigen Brutpaaren. Je ein Brutstorch starb aufgrund einer Kollision in Calberlah-Wiesen, Leiferde-Kirche und Rothemühle, an einem Strommast in Müden-Langenklint, nach Kämpfen um das Nest in Brechtorf. Nicht geklärt ist die Todesursache bei der Störchin in GF-Kästorf und dem Männchen in Radenbeck.

Erfreuliche Anzahl flügger Jungen
Letztlich wurden in 72 Nestern 176 Junge flügge, 45 mehr als im Vorjahr. Dies ist, was die Gesamtzahl betrifft, das beste Ergebnis seit über 90 Jahren. Die Zahl der flüggen Jungen pro Paar insgesamt betrug 2.00, pro Paar mit Jungen 2.43. Dieser Durchschnitt ist der höchste im Kreis Gifhorn in den letzten 20 Jahren.
 
Je ein Junges (16x) war es diesmal in Ausbüttel-Nord, Brechtorf, Knesebeck, Lagesbüttel-Rotdornallee, Lagesbüttel-Schunterbrücke, Leiferde AZ-Schornstein, Leiferde-Plack, Müden-Langenklint, Müden-Molkereiweg, Neudorf-Platendorf Mooreiche, Rothemühle Im Winkel, Rothemühle-Okerstr.67, Tappenbeck, Tiddische, Ummern-Dorfstr.18, Westerbeck. Je 2 Junge (24) gab es in Ausbüttel-Siedlung, Barwedel, Gerstenbüttel, Gifhorn-Lehmweg, Gifhorn-Kästorf, Groß Schwülper, Hillerse, Jembke, Leiferde AZ Mast 2, Leiferde-Kirche, Lingwedel-Gamsener Weg, Lingwedel-Ort, Neudorf-Platendorf-Dorfstr.27, Ohof, Ohrdorf, Radenbeck, Ribbesbüttel, Rötgesbüttel, Rühen, Schönewörde, Ummern/Ost, Wesendorf-Mitte, Weyhausen-Schule, Wittingen. Je 3 Junge (22x) waren es in Adenbüttel, Ausbüttel-Dorf, Bergfeld, Didderse, Ettenbüttel, Gifhorn Winkel-Ort, Gravenhorst, Hahnenhorn, Hoitlingen, Klein Schwülper Süd-Okeraue, Leiferde AZ-Mast1, Lüben, Parsau-Ort, Teichgut, Ummern/West, Vorhop, Wahrenholz-Angelverein, Wahrenholz-Kirche, Walle Spargelweg, Wasbüttel, Weyhausen West, Zasenbeck, je vier Junge (9x) in Allerbüttel, Dannenbüttel, Klein Schwülper Okerstr.19, Müden-Alleraue, Neudorf-Platendorf-Dorfstr. 99C, Osloß, Triangel, Vollbüttel, Wesendorf-Nord. Je 5 Junge (2x) wurden flügge in Volkse und Westerholz. Die letzten Fünferbruten hatte es 2007 in Wesendorf und 2010 in Parsau-Wiesen gegeben.
 
Beringt werden konnten durch den Celler Storchenbetreuer Gerhard Papenburg in 45 Nestern insgesamt 116 Junge. Mehr Ringe standen nicht zur Verfügung. Dies geschah vor allem mit Hilfe von Hubsteigern der LSW, sowie der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn. Für den Bereich Schwülper stellte Fa. Körner einen Teleskopstapler zur Verfügung. Darüber hinaus konnten für etliche Standorte private Hubsteiger organisiert werden.

Ein Blick in den Nachbarkreis: Diesmal keine schwarz-weiße Storchenbrut
In Lüder im Kreis Uelzen gab es im Vorjahr eine Brut von einem Weißstorchmännchen und einem Schwarzstorchweibchen. Zwei Junge wurden flügge. In diesem Jahr kehrte das Schwarzstorchweibchen nicht zurück. Von den beiden Jungen gibt es bisher keine Meldungen.

Storchengeschehen vor Ort
Adenbüttel: Fünf Wochen Warten auf ostziehende Partnerin
Das unberingte Männchen kam am 15.Februar, ist also Westzieher. Am 21.März traf seine ostziehende Partnerin ein. Diesmal funktionierte es mit der Brut. Drei Junge wuchsen heran und wurden flügge.
 
Ahnsen: Totalverlust nach zwei Wochen
Am 16. April wurden erstmals Junge gefüttert, ab dem 2. Mai dann nicht mehr. Zeitweise verließen auch beide Eltern das Nest. Dies sind sichere Indizien dafür, dass die Jungen nicht mehr leben. Unklar bleibt, woran der Storchennachwuchs gestorben ist. Eine mögliche Ursache ist Aspergillose, eine Schimmelpilzerkrankung der Atemwege.
 
Allerbüttel: Standortvorteil Ortsanbindung
Das Elternpaar brütete nun zum vierten Mal in der derselben Zusammensetzung. Es gelang den beiden, wie erstmals im Vorjahr jetzt auch diesmal, vier Junge groß zu ziehen. Diese Ergebnisse belegen, dass bei dem Storchennest am Rande des Ortes und somit in dessen Schutzbereich eher eine erfolgreiche Brut möglich ist als bei den mehr den Gefahren ausgesetzten Neststandorten in der freien Landschaft, wie um den Ilkerbruch-See herum.
 
Ausbüttel nun mit drei Nestern
1. Ausbüttel-Dorf:  Bestes Ergebnis nach erneutem Männchen-Wechsel
Nach der ersten Brut 2023 war das Nest auch diesmal besetzt. Erneut einen Wechsel gab es bei den Männchen. Das diesjährige war unberingt. Zusammen mit dem Weibchen des Vorjahres brütete es vier Junge aus, von den drei flügge wurden. Es ist dies das beste Ergebnis in den nun fünf Nestern im „Dreiländereck“ Rötgesbüttel-Ribbesbüttel-Ausbüttel.
2. Ausbüttel-Siedlung: Per Webcam ins Nest geschaut
In den Wintermonaten immer mal wieder auf dem Nest stand das nun 17 Jahre alte Männchen. Wie in den Jahren zuvor überwinterte es hier bei uns. Längere Zeit hielt es sich auch an der ALBA-Deponie in Braunschweig auf. Per Webcam war dann zu verfolgen, wie im Nest an der Langen Straße zwei Junge aufwuchsen und flügge wurden. Ein drittes Junges war schon bald nach dem Schlüpfen tot unterhalb des Nestes aufgefunden worden.
3. Ausbüttel-Nord: Erstmals angenommene Nisthilfe
Was macht das Storchenmännchen mit der Ringnummer DEW 5T 295, das in Rötgesbüttel  nun zum dritten Mal in den letzten vier Jahren bereits brütend von seinem Vorgänger vertrieben worden war? Es sucht sich eine neue Bleibe möglichst in der Nähe. Da sein Ausweichnest des letzten Jahres in Ausbüttel-Dorf bereits besetzt war, zog es nun auf eine bisher noch freie Nisthilfe hinter dem neuen Abfallwirtschaftszentrum nördlich von Ausbüttel. Mit einer wohl sehr jungen Partnerin gelang es doch noch, ein Junges großzuziehen.
 
Barwedel:  Bruterfolg nun auch mit neuem Männchen
Das Männchen der letzten drei Jahre kam diesmal zu spät. Der Platz an der Seite der Störchin war schon besetzt. Das neue Männchen war unberingt. Zusammen mit seiner Partnerin brütete es drei Junge aus, von denen - wie im Vorjahr - zwei flügge wurden. Sein Vorgänger wurde dann im April tot unter einer Stromleitung in Lessin gefunden.
 
Bergfeld: Aufwärtstrend setzt sich fort
Nach den erfolgreichen Bruten der letzten drei Jahre mit 2, 1 und 2 flüggen Jungen war die Hoffnung groß, dass diese Serie auch 2024 Bestand haben würde. Und das hat sie dann auch. Diesmal wurden sogar drei Junge flügge. Ihren Anteil daran hat die nun fünfjährige, 2019 in Wendeburg (PE) geschlüpfte Störchin, die hier nun zum dritten Mal in Folge mit ihrem unberingten Partner brütete.
Betzhorn:  Nun ist auch die Störchin umgezogen
Das Nest bei Hildebrandts am Uhlenberg war im Vorjahr zum ersten Mal seit 1977 nicht von den Störchen bezogen. Das Männchen besiedelte stattdessen mit einer unberingten Partnerin eine nahegelegene bisher nicht in Anspruch genommene Nisthilfe am Ortsrand von Wahrenholz. Dorthin ist ihm in diesem Jahr auch das langjährige Betzhorner Weibchen gefolgt. Eine Ansiedlung im nun leeren Nest am Uhlenberg ließ das Paar nicht zu.
 
Böckelse: Dritter Brutabbruch in Folge
Im seit 2021 besetzten Nest auf Mast gab es nur im ersten Jahr einen Bruterfolg. Zwei Junge wurden flügge. Danach kam das Männchen an einer Stromleitung zu Tode, In wechselnder Paarzusammensetzung erfolgte dann zweimal ein Brutabbruch. Diesmal neu war ein erst zweijähriges Männchen. Zwei Junge schlüpften, starben dann aber im Alter von zwei Wochen. Ursache könnte elterliche Unerfahrenheit in einer nasskalten Wetterphase sein.
 
Brechtorf: Kampf ums Nest endete tödlich
Am 21. März traf ein unberingtes Paar ein, vermutlich das vom Vorjahr. Es bereitete sich auf die Brut vor. Am 7. April erschien dann ein ebenfalls unberingtes Paar und versuchte, das Nest zu erobern. es gab heftige Kämpfe. Als es schien, dass die Angriffe abgewiesen waren, lag zwei Tage darauf das Männchen tot im Nest. Eine Obduktion ergab, dass es an Hirnblutung, ausgelöst durch eine Attacke zum Kopf, gestorben war. Das Weibchen fand dann noch einen neuen Partner. Die beiden zogen ein Junges groß.

Brome-Burg: Unbemerkt vollzog sich ein Partnerwechsel
Die erste Brut im Vorjahr war noch ohne Erfolg geblieben. Diesmal trafen die beiden unberingten Störche am 25. März ein. Ab dem 10. April wurde gebrütet, Ende Mai allerdings immer noch. Dabei stellte sich heraus, dass es zwischenzeitlich unbemerkt einen Wechsel gegeben hatte. Nun war einer der beiden Störche beringt. Vermutlich wurde dadurch die erste Brut abgebrochen und eine zweite begonnen. Junge schlüpften allerdings nicht mehr.

Calberlah-Wiesen: Junge starben nach Tod des Männchens
Dreijährig war das Männchen, das mit seiner unberingten Partnerin das Nest auf Mast im Überschwemmungsgebiet bezog. Die beiden brüteten zwei Junge aus. Knapp zwei Wochen danach wurde das Männchen mit zum Boden hängenden Flügel erschöpft am Rande der Osttangente K114 gesichtet, geborgen und ins NABU ASZ Leiferde gebracht. Aufgrund der Schwere seiner Verletzungen hatte es keine Überlebenschance. Fast eine Woche sorgte das Weibchen allein für die Jungen, dann wurden sie tot am Nestrand bzw. in einem nahen Baum gesichtet. Vermutlich hatte sich ein Beutegreifer die zeitweilige Abwesenheit der Störchin zunutze gemacht.
 
Dannenbüttel: Mit Erfahrung gut: Zweiter Vierer in Folge
2023 wurden vier Storchenjunge flügge. Dieselben erfahrenen Eltern und die günstige Nahrungssituation in diesem Jahr nährten die Hoffnung auf ein wieder gutes Brutergebnis. Und so kam es dann auch. Erneut wurden vier Jungstörche groß. Das nun 19-jährige Männchen und das Triangeler Storchenpaar sind aktuell die drei ältesten beringten Brutstörche im Kreis Gifhorn.

Didderse: Langes Warten wurde belohnt
Im vergangenen Herbst war ein Großteil des höher und schon etwas schief gewordenen Nestes auf dem Hof Sunke abgetragen worden. Die Ankunftszeiten des auch in diesem Jahr unberingten Storchenpaares nun am 25.02. und am 27.03. lassen darauf schließen, dass sich hier jeweils ein ost- und ein westziehender Partner zusammenfinden. Diesmal mussten die beiden 31 Tage aufeinander warten. Aber das lohnte sich. Drei Junge wurden flügge. Das nur wenige Meter entfernte Reihernest vom Vorjahr war diesmal nicht besetzt.

Ettenbüttel: Nachbarschaftliches Hin und her in der Paarfindung
Bevor am 24. März das diesjährige Paar komplett war, ereignete sich so einiges. Das Männchen der letzten Jahre wurde kurzfristig vom vorjährigen Männchen aus GF-Neubokel verdrängt, eroberte aber seinen Platz zurück. Das diesjährige Weibchen hatte zuvor zweimal in Gerstenbüttel gebrütet, wurde aber in diesem Jahr von einer Konkurrentin vertrieben. Es zog dann zum Nest und Männchen nach Müden-Langenklint. Zwei Wochen später verließ es das wieder, vertrieb das Weibchen in Ettenbüttel und blieb fortan an der Seite des hiesigen Männchens. Die beiden zogen drei Junge groß.

Gerstenbüttel: Vormalige Störchin musste weichen
Anfangs sah alles danach aus, dass die Störchin der letzten beiden Jahre erneut hier brüten würde. Doch dann musste sie einer Konkurrentin weichen und landete über Müden-Langenklint schließlich in Ettenbüttel. Aber auch mit dem neuen Weibchen an der Seite des nun vierjährigen Männchens passte es. Die beiden zogen drei Junge auf, von denen zwei flügge wurden. Damit wurde nun nach der Erstbesetzung 2021 zum vierten Mal in Folge im Nest auf dem Hof Heuer gebrütet.

Forsthaus Giebel: Nur Kurzbesuche auf dem Nest.

Gifhorn-Kästorf:  Alleinerziehender Storchenvater findet neue Partnerin
Drei Junge wuchsen heran. Doch dann wurde anlässlich der Jungenberingung die Störchin tot im Nest liegend gefunden. Für diesen Fall gilt: ein Storch kann Junge im Alter ab etwa vier Wochen auch allein aufziehen. Es sollten aber nicht mehr als zwei sein. Folglich wurde das dritte Junge in das NABU AZ Leiferde gebracht und ist dort dann auch ausgeflogen. Vor Ort versorgte das erfahrene Männchen „Georg“ nun allein die Geschwister. Nachdem beide flügge geworden und abgezogen waren, fand sich ein neues Weibchen ein. Nun gibt es also wieder ein Storchenpaar im Nest.
Gifhorn-Lehmweg:  Das Dutzend vollgemacht
Für das 2011 im Kreis Verden geborene Männchen war es in diesem Jahr die 12. Brut, davon nach den Stationen Weyhausen-Süd/Hohe Horst (1x), Weyhausen-West (5x) und Deponie Wolfsburg (2x) nun die vierte in Folge mit dem unberingten Weibchen in Gifhorn am Lehmweg. Diesmal wurden zwei Junge flügge. Damit erhöht sich die Gesamtzahl seiner Nachkommen in diesen 12 Jahren auf nun 22.
Gifhorn-Neubokel: Besuchsstorch mit besonderer Geschichte
Zunächst erschien das Männchen des Vorjahres. Für kurze Zeit war auch ein zweiter Storch da, wurde aber bald nicht mehr gesehen. Das Männchen versuchte sich dann im nahen Ettenbüttel niederzulassen. Als das nicht gelang, zog es nach GF-Winkel. Längere Zeit war dann hier kein Storch im Nest. Anfang Juli erschien ein neues Paar. Dessen Weibchen, Jahrgang 2010 aus Wendeburg, hatte zuvor fünf Jahre in Ungarn gebrütet. Aber auch diese beiden zogen dann weiter. Somit blieb es in diesem Jahr bei Besuchsstörchen.
Gifhorn-Winkel: Erstmals eine Dreierbrut
Diesmal neu war ein dreijähriges, in Leiferde beringtes Männchen. Im Vorjahr hatte es noch zu einem „Verlobungspaar“ in GF-Neubokel gehört. Nun hier in GF-Winkel zog es mit einem unberingten Weibchen drei Junge groß. Das ist für diesen Neststandort das bisher beste Brutergebnis nach der Erstbesetzung 2015. Seitdem hatte es hier fünfmal keine und je zweimal lediglich ein und zwei flügge Junge gegeben.

Grassel: Es wurden keine Beobachtungen gemeldet
 
Gravenhorst: Gleich dreifacher Bruterfolg – und ein befreites Männchen
Zum dritten Mal wurde im Storchennest auf der Wiese am Ortsausgang Richtung Ohnhorst gebrütet. In den beiden Vorjahren waren zwar Junge geschlüpft, dann aber doch gestorben. In diesem Jahr wuchsen drei Junge heran. Als sie gerade flügge geworden waren, wurde das Männchen flugunfähig aufgefunden. Es hatte sich in die Schnur eines Elektrozauns verfangen. Von Helfern davon befreit und ins NABU AZ Leiferde gebracht konnte es am Folgetag wieder zu seiner Familie zurückkehren.

Groß Oesingen: Junge starben sehr früh
Auch im zweiten Jahr wurde in dem neuen Nest gebrütet, nun aber von einem anderen Paar als zuvor. Es müssen auch Junge geschlüpft sein, denn am 31. Mai wurde beobachtet, wie das Männchen eine Menge Regenwürmer auswürgte, sie aber anschließend zumindest größtenteils selbst verzehrte. Am folgenden Tag verließen zeitweise beide Störche das Nest - ein sicheres Indiz dafür, dass die Jungen nicht mehr am Leben waren. Möglicherweise waren sie kurz zuvor gestorben und konnten deshalb keine Nahrung mehr aufnehmen. Nässe-Kälte und elterliche Unerfahrenheit könnten der Grund für ihren Tod gewesen sind. Das Paar kehrte auch nach dem Verlust immer mal wieder aufs Nest zurück.

Groß Schwülper:  Brutstandort stabilisiert sich weiter
Zum dritten Mal in Folge wurde erfolgreich gebrütet. Vom etwas unsicheren Verhalten her zu schließen war es aber – zumindest anfangs - nicht dasselbe Paar wie zuvor. Zwei Junge wurden flügge. Gelegt worden müssen aber mindestens vier Eier. Ein Ei mit einem fast vollständig entwickelten Embryo wurde zerstört unterhalb es Nestes gefunden. Ein weiterer Jungstorch wurde schon früh tot aus dem Nest geworfen.

Hahnenhorn:  Feuchtgrünland brachte viel Futter
Die erfolgreiche Brut des Vorjahres mit zwei flüggen Jungen wurde noch überboten. Dasselbe Paar wie zuvor zog diesmal drei Junge groß. In Feuchtgrünland der Umgebung gab es viele Regenwürmer, der Hauptnahrung gerade auch der Jungstörche in den ersten Lebenswochen. Das machte sich auch eine größere Gruppe von ca. 20-25 nichtbrütender übersommernder Störche zunutze, die sich über längere Zeit in diesem Gebiet aufhielt.

Hankensbüttel: Erstmals seit langem kein Nachwuchs
14 Jahre in Folge hatten die Störche in Hankensbüttel erfolgreich gebrütet. Diese Serie fand nun ein Ende. Zwar schlüpften auch diesmal Junge im Nest auf der kleinen Insel im See. Bei einer Kontrollfahrt am 23. Mai mussten wir allerdings feststellen, dass beide Eltern unterwegs waren. Lebende Junge – sie hätten nun knapp drei Wochen alt sein müssen - gab es nicht mehr im Nest. Unklar bleibt, warum sie gestorben sind.
 
Hillerse: Dritter Bruterfolg in über 60 Jahren
Ende der Fünfziger-Jahre brüteten noch Störche in Hillerse. Dann dauerte es bis 2013, bis  wieder ein Storchenpaar erfolgreich war. Zwei Junge wurden flügge. Eine weitere Brut mit da einem flüggen Jungen erfolgte 2022. Zwischenzeitlich hatte es so manche, letztlich aber doch erfolglose, Brutversuche gegeben. In diesem Jahr nun siedelte sich ein junges Storchenpaar mit einem erst dreijährigen Männchen und einem unberingten Weibchen an. Auch die beiden profitierten von den landesweit günstigen Nahrungsbedingungen. Es gelang ihnen, zwei Junge groß zu ziehen.

Hoitlingen: Es passt weiterhin mit den beiden
Nach der im letzten Jahr mit drei flüggen Jungen erfolgreichen neuen Partnerschaft brütete das Paar auch in diesem Jahr in derselben Zusammensetzung. Es wurden mindestens fünf Eier gelegt, denn nach dem Schlüpfen wurden zunächst fünf Junge gesichtet. Zwei von ihnen starben dann bald. Die übrigen drei indes wurden flügge - ein abermals gutes Brutergebnis für die Hoitlinger Störche.

Hülperode, Grenzweg: Unklares Brutgeschehen ohne flügge Junge
Dasselbe Paar wie in den letzten Jahren begann am 23. März zu brüten. Allerdings saß Wochen über den errechneten Schlupftermin hinaus durchgehend immer noch ein Storch auf dem Nest. Es wurden wenige Male Fütterungen mit Resteverzehr beobachtet, ohne dass aber jemals Junge gesichtet wurden. Möglicherweise hat es einen frühen Jungentod und ein dann erfolgloses Nachgelege gegeben.
Hülperode, Altes Zollhaus: Kaum Sicht auf das Geschehen im Nest
Nach den ersten beiden erfolgreichen Bruten gab es im dritten Jahr erneut einen Wechsel beim Storchenpaar. Der fünfjährige Ringstorch hatte sich schon die Jahre zuvor in der Region aufgehalten. Ab den 8. April wurde gebrütet. Das weitere Geschehen war dann aber immer schwerer zu verfolgen, weil nachwachsende Zweige zunehmend die Sicht auf das Nest einschränkten. Vermutlich sind Junge geschlüpft, müssten dann aber bald gestorben sein. Jedenfalls gab es in diesem Jahr auf dem Baumnest am „Alten Zollhaus“ keinen flüggen Storchennachwuchs.
 
Isenbüttel:  Brut nach fünf Jahren leider erfolglos
2019 wurde zuletzt gebrütet. Im Vorjahr hielt sich hier kurzzeitig neben einer einzelnen Störchin auch ein zuvor in Ribbesbüttel und Ausbüttel vertriebener Brutstorch auf. In diesem Jahr kam er wieder und brütete mit einem unberingten Weibchen zwei Junge aus. Wenige Tage danach wurde das eine tot unter dem Nest aufgefunden. Das zweite muss dann viel später gestorben sein. Noch in seiner siebten Lebenswoche war es im Nest gesehen worden, dann jedoch nicht mehr. Somit blieb die erste Brut nach 2019 ohne flüggen Nachwuchs.
 
Jembke: Das Nest ist schlanker geworden
Das Nest war in den letzten Jahren immer höher, breiter und damit auch schwerer geworden. Darum wurde im vergangenen Herbst ein Großteil davon abgetragen. Somit um einiges „abgespeckt“ erwartete es nun seine Störche. Die trafen am 20. und 22. Februar ein. Vom frühen Ankunftstermin her zu schließen sind jetzt also beide Westzieher. Sie brüteten drei Junge aus, von denen zwei flügge wurden.
 
Kaiserwinkel: Nur selten kamen mal Störche zu Besuch

Klein Schwülper, Okerstraße 19:  Neuer Neststandort sofort angenommen
2023 war es zu einem Brutabbruch gekommen. Im Winter stürzte dann das vor Jahren von den Störchen selbst auf einer gekappten Kastanie gebaute Nest runter. Der Reststamm war inzwischen so marode geworden, dass er entfernt werden musste. Kurzfristig wurde dann ein neues Nest auf einem nicht mehr genutzten Strommast auf dem Hof installiert – und von den am 21. und 29.Februar zurückkehrenden Störchen auch sofort akzeptiert. Die beiden brüteten vier Junge aus, und alle vier wurden flügge.
Klein Schwülper-Okeraue Süd:  Viel Nahrung im Überschwemmungsgebiet
Die länger überschwemmten Flächen in Nestnähe boten dem diesmal selben Paar wie im Vorjahr reichlich Nahrung. Regenwürmer, die Hauptnahrung der jungen Störche in den ersten Lebenswochen, sowie kleineres und größeres Wassergetier gab es in Mengen. Sie trugen wesentlich mit dazu bei, dass in diesem Nest erstmals drei Junge aufwuchsen und flügge wurden.

Knesebeck: Wittinger Weibchen verdrängte Vorgängerin
Die zehn Jahre andauernde Serie, dass beide Brutstörche unberingt waren, fand nun ein Ende. Erstmals trug die Störchin einen Ring, der sie als siebenjährig aus der Wesermarsch stammend auswies. In den letzten zwei Jahren hatte sie in Wittingen gebrütet. Nun war sie nach Knesebeck gewechselt, wobei ihre Vorgängerin hier weichen musste. In somit neuer Zusammensetzung brütete das Paar zwei Junge aus, von denen eins flügge wurde. Vermutlich war es dieses, das dann Ende Juli tot unter einem Abspannmast nahe Vorhop gefunden wurde.

Lagesbüttel-Rotdornallee:  Jungenverluste durch Starkregen
In den letzten beiden Jahren brütete hier ein Männchen mit einem Alu-Ring über dem rechten Fuß. Diesmal waren beide Partner unberingt. Anfangs zogen sie drei Junge auf. Als diese gut drei Wochen und damit in einem Alter waren, ab dem sie bei Schlechtwetter nicht mehr von den Eltern geschützt werden, gab es am 22. Mai starke Regenfälle. Danach wurde nur ein Junges gesichtet. Die anderen beiden wurden zwei Tage danach tot unter dem Nest gefunden. Darum gab es in diesem Jahr hier nur ein flügges Junges.
Lagesbüttel-Schunterbrücke: Weibchen zunächst mit Fremdkontakten
Seit 2019 ist das nun siebenjährige Paar zusammen. Erneut kam das Weibchen einige Tage früher und hatte dann für kurze Zeit einen Besucher aus dem Verdener Raum zu Gast. Der machte auf der Heimreise nun hier Station. Dann traf das ortsansässige Männchen ein und das Paar war wieder vereint. Auch die nun sechste gemeinsame Brut war erfolgreich. Anfangs waren mindestens zwei Junge zu sehen, sehr bald dann aber nur noch eins. Das wuchs heran und wurde flügge.

„Storchenkolonie“ Leiferde mit fünf besetzten Nestern
1. NABU AZ Schornstein: Todesursache Aspergillose
Anfangs hielt sich Störchin „Mai“ wieder lange beim Nachbarn in Vollbüttel auf. Zum Brüten kehrte sie dann aber doch zu „Fridolin“ zurück. Per Webcam war zu verfolgen, dass diesmal vier Junge schlüpften. Doch bald starben nacheinander drei von ihnen. Eins von ihnen konnte geborgen und untersucht werden. Dabei wurde wie schon mehrfach in den letzten Jahren Aspergillose, eine Schimmelpilzerkrankung der Atemwege festgestellt. Das überlebende Junge blieb davon verschont und wurde flügge.
2. NABU AZ Mast 1: Starkregen: Drei Junge überlebten, eins starb
In diesem Jahr zog das wiederum unberingte Elternpaar zunächst vier Junge auf. Bei der Beringung wurde dann festgestellt, dass eins von ihnen tot im Nest lag. Es hatte offensichtlich den Starkregen einige Tage zuvor nicht überlebt. Die anderen drei wurden flügge. Damit zählt dieses Nest mit nun 25 ausgeflogenen Jungen in den letzten zehn Jahren mit zu den ertragreichsten im Kreis Gifhorn.        
3. NABU AZ Mast 2:  Weibchenwechsel kurz vor dem Schlupftermin
Anfangs war bei dem seit 2018 im NABU AZ brütenden Paar noch alles in Ordnung. Vier Tage vor dem errechneten Schlupftermin attackierte dann am 18. April eine andere Störchin das Nest. Es gelang ihr, das Weibchen zu vertreiben. Die Brut wurde zerstört. Danach bildete das Männchen nun mit dem neuen 2020 in Schönewörde geborenen Weibchen ein Paar. Die beiden zogen zwei Junge groß, die dann als letzte im Kreis Gifhorn noch flügge wurden.
4. Leiferde-Kirche: Erneuter Storchennachwuchs im Nest auf dem Kreuz
Das im Vorjahr erstmals erfolgreiche Paar fand auch diesmal wieder zusammen. Dann wurde aber am 26. März die Störchin mit einem Wirbelsäulenschaden schwer verletzt unterhalb der Kirche gefunden. Sie überlebte nicht. Ihren Platz nahm bald darauf ein neues, nun unberingtes Weibchen ein. Zusammen mit dem Männchen zog es zwei Junge groß. Somit war dies nun die zweite erfolgreiche Storchenbrut im Nest auf dem Kreuz.
5. Leiferde-Plack:  Eier diesmal wieder befruchtet
Bei fünf Bruten des Männchens DEW 4T 450 mit dem Weibchen DEW 5T 405 seit 2018 waren die Eier dreimal nicht befruchtet. 2020 und 2022 gab es aber Nachwuchs. Im Vorjahr erstmals mit einem anderen nun unberingten Weibchen wurde erneut weit über die errechnete Zeit hinaus letztlich erfolglos gebrütet. Diesmal nun in vermutlich derselben Paarzusammensetzung wuchsen zwei Junge heran, von denen eins flügge wurde. Das war allerdings nur schwer zu beobachten, weil nachwachsende Zweige bei dieser Baumbrut die Sicht auf das Nest immer mehr einschränken.
 
Lingwedel-Dorf:  Bruterfolg auch nach Weibchenwechsel
Nach der ersten erfolgreichen Brut überhaupt. 2023 gab es in diesem Jahr in der Paarzusammensetzung zumindest einen Wechsel. Die Störchin von 2021 und 2022, die im Vorjahr nach Groß Oesingen umgezogen war und dort letztlich ohne Erfolg gebrütet hatte, kehrte nun nach Lingwedel zurück. Und hier funktionierte es. Zusammen mit dem unberingten Männchen zog sie zwei Junge groß.
Lingwedel-Gamsener Weg:  Erstmaliger Brutstorch bekämpft sein Spiegelbild
Lingwedel hat nun sogar ein zweites Storchenpaar. Es bezog die Nisthilfe in einem Hofgelände außerhalb vom Dorf auf einer gekappten Eiche. Hauptnahrungsgebiet für die Erstansiedler war das südlich gelegene Moorgebiet, Zwei Junge wurden flügge. Im Juli entdeckte der eine Brutstorch sein Spiegelbild in den Glasflächen des Nachbarhauses. Weil er immer wieder den vermeintlichen Konkurrenten attackierte und sich dabei sogar verletzte, mussten Fenster und Türen für längere Zeit zugestellt und verhängt werden.
 
Lüben: Das Warten lohnte sich
Das westziehende Männchen kam diesmal bereits am 26. Februar und damit wesentlich früher als zuvor zurück. Es musste einen Monat warten, bis am 25. März dann das ostziehende Weibchen eintraf. Die beiden zogen diesmal sogar drei Junge groß. Sie knüpften damit an die guten Brutergebnisse in den Jahren 2010-2013 an, als hier auch jeweils drei Junge flügge wurden.
 
Müden-Alleraue: Bestes Brutergebnis seit über fünfzig Jahren
Zunächst kamen noch andere Interessenten. Ab dem 2. April war dann aber wieder das Paar der letzten beiden Jahre mit dem nun fünfjährigen beringten Weibchen und dem unberingten Männchen auf dem Nest. Ab dem 10. April wurde gebrütet. Vier Junge schlüpften - und alle vier wurden flügge. So viele Junge hatte es hier seit über fünfzig Jahren nicht mehr gegeben. Sie profitierten von dem in diesem Jahr reichen Nahrungsangebot in der Aller- und Okeraue.
Müden-Langenklint: Gute und schlechte Nachrichten
Erfreulich war, dass nun auch im Jahr nacheinander im Nest auf Mast bei Familie Schacht erfolgreich gebrütet wurde. Getrübt wurde die Freude aber durch mehrere Verluste, Von den zunächst drei Jungen starb eins schon bald. Ein zweites zog sich beim Sturz vom Nest eine so schwere Beinverletzung zu, dass es eingeschläfert werden musste. Dann starb am 12. Juli das neue, erst dreijährige Weibchen auf einem Strommast in Nestnähe durch Erdschluss. Immerhin wurde aber ein Junges flügge.
Müden-Molkereiweg: Neubau in 18 Metern Höhe:
In den letzten Jahren hatten immer mal wieder Störche auf dem alten Molkereischornstein gestanden und manchmal auch übernachtet. Auf die Idee, dort oben ein Nest zu bauen, waren sie allerdings nicht gekommen oder sie wurden durch die Störche vom nächstgelegenen Nest daran gehindert. Aber in diesem Jahr war es dann so weit. Ein wohl noch sehr junges Storchenpaar begann mit dem Nestbau in 18 Metern Höhe. Der machte gute Fortschritte. Ab dem 14. April wurde gebrütet. Drei Junge schlüpften, eins von ihnen wurde flügge.

Neudorf-Platendorf: Erstmals drei besetzte Storchennester
1. Neudorf-Platendorf, Dorfstr. 99C: Zweite Viererbrut in Folge
Im Herbst war ein erheblicher Teil des doch sehr hoch und breit gewordenen Nestes abgetragen worden, Das Paar vom Vorjahr kam nun schon am 22. Februar zurück. Bereits am 20. März war Brutbeginn. Auch diesmal schlüpften fünf Junge. Sie wuchsen heran. Bei ihrer Beringung wurde dann eins von ihnen kränkelnd und stark abgemagert entnommen und nach Leiferde in die NABU-Pflegestation gebracht. Es starb aber dort bald. Die anderen vier sind ausgeflogen.
2. Neudorf-Platendorf, Mooreiche: Erstmals wurde ein Jungstorch großgezogen
Zunächst kam die Störchin zu Besuch, mit der es sechs Jahren zuvor die einzige damals jedoch erfolglose Brut gegeben hatte. Am 22. April lösten sich dann aus einer Vierergruppe zwei unberingte Störche. Sie blieben. Lange sah es nicht nach einer Brut aus. Die wurde aber dann doch am 9. Mai begonnen. Ein Junges schlüpfte und wurde nach 68 Tagen flügge. Damit erfüllte sich endlich die schon so lange bestehende Hoffnung der Herbergseltern auf Storchennachwuchs bei ihnen.
3. Neudorf-Platendorf, Dorfstraße 27: Drittes besetztes Storchnest im Ort
Zu den bereits bestehenden Storchennestern kam in diesem Jahr ein weiteres hinzu. Ein beringtes Storchenpaar traf am 3. März ein und begann, auf einem gekappten Baumstamm, mitten im Garten der Familie Sandau, ein Nest zu bauen. Für beide war es mit ihren erst drei Lebensjahren der erste Versuch – und der gelang. Am 12. April war Brutbeginn, am 14. Mai Schlupftermin. Zwei Junge wuchsen heran. Beide wurden flügge.

Neuhaus: Brutabbruch durch Waschbären?
Die beiden unberingten Störche trafen am 12. und 25. März ein. Ab dem 15. April wurde gebrütet. Am 16. Mai und damit kurz vor dem errechneten Schlupftermin erfolgte der Brutabbruch. Beide Altstörche verließen auch wieder gemeinsam das Nest. Dafür verantwortlich könnte ein Waschbär gewesen sein. Der wurde in der Nacht zuvor auf dem direkten Nachbargrundstück von einer Wildkamera aufgenommen. Bis zur nächsten Saison soll der Mast dann waschbärensicher nachgerüstet werden.
 
Ohof: Erstbrut nach zehn Jahren
Schon zehn Jahre ist es her, dass im Ort eine Storchennisthilfe auf Mast aufgestellt wurde. Sie blieb dann aber bis auf gelegentliche Besuchsstörche leer. Das änderte sich nun in diesem Jahr. Am 9. April kam ein fünfjähriges Männchen, das zuvor zweimal in Uetze-Eltze (Region Hannover) gebrütet hatte, mit einem unberingten noch jungen Weibchen. Die beiden blieben, bauten die Nisthilfe weiter aus und brüteten. Zwei Junge wurden flügge.
 
Ohrdorf: Storchennachwuchs nach mehr als 90 Jahren
Auch ältere Einwohner können sich nicht daran erinnern, dass im Dorf jemals eine erfolgreiche Storchenbrut stattfand. Im Vorjahr hatte dann ein Storchenpaar begonnen, auf einer bis dahin nicht genutzten Nisthilfe ein Nest zu bauen und darin zu brüten. Falls Junge geschlüpft sind, sind sie aber sehr bald gestorben. Das funktionierte in diesem Jahr besser. Ein noch junges unberingtes Paar trug weiteres Nistmaterial ein. Ab dem 15. April wurde gebrütet. Zwei Junge schlüpften und wurden flügge.
 
Osloß Mitte  Dritte Viererbrut in Folge
In zwei der 88 in diesem Jahr im Kreis Gifhorn besetzen Nester wurden nun dreimal nacheinander jeweils vier Junge flügge. Das eine ist in Triangel, der andere hier in Osloß. Dessen herausragendes Ergebnis beruht zum einen auf der guten Nahrungsgrundlage in Nestnähe und zum anderen auf die langjährige Erfahrung des Elternpaares. Das nun neunjährige Männchen brütete hier jetzt zum fünften Mal in Folge mit seiner unberingten Partnerin. Da wissen die Eltern, wo sie Futter finden können - in diesem Fall natürlich auch auf der nahegelegen Deponie Wolfsburg.
Osloß Ost  Brutabbruch aufgrund von Beinverletzung
Im Vorjahr hatte es hier erstmals Storchennachwuchs mit damals zwei flüggen Jungen gegeben. Diesmal erschienen anfangs mehrere Interessenten, die sesshaft werden wollten. Als dann das ostziehende vorjährige Männchen eintraf, kam es doch noch zur Brut. Die verlief aber nicht problemlos und wurde schließlich abgebrochen. Grund dafür eine Beinverletzung mit starker Schwellung des Intertarsalgelenks beim Männchen, die seine Bewegungsmöglichkeiten zu stark einschränkte.
 
Parsau/Ort: Erstmals Bruterfolg mit drei flüggen Jungen
Seit 20 Jahren gibt es das Nest am Ortsrand auf der Wiese von Hof Suhl. In dieser Zeit waren lediglich insgesamt vier Bruten mit jeweils ein oder zwei Jungen erfolgreich gewesen. Jetzt erfolgte eine Steigerung. Erstmals wuchsen drei Junge heran und wurden flügge. Wie im Vorjahr waren beide Eltern, von denen offensichtlich ein Partner West- und der andere Ostzieher ist, unberingt.
 
Radenbeck: Dieses Elternpaar wird es nicht mehr geben
Das westziehende Männchen traf bereits am 24. Februar ein, das ostziehende Weibchen dann am 24. März. Für Radenbecker Verhältnisse war Brutbeginn am 14. April früh. Drei Junge schlüpften und wuchsen problemlos heran. Das änderte sich, als am 30. Juni das Männchen tot in Nestnähe aufgefunden wurde. Da waren die Jungen fünf Wochen alt. Dann ist es auch für einen Elternstorch allein möglich, zwei Junge aufzuziehen. Somit entnahmen wir nur das dritte Junge dem Nest und brachten es ins NABU ASZ nach Leiferde. Die verbliebenen beiden Jungen wurden von der Mutter fortan allein versorgt und dann auch flügge.
 
Ribbesbüttel: Weibchen zog nun zum Nachbarn
Bald nach ihrer Ankunft verließ die vormalige Störchin das Nest und wechselte zum Nachbarn nach Ausbüttel-Siedlung. Etliche Tage blieb das Männchen allein. Sie kam nicht zurück. Dann fand sich aber doch noch ein diesmal unberingtes Weibchen, das blieb. Ab dem 4. April wurde gebrütet. Zwei Junge schlüpften, wuchsen heran und wurden flügge.
 
Rötgesbüttel: Runde vier im Kampf der beiden Männchen
In diesem Jahr gab es nun zum vierten Mal in Folge Kämpfe um das Nest. Zum dritten Mal gewann das alte Männchen. Erneut wurden die schon gelegten Eier zerstört. Aus einem Nachgelege schlüpften dann drei Junge, von denen zwei flügge wurden. Das unterlegene Männchen besiedelte anschließend eine neue Nisthilfe in Ausbüttel-Nord und zog dort mit einem jungen Weibchen ein Junges groß.
 
Rothemühle: Nur zwei flügge Junge in den vier Nestern
1. Rothemühle, Im Winkel: Eine Ära ist zu Ende
15 Jahre lang hatte die Störchin DEW 3X 631 zunächst in Klein Schwülper und dann in Rothemühle gebrütet und dabei 42 Junge großgezogen. Zuletzt litt sie zunehmend unter ihrer Beinschiefstellung und konnte sich nur noch stark humpelnd fortbewegen. In diesem Jahr kehrte sie nicht mehr zurück. Sie wäre nun 18 Jahre alt geworden. Ihre Nachfolge trat ein junges Weibchen an. Möglicherweise gab es auch bei den Männchen ein Wechsel. Ein Junges wuchs auf und wurde flügge.
2. Rothemühle-Mühle: Paar ohne Nachwuchs baute sogar Zweitnest
Das vorjährige Nichtbrüterpaar vom Nest Okerstraße 51 wechselte nun auf das Mühlennest.  Da dessen ostziehende Bewohner der letzten beiden Jahre nicht wieder zurückkehrten, konnte das neue Paar bleiben. Zur Brut reichte es aber auch diesmal noch nicht. Offensichtlich wurden keine Eier gelegt. Im Juli begann das Paar dann auf einem Strommast in der Nähe ein Zweitnest zu bauen. Das musste aber aus Sicherheitsgründen entfernt werden.
3. Rothemühle, Okerstraße 51: Auch neues Paar ohne Bruterfolg
Das Paar vom Vorjahr zog auf das Nest Rothemühle-Mühle. Ihr hoch oben in der Eiche ausgebautes Nest blieb zunächst leer. Dann siedelte sich doch ein neues Paar an. Weil lange Zeit immer ein Storch im Nest saß und des Öfteren auch der zweite gesichtet wurde, gehen wir von einer Brut aus. Junge sind dann aber nicht geschlüpft. Möglicherweise waren die Eier nicht befruchtet. In der Folgezeit blieb das Nest auch häufig leer.
4. Rothemühle,  Okerstraße 67: Brut in Sichtweite zum Geburtsnest
In diesem Jahr gab es einen Wechsel. Anders als sein Vorgänger trug das Männchen nun einen Ring. So konnte ermittelt werden, dass es erst drei Jahre alt war - und aus dem nur 200 Meter entfernten Nest Im Winkel stammte! Eine solche Konstellation ist schon ungewöhnlich. Längere Zeit war unklar, ob es Nachwuchs geben würde oder nicht. Dann wuchs aber doch ein Junges heran. Mit dem Flüggewerden hatte es anfangs Probleme, schaffte es dann aber doch.
 
Rühen: Toter Jungstorch mit Bezoar im Magen
Beide westziehenden Partner trafen am 21. Februar ein. Im Gegensatz zum Vorjahr verlief die diesjährige Brut lange ohne aufregenden Zwischenfall. Drei Junge schlüpften. Eins von ihnen starb dann im Nest und wurde von den Eltern abgeworfen. Bei der Untersuchung fand sich in seinem Magen ein Bezoar. Das ist ein Klumpen von vor allem Nestmaterial, das der Jungstorch mangels anderer Nahrung in sich hineingeschlungen hatte, und der dann die weitere Nahrungsaufnahme blockiert hatte. Die beiden Nestgeschwister aber wuchsen heran und wurden flügge.
 
Schönewörde:  Brut erstmals mit neuem Weibchen
Seit der Erstbesiedlung 2019 war es immer dasselbe Paar gewesen. Dabei musste die meist später kommende Störchin schon mehrmals ein anderes Weibchen vom Nest vertreiben. Bisher war ihr das immer gelungen. Als sie nun am 14. April eintraf, wurde schon gebrütet. Diesmal schaffte sie es nicht, ihren Platz zurückzuerobern. Sie musste abziehen. Im Nest wurde weiter gebrütet. Zwei Junge schlüpften und wurden flügge.
 
Schweimke:  Diesmal nur Besuchsstörche
Nach dem „Verlobungspaar“ im Vorjahr trafen nun am 26. April zwei unberingte Störche ein. Zumindest der eine baute auch am Nest. Wenige Tage danach zog erst der eine, dann auch der andere ab. Fortan kam nur ab und zu mal ein Storch zu Besuch.
 
Tappenbeck: Ein Junges überlebte
Nach dem Totalverlust im Vorjahr zog das seit 2019 hier brütende Paar diesmal zunächst drei Junge auf. Zwei von ihnen starben dann im Alter von etwa drei Wochen. Eine Ursache konnte nicht festgestellt werden. Das dritte Junge wuchs heran und wurde flügge.
 
Teichgut: Wartezeit diesmal nur 32 Tage
In diesem Jahr musste, das am 26. Februar eingetroffene Männchen nur 32 Tage warten, bis auch seine ostziehende Partnerin ankam. Am 7. April war Brutbeginn. Drei Junge wuchsen heran und wurden auch flügge. Anders als im Vorjahr gab es bei den Jungen anschließend keine Verluste.
 
Tiddische: Erfolgreiche Brut auch im zweiten Jahr
Dass die Brut im Vorjahr kein einmaliges Ereignis war, beweist das Storchengeschehen in dieser Saison. Am 1. März kam der erste Storch zurück, am 8. folgte der zweite. Aufgrund der frühen Ankunft gehören beide zu den Westziehern. Ab dem 26. März wurde gebrütet. Nach dem Schlüpfen konnten zunächst zwei Junge beobachtet werden, von denen das eine deutlich kleiner als das andere war. Nach einiger Zeit war es dann nicht mehr zu sehen. Sein Nestgeschwister aber wuchs heran und wurde flügge.
 
Triangel: Ältestes Paar erneut mit Viererbrut
Dass auch schon ältere Storcheneltern in Bezug auf die Nachwuchsproduktion weiterhin sehr erfolgreich sein können, beweist seit Jahren das Storchenpaar in Triangel. Das hiesige Männchen ist nun 18, das Weibchen sogar schon 19 Jahre alt. Jetzt zogen die beiden zum dritten Mal in Folge gleich vier Junge groß. Das gelang nun im Kreis Gifhorn nur noch dem Paar in Osloß. Damit erhöhte sich die Anzahl der flüggen Jungen seit ihrer 2009 ersten gemeinsamen Brut in Triangel auf nun 39.
 
Tülau-Fahrenhorst:  Erstmals keine flüggen Jungen
Nach vier Jahren mit erfolgreichen Bruten gab es nun erstmals einen Abbruch. Anfangs verlief das Brutgeschehen ohne Probleme. Am 19. März war das Paar komplett, ab dem 4. April wurde gebrütet. Drei Junge schlüpften und wuchsen heran. Im Alter von ca. vier Wochen lagen sie dann tot im Nest. Zwei von ihnen hatten einen nicht abbaubaren Bezoarklumpen im Magen. Der entsteht, wenn die die Jungen mit Fremdmaterial (z.B. Gummiringen, Silikondichtungen) gefüttert werden oder bei Nahrungsmangel das Nistmaterial auffressen.
 
Ummern: Alle drei Paare brüteten erfolgreich
1. Ummern-Ost: In zehn Jahren die meisten Jungen
Bereits am 28. Februar und damit so früh wie noch nie war das Paar komplett. Drei Wochen nach dem Schlüpfen wurden dann zwei Junge tot unter dem Nest aufgefunden, später auch ein dritter. Woran sie gestorben sind, ist unklar. Es blieben aber immer noch zwei Junge, und die wurden flügge. Mit 28 ausgeflogenen Jungstörchen in den letzten zehn Jahren sind Ummern-Ost und Wahrenholz die produktivsten Neststandorte im Kreis Gifhorn.
2. Ummern-West: Erneut ein erfolgreiches Storchenjahr
Die Storchensaison verlief in vielem ähnlich wie im letzten Jahr. Es brütete - und damit nun schon zum dritten Mal in Folge - dasselbe Paar. Das Brutgeschehen verlief ohne größere Zwischenfälle. Am Nest interessierte Fremdstörche wurden souverän weggeklappert. Drei Junge schlüpften, wuchsen heran und wurden flügge. Anders als im letzten Jahr konnten diesmal alle drei wohlbehalten ihre Reise in den Süden antreten.
3. Ummern, Dorfstr. 18: Auch drittes Paar mit Bruterfolg
Am 5. März kam das westziehende Männchen der vorjährigen Erstansiedlung, am 31. März das ostziehende Weibchen. Diesmal mit erfolgreicher Brut. Zunächst wuchsen drei Junge heran. Im Alter von drei Wochen wurden zwei von ihnen tot unter dem Nest aufgefunden. Bei einem von ihnen wurde eine Darmentzündung als Todesursache festgestellt. Der dritte Jungstorch wuchs weiter heran und wurde flügge. Damit haben nun zum ersten Mal sogar drei Storchenpaare in Ummern Nachwuchs bekommen.
 
Volkse: Erste Fünferbrut überhaupt
Zunächst wurden drei Junge im Nest gesichtet, dann vier und dann tatsächlich sogar fünf. Allen fünf ging es gut. Sie wuchsen heran und wurden auch alle flügge. Niemand im Ort kann sich daran erinnern, dass es hier jemals eine Fünferbrut gegeben hätte. Hauptgründe für das herausragende Ergebnis jetzt waren die Überschwemmungen der Oker zuvor und viele dauernd feuchte Flächen. Regenwürmer, die Hauptnahrung der jungen Störche in den ersten Lebenswochen, gab es die ganze Saison über und auch kleineres und größeres Wassergetier in Mengen. Eine weitere Fünferbrut erfolgte in Westerholz.
 
Vollbüttel: Bestes Brutergebnis in 17 Jahren
Anfangs wiederholte sich das Geschehen der Vorjahre. Störchin „Mai“ vom Nachbarort Leiferde zog es zu Nest und Männchen in Vollbüttel. So richtig harmonierte es aber wieder nicht mit den beiden. Am 22. März traf die Vollbütteler Störchin ein - und „Mai“ blieb nun ganz in Leiferde. Im Nest an der Kläranlage wurden dann auch in diesem Jahr vier Junge ausgebrütet. Sie wuchsen heran und wurden allesamt flügge. So viele waren es noch nie, seit das Nest 2008 erstmals besiedelt wurde.
 
Vorhop: Erstmals in 13 Jahren drei flügge Junge
Diesmal kamen die Brutstörche am 3. und 25. März. Ab dem 7. April wurde gebrütet. Anfangs wurden sogar vier Junge gesichtet, dann aber nur noch drei. Und diese drei wurden flügge. Zuvor hatte es seit Errichtung des Nestes 2012 hier lediglich ein oder zwei flügge Junge gegeben, was auf eine doch geringere Nahrungsverfügbarkeit vor Ort schließen lässt. In diesem Jahr nach der Erstbesiedlung aber profitierte nun auch das Paar in Vorhop von der allgemein günstigen Nahrungssituation.
 
Wagenhoff:  Junges Paar macht Hoffnung
Als das am 1. Mai eingetroffene Paar auch zwei Wochen danach nicht begonnen hatte zu brüten, war klar, dass es in diesem Jahr noch keinen Storchennachwuchs geben würde. Offensichtlich waren die beiden oder zumindest einer von ihnen dafür noch nicht reif. Immerhin betätigten sie sich fleißig im Nestausbau und blieben bis zum Ende der Saison. Vielleicht kommen sie dann weiter gereift im nächsten Jahr wieder.
 
Wahrenholz: Nur noch zwei Brutpaare im Ort
1. Wahrenholz-Kirche: Als erste nun mit am erfolgreichsten
Die Rückkehr der Gifhorner Störche begann bereits am 30. Januar. Da landete der erste Wahrenholzer Storch im Nest auf der Kirche. Der zweite folgte am 10. Februar. Die beiden zogen diesmal drei Junge groß. Mit nunmehr 28 flüggen Jungen in den letzten zehn Jahren nimmt das Paar zusammen mit dem in Ummern-Ost den Spitzenplatz unter allen im Kreis Gifhorn brütenden Storchen ein.
2. Wahrenholz, Angelverein - Die Neue ist eine alte Bekannte
2023 war die Nisthilfe erstmals besiedelt worden, allerdings da noch ohne Bruterfolg. In diesem Jahr gab es einen Wechsel bei den Weibchen. Nun ist auch die langjährige Betzhorner Brutstörchin in das neue Nest umgezogen. Und diesmal klappte es. Drei Junge wuchsen heran und wurden flügge. Sie waren somit die ersten, die in diesem Nest groß wurden.
 
Wahrenholz, Unter den Eichen
Nach dem Absturz des Baumnestes im Vorjahr wurde hier kein Nest mehr gebaut.
 
Walle: Der erste Abflug ist nicht leicht
Ein kleines Junges wurde tot unter dem Nest gefunden. Beim Beringen der weiteren drei Jungen befand sich auch ein unbefruchtetes Ei im Nest. Somit hatte die Störchin in diesem Jahr fünf Eier gelegt. Im Vorjahr hatten zwei Junge ihren ersten Abflug vom Nest etwas zu früh unternommen. Einem Jungstorch passierte das auch diesmal. Völlig durchnässt stand er im engumzäunten Kindergartengelände. Da von dort aus kein Rückflug möglich war, wurde er nach Leiferde gebracht. Die Nestgeschwister hatten diesbezüglich keine Probleme.
 
Wasbüttel: Zweite Dreierbrut in vierzehn Jahren
Das Männchen überwinterte wieder in Deutschland. Auf dem Nest hier wurde es dann auch schon mal in den Tagen ab dem 8. Januar gesichtet, kurz darauf in der ALBA-Deponie Braunschweig. Dann kehrte es zurück. Das Weibchen traf am 22. Februar ein. Die beiden brüteten im nun fünften gemeinsamen Jahr vier Junge aus, von denen eins bald starb. Die anderen drei wuchsen heran und wurden flügge. Seit der Neubesiedelung 2011 ist dies erst das zweite Mal, dass drei Junge gen Süden ziehen konnten.
 
Wesendorf: Erneut zwei Storchenbruten im Ort
1. Wesendorf-Mitte: Jungstorch mit Rückkehrproblem
Zwei Junge wuchsen heran. Bei deren Beringung wurde noch ein Ei mit einem darin abgestorbenen Embryo sowie ein zerstörtes weiteres im Randgezweig entdeckt. Bei den Jungen war das eine wesentlich kleiner als sein Nestgeschwister. Als es flügge wurde, schaffte es nach starken Regenfällen nicht, wieder aufs Nest zurückzukehren. Es strandete im Garten daneben. Da es von dort aus und in der Umgebung keine Möglichkeit zum Starten gibt, wurde das Junge in das NABU ASZ Leiferde gebracht.
2. Wesendorf-Nord: Mit neuem Männchen nun eine Viererbrut
Am 9. März kam der erste Storch, am 12. März der zweite. Damit spricht vieles dafür, dass nun beide Westzieher sind. Anders als sein Vorgänger war das Männchen diesmal beringt. Nun vier Jahre alt stammte es aus Petershagen (NRW). Zusammen mit seiner unberingten Partnerin brütete es vier Junge aus. Die wuchsen heran und wurden auch alle vier flügge.
 
Westerbeck: Vorjähriges Männchen kam zu spät
Als das Männchen vom Vorjahr zurückkehrte, war sein Platz bereits besetzt. Es gelang ihm nicht, den Neuen zu vertreiben. Einige Zeit hielt es sich noch im Dorf auf, dann zog es weiter. Sein Nachfolger ist drei Jahre alt und stammt aus WOB-Heiligendorf. Im Nest schlüpften drei Junge. Zwei starben. Das dritte Junge wurde flügge.
 
Westerholz:  Überraschung: Es sind fünf!
Zunächst wurden bei den Beobachtungen erst drei und dann vier Junge im Nest gesichtet. Bei der Beringung stellte sich dann heraus: es sind sogar fünf! Und die wurden tatsächlich allesamt flügge. Fünferbruten gibt es nur höchst selten, diesmal im Kreis Gifhorn mit Volkse sogar noch in einem weiteren Nest. In den 50 Jahren zuvor waren es insgesamt nur fünf gewesen. Hauptgrund für diese und auch weitere herausragende Jungenergebnisse ist die gute Ernährungslage in diesem Jahr.
 
Weyhausen: Nun gibt es drei Nestangebote
1. Weyhausen-Süd/Hohe Horst:  Wieder Nilgans-Brut
Das Nest war zunächst wieder von Nilgänsen besetzt. Nachdem deren Brut abgeschlossen war, blieb es leer. Das vorjährige Storchenpaar war in das neue Nest Weyhausen-Schule umgezogen.
2. Weyhausen-Schule
Als Alternativstandort zum von den Nilgänsen beanspruchten Nest Weyhausen-Süd/Hohe Horst war im vergangenen Jahr eine Nisthilfe auf einem gekappten Baum an der Schule errichtet und auch schon längere Zeit von einem Paar besucht worden. Dieses kam nun erneut und entschied sich, jetzt hier zu brüten. Vier Junge schlüpften. Zwei von ihnen starben. Die anderen beiden wurden flügge.
3. Weyhausen-West:  Wieder späte Jungenverluste
Das in einiger Entfernung von den Häusern stehende Nest hat mehr als andere Verluste zu beklagen. In diesem Jahr gab es zunächst einen guten Brutverlauf. Vier Junge wuchsen heran und wurden beringt. Eins von ihnen starb dann aber doch. Die anderen drei wurden flügge. Einige Tage danach hat es aber doch noch einen weiteren Jungstorch erwischt. Seine Überreste einschließlich des beringten Beines wurden in Nestnähe gefunden. Die Todesursache blieb unklar.
 
Wittingen: Erfolgreiche Brut mit einer schwedischen Störchin
Zunächst lief alles wie in den beiden Vorjahren. Dasselbe Paar war komplett. Doch einige Tage nach ihrer Ankunft verließ dann die Störchin Nest und Partner. Sie brütete später in Knesebeck. Eine zeitlang blieb das Männchen allein. Dann kam doch noch ein junges Weibchen. Ihre Ringnummer wies sie als zweijährig aus einem Ansiedlungsprojekt in Schweden stammend aus. Erst war fraglich, ob es zu einer Brut reichen würde. Doch es gelang. Zwei Junge wuchsen heran und wurden flügge. Eine Brutstörchin aus Schweden hatte es im Kreis Gifhorn zuvor nur einmal 2014 in Leiferde gegeben.
 
Zasenbeck:  Zweite erfolgreiche Dreierbrut
Das unberingte Ostzieherpaar kehrte am 26. März aus seinem afrikanischen Winterquartier zurück. Diesmal musste es nicht wie in den Jahren zuvor nach der Ankunft als erstes einen Konkurrenten vertreiben, der als früher eingetroffener Westzieher vor ihnen das Nest besetzt hatte. Die Brut verlief weitestgehend störungsfrei. Drei Junge schlüpften, wuchsen heran und wurden flügge. Das hatte es nach der Erstbesetzung des Nestes vor 6 Jahren nur 2021 schon einmal gegeben.
Flügge Storchenjunge im Kreis Gifhorn in den letzten zehn Jahren
(- = nicht besetzt, 0 = Paar ohne Bruterfolg)

Ort
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
Summe
Adenbüttel
0020303
8
Ahnsen2012230120
13
Allerbüttel
-0112344
15
Allerbüttel-Nord








11
Ausbüttel Dorf






-13
4
Ausbüttel Siedlung1313122332
21
Barwedel0-2201022
9
Bergfeld200--02123
10
Betzhorn-Hildebrandt233142000-
15
Boeckelse




02000
2
Brechtorf







21
3
Calberlah/Wiesen3433000000
13
Dannenbüttel0123142344
24
Didderse1012223103
15
Ettenbüttel0001321313
14
Forsthaus Giebel3-0----00-
3
Gerstenbüttel





3022
7
Gifhorn-Kästorf2444110302
21
Gifhorn-Lehmweg
10313122
13
Gifhorn-Winkel0201120003
9
Gravenhorst





00033
Groß Schwülper
0--0132
6
Hahnenhorn30-----023
8
Hankensbüttel1242223320
21
Hillerse-----00102
3
Hoitlingen2213222233
22
Hülperode Grenzweg4340002210
16
Hülperode Zollhaus





-210
3
Isenbüttel003030-000
6
Jembke-312321012
15
Kaiserwinkel2200--000-
4
Klein Schwülper, Okerstr. 19

22422304
19
Klein Schwülper Süd




02213
8
Knesebeck1234122321
21
Lagesbüttel Rotdornallee
30-4231
13
Lagesbüttel Schunterbrücke

114231
12
Leiferde/Weide links2321------
8
Leiferde/Weide rechts
10-----
1
Leiferde/Fichte






1--
1
Leiferde/Kirche







22
4
Leiferde/Mast 12233232323
25
Leiferde/Mast 2




31322
11
Leiferde/Schornstein3221120011
13
Leiferde/Plack

00020201
5
Lingwedel, Ort






-12
3
Lingwedel, Gamsener Weg







-2
2
Lüben------2213
9
Müden Alleraue----3--224
11
Müden-Langenklint
0-0-121
4
Müden, Molkereiweg








1
1
Neudorf-Platendorf, Mooreiche








11
Neudorf-Platendorf, Dorfstr.  27








2
2
Neudorf-Platendorf, Dorfstr. 99C1111340144
20
Neuhaus




20120
5
Ohof








2
2
Ohrdorf








2
2
Osloß0224032444
25
Osloß Ost






020
2
Parsau/Ort0-01200023
8
Radenbeck11020--222
10
Ribbesbüttel

000122
5
Rötgesbüttel2221322002
16
Rothemühle, Im Winkel4224424101
24
Rothemühle, Mühle





2030
5
Rothemühle, Okerstr. 67






011
2
Rühen2233232222
23
Schönewörde

012212
8
Tappenbeck

224301
12
Teichgut
0-323233
16
Tiddische







21
3
Triangel0334013444
26
Tülau-Fahrenhorst




32330
11
Ummern, Dorfstr. 18







01
1
Ummern Ost2322344332
28
Ummern West
30002133
12
Volkse0003321335
20
Vollbüttel3211210034
17
Vorhop1001202223
13
Wagenhoff00----
-
---
0
Wahrenholz, Kirche2124332443
28
Wahrenholz, Angelverein








3
3
Walle, Spargelweg

013133
11
Wasbüttel0-20221213
13
Wesendorf Mitte3344033412
27
Wesendorf Nord





-224
8
Westerbeck, Trift







31
4
Westerholz1003200335
17
Weyhausen Süd3032000000
8
Weyhausen, Schule








2
2
Weyhausen West2302003403
17
Wittingen0002120202
9
Zasenbeck
2003123
11
Summe
63
63
71
90
80
86
98
117
131
176
975
Die produktivsten Standorte der letzten zehn Jahre sind Ummern-Ost und Wahrenholz-Kirche mit je 28 Jungen, es folgen Wesendorf-Mitte (27), Triangel (26), Leiferde-Mast 1 und Osloß (je 25), sowie Dannenbüttel (24).
Gesamt-Weißstorchstatistik für den Kreis Gifhorn
Jahr
1934
1960
1967
1971
1990
2000
2005
2010
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
Paare
4740
26
211922182642394352555864728288
flügge
Junge
11631
35
633249215363637190808698117131176
Ausblick und Dank
Vieles spricht dafür, dass der Weißstorchbestand bei uns auch in den nächsten Jahren zunimmt. Immer mehr Störche der geburtenstarken letzten Jahrgänge werden brutreif. Wichtig wird sein, ob das bisherige gute Nahrungsangebot in den Überwinterungsgebieten der „Westzieher“ erhalten bleibt und auch die „Ostzieher“ in Afrika gute Bedingungen vorfinden. Unsere Aufgabe ist es in jedem Fall, weiter dafür zu sorgen, dass die Störche hier bei uns genügend geeignete Nahrungsflächen, Biotope und Nistmöglichkeiten für sich und ihren Nachwuchs vorfinden.

 
Herzlich gedankt sei Doris Kina für die Pflege meiner Homepage, meinem Stellvertreter Friedrich Börner für die Datenbearbeitung, ihm, Rita Lunde, Sabine Tretschok und einer weiteren Helferin für die Mitbetreuung, Mandy Müller fürs Beobachten, Georg Fiedler, dem Landkreis Gifhorn und seinem Umweltamt, dem NABU-Artenschutzzentrum Leiferde, dem NABU Meinersen und der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch für die gute Zusammenarbeit, Gerd Blanke als Pressestelle, Gerd Papenburg für die Beringungen im Kreis Gifhorn, ihm, Hans-Christian Albrecht, Gerhard Braemer, Vera Jortzick und Reinhard Thamm für Ringablesungen und Nestinformationen, dem heimischen Energieanbieter LSW für die Bereit- und Aufstellung von Nestmasten, ihm, der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn, Fa. Körner Gabelstapler und Frank Baumann für Hilfeleistungen im Nestbereich, sowie den Weißstorch-Herbergseltern und allen weiteren Beobachtern vor Ort.


Lachendorf, den 29. August
Hans-Jürgen Behrmann
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



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Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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