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Weißstorchjahresbericht 2020 für den Landkreis Celle

Storchenbestand bleibt weiter stabil.
23 Nester waren besetzt, 35 Junge wurden flügge.


Jahresübersicht
  • Ansteigende Paarzahl
  • vorjährige Nester bis auf eins erneut besetzt, drei Wiederansiedlungen
  • ein Paar ohne Brut, drei Brutabbrüche
  • zeitweise angespannte Ernährungssituation
  • zweitbestes Jungenergebnis nach 1965

Im vergangenen Jahr ließen sich 22 Storchenpaare im Kreis Celle nieder. 2020 erhöhte sich diese Zahl um eins auf nun 23 Paare. Damit liegt unser Landkreis weiter im Trend der alten Bundesländer, die seit gut zehn Jahren einen wieder wachsenden Storchenbestand aufweisen. Mehr Storchenpaare (26) gab es zuletzt 1967 und in den Jahren davor. Zur Steigerung trägt auch die Bereitstellung von Nisthilfen mit bei. Die SVO spendet dazu in jedem Jahr einen Mast.

Bis auf das auf dem Gelände des Jann Hinsch Hofes in Winsen waren alle anderen Nester des Vorjahres wiederbesetzt. Neu gegenüber 2019 waren die Brutpaare in Adelheidsdorf und Wathlingen. Besuchsstörche gab es in Thören. Ein Wechsel in der Partnerschaft erfolgte bei den Paaren in Altencelle, Altencelle-Burg, Bannetze, Großmoor, Langlingen Ort, Langlingen-Schleuse und Nienhagen. Mögliche weitere Wechsel waren wegen fehlender Beringung nicht nachzuweisen.

22 der 23 Paare schritten zur Brut. Nicht gebrütet wurde lediglich in Stedden. Möglicherweise war hier zumindest ein Partner noch nicht brutreif. Brutabbrüche gab es dann in drei Nestern. An Aspergillose, einer Schimmelpilzerkrankung der Atemwege, starben alle Jungen in Nienhagen (nachgewiesen) und Wienhausen (vermutet). Der Nachwuchs im Nest Celle-Stadt (Fritzenwiese) wurde nach dem Verlust eines Elternteils in die NABU-Pflegestation nach Leiferde gebracht.

Wichtig bei der Aufzucht der Jungen ist vor allem, dass genügend Nahrung zur Verfügung steht. Für Rekordergebnisse beim Storchennachwuchs hatte im Vorjahr insbesondere die große Feldmauspopulation beigetragen. Die gab es in diesem Jahr nur noch in wenigen Bereichen. Zeit-weise kam es zu Nahrungsengpässen. Zu schaffen machte manchen jüngeren Brutpaaren die lange Trockenheit und die damit eingeschränkte Möglichkeit, Regenwürmer für den Nachwuchs zu finden. Ab Mitte Juni standen dann zunehmend mehr Heuschrecken zur Verfügung. 42% unserer Brutpaare mit Nachwuchs konnten diesmal lediglich ein Junges großziehen. Das spricht für eine in diesem Jahr doch zumindest zeitweise angespannte Ernährungssituation.

Flügge wurden in diesem Jahr 35 Junge. Das sind im Kreis Celle nach 1965 (42) und 2019 (39) die drittmeisten in den letzten 55 Jahren. Möglich wurde dies aber vor allem durch die in den letzten Jahren wieder erheblich angestiegene Zahl der Storchenpaare insgesamt. Drei Junge (5x) wurden in Bleckmar, Großmoor, Hohne, Hornbostel und Wathlingen flügge. Zwei Junge (6x) flogen in Bannetze, Jeversen, Langlingen-Mylius, Oldau, Winsen-Schornstein und Wolthausen aus, ein Junges (8x) in Adelheidsdorf, Ahnsbeck, Altencelle, Altencelle-Burg, Bockelskamp, Hambühren, Langlingen-Schleuse und Meißendorf-Breliendamm.
Celler Weißstorch-Entwicklung in den letzten zehn Jahren - flügge Junge
____________Jahr____________
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
_Summe_
Adelheidsdorf









1
1
Ahnsbeck
00
---2+1*231
8+1*
Altencelle
3+1*400433331
24+1*
Altencelle-Burg



-


0
1
1
Bannetze



112
332
12
Bleckmar







123
6
Bockelskamp







0+2*21
3+2*
Celle/Stadt

130211223*
12+3*
Dasselsbruch


-----

-
-
Eschede



----

-
-
Flackenhorst



----

-
-
Großmoor
3123403003
19
Hambühren







201
3
Hohne
210120224317
Hornbostel
4230322213
22
Jeversen
1033000022
11
Langlingen
4111221332
20
Langlingen/Schleuse








21
3
Meißendorf








21
3
Nienhagen
212031213+1*
15+1*
Oldau


1

00102
4
Osterloh









-
-
Roxhüllen









.
-
Stedden










-
Thören



22
--
-
4
Wathlingen



-
----3
3
Wienhausen

34033034
20
Winsen/Schornstein
3112122222
18
Winsen/Jann-Hinsch-Hof








0-
0
Wolthausen

121202222
14
flügge Jungstörche
22+1*
16
22
14
29
16
20+1*
29+2*
40+1*
35+3*
243+8*
Horstpaare mit ausgeflogenen Jungen
81010812810141619
115
Horstpaare ohne
(bzw. in Pflegestation) ausgeflogene Junge
4477379563
55
Hortpaare insgesamt
12
14
17
15
15
15
19
19
22
23
171
Einzelstorch
-









Einzelbesuchsstorch
-


2


1
3
Horstpaare
12
114121
14
Anmerkungen
Jungstorch, dort ausgeflogen
Jungstorch, in Pflegestelle gebracht und dort ausgeflogen
Jungstorch, in Pflegestelle ausgebrütet und dort ausgeflogen
Einzelstorch bzw. Horstpaar mit mindestens 4 Wochen Nestbindung zwischen dem 16. April und 15. Juni
Einzelbesuchsstorch bzw. Besuchspaar mit Nestbindung an mindestens 5 aufeinander folgenden Tagen zwischen dem 16. Mai und 15. Juni

1
1*
(1)
,
,

Vergleich der Horstpaare insgesamt seit 1907 im Kreis Celle mit flüggen Jungen
Jahr
Paare
Junge
Jahr
Paare
Junge
Jahr
Paare
Junge
1907
87unbekannt
2000
1024
2015
1529
1934
3372
2001
918
2016
1516
1960
3152
2002
820
2017
1920
1965
2542
2003
825
2018
1929
1970
1526
2004
922
2019
2239
1975
1114
2005
816
2020
2335
1980
1217
2006
715



1985
710
2007
1013


1990
515
2008
1120


1994
1014
2009
1213


1995
1017
2010
1124


1996
911
2011
1222


1997
912
2012
1416


1998
1026
2013
1722


1999
1021
2014
1514


Nestpaare und Junge
Informationen von den einzelnen Brutstandorten

Ahnsbeck
:  In Ahnsbeck erschien am 16.02. ein unberingter Storch. Als später das  beringte Männchen des Vorjahres dazu kam, war klar, dass es sich bei dem  ersten Storch um das Weibchen handelte. Ab dem 19.03. wurde gebrütet.  Es schlüpften zwei Junge, von denen aber eines verstarb. Damit ist seit  1999 der 26. Jungstorch von diesem Standort ausgeflogen.
        
Adelheidsdorf:  2012 wurde das Nest mit Unterstützung der SVO errichtet. 2014 hielt  sich ein Paar die ganze Saison auf dem Nest auf, gebrütet wurde aber  nicht. In den Folgejahren kamen hin und wieder Besuchsstörche, die sich  aber jeweils nur kurz am Nest aufhielten. In diesem Jahr traf am 17.04.  ein unberingtes Paar ein. Wer sie in der Anfangszeit sehen wollte,  musste sehr früh am Nest erscheinen, denn sobald es hell wurde,  verschwanden sie vom Nest und kamen erst spät wieder heim. Am Nest wurde  auch nicht viel gebaut. Gebrütet wurde dann aber doch: Es schlüpften  zwei Junge, von denen aber eines später verstarb. Ein Jungstorch konnte  ausfliegen.
        
Altencelle:  Das Männchen traf in diesem Jahr schon am 17.02. ein. Im Gegensatz zu  anderen Störchen im Bereich Celle kam er nicht früher, sondern am  gleichen Tag wie 2019 an. Am 02.03. erschien dann die Störchin.
        
Abgeworben?! Am 03.03., als die  beiden Störche (unberingt) auf der Wiese auf Nahrungssuche waren, flog  ein beringter Storch an und besetzte das Nest. Das Weibchen flog auf das  Hausdach in wenigen Metern Entfernung und beobachtete dieses Männchen.  Als dann das beringte Männchen abflog, verschwand auch das Weibchen und  ward in Altencelle nicht mehr gesehen. Am 09.03 kam ein neues Weibchen,  das aber erst am 11.03 auf das Nest durfte. Ab dem 12.03. konnte man von  den beiden als „Nestpaar“ sprechen. Das Paar brütete und es schlüpften  zwei Küken, von denen eines aber verstarb.
        
Altencelle Burg:  Am 13.04. erschienen auf dem Nest zwei unberingte Störche, im  Schlepptau folgte ihnen ein weiterer unberingter Storch, der aber nicht  auf das Nest durfte. Es war zunächst unklar, ob überhaupt gebrütet wird.  Dann begannen die Störche aber doch mit der Brut, und am 29.05. wurde  zum ersten Mal eine Jungtierfütterung beobachtet. Bald wurde ein kleiner  Kopf gesichtet und das „Einzelkind“ wurde groß. Seit 2013 sind immer  wieder Störche auf dem Nest gewesen und es wurde sogar gebrütet (2018),  bisher aber erfolglos. Damit ist das diesjährige Junge das Erste, das  von hier ausflog.
        
Bannetze:  Am 16.03. erschien der erste Storch. Am 03.04. folgte dann mit „DEW  4T459“ das Weibchen. Diese Störchin hatte 2019 auf dem Nest in Winsen am  „Jan Hinsch Hof“ gebrütet. Das Junge dort war ein Opfer eines  Hagelschauers geworden. In diesem Jahr schlüpften in Bannetze zwei Junge  und wurden groß.
        
Bleckmar:  In Bleckmar wurden am 29.06. drei Junge beringt. Alle drei wurden auch  flügge. Das ist eine weitere Steigerung zu den Vorjahren. 2018 hatten  hier zum ersten Mal nach über 80 Jahren im Raum Bergen wieder Störche  erfolgreich gebrütet und ein Junges großgezogen, im Folgejahr waren es  zwei Junge.
        
Becklingen: Auf dem Nest erschienen mehrmals Störche, blieben auch über Nacht, zogen dann aber weiter.
        
Bockelskamp:  Am 27.02. traf das Männchen ein, das seit 2018 auf diesem Nest brütet.  Am 14.03 kam ein unberingtes Weibchen. Verschwand kurzzeitig aber war ab  dem 25.3 konstant anwesend. Ab dem 31.03 wurde gebrütet. Nach der  Brutzeit schlüpften zwei Junge. Eines verstarb am 06.07. im Alter von  ca. 62 Tagen, also kurz vor dem Ausflug. Die Ursache ist unklar. Am  17.07. verließ der verbliebene Jungstorch zum ersten Mal das Nest.
        
Celle Stadt:  Am 12.02., also so früh wie noch nie, erschien das Männchen. Er musste  aber bis zum 03.04. warten, erst dann gesellte sich ein Weibchen zu ihm.  Es wurde gebrütet und ab dem 17.05. gefüttert.
        
Am 31.05. bekamen wir die  Nachricht, dass ein verletzter Storch an der Lachte stehen würde. Mit  Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Celle wurde dieser Storch eingefangen.  Da er unberingt war, war nicht gleich klar, an welchem Standort dieser  Altstorch nun für die Aufzucht der Brut fehlen würde. Die Beobachter der  Nester im Umkreis wurden alarmiert und bald war klar, dass dieser  schwer verletzte Storch vom Standort Celle/Stadt stammte. Am 01.06.  wurden dann die Jungen mit Hilfe der Feuerwehr (Einsatzbericht mit Fotos auf der Homepage der FFW Celle) geborgen und ins das Artenschutzzentrum nach Leiferde gebracht.
        
Hier zeigte sich wieder einmal:  Storchenarbeit ist Teamarbeit. Ob es die Melder, die Beobachter vor Ort  oder die Hilfe der Feuerwehr war: alle haben dazu beigetragen, dass  diese drei Jungstörche in Leiferde groß werden und von dort aus die  Reise in den Süden antreten konnten.
        
Flackenhorst:  Ab dem 18.04. konnte einige Tage beobachtet werden, wie ein junges  Storchenpaar versuchte, sich in Flackenhorst auf einem Dachnest  anzusiedeln. Aber dann wurde das Männchen vom 800 m entfernten Nest in  Bockelskamp auf diese Ansiedlung aufmerksam. Das war ihm anscheinend  dann doch zu nah an seinem Nest, und es kam zu Kämpfen, nach denen das  junge Paar abziehen musste. Das Männchen aus Bockelskamp unternahm noch tagelang Kontrollflüge, um sicher zu gehen, dass das Paar nicht zurückgekehrt war.
        
Großmoor:  Nachdem in den letzten zwei Jahren die Brut innerhalb der ersten  vierzehn Lebenstage verstarb, hatten wir Ende 2019 einen Teilabtrag des  Nestes vorgenommen. Diese Maßnahme war erfolgreich, denn in diesem Jahr  sind 3 Störche in dem Nest groß geworden.
        
Hambühren:  Am 02.03. erschien ein unberingter Storch. Ab dem 04.04. war für drei  Tage ein beringter Storch mit der Nummer DEW 7T 801 auf dem Nest zu  beobachten, der aber ab den 07.04. nach Stedden umgesiedelt ist.  Wahrscheinlich wurde er vertrieben, da ab den 07.04. zwei unberingte  Störche auf dem Hambührener Nest standen. In diesem Jahr schlüpften dort  zwei Jungstörche, von denen einer nach ein paar Tagen verstarb.
        
Hohne:  Am 16.02. erschien das Männchen auf dem Nest. Zwischenzeitlich gesellte  sich die Brutstörchin aus Ahnsbeck zu ihm, diese wurde dann aber von  der Störchin des letzten Jahres vertrieben.
        
Das Brutgeschehen in Hohne kann per Webcam verfolgt werden: http://www.gemeinde-hohne.de/  Dort kann man sogar drei Schlupfbilder sehen: auf dem letzten der drei  Bilder waren vier Jungstörche zu erkennen. Einer davon verstarb nach  wenigen Tagen. Ein weiterer war zwar sehr klein, schaffte aber später  mit seinen Geschwistern den Abflug vom Nest.
        
Hornbostel:  Am 16.02. und 25.02. fanden sich die Brutstörche aus dem letzten Jahr  ein und begannen schon bald mit der Brut. Ab den 27.04. wurde gefüttert.  Während der letzten Tage der Brutphase fand am 24.04. ein Storchenkampf  in Nestnähe auf der Sirene des Feuerwehrhauses statt. Beteiligt war  aber keiner der Brutstörche aus Hornbostel, sondern 3 vagabundierende  jüngere Störche, die scheinbar ihre Kräfte messen wollten.
        
Jeversen:  Am 29.02. und 01.03. kamen zwei unberingte Störche zum Nest und  blieben, um zu brüten. Dem Verhalten nach zu urteilen handelte es sich  um die Brutstörche von 2019. Am 02.05. schlüpften zwei Junge, die auch  von dort abflogen. Auf einem weiteren Nest trug ab dem 18.04. ein Storch Nistmaterial ein. Er blieb nur einige Tage und zog dann weiter.
        
Langlingen Ort:  Auf dem Nest vom „Hof Mylius“ sind Anfang April zwei Störche  eingetroffen: am 04.04. das Männchen der letzten Jahre, und am 06.04.  ein neues Weibchen, welches in den vorigen Jahren Brutstörchin im Nest  „Langlingen Schleuse“ war. Am Nest „Hof Mylius“ wurden am 30.06. zwei  Jungstörche beringt, die später ausflogen.
        
Langlingen Schleuse:  Hier erschien am 21.03. ein Storch mit der Ringnummer DEW 4T 779, der  im vorigen Jahr Brutvogel im Nest „Altencelle Burg“ war. Am 08.04.  gesellte sich ein weiterer Storch hinzu. In diesem Nest auf einer Eiche  wurde ein Junges großgezogen.
        
Meißendorf:  Auf dem Nest im Breliendamm wurde ab den 22.04. von zwei unberingten  Störchen gebrütet und ab den 26.05. gefüttert. Leider verstarb auch hier  ein Jungstorch, das andere Jungtier wurde aber erfolgreich großgezogen.  Wer an diesem Standort die Störche beobachten möchte, dem sei gesagt,  dass es eine „Storchenbank“ gibt, von der aus man das Nest gut einsehen  kann.
        
In der Brückenstraße hielt sich  für einige Tage ein Storch (Ringnummer DEW 7T 781) in einer Eiche auf.  Es handelte sich um einen Zweijährigen, der in Wahrenholz beringt worden  war. Er verschwand danach und ward nicht mehr gesehen.
        
Nienhagen:  Am Nest im Schafstallweg trafen am 13. und 17.02. die Brutstörche ein,  am 17.04. konnte das erste Küken gesichtet werden. Nach weiteren  Bruttagen bewegten sich drei kleine Köpfchen im Nest. Leider verstarben  innerhalb weniger Tage alle drei Jungstörche. Was war geschehen?  Nahrungsmangel konnte es nicht sein, da die Altstörche immer mit genug  Futter zum Nest kamen. Da die beiden letzten Küken aus dem Nest  abgeworfen wurden, konnten sie geborgen und über das Veterinäramt in  Celle zur Ermittlung der Todesursache eingeschickt werden. Am 14.05.  traf das Ergebnis ein: die Jungen starben an Herz- und Kreislaufversagen  infolge einer durch Aspergillose hervorgerufen Lungenentzündung.  Aspergillose ist eine die Atemwege befallende Schimmelpilzerkrankung.  Sie gilt als Haupttodesursache bei Jungstörchen, insbesondere in den  ersten Lebenswochen.
        
Da sich im Nest noch taube Eier  befanden, konnte man in den Wochen danach die Störche immer noch bei der  (erfolglosen) Brut beobachten.
        
Oldau:  Nach Ablauf der Brutzeit war lange unklar, wie viele Junge sich im Nest  befinden würden. Die Altvögel waren immer sehr lange unterwegs, um  Nahrung zu finden. Leider kam am 20.05. die Nachricht, dass zwei Junge  tot unter dem Nest liegen würden. Sie waren verhungert und es schien,  als ob kein Leben mehr im Nest wäre. Ein Beobachter meldete sich dann  mit einem Foto, auf dem zwei kleine Köpfe im Nest zu sehen waren. Diese  beiden Jungen wurden dann auch groß und verließen das Nest.
        
Osterloh: Am 23.03. waren zwei Störche auf dem Nest und fingen auch an zu bauen, verließen das Nest aber einen Tag später wieder.
        
Stedden: Ab dem 07.04. war ein Storchenpaar auf dem Nest zu sehen. Es blieb bis zum Ende der Saison, ohne zu brüten.
     
Thören:  Auch in diesem Jahr kamen Störche nach Thören. Es konnten halbherzige  Bautätigkeiten beobachtet werden, die Störche waren auch nur  unregelmäßig am Nest, und so reichte es nicht zur Brut. Nach ca. drei  Wochen verschwanden die Störche wieder.
        
Wathlingen:  Im Dezember hatte ein Eigentümer auf dem Grundstück Molkereistr./An den  Röstebänken in Eigenregie ein Storchennest an seine Scheune gebaut.
        
Zur großen Überraschung kamen am  11.04. zwei Störche, um zu bleiben. Ende April begannen sie mit der  Brut, und am 28.05. schlüpfte das erste Küken. Am 26.06. konnten drei  Jungstörche beringt werden. Nach 53 Jahren war das die erste  erfolgreiche Brut in Wathlingen.
        
Wienhausen:  Am 18.02. und 27.02. kamen zwei unberingte Störche am Kloster an und  besetzten das Nest. Am 11.03.20 fand ein Storchenkampf um das Nest  statt, der über 2 Stunden ging. Der Angriff wurde von einem unberingten  Storch geflogen. Das Nestpaar konnte sich aber behaupten. Ab dem 21.04.  wurde gefüttert. Um einen Blick ins Nest werfen zu können, ging es am  08.05. auf einen Turm des Klosters. Leider war das Ergebnis nicht das,  was wir zu sehen gehofft hatten: im Nest rührte sich nichts, der  Altstorch flog weg und kam auch erst einmal nicht wieder. Das war – nach  Nienhagen - der zweite Totalverlust im Landkreis Celle.
        
Winsen:  Der erste Storch kam schon am 16.02., seine Partnerin 9 Tage später. Es  kam zur Brut und drei Junge schlüpften. Ein Junges verstarb, zwei  Jungstörche verließen Mitte August das Nest.
        
Wolthausen:  Zum fünften Mal brütete hier das Weibchen aus Kaiserwinkel (Krs.  Gifhorn), und die Serie hielt: auch in diesem Jahr wurden zwei  Jungstörche an diesem Standort groß, und das zum vierten Mal in Folge  seit 2017.
Celler Storchendaten 2020
____________Ort____________
Ankunft
Brut
Junge
1. _Storch_
2. _Storch_
_Beginn_
_Eier_
_Schlupf_
flügge
Adelheidsdorf17.04.17.04.24.04.
21
Ahnsbeck16.02.01.03.19.03.
21
Altencelle17.02.02.03.27.04.
21
Altencelle/Burg13.04.13.04.23.04.
11
Bannetze16.03.03.04.23.04.
22
Bleckmar11.04.19.04.

33
Bockelskamp27.02.14.03.31.03.
21
Celle/Stadt12.02.03.04.16.04.
30
Großmoor09.02.10.02.19.03
33
Hambühren02.03.07.04.17.04.
21
Hohne16.02.01.03.17.03.
43
Hornbostel16.02.25.02.20.03.
33
Jeversen29.02.01.03.30.03.
22
Langlingen/Mylius04.04.06.04.17.04.
22
Langlingen/Schleuse21.03.08.04.15.04.
11
Meißendorf/Breliendamm05.04.12.04.22.04.
21
Nienhagen13.02.17.02.17.03.530
Oldau02.03.03.03.31.03.
42
Stedden07.04.07.04.x
xx
Wathlingen11.04.11.04.24.04.
33
Wienhausen18.02.27.02.19.03.
x0
Winsen/Schornstein16.02.25.02.23.03.
22
Wolthausen01.03.01.03.23.03.
32
x = nicht bekannt
Ausblick und Dank
Vieles spricht dafür, dass der Weißstorchbestand auch in den nächsten Jahren zunehmen wird. Darum bleibt es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Störche genügend geeignete Nahrungsflächen, Biotope und Nistmöglichkeiten für sich und ihren Nachwuchs vorfinden.

Mein herzlicher Dank geht an meinen Vorgänger Hans-Jürgen Behrmann für sein Mitwirken an diesem Jahresbericht und für die gute Einarbeitung in den letzten Jahren, an Doris Kina für die Pflege der Homepage, an den Landkreis und die Stadt Celle mit ihren Unteren Naturschutzbehörden, an das NABU Artenschutzzentrum in Leiferde und die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Barnbruch für die gute Zusammenarbeit, an die Freiwilligen Feuerwehren Celle und Wathlingen für ihre Hilfeleistungen im Nestbereich, an die Celle-Uelzen Netz GmbH SVO für ihr Bereitstellen und das Einsetzen von Nestmasten (11 der 35 Jungstörche wurden auf diesen Nestern groß). Ich danke auch allen Storcheninteressierten vor Ort, die mit ihren Beobachtungen und Hinweisen zu diesem Storchenbericht mit beigetragen haben.

Nienhagen, 1. September 2020
Gerhard Papenburg
Weißstorchbetreuer für den Kreis Celle
und Nachfolger von Hans-Jürgen Behrmann, der dieses Amt 32 Jahre lang inne hatte
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



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Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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