Jahresbericht GF 2019 - Weißstörche in den Landkreisen Celle und Gifhorn

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Weißstorchbericht 2019 für den Kreis Gifhorn


Trotz vieler Brutabbrüche: Es war ein gutes Storchenjahr
35 Storchennester wurden besetzt - 80 Junge flogen aus
Saisonverlauf  
  • Weiterer Anstieg bei den Paaren, junge Erstbrüter, neue Nisthilfen der LSW
  • Besetzung vorjähriger Brutnester, Erst- und Wiederansiedlungen
  • Gute Nahrungs- und Witterungsbedingungen
  • Viele zum Teil unerklärliche Brutabbrüche
  • Erfreuliche Anzahl flügger Jungen         
Weiterer Anstieg bei den Paaren, junge Erstbrüter, neue Nisthilfen der LSW
    2019  erhöhte sich die Zahl der Storchenpaare im Kreis Gifhorn gegenüber dem  Vorjahr um weitere drei auf nun 55. Es ist dies die höchste Anzahl seit  über 80 Jahren. Damit liegt unser Landkreis weiter im Trend der alten  Bundesländer, die seit gut zehn Jahren einen wieder wachsenden  Storchenbestand aufweisen. Hauptursache dafür ist das veränderte  Zugverhalten vieler westziehender Störche. Sie fliegen nicht mehr nach  Afrika, sondern überwintern bereits in Spanien, Portugal und zunehmend  auch in Frankreich. Ihre Rückkehrerquote ist deutlich gestiegen.  Außerdem werden nun die geburtenstarken Jahrgänge der letzten Jahre  brutreif – und dies mit zuweilen schon zwei und häufig drei Jahren eher  als in früheren Zeiten.

    Von  den Neststörchen mit Ring schritten in diesem Jahr zwei bereits im  Alter von zwei und zwölf im Alter von drei Jahren zur Brut. Zugute kommt  den Störchen im Kreis Gifhorn außer-dem, dass hier an geeigneten  Stellen zahlreiche Nisthilfen bereit gestellt werden – insbesondere auch  auf von der LSW gespendeten und eingesetzten Masten.
Besetzung vorjähriger Brutnester, Neu- und Wiederansiedlungen
    Von  den 52 besetzten Nestern des Vorjahres blieben diesmal Groß Schwülper,  Kaiserwinkel, Leiferde-Weide links, Leiferde-Weidenhütte und  Müden-Langenklint leer. Nach z.T. auch längerem Leerstand ließen sich  aber nun wieder Paare in Müden-Dieckhorst, Neuhaus, Schönewörde und  Teichgut nieder. Völlige Neuansiedlungen gab es in  Lagesbüttel-Schunterbrücke, Ribbesbüttel, Tappenbeck und  Walle-Spargelweg.
Gute Nahrungs- und Witterungsbedingungen
    Wichtig  für ein erfolgreiches Storchenjahr ist, dass genügend Nahrung zur  Verfügung steht und dass es zu keinen größeren Jungenverlusten aufgrund  von ungünstiger Witterung kommt. Beides traf in diesem Jahr zu. Zwar gab  es lange Trockenperioden. Zwischendurch regnete es aber doch mal kurz  und heftig – genug, damit die Storcheneltern ihren Nachwuchs in den  ersten drei Wochen mit Regenwürmern versorgen konnten. Außerdem  entwickelte sich nach dem milden, trockenen Winter nahezu überall in  Nord- und Westdeutschland eine große Population an Feldmäusen. Sie  bildeten in dieser Saison die Hauptnahrungsquelle für die Störche und  ihre Jungen. Ab Juli kam vielerorts auch noch ein guter  Heuschreckenbestand hinzu.
Viele zum Teil unerklärliche Brutabbrüche
    Von  den 55 Nestpaaren schritten die Störche in Ribbesbüttel, Schönewörde  und Walle nicht zur Brut. Das ist normal und hat seinen Grund meist in  einer zu späten Ankunft oder darin, dass zumindest ein Partner noch  nicht ganz brutreif ist. Darüber hinaus gab es aber in 16 Nestern einen  Brutabbruch - und das trotz der guten äußeren Bedingungen.
             
    Lange  über die Zeit hinaus und letztlich ohne Erfolg wurde gebrütet in  Lagesbüttel-Rotdornallee, Leiferde-Ort, Neuhaus und Wesendorf. Die  Ursachen dafür können vielfältig sein: eine noch nicht ganz erreichte  Brutreife, die Unfruchtbarkeit eines Partners, eine Schadstoffbelastung  der Eier oder auch ein kurzfristiges Verlassen des Nestes, durch das die  Eier erkalten.
             
    Anfang  Mai starben die Jungen In Calberlah, Hülperode, Osloß und Triangel im  Alter von wenigen Tagen bis zu zwei Wochen. In dieser Zeit gab es  mehrfach Nachtfröste. Normalerweise werden aber Junge in dem Alter von  den Eltern geschützt.
             
    Brutabbrüche  aufgrund von Nestkämpfen erfolgten in Radenbeck, Weyhausen-West und  Zasenbeck. Zu jung war offensichtlich ein Partner in Neudorf  Platendorf-Mooreiche und Ummern-West. In Weyhausen-Süd/Hohe Horst  stürzte (?) das da nur noch einzige Junge aus dem Nest. Unklar bleiben  auch die Abbrüche in Adenbüttel und Leiferde Weide-rechts.
             
    Auffallend  ist, dass ein Schwerpunkt der Brutabbrüche im Einzugsbereich der  Deponie Wolfsburg bzw. in ihr selbst liegt. Sie ist ja ein wichtiger  Nahrungsfaktor für die Störche und auch ein Grund, warum es gerade hier  und in der Umgebung so viele Neuansiedlungen gibt. Vielleicht spielt  dabei ein durch die Konkurrenz und die Nähe zueinander entstehender  Stressfaktor eine Rolle und auch das, womit die Storcheneltern ihre  Jungen leider auch füttern: Ein in der Deponie tot abgeworfenes Junges  hatte den Magen voller Gummiringe. Die Entwicklung in den nächsten  Jahren wird hoffentlich weitere Erkenntnisse bringen.
Erfreuliche Anzahl flügger Jungen
    Letztlich  wurden in 36 Nestern 80 Junge flügge. Damit wurde zwar das  Vorjahresergebnis von 90 flüggen Jungen nicht erreicht, es ist aber  immer noch die zweithöchste Jungenzahl seit 1964 (damals 85). Je ein Junges  (9x) war es diesmal in Allerbüttel, Ausbüttel-Siedlung, Dannenbüttel,  GF-Kästorf, GF-Winkel, Knesebeck, Lagesbüttel-Schunterbrücke,  Leiferde-Schornstein und Wittingen. Je zwei Junge  (13x) flogen aus in Ahnsen, Barwedel, Didderse, Hankensbüttel,  Hoitlingen, Leiferde-Mast, Parsau-Ort, Rühen, Tappenbeck, Vollbüttel,  Vorhop, Wasbüttel und Westerholz. Je drei Junge  (11x) waren es in Ettenbüttel, GF-Lehmweg, Isenbüttel, Jembke,  Müden-Dieckhorst, Neudorf-Platendorf 99C, Rötgesbüttel, Teichgut,  Ummern-Ost, Volkse und Wahrenholz, je vier Junge (3x) in Betzhorn, Klein Schwülper und Rothemühle.
Storchengeschehen vor Ort

Adenbüttel: Erneuter Brutabbruch
    Mit  zumindest einem neuen Partner wurde nun zum zweiten Mal in Folge  gebrütet – aber wieder ohne Erfolg. Warum es nach drei Wochen zum  Brutabbruch kam, ist unklar. Unter dem Nest wurden Reste von Eierschalen  gefunden.

Ahnsen: Sehr früher Brutbeginn
    Erstmals  schon in der letzten Märzwoche war Brutbeginn des Paares. Das beringte  Männchen kehrte bereits zum fünften Mal zurück. Die beiden zogen zwei  Junge groß, die auch flügge wurden.

Allerbüttel: Diesmal überlebte das Junge
    Im  Vorjahr wurde die neue Nisthilfe erstmals angenommen. Ein Junges  schlüpfte, starb aber bald. Auch diesmal siedelte sich ein Paar an. Ein  Junges wuchs heran – und wurde flügge. Es ist dies der erste Bruterfolg  im Ort seit über fünfzig Jahren.

Ausbüttel: Nach heftigen Kämpfen neues Männchen       
    Das  langjährige Männchen im benachbarten Isenbüttel war im Winter nach  Ausbüttel umgezogen. Bei Kämpfen mit dem dort zurückkehrenden Männchen  musste dieses erheblich verletzt weichen. In der nun neuen  Zusammensetzung brütete das Paar drei Eier aus, aber nur ein Junges  wurde flügge.

Barwedel: Neue Partnerin - die Nachbarin
Die  im Vorjahr verwitwete Störchin aus Hoitlingen entschied sich nach  längerem Hin und Her nun für Nest und Partner in Barwedel. Zur  Nahrungssuche flog sie aber auch weiterhin in die Wolfsburger Deponie.  Mit dem nun vierjährigen Männchen zog sie zwei Junge groß.

    Bergfeld
Bis auf zeitweilige Besuchsstörche blieb das Nest leer.

Betzhorn: Erste Viererbrut seit 2006     
    Das  Paar der letzten Jahre war diesmal das erfolgreichste in der SG  Wesendorf. Vier Junge schlüpften, alle vier wurden auch flügge. Das war  zuletzt 2006 und zuvor 1992 der Fall. Bis Mitte der 80er Jahre gab es im  Ort sogar zwei besetzte Nester.

Calberlah-Wiesen: Ungeklärter Tod der Jungen  
    Ab  dem 26. April wurden Junge gefüttert. Am 1. Mai wurde beobachtet, wie  ein Elternstorch in einer langen Prozedur mindestens eins der Jungen  verschlang. Anschließend fand aber durch den zurückgekehrten Partner  eine Fütterung statt. Eine Woche danach lebte keins der Jun-gen mehr. An  den Eltern kann es nicht gelegen haben. Es waren wieder das nun  neunzehnjährige Männchen und das elfjährige Weibchen der letzten Jahre.
          
Dannenbüttel: Schon früh starben Junge
    Wenn  Störche im Schnitt 3-5 Eier legen, dann müssen in Dannenbüttel bald  nach dem Schlüpfen am 29. April Junge gestorben sein. Zunächst wurden  zwei Köpfchen gesichtet, bald aber nur noch eins. Das eine Junge wurde  flügge. Bei den Eltern handelte es sich wieder um das Paar der Vorjahre  mit dem nun dreizehnjährigen Männchen.
          
Didderse: Auch im zehnten Jahr Eltern ohne Ring
2010  wurde in dem auf dem Hof Sunke neu errichteten Nest erstmals gebrütet.  Seitdem ist es in jedem Jahr besetzt. Ob und wenn ja, wie oft es jeweils  dasselbe Storchenpaar war, kann nicht gesagt werden, da nie einer der  Störche beringt war. Diesmal wurden zwei von zunächst drei Jungen  flügge.
          
Ettenbüttel: Trotz Spätbrut erfolgreich  
    Das  gegenüber dem Vorjahr neue Weibchen traf erst am 1. Mai ein. Eine Woche  danach erfolgte der Brutbeginn – als letzter im Kreis Gifhorn. Es ist  erstaunlich, dass dann trotzdem mit drei flüggen Jungen ein so gutes  Brutergebnis erzielt wurde. Auch hier werden die Störche von den vielen  Mäusen in diesem Jahr profitiert haben.

    Giebel: Keine Bruten - wegen Nahrungsmangel?  
    Zum  vierten Mal in Folge blieb das Nest auf dem ehemaligen Forsthaus Giebel  leer. Hauptgrund dafür wird der Rückgang an Nahrungsflächen sein.  Ehemaliges Grünland wird naturbelassen und wächst zu.
          
Gifhorn-Kästorf: „Franziska“ kam nicht wieder
    In  den vergangenen drei Jahren hatten „Georg“ und „Franziska“ jeweils vier  Junge aufgezogen. Diesmal kehrte die Störchin nicht mehr zurück. Fünf  Wochen musste „Georg“ warten, bis endlich ein neues Weibchen blieb. Zwei  der drei geschlüpften Jungen starben bald, das dritte wurde flügge.
          
Gifhorn--Lehmweg: Spanisches Ringrätsel gelöst
    Zum  dritten Mal in Folge brütete das Männchen mit der spanischen Ringnummer  ESI-Madrid ICONA 9067966. Nun erhielten wir die Nachricht, dass dieser  Storch einjährig am 8.7.2015 in der Region Toledo beringt wurde. Somit  spricht alles dafür, dass er aus Deutschland stammt, in Spanien  überwinterte, dort in einer Pflegestation war, beringt wurde, später  wieder freigelassen wurde und in sein Heimatland zurückkehrte. Zusammen  mit seiner unberingten Partnerin zog er diesmal sogar drei Junge groß.
          
Gifhorn-Winkel: Im fünften Jahr das vierte Männchen
    Das  Nest an der Großen Weide war auch im fünften Jahr in Folge besetzt –  und dabei diesmal bereits zum vierten Mal mit einem neuen Männchen. Das  jetzige stammt aus dem Nest von Fridolin und damals Friederike in  Leiferde und ist wie seine Vorgänger drei Jahre alt. Ob und wie oft auch  die jeweiligen Weibchen gewechselt haben, kann nicht gesagt werden. Sie  waren immer unberingt. Wie im Vorjahr schlüpften zwei Junge. Eins starb  bald, das andere wurde flügge.
          
Glüsingen: Bauprojekt Eichenstamm
    Mitte  April versuchte ein Storch, auf einer gekappten Eiche auf dem Parkplatz  vom Gasthaus Kluge an der B 244 in fünf Meter Höhe ein Nest zu bauen.  Anfangs fielen die Zweige immer wieder herab. Als sich dann aber die  ersten verhakten, konnte das Werk Gestalt annehmen. Als darin schon  Platz für zwei war, verschwand der Storch dann wieder. Am 3. Mai  erschien ein wohl noch sehr junges Paar, zog aber, möglicherweise vom  Erbauer vertrieben, nach gut zwei Wochen weiter. Fortan blieb das Nest  leer. Ob es im nächsten Jahr eine Fortsetzung gibt?
          
Groß Schwülper: Diesmal nur Besuchsstörche
    Im  Vorjahr hatte ein junges Paar das neue Nest angenommen und war für  mehrere Wochen geblieben. Diesmal kamen Störche nur kurzfristig mal zu  Besuch.
          
Hahnenhorn: Das Nest blieb leer   
    Im  Vorjahr war wenigstens noch ein Einzelstorch da. Diesmal blieb das Nest  unbesetzt, obwohl in der Nähe und darüber hinaus doch noch relativ viel  – auch feuchtes – Grünland vorhanden ist. Stattdessen suchte ab und zu  ein Storch aus Hohne oder Ummern im Gebiet nach Nahrung.
          
Hankensbüttel: Erheblicher geschwisterlicher Größenunterschied
    Erst  schien es, als sei nur ein Junges im Nest. Später wurde dann noch ein  zweites entdeckt. Es war wesentlich kleiner. Dennoch wurden beide  flügge. Störche legen alle zwei Tage ein Ei, nach dem zweiten wird fest  gebrütet. Junge aus danach gelegten Eiern sind natürlich zunächst  kleiner als ihre früher geschlüpften Geschwister. Bleiben dann nur das  zuerst und das zuletzt geschlüpfte Junge übrig, kann der  Größenunterschied zwischen beiden erheblich sein.

Hoitlingen: Verwitwetes Weibchen orientierte sich neu
    Nicht  so richtig klar kam das langjährige Weibchen mit dem dreijährigen  Männchen. Das hatte im Vorjahr ihren Partner bei Kämpfen tödlich  verletzt und nun seinen Platz eingenommen. Sie zog dann nach Barwedel.  Er fand aber doch noch eine neue Partnerin, mit der er zwei Junge  großzog.
          
Hülperode: Erneuter Brutabbruch
    Zum  ersten Mal gefüttert wurde am 1. Mai. Dabei musste der Elternstorch  lange würgen, bis endlich Nahrung draußen war. Eine Woche danach wurden  mindestens zwei Junge gesichtet. Mitte Mai dann lebten sie nicht mehr.  Warum es zum Brutabbruch kam, ist im Gegensatz zum Brutabbruch im  Vorjahr nach Ausfall des Männchens diesmal unklar.
          
Isenbüttel: Erstbrüter gleich erfolgreich
    Das  Männchen der letzten Jahre wechselte nach Ausbüttel. Danach blieb das  Nest längere Zeit leer, bis am 24. April ein neues Paar mit einem erst  dreijährigen, aus Weyhausen stammenden Männchen kam und blieb. Zuvor  hatte es sich mehrere Tage in Ribbesbüttel aufgehalten. Die beiden zogen  gleich bei ihrem ersten Versuch drei Junge groß.

Jembke: Ein Jungstorch fand nicht zurück
    Bei  seinem ersten Flugversuch schaffte es einer der drei Jungstörche nicht,  anschließend wieder auf das Nest zurück zu kehren. Er landete unten auf  der Straße und ging dann zu Fuß weiter. Dabei überquerte er auch die  vielbefahrene B 248. Er wurde dann eingefangen und nach Leiferde  gebracht, nachdem er zuvor u.a, eine Menge unverdauter Gummiringe  ausgewürgt hatte. Das hat ihm vermutlich das Leben gerettet.

Kaiserwinkel: Im Westen nichts Neues
    Nach  dem Brutabbruch im vorigen Jahr war das Nest wie schon 2017 diesmal  überhaupt nicht besetzt. Während im Ostdrömling der Bestand wächst,  bleiben im angrenzenden Westen – so auch in Giebel und in den Parsauer  Wiesen – die Storchennester leer. Außer abnehmenden Nahrungsflächen  könnten weitere Gründe die Koloniebildung im Osten und der Seeadler  sein.

Klein Schwülper: Jungstorch mit Gewichtsproblem
    In  den vorherigen beiden Jahren zogen die Storcheneltern in dem auf einer  gekappten Kastanie neu errichteten Nest jeweils zwei Junge groß. Diesmal  waren es sogar vier. Eins von ihnen wurde wenige Tage nach dem  Ausfliegen stark untergewichtig in Hildesheim gefunden. In Leiferde kam  es dann wieder zu Kräften.

Knesebeck: Weniger Arbeit für die Eltern  
    Da  beide Altstörche wie in den Vorjahren keinen Ring trugen, wissen wir  nicht, ob es stets dasselbe Paar war. Nach drei und sogar vier Jungen  zuvor wurde diesmal nur ein Junges groß. Nach dem Schlüpfen am 30. April  waren anfangs beim Füttern noch zwei Köpfchen gesichtet worden, aber  bald nur noch eins. Das eine Junge wurde dann auch flügge.

    Lagesbüttel: Nun sogar zwei Storchenpaare
    Seit  Menschengedenken war Lagesbüttel noch nie Storchenstandort gewesen.  Dann siedelte sich im Vorjahr ein Paar auf der neuen Nisthilfe in der Rotdornallee  an und zog drei Junge groß. Auch in diesem Jahr wurde dort gebrütet –  allerdings weit über die vorgesehene Zeit hinaus. Dann erfolgte der  Abbruch. Entweder waren die Eier unbefruchtet oder die Embryos aus nicht  bekannten Gründen abgestorben.
           
    Nun gibt es in diesem Jahr sogar noch ein zweites Storchenpaar. Es hatte sich für die eben-falls neue Nisthilfe an der Schunterbrücke  entschieden und zog dort ein Junges groß. Dies ist umso  bemerkenswerter, weil beide Eltern – durch ihre Ringe nachgewiesen –  erst zwei Jahre alt waren. Eine Brut, bei der beide Eltern erst zwei  Jahre alt sind, ist nur in ganz seltenen Fällen erfolgreich
          
Leiferde: Storchenkolonie mit diesmal vier besetzten Nestern
    Zwar  nicht sechs Storchenpaare wie im Vorjahr, aber immerhin vier schritten  zur Brut, drei davon auf dem Gelände des NABU Artenschutzzentrums.
           
    Zu „Fridolin“ im Nest auf dem Schornstein  gesellte sich wieder die nun vierjährige, aus Dänemark stammende  Störchin „Mai“. Zuvor hatte er schon andere Interessentinnen abgewiesen.  Die beiden brüteten drei Junge aus, von denen aber zwei früh starben  und nur eins flügge wurde.
           
    Im Nest auf Mast wurde bereits ab dem 28. März gebrütet, vermutlich von dem Paar der Vorjahre. Zwei Junge wuchsen heran und wurden flügge.
           
    Von den beiden Nestern auf den gekappten Weiden  im Außengehege wurde diesmal nur das rechte bezogen. Möglicherweise kam  es noch zum Schlüpfen von Jungen. Dann erfolgte der Brutabbruch. Danach  errichtete das Paar in mühevoller Arbeit ein zweites Nest oben auf dem Kreuz der Kirche im Ort. Man darf gespannt sein, ob es die Herbststürme übersteht und im nächsten Jahr bezogen und weiter ausgebaut wird.
           
    Nicht besetzt war das Nest auf der Weidenhütte. Dessen vorjähriges Paar entschied sich diesmal für den Neststandort auf der gekappten Eiche  im Ort. Allerdings brütete es erneut auf tauben Eiern. Sollte sich das  auch im nächsten Jahr wiederholen, muss man wohl davon ausgehen, dass  ein Partner unfruchtbar ist.

Müden-Dieckhorst: Erstmals wieder Brut in den Okerwiesen  
    Nur  einmal hatte ein Paar im Nest auf Mast nahe der Oker erfolgreich  gebrütet. 2009 flog ein Junges aus. Fortan kamen hier Störche lediglich  zu Besuch. Darum war die Freude groß, als nun am 25. April ein Paar  eintraf und blieb. Am zweiten Mai war Brutbeginn. Trotz dieses relativ  späten Anfangs gelang es den Eltern, drei Junge groß zu ziehen.

Müden-Langenklint: Das Nest blieb leer     
    Im  Vorjahr hatten sich Störche doch etliche Wochen auf dem neuen Nest  aufgehalten. Diesmal kamen nur mal kurzfristig welche zu Besuch.

Neudorf-Platendorf: Ein Paar war erfolgreich
    Im  Vorjahr hatten sich hier erstmals überhaupt in der Geschichte des Ortes  zwei Storchenpaare angesiedelt. Das wiederholte sich in diesem Jahr. Im  Nest Dorfstraße 99C schlüpften vier Junge. Drei wurden flügge. Das bedeutet Jungenrekord für dieses erstmals 2012 besetzte Nest.
           
    Im Nest Mooreiche  kam das vorjährige Weibchen zunächst nicht wieder. Das Verhältnis des  Männchens zu der neuen noch sehr jungen Störchin gestaltete sich  kompliziert. Nur ein Ei wurde gelegt und bebrütet, aber bald erfolgte  der Abbruch. Die Störchin zog weiter. Am 1. August und damit natürlich  viel zu spät tauchte dann auch ihre Vorgängerin wieder auf.

    Neuhaus: Erste Brut noch ohne Erfolg
    Erstmals  überhaupt brütete ein Paar mit einem dreijährigen, aus Brackstedt  stammenden Männchen in Neuhaus. Auf der Wiese südlich der B188 bezog es  das Nest auf Mast und baute es weiter aus. Am 19. April war Brutbeginn.  Als die Störche gegen Ende Mai und dann im Juni immer noch auf den Eiern  saßen, war klar, dass keine Jungen geschlüpft waren. Gerade bei jungen  Erstbrütern kommt es ab und zu vor, dass die Eier nicht befruchtet sind.  In diesem Fall könnte auch ein beobachtetes gleichzeitiges Verlassen  des Nestes von beiden Eltern zum Absterben der Embryos geführt haben.

Osloß: Brutabbruch und wilde Jugendkämpfe
    Junge  schlüpften zwar, starben aber, wie auch in weiteren Nestern im  Einzugsbereich der Deponie, bald danach. Warum, bleibt vorerst unklar.  Außerdem gab es über Wochen in der Luft und auf den Dächern heftige  Auseinandersetzungen zwischen jungen Störchen. Sie jagten und verjagten  einander. An ihren Ringen zeigte sich, dass sie vor allem zwei- und  dreijährig und somit in einem Alter waren, in dem die Brutreife beginnt.  Für die nächste Saison ist der Bau einer zusätzlichen Nisthilfe im Ort  geplant.

Parsau/Ort: Nach Abbruch neue Brut erfolgreich
    Am  22. April war Brutbeginn. Am zweiten Tag danach war nach Kämpfen und  Zerstörung von mindestens einem Ei schon wieder Schluss. Ab dem 1. Mai  wurde erneut gebrütet. Weil kein Storch beringt war, bleibt unklar, ob  das erste Weibchen nach einer Pause wieder gelegt hatte oder ob eine  andere Störchin – vielleicht ja sogar die diesmal später gekommene vom  Vorjahr – sie vertrieben hatte. Von drei geschlüpften Jungen wurden zwei  flügge. Es ist dies die dritte erfolgreiche Brut seit der Erstbesetzung  dieses Nestes im Jahr 2008.

Radenbeck: Ein unruhiges Jahr ohne Bruterfolg
    Das  neue Weibchen vom Vorjahr kam wieder. Fortan gab es häufig Kämpfe um  das Nest. Dennoch wurde gebrütet. Zehn Tage später als berechnet  schlüpften Junge. Sie wurden aber keine vier Wochen alt. Als Mitte Juni  beringt werden sollte, war das Nest leer. Woran die Jungen gestorben  sind, bleibt unklar.

Ribbesbüttel: Das zweite Paar blieb
    Zunächst  erschien ein junges Paar mit einem erst dreijährigen Männchen. Nach  einigen Tagen wechselte es aber nach Isenbüttel und brütete dort. Am 17.  Mai kam dann ein zweites Paar. Einer der Partner gehörte bereits zu dem  Besuchspaar vom Vorjahr. Die beiden blieben. Für eine Brut war es aber  zu spät.

Rötgesbüttel: Dann kam und siegte der Alte
    Über  Wochen machte sich ein junges erst drei Jähriges Männchen Hoffnungen,  hier brüten zu können. Auch mit der vorjährigen Störchin klappte es. Nur  wenige Tage vor Brutbeginn musste es dann aber – vermutlich seinem  Vorgänger – weichen, zog nach Wasbüttel und brütete dort. In  Rötgesbüttel hingegen wurden drei Junge flügge. Es ist dies das beste  Ergebnis seit der Wiederbesiedlung im Jahr 2010.

Rothemühle: Störchin steigert ihren Jungenrekord  
    Für  die nun 15 Jahre alte Störchin war es ihr zwölftes Brutjahr, zunächst  von 2008-2014 in Klein Schwülper und seit 2015 etwa 700 m davon entfernt  nun hier Im Winkel in Rothemühle. Diesmal wuchsen vier Junge heran und  wurden flügge. Damit erhöht sich ihr persönlicher Jungenrekord auf nun  33. Seit wann daran das aktuelle Männchen beteiligt ist, kann nicht  gesagt werden, da es unberingt ist. Von den Ankunftsdaten her zu  schließen könnte das auch schon viele Jahre der Fall sein.
      
Rühen: Störche kommen hier weiterhin
    Während  die anderen Drömlingnahen Nester in Parsau-Wiesen, Kaiserwinkel und  Giebel z.T. schon seit Jahren unbesetzt sind, wurde in Rühen seit 2014  in jedem Jahr und auch diesmal wieder gebrütet. Die Eltern waren erneut  unberingt. Aufgrund der frühen Ankunftszeiten beider Störche seit 2015  kann es sich bei ihnen nur um Westzieher handeln. Möglicherweise ist es  sogar immer dasselbe Paar. Brutbeginn war nun Ende März. Von anfangs  drei Jungen wurden zwei flügge.

Schönewörde: Ereignisreiche Storchenwoche Ende März   
    Nur  selten tauchten in den vergangen Jahren hier Störche auf. In der  letzten Märzwoche aber gab es mit einem Male nun gleich zwei Paare im  Ort. Am früheren Standort bei Hansen machte ein ganz junges Paar kleine  Nestbauversuche. Die Mast-Nisthilfe an der Dorfstraße wurde von einem  weiteren Paar besetzt. Das war aus dem 2 km entfernten Vorhop gekommen,  um gegen die nachbarschaftliche Konkurrenz Stellung zu beziehen. Als das  junge Paar dann weiterzog, kehrten beide zurück. Ende dieser Woche war  Schönewörde wieder storchenleer. Am 13. Mai und damit zu spät für eine  Brut erschien dann ein neues Paar. Das blieb immerhin mehrere Wochen.

Tappenbeck: Nach 61 Jahren wieder eine erfolgreiche Brut  
    Das  neue Nest weckte diesmal lebhaftes Interesse insbesondere bei jüngeren  Bewerbern. Anfangs verhinderten die Störche aus dem benachbarten  Warmenau noch eine Ansiedlung. Als sie dann mit ihrer Brut beschäftigt  waren, gelang es einem Paar, sich niederzulassen und zu brüten. Das  Männchen war drei Jahre alt und stammt aus Rühen. Drei Junge schlüpften,  zwei wurden flügge – und damit genau so viele wie bei der einzigen Brut  zuvor im Jahr 1958.

Teichgut: Erstmalige Brut mit anschließenden Verlusten     
    Diesmal  schaffte es das langjährige Westerholzer Männchen zusammen mit einem  neuen Weibchen nicht, „sein“ dort bereits besetztes Nest zurück zu  erobern. So zogen die beiden in sein früheres Ausweichquartier in  Teichgut und brüteten dort. Drei von zunächst vier Jungen wurden flügge.  Somit gab es erstmals überhaupt Storchennachwuchs in Teichgut. Eins der  Jungen kehrte nach seinem ersten Ausflug vom Nest nicht mehr zurück.  Wenige Tage später wurde das Weibchen tot unter einem inzwischen  gesicherten Strommast gefunden.

Triangel: Rätselhafter Brutabbruch    
    In  Triangel erfolgte ein Brutabbruch am 7. Mai und damit zehn Tage nach  dem Schlüpfen der Jungen. Eine schlüssige Erklärung hierfür gibt es  nicht. An fehlender Nahrung und am Wetter kann es eigentlich nicht  gelegen haben – es sei denn, die damaligen Frostnächte haben dabei eine  Rolle gespielt. Normalerweise werden Junge in dem Alter jedoch bei  solchen Temperaturen durch die Eltern geschützt. Die sind in Triangel  nun schon seit 2009 zusammen und bruterfahren. Aber auch sie haben ab  und zu Nahrung von der Wolfsburger Deponie geholt.
       
Ummern: Ein Paar mit, eins ohne Bruterfolg
    Auch  im dritten Jahr in Folge ließen sich zwei Storchenpaare im Ort nieder.  Dabei gab es nach anfänglichem Hin und Her einen Wechsel des vorjährigen  Weibchens vom Nachbarnest zu dem Männchen in Ummern-Ost. Auch die neue Partnerschaft funktionierte. Drei Junge wurden flügge. Im Nest Ummern-West  fand sich dann ein Paar mit einem erst dreijährigen, aus Hoitlingen  stammenden Männchen ein. Die beiden brüteten auch eine Zeitlang, hörten  dann aber wieder auf. Offensichtlich waren sie noch zu jung. Zuvor war  auch das Männchen von 2018 aufgetaucht. Nach heftigen Kämpfen musste es  schwer verletzt weichen.

Volkse: Abermals erfreulicher Bruterfolg
    Im  Vorjahr wurden drei Junge flügge, Das war schon bemerkenswert, weil  Störche im Ort in mehr als 50 Jahren zuvor überhaupt nur zweimal  erfolgreich gebrütet hatten. In diesem Jahr schritt dasselbe Paar mit  dem nun drei Jahre alten Männchen erneut zur Brut. Und abermals zog es  drei Junge groß. Dazu trug diesmal sicher auch das große Mäusevorkommen  bei: Dennoch: schaut man das bisherige Storchengeschehen im Ort an, ist  hier in den letzten beiden Jahren eine so nicht für möglich gehaltene  Entwicklung eingetreten.

Vollbüttel: Männchen weiter nesttreu
    Störche  sind nicht lebenslang partnertreu, oft aber über viele Jahre nesttreu.  2011 entschied sich das damals dreijährige, aus Bornheim  (Rheinland-Pfalz) stammende Männchen mit der Ringnummer DER A8118 für  den Neststandort an der Kläranlage in Vollbüttel. Seitdem kommt es jedes  Jahr wieder, so auch 2019. Mit seiner Partnerin – sie ist die dritte in  dieser Zeit und kam erstmals im Vorjahr – zog er diesmal 2 Junge groß.  Insgesamt bringt er es damit bisher auf 15 Nachkommen.

    Vorhop: Nach Revierabgrenzung erfolgreiche Brut   
    Einen  Monat nach dem Männchen kam am 25. März auch das Weibchen. Unmittelbar  darauf wechselten die beiden für mehrere Tage auf das Nest an der  Dorfstraße im benachbarten Schönewörde. Sie wollten verhindern, dass ein  dort im Ort aufgetauchtes junges Paar sich in nur 2 km Entfernung zu  ihrem eigenen Nest ansiedelte. Das gelang. Die Konkurrenten zogen weiter  – und die Vorhoper Störche wieder zurück auf ihr eigenes Nest. Von den  dort Mitte Mai geschlüpften drei Jungen wurden zwei flügge.
     
Wagenhoff: Halbblinder Besuchsstorch erholte sich     
    Nur  einmal kam ein Storch für mehrere Tage zu Besuch. Es handelte sich  dabei um ein vormaliges Männchen aus Ummern. Das hatte beim vergeblichen  Versuch, dort sein Nest zurück zu erobern, erhebliche Verletzungen  davongetragen. Es blutete an der Brust und konnte auf dem linken Auge  nicht mehr sehen, Dennoch gelang es ihm, in mehreren Etappen bis nach  Wagenhoff zu fliegen und im Nest auf dem Trafogebäude zu landen. Dort  nahe der Mülldeponie erholte es sich soweit, dass es nach einigen Tagen  weiter ziehen konnte. Es ist dann bis nach Hessen gelangt und dort  geblieben.

Wahrenholz: Erneut erfolgreiche Frühbrut   
    Bereits  am 19. Februar und damit noch früher als in den Jahren zuvor kamen  beide Störche an einem Tag zurück. Das geschieht bei den älteren Paaren  nur selten, da ja die Partner nicht zusammen überwintern. Junge Paare  finden manchmal schon auf dem Flug zueinander. Mit der Brut begann das  Paar dann als eins der ersten im Kreis Gifhorn am 25. März. Mit diesmal  drei flüggen Jungen wurde nach den sogar vier Jungen im Vorjahr erneut  ein sehr gutes Brutergebnis erzielt.

Walle: Kaum gebaut und schon bezogen  
    Nach  längerem Suchen war nun auch in Walle ein Neststandort gefunden worden,  der für eine Storchenansiedlung günstig erschien. Am 24. April wurde  auf der Streuobstwiese neben dem Kindergarten im Spargelweg ein 15m Mast  mit Nest von der LSW eingesetzt. Schon wenige Tage danach stand  erstmals ein Storch oben drauf. Offensichtlich sagte ihm das  Wohnungsangebot zu. Er blieb und fand auch bald einen Partner. Zu einer  Brut reichte es für die beiden in diesem Jahr noch nicht.

Wasbüttel: Doch noch erfolgreicher Start ins Brutleben    
    Anfangs  gehörte zu dem Paar ein neues, erst dreijähriges Männchen. Das wurde  dann durch ein anderes Männchen, vermutlich das vom Vorjahr, abgelöst  und zog nach Rötgesbüttel. Auch dort musste es kurz vor Brutbeginn  seinem Vorgänger weichen. Es kehrte wieder zurück nach Wasbüttel. Dort  gelang es ihm, seinen zuvor verlorenen Platz an der Seite des Weibchens  zurück zu gewinnen. In seinem ersten Jahr als Brutstorch zog es dann mit  seiner Partnerin zwei Junge groß.
       
Wesendorf: Rätselhaft, warum keine Jungen schlüpften    
    Als  das Storchenpaar weit über die 32 Tage nach Brutbeginn hinaus immer  noch auf den Eiern saß, war klar: In diesem Jahr wird es keinen  Storchennachwuchs geben. Noch nicht ganz ausgebildete Brutreife oder  Unfruchtbarkeit eines Partners scheiden hier als mögliche Gründe dafür  aus. Es handelt sich in Wesendorf um ein erfahrenes Brutpaar, das auch  schon zuvor erfolgreich miteinander gebrütet hat. Denkbar ist eine  Schadstoffbelastung der Eier oder ein kurzfristiges Verlassen des  Nestes, durch das die Eier erkalteten und die Embryos abstarben.

    Westerholz: Wieder landete ein Jungstorch im Güllesilo
    Diesmal  gelang es dem langjährigen Männchen nicht, das bei seiner Rückkehr  bereits besetzte Nest zurück zu erobern. Mit einer neuen Partnerin  brütete es daraufhin in Teichgut. Die Brut vor Ort verlief weitgehend  störungsfrei. Von drei geschlüpften Jungen wurden zwei flügge. Einer der  beiden wurde dann am 7. August bis zum Hals im Güllesilo stehend  entdeckt, geborgen, mit dem Wasserschlauch abgespritzt und dann doch  stark geschwächt nach Leiferde gebracht. Nach einer gründlichen  Reinigung brauchte er etliche Tage, bis er sich wieder erholt hatte und  von dort mit anderen Störchen abzog. 2009 hatte es bereits einen  ähnlichen Vorfall gegeben, der sich nun trotz Überspannung des Silos  wiederholte.

Weyhausen: Kein (hier) flügges Junges und viel Durcheinander   
    In Weyhausen-Süd/Hohe  Horst brütete das Paar vom Vorjahr. Anfangs wurden zwei Junge  gesichtet, dann nur noch eins. Als das knapp sieben Wochen alt war,  wurde es – noch nicht flügge – unter dem Nest auf der Weide stehend  entdeckt. Ein Zurücksetzen ins Nest war aktuell nicht möglich. Es wurde  nach Leiferde gebracht und flog von dort aus. Der Grund dafür, dass der  Jungstorch vorzeitig das Nest verlassen hat bzw. musste, ist nicht  bekannt. Es hat aber auch in früheren Jahren schon ähnliche Ereignisse  hier und in umliegenden Nestern gegeben.
           
    Das Männchen von Weyhausen-West  entschied sich diesmal nach längerem Hin und Her für ein neues Nest  samt Partnerin in der nahegelegenen Deponie. In dem bisherigen Nest war  dann seine vorjährige Partnerin zunächst solo, wurde aber auch noch  weiter von ihrem „Ex“ besucht. Als dann ein neues Männchen auftauchte,  gab es immer wieder Kämpfe. Schließlich kam es aber doch zur Brut.  Wenige Tage nach dem Schlüpfen der Jungen lebten diese dann nicht mehr.  Warum sie gestorben sind, bleibt unklar.
      
Wittingen: Zum dritten Mal Bruterfolg    
    Zuerst  2014 und fortan in jedem Jahr wurde die neue Nisthilfe auf Mast von  einem Storchenpaar angenommen. Allerdings hatten die beiden nicht jedes  Mal Bruterfolg. Diesmal trafen sie bereits am 23. und 27. März und damit  früher als je zuvor ein. Nach dem Schlüpfen wurden anfangs zwei Junge  gesichtet, später dann nur noch eins. Das aber wurde flügge. Es ist dies  die dritte erfolgreiche Brut seit der Erstbesiedlung.

Zasenbeck: Brutabbruch nach heftigem Kampf   
    Wenn  ein bereits besetztes Storchennest wieder und immer wieder angegriffen  wird, kann es gut sein, dass ein diesmal später gekommener Brutstorch  vom Vorjahr versucht, seinen Platz zurück zu erobern. Vermutlich war  dies der Grund für die heftigen Kämpfe, die sich um Ostern herum um das  2018 erstmals besetzte Nest abspielten, Um diese Zeit hatte hier die  Brut bereits begonnen. Die Eier wurden dann zerstört unter dem Nest  gefunden. Ob es auch einen Partnerwechsel gegeben hat, kann nicht gesagt  werden. Alle Beteiligten waren unberingt. Ein zweiter Brutanfang  erfolgte nicht mehr.
Flügge Storchenjunge im Kreis Gifhorn in den letzten zehn Jahren
        
    (- = nicht besetzt, 0 = Paar ohne Bruterfolg)
Ort
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
Summe
Adenbüttel



000
Ahnsen302012012213
Allerbüttel



011
Ausbüttel/Siedlung333221313122
Barwedel


0224
Bergfeld
000200--2
Betzhorn-Hildebrandt00-022331415
Calberlah/Wiesen433003433023
Dannenbüttel201420123116
Didderse212411012216
Ettenbüttel
-230000139
Forsthaus Giebel342233-0--17
Gifhorn-Kästorf001222444120
Gifhorn-Lehmweg



1034
Gifhorn-Winkel


020114
Groß Schwülper



0-0
Hahnenhorn

--30---3
Hankensbüttel221121242219
Hillerse
020-----2
Hoitlingen013222213218
Hülperode
2344340020
Isenbüttel----2003038
Jembke--300-312312
Kaiserwinkel--0202200-6
Klein Schwülper Baum



2248
Klein Schwülper Dralle333240----15
Knesebeck2-2021234117
Lagesbüttel Rotdornallee



303
Lagesbüttel Schunterbrücke




11
Leiferde/Weide links
-422321-14
Leiferde/Weide rechts



101
Leiferde/Weidenh.



0-0
Leiferde/Mast 1--0322233217
Leiferde/Schornstein322113221118
Leiferde/Dorf



0000
Lüben33332-----14
Müden-Dieckhorst0--------33
Müden-Langenklint



0-0
Neudorf-Platendorf 99C--0-2111139
Neudorf-Platendorf Mooreiche



000
Osloß412-30224018
Parsau/Ort-20000-0125
Parsau/Wiesen534-------12
Radenbeck
-31110208
Ribbesbüttel




00
Rötgesbüttel021222221317
Rothemühle

04224416
Rühen0-0-02233212
Schönewörde




00
Tappenbeck




22
Teichgut



0-33
Triangel324100334020
Ummern/Ost202212322319
Ummern/West



3003
Volkse----1000337
Vollbüttel212123211217
Vorhop
022100128
Wagenhoff---0200---2
Wahrenholz223202124321
Walle Spargelweg




00
Wasbüttel-32210-20212
Wesendorf334033344027
Westerholz223331003219
Weyhausen-Süd

213032011
Weyhausen-West-10132302012
Wittingen----2000215
Zasenbeck



020
Summe53446261656363719080652
Die produktivsten Standorte der letzten zehn Jahre sind Wesendorf mit 27, Calberlah-Wiesen mit 23 und Ausbüttel-Siedlung mit 22 flüggen Jungen.

Gesamt-Weißstorchstatistik für den Kreis Gifhorn
Jahr
Paare
flügge Junge
Jahr
Paare
flügge Junge
1934
47116
2011
2744
1960
4031
2012
3562
1967
2635
2013
3661
1971
2163
2014
4465
1990
1932
2015
4263
1998
2258
2016
3963
2000
2249
2017
4271
2005
710
2018
5290
2007
2044
2019
5580
2008
2341



2009
2431



2010
2653



Ausblick und Dank
In den vergangenen Jahren ist der Weißstorchbestand bei uns stetig angestiegen. Vieles spricht dafür, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt, zumal nun auch die Jungen der zuletzt starken Geburtsjahrgänge brutreif werden. Darum bleibt es auch weiterhin unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass unsere Störche genügend geeignete Nahrungsflächen und Biotope für sich und ihren Nachwuchs vorfinden.

Herzlich gedankt sei Doris Kina für die Pflege meiner Homepage, Friedrich Börner und auch Rita Lunde für die Unterstützung bei der Betreuung und den Ringmeldungen, Georg Fiedler, dem Landkreis Gifhorn und seinem Umweltamt, dem NABU-Artenschutzzentrum Leiferde, dem NABU Meinersen und der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch für die gute Zusammenarbeit, Gerd Blanke als Pressestelle, Gerhard Braemer, Vera Jortzick, Thomas Brandes und Karsten van Heukelum für die Ringablesungen, dem heimischen Energieanbieter LSW für die Bereitstellung von Nestmasten, ihm und den Freiwilligen Feuerwehren Gifhorn und Wittingen für Hilfeleistungen im Nestbereich, sowie den Weißstorch-Herbergseltern und allen weiteren Beobachtern vor Ort.

Lachendorf, den 10. September 2019
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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