3. Vergleich der Horstpaare insgesamt seit 1907 im Kreis Celle mit flüggen Jungen
4. Informationen von den einzelnen BrutstandortenAhnsbecker Männchen sucht sich was BesseresDas Männchen vom Vorjahr kam am 13. April, vertrieb einen Konkurrenten und übernachtete. Am nächsten Morgen aber flog es weiter gen Osten in den Kreis Gifhorn. In Westerholz schienen ihm die Voraussetzungen mehr zuzusagen. Nach heftigen Kämpfen vertrieb es das dortige Männchen und zog mit dem Weibchen drei Junge auf. In Ahnsbeck im Vorjahr hatte das nicht geklappt. Dort siedelte sich diesmal ab Mitte Mai ein junges, noch nicht brutreifes Paar an. Es blieb bis Ende Juli und war dabei zwischenzeitlich auch häufig im Lachendorfer Bereich auf Nahrungssuche. Totalverlust in AltencelleDas Männchen in Altencelle traf bereits am 18. Februar ein. Im März stand es dann häufig in unmittelbarer Straßennähe auf einem Acker am westlichen Ortsrand. Dort hatte es ein Mäusevorkommen entdeckt. Das half ihm, die nahrungsknappe Zeit zu überstehen. Nach dem vorjährigen Rekordergebnis mit vier flüggen Jungen war dem Altenceller Paar diesmal kein Bruterfolg beschieden. Zwei von vermutlich vier Jungen starben bereits davor, die anderen dann durch den Dauerregen Ende Mai. Die Eltern konnten das nicht verhindern, obwohl sie sich zuletzt sogar beide gleichzeitig schützend über den Nachwuchs gelegt hatten. Nichtbrüterpaar in Altencelle-BurgBesuchsstörche hatte es in den vergangenen Jahren immer mal wieder auf der Nisthilfe in Burg gegeben. Diesmal aber siedelte sich ein Paar am 18. Mai dort an und blieb bis Ende August. Auch wenn es noch zu keiner Brut kam, ist nun die Hoffnung groß, dass es im nächsten Jahr klappen könnte. Zweijähriger Vater in Celle/Stadt noch überfordertEigentlich konnte das gar nicht gut gehen: Das neue Männchen auf dem Nest an der Fritzenwiese war im Zoo Rheine aufgewachsen und erst zwei Jahre alt. An der Fütterung der Jungen beteiligte es sich nur sporadisch. Trotzdem wurden drei der anfangs vier Jungen flügge - dank eines erfahrenen Weibchens und optimaler Nahrungsbedingungen in diesem Jahr. Erstmals wieder Störche in EschedeNachdem der Storchenboom auch den Kreis Celle erreicht, wurde im vergangen Herbst anstelle der alten, zuletzt 1997 besetzen Nisthilfe bei Lilje in der Südstraße nun ein komplett neues Nest installiert. Tatsächlich erschien am 9. Mai ein junges Paar. Es zeigte Paarungs- und Nestbauaktivitäten, brütete allerdings (noch) nicht. Vielleicht dann im nächsten Jahr? Das Paar blieb bis Ende Juni. (Zu) junges Männchen In FlackenhorstIm Vorjahr gab es erstmals ein Nichtbrüterpaar in Flackenhorst. Diesmal erschien zunächst ein Männchen und begann, das Nest auszubauen. Kurz darauf wurde es von einem anderen Männchen vertrieben. Das dachte aber gar nicht daran, die Nestbauaktivitäten fortzusetzen. Zu ihm gesellte sich dann das nun vierjährige Weibchen des Vorjahres. Am Nest tat sich weiter nichts. Es gab auch keinen Brutversuch. Nach gut zwei Monaten zogen die beiden am 11. Juli wieder ab. Entwarnung für GroßmoorAb Pfingstsamstag wurde in Großmoor gefüttert. Nach dem großen Regen zeigte sich, dass noch zwei Junge im Nest waren. Sie wurden flügge. Über Pfingsten gab es Alarm. Ein Storch war nordöstlich von Dasselsbruch tot aufgefunden worden. Vermutlich war er mit einem Zug kollidiert. Da es sich ja durchaus um einen der Brutstörche in Großmoor oder Nienhagen handeln konnte, wurden diese beiden Nester sofort intensiv beobachtet. Relativ schnell konnte dann Entwarnung gegeben werden: Beide Paare waren noch komplett. Bei dem toten Storch musste es sich um einen Durchzügler handeln. Ungeklärter Jungentod in HohneIn Hohne kann das Brutgeschehen mit Hilfe der am Kirchturm installierten webcam verfolgt werden. So war zu beobachten, dass zunächst drei Junge gefüttert wurden. Zwei Wochen darauf war kein Köpfchen mehr zu sehen. Zugleich war zeitweise kein Altvogel auf dem Nest – ein sicheres Zeichen, dass kein Junges mehr lebte. Eins von ihnen wurde später tot unterhalb des Nestes aufgefunden. Warum die Jungen starben, war nicht zu klären. Futtermangel kann es nicht gewesen sein. Denkbar sind Krankheit oder Unerfahrenheit zumindest eines Elternteils. Fügung oder geplant in Hornbostel?Es war, als hätte es so sein sollen: Das erfahrene Storchenpaar in Hornbostel begann erst fünf Wochen nach der Ankunft mit der Brut. Das war in all den Jahren zuvor noch nie der Fall gewesen. Als dann Ende Mai der große Regen kam, waren die drei Jungen gerade erst 10 Tage alt - und überlebten. Ältere Junge in anderen Nestern hingegen hatten kaum eine Chance. Bei der Jungenaufzucht profitierte das Paar ganz wesentlich auch von den vielen Fischen, die beim Rückgang des Allerhochwassers in den Senken zurückgeblieben waren. Zweijährige Mutter in Jeversen topZum ersten Mal seit der Wiederbesiedlung vor fünf Jahren wurden in Jeversen nun drei Junge flügge. Sicher trug dazu wesentlich die gute Nahrungssituation in Allernähe bei. Dennoch ist das Ergebnis nicht selbstverständlich, denn die Brutstörchin war erst zwei Jahre alt. Geboren und beringt wurde sie 2011 in Verden-Ahnebergen. Dies hier war ihre erste Brut- und das mit Erfolg. Sie versorgte ihren Nachwuchs genau so gut wie ihr älterer Partner. Langlinger Weibchen schon weit herumgekommen2007 wurde sie in Wolfsburg-Vorsfelde geboren. Erstmals mit vier Jahren brütete sie in Sachsen. Im Jahr darauf wurde sie dort von einer Konkurrentin vertrieben. Anschließend hielt sie sich zehn Wochen lang mit neuem Partner auf der Nisthilfe in Dasselsbruch auf. Ob sie dort in diesem Jahr anfangs noch mal kurz vorbeigeschaut hat, ist ungewiss. Nun gebrütet hat sie jedenfalls in Langlingen. Dort schien es zunächst, als ob die ganze Brut dem Regen zum Opfer gefallen war. Ein Junges aber überlebte doch und wurde flügge. Nienhagener Männchen als MaulwurfsspezialistAls am 11. März das Nienhagener Männchen eintraf, war aufgrund des andauernden Winters die Nahrung knapp. Auf der Suche nach Fressbaren flog es auch in die weitere Umgebung. Fündig wurde es in Großmoor in unmittelbarer Nähe des dortigen da noch nicht besetzten Nestes auf der von Maulwurfshaufen übersäten Mädchenwiese. Nachdem es ihm gelungen war, durch das aufgelockerte Erdreich hindurch einen Maulwurf zu erbeuten, kehrte es in der Folgezeit noch häufiger hierher zurück. Anschließend aber blieb es wieder in seinem Revier und zog mit seiner Partnerin zwei Junge groß. Endlich keine tauben Eier in OldauVier Mal in Folge hatten die Störche in Oldau auf tauben Eiern gebrütet. Einer der Partner musste unfruchtbar sein. Als nun im fünften Jahr erstmals wieder im Nest gefüttert wurde, war klar: Es hat ein Partnerwechsel stattgefunden. Nach dem großen Regen lag dann ein Junges tot unter dem Nest. Ein weiteres aber wuchs heran und wurde flügge. Es ist dies der erste Bruterfolg im Ort seit dem Jahr 2000. Neuansiedlung in WathlingenEine gekappte Linde in der Schneiderstrasse hatte im Vorjahr übersommernden Störchen als Schlafstelle gedient. Daraufhin wurde dort eine Nisthilfe angebracht. Tatsächlich erschien nun am 12. Mai ein junges Paar. Das Männchen war drei Jahre alt und in Hitzhusen/SH beringt worden. Die beiden bauten das Nest aus, brüteten aber wie auch die anderen vier „Verlobungspaare“ im Kreis noch nicht. Am 25. Juni zogen sie weiter. Ob sie wohl im nächsten Jahr wiederkommen? Viererbande in WienhausenAls Ende Mai der große Regen kam, waren die vier Jungen in Wienhausen erst wenige Tage alt. Von den erfahrenen Eltern gut betreut überstanden sie diese gefährliche Phase. Anschließend gab es Nahrung im Überfluss. Durch die lange Trockenheit zum Schluss hin wurde die dann wieder knapper. Drei der vier Jungen wurden problemlos flügge. Das Nesthäkchen schaffte es nach dem Ausfliegen nicht, aufs Nest zurückzukehren. Offensichtlich war es doch sehr schwach. Es wurde am Rande der Hauptstraße eingefangen und in Leiferde aufgepäppelt. Von dort aus trat es dann mit anderen den Flug in den Süden an. Nahrung knapp in WinsenVermutlich dasselbe Paar wie im Vorjahr mit der nun dreijährigen beringten Störchin brütete im Nest auf dem hohen Schornstein in der Ortsmitte. Nur ein Junges wurde flügge. Das lag in diesem Jahr wohl wesentlich mit am Dauerregen Ende Mai. Generell aber zeigt die Brutstatistik der acht in den letzten zehn Jahren durchgängig besetzten Nester im Landkreis, dass Winsen mit im Schnitt gerade mal einem flüggen Jungen pro Jahr den geringsten Bruterfolg von allen hat. Schon frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass hier im Vergleich mit den anderen relativ wenige gute Nahrungsflächen in Nestnähe vorhanden sind. Stabilisierung in WolthausenWenn in einem Ort nach mehr als vierzig Jahren wieder Störche erfolgreich brüten, kann das ja auch ein nur einmaliges Geschehen sein. Darum waren alle Storchenfreunde in Wolthausen gespannt, ob die Ansiedlung im Vorjahr mit einem flüggen Jungen in diesem Jahr eine Fortsetzung finden würde. Und in der Tat: Bereits am 9. April erschien ein Paar. Vermutlich handelte es sich um das vorherige. Die beiden bauten die Nisthilfe weiter aus und zogen diesmal zwei Junge groß. Bruterfolg in Ummern, erstmals Störche in HahnenhornNun zum vierten Mal in Folge wurde das neue Nest im unserem Kreis Celle benachbarten Ummern angenommen. Zwei Junge wurden flügge. Auf einer im Frühjahr errichteten Nisthilfe im 5 km entfernten Hahnenhorn ließ sich schon in der ersten Saison für sieben Wochen ein junges, noch nicht brutreifes Storchenpaar nieder. 5 . Alle Storchendaten 2013 für den Kreis Celle
x = nicht bekannt 6. DankHerzlich gedankt sei allen Storcheninteressierten vor Ort, die mit ihren Beobachtungen zu diesem Storchenbericht beigetragen haben, Joerg Heyna für seine Hilfe bei den Ringmeldungen, dem Kreis Celle und seiner Unteren Naturschutzbehörde, dem NABU Artenschutzzentrum in Leiferde und der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch für die gute Zusammenarbeit, den Freiwilligen Feuerwehren Celle und Wathlingen für ihre Hilfeleistungen im Nestbereich und der Celle-Uelzen Netz GmbH für ihr Mitwirken bei Wiederansiedlungen. Lachendorf, den 03.10.2013
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