Weißstorch-Jahresbericht 2019 für den Kreis Gifhorn
Trotz vieler Brutabbrüche: Es war ein gutes Storchenjahr 55 Storchennester wurden besetzt – 80 Junge flogen aus
1. Saisonverlauf
-
Weiterer Anstieg bei den Paaren, junge Erstbrüter, neue Nisthilfen der LSW
-
Besetzung vorjähriger Brutnester, Erst- und Wiederansiedlungen
-
Gute Nahrungs- und Witterungsbedingungen
-
Viele zum Teil unerklärliche Brutabbrüche
-
Erfreuliche Anzahl flügger Jungen
Weiterer Anstieg bei den Paaren, junge Erstbrüter, neue Nisthilfen der LSW
2019 erhöhte sich die Zahl der Storchenpaare im Kreis Gifhorn gegenüber dem Vorjahr um weitere drei auf nun 55. Es ist dies die höchste Anzahl seit über 80 Jahren. Damit liegt unser Landkreis weiter im Trend der alten Bundesländer, die seit gut zehn Jahren einen wieder wachsenden Storchenbestand aufweisen. Hauptursache dafür ist das veränderte Zugverhalten vieler westziehender Störche. Sie fliegen nicht mehr nach Afrika, sondern überwintern bereits in Spanien, Portugal und zunehmend auch in Frankreich. Ihre Rückkehrerquote ist deutlich gestiegen. Außerdem werden nun die geburtenstarken Jahrgänge der letzten Jahre brutreif – und dies mit zuweilen schon zwei und häufig drei Jahren eher als in früheren Zeiten.
Von den Neststörchen mit Ring schritten in diesem Jahr zwei bereits im Alter von zwei und zwölf im Alter von drei Jahren zur Brut. Zugute kommt den Störchen im Kreis Gifhorn außer-dem, dass hier an geeigneten Stellen zahlreiche Nisthilfen bereit gestellt werden – insbesondere auch auf von der LSW gespendeten und eingesetzten Masten.
Besetzung vorjähriger Brutnester, Neu- und Wiederansiedlungen
Von den 52 besetzten Nestern des Vorjahres blieben diesmal Groß Schwülper, Kaiserwinkel, Leiferde-Weide links, Leiferde-Weidenhütte und Müden-Langenklint leer. Nach z.T. auch längerem Leerstand ließen sich aber nun wieder Paare in Müden-Dieckhorst, Neuhaus, Schönewörde und Teichgut nieder. Völlige Neuansiedlungen gab es in Lagesbüttel-Schunterbrücke, Ribbesbüttel, Tappenbeck und Walle-Spargelweg.
Gute Nahrungs- und Witterungsbedingungen
Wichtig für ein erfolgreiches Storchenjahr ist, dass genügend Nahrung zur Verfügung steht und dass es zu keinen größeren Jungenverlusten aufgrund von ungünstiger Witterung kommt. Beides traf in diesem Jahr zu. Zwar gab es lange Trockenperioden. Zwischendurch regnete es aber doch mal kurz und heftig – genug, damit die Storcheneltern ihren Nachwuchs in den ersten drei Wochen mit Regenwürmern versorgen konnten. Außerdem entwickelte sich nach dem milden, trockenen Winter nahezu überall in Nord- und Westdeutschland eine große Population an Feldmäusen. Sie bildeten in dieser Saison die Hauptnahrungsquelle für die Störche und ihre Jungen. Ab Juli kam vielerorts auch noch ein guter Heuschreckenbestand hinzu.
Viele zum Teil unerklärliche Brutabbrüche
Von den 55 Nestpaaren schritten die Störche in Ribbesbüttel, Schönewörde und Walle nicht zur Brut. Das ist normal und hat seinen Grund meist in einer zu späten Ankunft oder darin, dass zumindest ein Partner noch nicht ganz brutreif ist. Darüber hinaus gab es aber in 16 Nestern einen Brutabbruch - und das trotz der guten äußeren Bedingungen.
Lange über die Zeit hinaus und letztlich ohne Erfolg wurde gebrütet in Lagesbüttel-Rotdornallee, Leiferde-Ort, Neuhaus und Wesendorf. Die Ursachen dafür können vielfältig sein: eine noch nicht ganz erreichte Brutreife, die Unfruchtbarkeit eines Partners, eine Schadstoffbelastung der Eier oder auch ein kurzfristiges Verlassen des Nestes, durch das die Eier erkalten.
Anfang Mai starben die Jungen In Calberlah, Hülperode, Osloß und Triangel im Alter von wenigen Tagen bis zu zwei Wochen. In dieser Zeit gab es mehrfach Nachtfröste. Normalerweise werden aber Junge in dem Alter von den Eltern geschützt.
Brutabbrüche aufgrund von Nestkämpfen erfolgten in Radenbeck, Weyhausen-West und Zasenbeck. Zu jung war offensichtlich ein Partner in Neudorf Platendorf-Mooreiche und Ummern-West. In Weyhausen-Süd/Hohe Horst stürzte (?) das da nur noch einzige Junge aus dem Nest. Unklar bleiben auch die Abbrüche in Adenbüttel und Leiferde Weide-rechts.
Auffallend ist, dass ein Schwerpunkt der Brutabbrüche im Einzugsbereich der Deponie Wolfsburg bzw. in ihr selbst liegt. Sie ist ja ein wichtiger Nahrungsfaktor für die Störche und auch ein Grund, warum es gerade hier und in der Umgebung so viele Neuansiedlungen gibt. Vielleicht spielt dabei ein durch die Konkurrenz und die Nähe zueinander entstehender Stressfaktor eine Rolle und auch das, womit die Storcheneltern ihre Jungen leider auch füttern: Ein in der Deponie tot abgeworfenes Junges hatte den Magen voller Gummiringe. Die Entwicklung in den nächsten Jahren wird hoffentlich weitere Erkenntnisse bringen.
Erfreuliche Anzahl flügger Jungen
Letztlich wurden in 36 Nestern 80 Junge flügge. Damit wurde zwar das Vorjahresergebnis von 90 flüggen Jungen nicht erreicht, es ist aber immer noch die zweithöchste Jungenzahl seit 1964 (damals 85). Je ein Junges (9x) war es diesmal in Allerbüttel, Ausbüttel-Siedlung, Dannenbüttel, GF-Kästorf, GF-Winkel, Knesebeck, Lagesbüttel-Schunterbrücke, Leiferde-Schornstein und Wittingen. Je zwei Junge (13x) flogen aus in Ahnsen, Barwedel, Didderse, Hankensbüttel, Hoitlingen, Leiferde-Mast, Parsau-Ort, Rühen, Tappenbeck, Vollbüttel, Vorhop, Wasbüttel und Westerholz. Je drei Junge (11x) waren es in Ettenbüttel, GF-Lehmweg, Isenbüttel, Jembke, Müden-Dieckhorst, Neudorf-Platendorf 99C, Rötgesbüttel, Teichgut, Ummern-Ost, Volkse und Wahrenholz, je vier Junge (3x) in Betzhorn, Klein Schwülper und Rothemühle.
2. Storchengeschehen vor Ort
Adenbüttel: Erneuter Brutabbruch
Mit zumindest einem neuen Partner wurde nun zum zweiten Mal in Folge gebrütet – aber wieder ohne Erfolg. Warum es nach drei Wochen zum Brutabbruch kam, ist unklar. Unter dem Nest wurden Reste von Eierschalen gefunden.
Ahnsen: Sehr früher Brutbeginn
Erstmals schon in der letzten Märzwoche war Brutbeginn des Paares. Das beringte Männchen kehrte bereits zum fünften Mal zurück. Die beiden zogen zwei Junge groß, die auch flügge wurden.
Allerbüttel: Diesmal überlebte das Junge
Im Vorjahr wurde die neue Nisthilfe erstmals angenommen. Ein Junges schlüpfte, starb aber bald. Auch diesmal siedelte sich ein Paar an. Ein Junges wuchs heran – und wurde flügge. Es ist dies der erste Bruterfolg im Ort seit über fünfzig Jahren.
Ausbüttel: Nach heftigen Kämpfen neues Männchen
Das langjährige Männchen im benachbarten Isenbüttel war im Winter nach Ausbüttel umgezogen. Bei Kämpfen mit dem dort zurückkehrenden Männchen musste dieses erheblich verletzt weichen. In der nun neuen Zusammensetzung brütete das Paar drei Eier aus, aber nur ein Junges wurde flügge.
Barwedel: Neue Partnerin - die Nachbarin
Die im Vorjahr verwitwete Störchin aus Hoitlingen entschied sich nach längerem Hin und Her nun für Nest und Partner in Barwedel. Zur Nahrungssuche flog sie aber auch weiterhin in die Wolfsburger Deponie. Mit dem nun vierjährigen Männchen zog sie zwei Junge groß.
Bergfeld
Betzhorn: Erste Viererbrut seit 2006
Das Paar der letzten Jahre war diesmal das erfolgreichste in der SG Wesendorf. Vier Junge schlüpften, alle vier wurden auch flügge. Das war zuletzt 2006 und zuvor 1992 der Fall. Bis Mitte der 80er Jahre gab es im Ort sogar zwei besetzte Nester.
Calberlah-Wiesen: Ungeklärter Tod der Jungen
Ab dem 26. April wurden Junge gefüttert. Am 1. Mai wurde beobachtet, wie ein Elternstorch in einer langen Prozedur mindestens eins der Jungen verschlang. Anschließend fand aber durch den zurückgekehrten Partner eine Fütterung statt. Eine Woche danach lebte keins der Jun-gen mehr. An den Eltern kann es nicht gelegen haben. Es waren wieder das nun neunzehnjährige Männchen und das elfjährige Weibchen der letzten Jahre.
Dannenbüttel: Schon früh starben Junge
Wenn Störche im Schnitt 3-5 Eier legen, dann müssen in Dannenbüttel bald nach dem Schlüpfen am 29. April Junge gestorben sein. Zunächst wurden zwei Köpfchen gesichtet, bald aber nur noch eins. Das eine Junge wurde flügge. Bei den Eltern handelte es sich wieder um das Paar der Vorjahre mit dem nun dreizehnjährigen Männchen.
Didderse: Auch im zehnten Jahr Eltern ohne Ring
2010 wurde in dem auf dem Hof Sunke neu errichteten Nest erstmals gebrütet. Seitdem ist es in jedem Jahr besetzt. Ob und wenn ja, wie oft es jeweils dasselbe Storchenpaar war, kann nicht gesagt werden, da nie einer der Störche beringt war. Diesmal wurden zwei von zunächst drei Jungen flügge.
Ettenbüttel: Trotz Spätbrut erfolgreich
Das gegenüber dem Vorjahr neue Weibchen traf erst am 1. Mai ein. Eine Woche danach erfolgte der Brutbeginn – als letzter im Kreis Gifhorn. Es ist erstaunlich, dass dann trotzdem mit drei flüggen Jungen ein so gutes Brutergebnis erzielt wurde. Auch hier werden die Störche von den vielen Mäusen in diesem Jahr profitiert haben.
Giebel: Keine Bruten - wegen Nahrungsmangel?
Zum vierten Mal in Folge blieb das Nest auf dem ehemaligen Forsthaus Giebel leer. Hauptgrund dafür wird der Rückgang an Nahrungsflächen sein. Ehemaliges Grünland wird naturbelassen und wächst zu.
Gifhorn-Kästorf: „Franziska“ kam nicht wieder
In den vergangenen drei Jahren hatten „Georg“ und „Franziska“ jeweils vier Junge aufgezogen. Diesmal kehrte die Störchin nicht mehr zurück. Fünf Wochen musste „Georg“ warten, bis endlich ein neues Weibchen blieb. Zwei der drei geschlüpften Jungen starben bald, das dritte wurde flügge.
Gifhorn--Lehmweg: Spanisches Ringrätsel gelöst
Zum dritten Mal in Folge brütete das Männchen mit der spanischen Ringnummer ESI-Madrid ICONA 9067966. Nun erhielten wir die Nachricht, dass dieser Storch einjährig am 8.7.2015 in der Region Toledo beringt wurde. Somit spricht alles dafür, dass er aus Deutschland stammt, in Spanien überwinterte, dort in einer Pflegestation war, beringt wurde, später wieder freigelassen wurde und in sein Heimatland zurückkehrte. Zusammen mit seiner unberingten Partnerin zog er diesmal sogar drei Junge groß.
Gifhorn-Winkel: Im fünften Jahr das vierte Männchen
Das Nest an der Großen Weide war auch im fünften Jahr in Folge besetzt – und dabei diesmal bereits zum vierten Mal mit einem neuen Männchen. Das jetzige stammt aus dem Nest von Fridolin und damals Friederike in Leiferde und ist wie seine Vorgänger drei Jahre alt. Ob und wie oft auch die jeweiligen Weibchen gewechselt haben, kann nicht gesagt werden. Sie waren immer unberingt. Wie im Vorjahr schlüpften zwei Junge. Eins starb bald, das andere wurde flügge.
Glüsingen: Bauprojekt Eichenstamm
Mitte April versuchte ein Storch, auf einer gekappten Eiche auf dem Parkplatz vom Gasthaus Kluge an der B 244 in fünf Meter Höhe ein Nest zu bauen. Anfangs fielen die Zweige immer wieder herab. Als sich dann aber die ersten verhakten, konnte das Werk Gestalt annehmen. Als darin schon Platz für zwei war, verschwand der Storch dann wieder. Am 3. Mai erschien ein wohl noch sehr junges Paar, zog aber, möglicherweise vom Erbauer vertrieben, nach gut zwei Wochen weiter. Fortan blieb das Nest leer. Ob es im nächsten Jahr eine Fortsetzung gibt?
Groß Schwülper: Diesmal nur Besuchsstörche
Im Vorjahr hatte ein junges Paar das neue Nest angenommen und war für mehrere Wochen geblieben. Diesmal kamen Störche nur kurzfristig mal zu Besuch.
Hahnenhorn: Das Nest blieb leer
Im Vorjahr war wenigstens noch ein Einzelstorch da. Diesmal blieb das Nest unbesetzt, obwohl in der Nähe und darüber hinaus doch noch relativ viel – auch feuchtes – Grünland vorhanden ist. Stattdessen suchte ab und zu ein Storch aus Hohne oder Ummern im Gebiet nach Nahrung.
Hankensbüttel: Erheblicher geschwisterlicher Größenunterschied
Erst schien es, als sei nur ein Junges im Nest. Später wurde dann noch ein zweites entdeckt. Es war wesentlich kleiner. Dennoch wurden beide flügge. Störche legen alle zwei Tage ein Ei, nach dem zweiten wird fest gebrütet. Junge aus danach gelegten Eiern sind natürlich zunächst kleiner als ihre früher geschlüpften Geschwister. Bleiben dann nur das zuerst und das zuletzt geschlüpfte Junge übrig, kann der Größenunterschied zwischen beiden erheblich sein.
Hoitlingen: Verwitwetes Weibchen orientierte sich neu
Nicht so richtig klar kam das langjährige Weibchen mit dem dreijährigen Männchen. Das hatte im Vorjahr ihren Partner bei Kämpfen tödlich verletzt und nun seinen Platz eingenommen. Sie zog dann nach Barwedel. Er fand aber doch noch eine neue Partnerin, mit der er zwei Junge großzog.
Hülperode: Erneuter Brutabbruch
Zum ersten Mal gefüttert wurde am 1. Mai. Dabei musste der Elternstorch lange würgen, bis endlich Nahrung draußen war. Eine Woche danach wurden mindestens zwei Junge gesichtet. Mitte Mai dann lebten sie nicht mehr. Warum es zum Brutabbruch kam, ist im Gegensatz zum Brutabbruch im Vorjahr nach Ausfall des Männchens diesmal unklar.
Isenbüttel: Erstbrüter gleich erfolgreich
Das Männchen der letzten Jahre wechselte nach Ausbüttel. Danach blieb das Nest längere Zeit leer, bis am 24. April ein neues Paar mit einem erst dreijährigen, aus Weyhausen stammenden Männchen kam und blieb. Zuvor hatte es sich mehrere Tage in Ribbesbüttel aufgehalten. Die beiden zogen gleich bei ihrem ersten Versuch drei Junge groß.
Jembke: Ein Jungstorch fand nicht zurück
Bei seinem ersten Flugversuch schaffte es einer der drei Jungstörche nicht, anschließend wieder auf das Nest zurück zu kehren. Er landete unten auf der Straße und ging dann zu Fuß weiter. Dabei überquerte er auch die vielbefahrene B 248. Er wurde dann eingefangen und nach Leiferde gebracht, nachdem er zuvor u.a, eine Menge unverdauter Gummiringe ausgewürgt hatte. Das hat ihm vermutlich das Leben gerettet.
Kaiserwinkel: Im Westen nichts Neues
Nach dem Brutabbruch im vorigen Jahr war das Nest wie schon 2017 diesmal überhaupt nicht besetzt. Während im Ostdrömling der Bestand wächst, bleiben im angrenzenden Westen – so auch in Giebel und in den Parsauer Wiesen – die Storchennester leer. Außer abnehmenden Nahrungsflächen könnten weitere Gründe die Koloniebildung im Osten und der Seeadler sein.
Klein Schwülper: Jungstorch mit Gewichtsproblem
In den vorherigen beiden Jahren zogen die Storcheneltern in dem auf einer gekappten Kastanie neu errichteten Nest jeweils zwei Junge groß. Diesmal waren es sogar vier. Eins von ihnen wurde wenige Tage nach dem Ausfliegen stark untergewichtig in Hildesheim gefunden. In Leiferde kam es dann wieder zu Kräften.
Knesebeck: Weniger Arbeit für die Eltern
Da beide Altstörche wie in den Vorjahren keinen Ring trugen, wissen wir nicht, ob es stets dasselbe Paar war. Nach drei und sogar vier Jungen zuvor wurde diesmal nur ein Junges groß. Nach dem Schlüpfen am 30. April waren anfangs beim Füttern noch zwei Köpfchen gesichtet worden, aber bald nur noch eins. Das eine Junge wurde dann auch flügge.
Lagesbüttel: Nun sogar zwei Storchenpaare
Seit Menschengedenken war Lagesbüttel noch nie Storchenstandort gewesen. Dann siedelte sich im Vorjahr ein Paar auf der neuen Nisthilfe in der Rotdornallee an und zog drei Junge groß. Auch in diesem Jahr wurde dort gebrütet – allerdings weit über die vorgesehene Zeit hinaus. Dann erfolgte der Abbruch. Entweder waren die Eier unbefruchtet oder die Embryos aus nicht bekannten Gründen abgestorben.
Nun gibt es in diesem Jahr sogar noch ein zweites Storchenpaar. Es hatte sich für die eben-falls neue Nisthilfe an der Schunterbrücke entschieden und zog dort ein Junges groß. Dies ist umso bemerkenswerter, weil beide Eltern – durch ihre Ringe nachgewiesen – erst zwei Jahre alt waren. Eine Brut, bei der beide Eltern erst zwei Jahre alt sind, ist nur in ganz seltenen Fällen erfolgreich
Leiferde: Storchenkolonie mit diesmal vier besetzten Nestern
Zwar nicht sechs Storchenpaare wie im Vorjahr, aber immerhin vier schritten zur Brut, drei davon auf dem Gelände des NABU Artenschutzzentrums.
Zu „Fridolin“ im Nest auf dem Schornstein gesellte sich wieder die nun vierjährige, aus Dänemark stammende Störchin „Mai“. Zuvor hatte er schon andere Interessentinnen abgewiesen. Die beiden brüteten drei Junge aus, von denen aber zwei früh starben und nur eins flügge wurde.
Im Nest auf Mast wurde bereits ab dem 28. März gebrütet, vermutlich von dem Paar der Vorjahre. Zwei Junge wuchsen heran und wurden flügge.
Von den beiden Nestern auf den gekappten Weiden im Außengehege wurde diesmal nur das rechte bezogen. Möglicherweise kam es noch zum Schlüpfen von Jungen. Dann erfolgte der Brutabbruch. Danach errichtete das Paar in mühevoller Arbeit ein zweites Nest oben auf dem Kreuz der Kirche im Ort. Man darf gespannt sein, ob es die Herbststürme übersteht und im nächsten Jahr bezogen und weiter ausgebaut wird.
Nicht besetzt war das Nest auf der Weidenhütte. Dessen vorjähriges Paar entschied sich diesmal für den Neststandort auf der gekappten Eiche im Ort. Allerdings brütete es erneut auf tauben Eiern. Sollte sich das auch im nächsten Jahr wiederholen, muss man wohl davon ausgehen, dass ein Partner unfruchtbar ist.
Müden-Dieckhorst: Erstmals wieder Brut in den Okerwiesen
Nur einmal hatte ein Paar im Nest auf Mast nahe der Oker erfolgreich gebrütet. 2009 flog ein Junges aus. Fortan kamen hier Störche lediglich zu Besuch. Darum war die Freude groß, als nun am 25. April ein Paar eintraf und blieb. Am zweiten Mai war Brutbeginn. Trotz dieses relativ späten Anfangs gelang es den Eltern, drei Junge groß zu ziehen.
Müden-Langenklint: Das Nest blieb leer
Im Vorjahr hatten sich Störche doch etliche Wochen auf dem neuen Nest aufgehalten. Diesmal kamen nur mal kurzfristig welche zu Besuch.
Neudorf-Platendorf: Ein Paar war erfolgreich
Im Vorjahr hatten sich hier erstmals überhaupt in der Geschichte des Ortes zwei Storchenpaare angesiedelt. Das wiederholte sich in diesem Jahr. Im Nest Dorfstraße 99C schlüpften vier Junge. Drei wurden flügge. Das bedeutet Jungenrekord für dieses erstmals 2012 besetzte Nest.
Im Nest Mooreiche kam das vorjährige Weibchen zunächst nicht wieder. Das Verhältnis des Männchens zu der neuen noch sehr jungen Störchin gestaltete sich kompliziert. Nur ein Ei wurde gelegt und bebrütet, aber bald erfolgte der Abbruch. Die Störchin zog weiter. Am 1. August und damit natürlich viel zu spät tauchte dann auch ihre Vorgängerin wieder auf.
Neuhaus: Erste Brut noch ohne Erfolg
Erstmals überhaupt brütete ein Paar mit einem dreijährigen, aus Brackstedt stammenden Männchen in Neuhaus. Auf der Wiese südlich der B188 bezog es das Nest auf Mast und baute es weiter aus. Am 19. April war Brutbeginn. Als die Störche gegen Ende Mai und dann im Juni immer noch auf den Eiern saßen, war klar, dass keine Jungen geschlüpft waren. Gerade bei jungen Erstbrütern kommt es ab und zu vor, dass die Eier nicht befruchtet sind. In diesem Fall könnte auch ein beobachtetes gleichzeitiges Verlassen des Nestes von beiden Eltern zum Absterben der Embryos geführt haben.
Osloß: Brutabbruch und wilde Jugendkämpfe
Junge schlüpften zwar, starben aber, wie auch in weiteren Nestern im Einzugsbereich der Deponie, bald danach. Warum, bleibt vorerst unklar. Außerdem gab es über Wochen in der Luft und auf den Dächern heftige Auseinandersetzungen zwischen jungen Störchen. Sie jagten und verjagten einander. An ihren Ringen zeigte sich, dass sie vor allem zwei- und dreijährig und somit in einem Alter waren, in dem die Brutreife beginnt. Für die nächste Saison ist der Bau einer zusätzlichen Nisthilfe im Ort geplant.
Parsau/Ort: Nach Abbruch neue Brut erfolgreich
Am 22. April war Brutbeginn. Am zweiten Tag danach war nach Kämpfen und Zerstörung von mindestens einem Ei schon wieder Schluss. Ab dem 1. Mai wurde erneut gebrütet. Weil kein Storch beringt war, bleibt unklar, ob das erste Weibchen nach einer Pause wieder gelegt hatte oder ob eine andere Störchin – vielleicht ja sogar die diesmal später gekommene vom Vorjahr – sie vertrieben hatte. Von drei geschlüpften Jungen wurden zwei flügge. Es ist dies die dritte erfolgreiche Brut seit der Erstbesetzung dieses Nestes im Jahr 2008.
Radenbeck: Ein unruhiges Jahr ohne Bruterfolg
Das neue Weibchen vom Vorjahr kam wieder. Fortan gab es häufig Kämpfe um das Nest. Dennoch wurde gebrütet. Zehn Tage später als berechnet schlüpften Junge. Sie wurden aber keine vier Wochen alt. Als Mitte Juni beringt werden sollte, war das Nest leer. Woran die Jungen gestorben sind, bleibt unklar.
Ribbesbüttel: Das zweite Paar blieb
Zunächst erschien ein junges Paar mit einem erst dreijährigen Männchen. Nach einigen Tagen wechselte es aber nach Isenbüttel und brütete dort. Am 17. Mai kam dann ein zweites Paar. Einer der Partner gehörte bereits zu dem Besuchspaar vom Vorjahr. Die beiden blieben. Für eine Brut war es aber zu spät.
Rötgesbüttel: Dann kam und siegte der Alte
Über Wochen machte sich ein junges erst drei Jähriges Männchen Hoffnungen, hier brüten zu können. Auch mit der vorjährigen Störchin klappte es. Nur wenige Tage vor Brutbeginn musste es dann aber – vermutlich seinem Vorgänger – weichen, zog nach Wasbüttel und brütete dort. In Rötgesbüttel hingegen wurden drei Junge flügge. Es ist dies das beste Ergebnis seit der Wiederbesiedlung im Jahr 2010.
Rothemühle: Störchin steigert ihren Jungenrekord
Für die nun 15 Jahre alte Störchin war es ihr zwölftes Brutjahr, zunächst von 2008-2014 in Klein Schwülper und seit 2015 etwa 700 m davon entfernt nun hier Im Winkel in Rothemühle. Diesmal wuchsen vier Junge heran und wurden flügge. Damit erhöht sich ihr persönlicher Jungenrekord auf nun 33. Seit wann daran das aktuelle Männchen beteiligt ist, kann nicht gesagt werden, da es unberingt ist. Von den Ankunftsdaten her zu schließen könnte das auch schon viele Jahre der Fall sein.
Rühen: Störche kommen hier weiterhin
Während die anderen Drömlingnahen Nester in Parsau-Wiesen, Kaiserwinkel und Giebel z.T. schon seit Jahren unbesetzt sind, wurde in Rühen seit 2014 in jedem Jahr und auch diesmal wieder gebrütet. Die Eltern waren erneut unberingt. Aufgrund der frühen Ankunftszeiten beider Störche seit 2015 kann es sich bei ihnen nur um Westzieher handeln. Möglicherweise ist es sogar immer dasselbe Paar. Brutbeginn war nun Ende März. Von anfangs drei Jungen wurden zwei flügge.
Schönewörde: Ereignisreiche Storchenwoche Ende März
Nur selten tauchten in den vergangen Jahren hier Störche auf. In der letzten Märzwoche aber gab es mit einem Male nun gleich zwei Paare im Ort. Am früheren Standort bei Hansen machte ein ganz junges Paar kleine Nestbauversuche. Die Mast-Nisthilfe an der Dorfstraße wurde von einem weiteren Paar besetzt. Das war aus dem 2 km entfernten Vorhop gekommen, um gegen die nachbarschaftliche Konkurrenz Stellung zu beziehen. Als das junge Paar dann weiterzog, kehrten beide zurück. Ende dieser Woche war Schönewörde wieder storchenleer. Am 13. Mai und damit zu spät für eine Brut erschien dann ein neues Paar. Das blieb immerhin mehrere Wochen.
Tappenbeck: Nach 61 Jahren wieder eine erfolgreiche Brut
Das neue Nest weckte diesmal lebhaftes Interesse insbesondere bei jüngeren Bewerbern. Anfangs verhinderten die Störche aus dem benachbarten Warmenau noch eine Ansiedlung. Als sie dann mit ihrer Brut beschäftigt waren, gelang es einem Paar, sich niederzulassen und zu brüten. Das Männchen war drei Jahre alt und stammt aus Rühen. Drei Junge schlüpften, zwei wurden flügge – und damit genau so viele wie bei der einzigen Brut zuvor im Jahr 1958.
Teichgut: Erstmalige Brut mit anschließenden Verlusten
Diesmal schaffte es das langjährige Westerholzer Männchen zusammen mit einem neuen Weibchen nicht, „sein“ dort bereits besetztes Nest zurück zu erobern. So zogen die beiden in sein früheres Ausweichquartier in Teichgut und brüteten dort. Drei von zunächst vier Jungen wurden flügge. Somit gab es erstmals überhaupt Storchennachwuchs in Teichgut. Eins der Jungen kehrte nach seinem ersten Ausflug vom Nest nicht mehr zurück. Wenige Tage später wurde das Weibchen tot unter einem inzwischen gesicherten Strommast gefunden.
Triangel: Rätselhafter Brutabbruch
In Triangel erfolgte ein Brutabbruch am 7. Mai und damit zehn Tage nach dem Schlüpfen der Jungen. Eine schlüssige Erklärung hierfür gibt es nicht. An fehlender Nahrung und am Wetter kann es eigentlich nicht gelegen haben – es sei denn, die damaligen Frostnächte haben dabei eine Rolle gespielt. Normalerweise werden Junge in dem Alter jedoch bei solchen Temperaturen durch die Eltern geschützt. Die sind in Triangel nun schon seit 2009 zusammen und bruterfahren. Aber auch sie haben ab und zu Nahrung von der Wolfsburger Deponie geholt.
Ummern: Ein Paar mit, eins ohne Bruterfolg
Auch im dritten Jahr in Folge ließen sich zwei Storchenpaare im Ort nieder. Dabei gab es nach anfänglichem Hin und Her einen Wechsel des vorjährigen Weibchens vom Nachbarnest zu dem Männchen in Ummern-Ost. Auch die neue Partnerschaft funktionierte. Drei Junge wurden flügge. Im Nest Ummern-West fand sich dann ein Paar mit einem erst dreijährigen, aus Hoitlingen stammenden Männchen ein. Die beiden brüteten auch eine Zeitlang, hörten dann aber wieder auf. Offensichtlich waren sie noch zu jung. Zuvor war auch das Männchen von 2018 aufgetaucht. Nach heftigen Kämpfen musste es schwer verletzt weichen.
Volkse: Abermals erfreulicher Bruterfolg
Im Vorjahr wurden drei Junge flügge, Das war schon bemerkenswert, weil Störche im Ort in mehr als 50 Jahren zuvor überhaupt nur zweimal erfolgreich gebrütet hatten. In diesem Jahr schritt dasselbe Paar mit dem nun drei Jahre alten Männchen erneut zur Brut. Und abermals zog es drei Junge groß. Dazu trug diesmal sicher auch das große Mäusevorkommen bei: Dennoch: schaut man das bisherige Storchengeschehen im Ort an, ist hier in den letzten beiden Jahren eine so nicht für möglich gehaltene Entwicklung eingetreten.
Vollbüttel: Männchen weiter nesttreu
Störche sind nicht lebenslang partnertreu, oft aber über viele Jahre nesttreu. 2011 entschied sich das damals dreijährige, aus Bornheim (Rheinland-Pfalz) stammende Männchen mit der Ringnummer DER A8118 für den Neststandort an der Kläranlage in Vollbüttel. Seitdem kommt es jedes Jahr wieder, so auch 2019. Mit seiner Partnerin – sie ist die dritte in dieser Zeit und kam erstmals im Vorjahr – zog er diesmal 2 Junge groß. Insgesamt bringt er es damit bisher auf 15 Nachkommen.
Vorhop: Nach Revierabgrenzung erfolgreiche Brut
Einen Monat nach dem Männchen kam am 25. März auch das Weibchen. Unmittelbar darauf wechselten die beiden für mehrere Tage auf das Nest an der Dorfstraße im benachbarten Schönewörde. Sie wollten verhindern, dass ein dort im Ort aufgetauchtes junges Paar sich in nur 2 km Entfernung zu ihrem eigenen Nest ansiedelte. Das gelang. Die Konkurrenten zogen weiter – und die Vorhoper Störche wieder zurück auf ihr eigenes Nest. Von den dort Mitte Mai geschlüpften drei Jungen wurden zwei flügge.
Wagenhoff: Halbblinder Besuchsstorch erholte sich
Nur einmal kam ein Storch für mehrere Tage zu Besuch. Es handelte sich dabei um ein vormaliges Männchen aus Ummern. Das hatte beim vergeblichen Versuch, dort sein Nest zurück zu erobern, erhebliche Verletzungen davongetragen. Es blutete an der Brust und konnte auf dem linken Auge nicht mehr sehen, Dennoch gelang es ihm, in mehreren Etappen bis nach Wagenhoff zu fliegen und im Nest auf dem Trafogebäude zu landen. Dort nahe der Mülldeponie erholte es sich soweit, dass es nach einigen Tagen weiter ziehen konnte. Es ist dann bis nach Hessen gelangt und dort geblieben.
Wahrenholz: Erneut erfolgreiche Frühbrut
Bereits am 19. Februar und damit noch früher als in den Jahren zuvor kamen beide Störche an einem Tag zurück. Das geschieht bei den älteren Paaren nur selten, da ja die Partner nicht zusammen überwintern. Junge Paare finden manchmal schon auf dem Flug zueinander. Mit der Brut begann das Paar dann als eins der ersten im Kreis Gifhorn am 25. März. Mit diesmal drei flüggen Jungen wurde nach den sogar vier Jungen im Vorjahr erneut ein sehr gutes Brutergebnis erzielt.
Walle: Kaum gebaut und schon bezogen
Nach längerem Suchen war nun auch in Walle ein Neststandort gefunden worden, der für eine Storchenansiedlung günstig erschien. Am 24. April wurde auf der Streuobstwiese neben dem Kindergarten im Spargelweg ein 15m Mast mit Nest von der LSW eingesetzt. Schon wenige Tage danach stand erstmals ein Storch oben drauf. Offensichtlich sagte ihm das Wohnungsangebot zu. Er blieb und fand auch bald einen Partner. Zu einer Brut reichte es für die beiden in diesem Jahr noch nicht.
Wasbüttel: Doch noch erfolgreicher Start ins Brutleben
Anfangs gehörte zu dem Paar ein neues, erst dreijähriges Männchen. Das wurde dann durch ein anderes Männchen, vermutlich das vom Vorjahr, abgelöst und zog nach Rötgesbüttel. Auch dort musste es kurz vor Brutbeginn seinem Vorgänger weichen. Es kehrte wieder zurück nach Wasbüttel. Dort gelang es ihm, seinen zuvor verlorenen Platz an der Seite des Weibchens zurück zu gewinnen. In seinem ersten Jahr als Brutstorch zog es dann mit seiner Partnerin zwei Junge groß.
Wesendorf: Rätselhaft, warum keine Jungen schlüpften
Als das Storchenpaar weit über die 32 Tage nach Brutbeginn hinaus immer noch auf den Eiern saß, war klar: In diesem Jahr wird es keinen Storchennachwuchs geben. Noch nicht ganz ausgebildete Brutreife oder Unfruchtbarkeit eines Partners scheiden hier als mögliche Gründe dafür aus. Es handelt sich in Wesendorf um ein erfahrenes Brutpaar, das auch schon zuvor erfolgreich miteinander gebrütet hat. Denkbar ist eine Schadstoffbelastung der Eier oder ein kurzfristiges Verlassen des Nestes, durch das die Eier erkalteten und die Embryos abstarben.
Westerholz: Wieder landete ein Jungstorch im Güllesilo
Diesmal gelang es dem langjährigen Männchen nicht, das bei seiner Rückkehr bereits besetzte Nest zurück zu erobern. Mit einer neuen Partnerin brütete es daraufhin in Teichgut. Die Brut vor Ort verlief weitgehend störungsfrei. Von drei geschlüpften Jungen wurden zwei flügge. Einer der beiden wurde dann am 7. August bis zum Hals im Güllesilo stehend entdeckt, geborgen, mit dem Wasserschlauch abgespritzt und dann doch stark geschwächt nach Leiferde gebracht. Nach einer gründlichen Reinigung brauchte er etliche Tage, bis er sich wieder erholt hatte und von dort mit anderen Störchen abzog. 2009 hatte es bereits einen ähnlichen Vorfall gegeben, der sich nun trotz Überspannung des Silos wiederholte.
Weyhausen: Kein (hier) flügges Junges und viel Durcheinander
In Weyhausen-Süd/Hohe Horst brütete das Paar vom Vorjahr. Anfangs wurden zwei Junge gesichtet, dann nur noch eins. Als das knapp sieben Wochen alt war, wurde es – noch nicht flügge – unter dem Nest auf der Weide stehend entdeckt. Ein Zurücksetzen ins Nest war aktuell nicht möglich. Es wurde nach Leiferde gebracht und flog von dort aus. Der Grund dafür, dass der Jungstorch vorzeitig das Nest verlassen hat bzw. musste, ist nicht bekannt. Es hat aber auch in früheren Jahren schon ähnliche Ereignisse hier und in umliegenden Nestern gegeben.
Das Männchen von Weyhausen-West entschied sich diesmal nach längerem Hin und Her für ein neues Nest samt Partnerin in der nahegelegenen Deponie. In dem bisherigen Nest war dann seine vorjährige Partnerin zunächst solo, wurde aber auch noch weiter von ihrem „Ex“ besucht. Als dann ein neues Männchen auftauchte, gab es immer wieder Kämpfe. Schließlich kam es aber doch zur Brut. Wenige Tage nach dem Schlüpfen der Jungen lebten diese dann nicht mehr. Warum sie gestorben sind, bleibt unklar.
Wittingen: Zum dritten Mal Bruterfolg
Zuerst 2014 und fortan in jedem Jahr wurde die neue Nisthilfe auf Mast von einem Storchenpaar angenommen. Allerdings hatten die beiden nicht jedes Mal Bruterfolg. Diesmal trafen sie bereits am 23. und 27. März und damit früher als je zuvor ein. Nach dem Schlüpfen wurden anfangs zwei Junge gesichtet, später dann nur noch eins. Das aber wurde flügge. Es ist dies die dritte erfolgreiche Brut seit der Erstbesiedlung.
Zasenbeck: Brutabbruch nach heftigem Kampf
Wenn ein bereits besetztes Storchennest wieder und immer wieder angegriffen wird, kann es gut sein, dass ein diesmal später gekommener Brutstorch vom Vorjahr versucht, seinen Platz zurück zu erobern. Vermutlich war dies der Grund für die heftigen Kämpfe, die sich um Ostern herum um das 2018 erstmals besetzte Nest abspielten, Um diese Zeit hatte hier die Brut bereits begonnen. Die Eier wurden dann zerstört unter dem Nest gefunden. Ob es auch einen Partnerwechsel gegeben hat, kann nicht gesagt werden. Alle Beteiligten waren unberingt. Ein zweiter Brutanfang erfolgte nicht mehr.
3. Flügge Storchenjunge im Kreis Gifhorn in den letzten zehn Jahren
(- = nicht besetzt, 0 = Paar ohne Bruterfolg)
Ort
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
2014
|
2015
|
2016
|
2017
|
2018
|
2019
|
Ʃ
|
Adenbüttel
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
0
|
0
|
Ahnsen
|
3
|
0
|
2
|
0
|
1
|
2
|
0
|
1
|
2
|
2
|
13
|
Allerbüttel
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
1
|
1
|
Ausbüttel/Siedlung
|
3
|
3
|
3
|
2
|
2
|
1
|
3
|
1
|
3
|
1
|
22
|
Barwedel
|
|
|
|
|
|
|
0
|
-
|
2
|
2
|
4
|
Bergfeld
|
-
|
-
|
0
|
0
|
0
|
2
|
0
|
0
|
-
|
-
|
2
|
Betzhorn-Hildebrandt
|
0
|
0
|
-
|
0
|
2
|
2
|
3
|
3
|
1
|
4
|
15
|
Calberlah/Wiesen
|
4
|
3
|
3
|
0
|
0
|
3
|
4
|
3
|
3
|
0
|
23
|
Dannenbüttel
|
2
|
0
|
1
|
4
|
2
|
0
|
1
|
2
|
3
|
1
|
16
|
Didderse
|
2
|
1
|
2
|
4
|
1
|
1
|
0
|
1
|
2
|
2
|
16
|
Ettenbüttel
|
|
-
|
2
|
3
|
0
|
0
|
0
|
0
|
1
|
3
|
9
|
Forsthaus Giebel
|
3
|
4
|
2
|
2
|
3
|
3
|
-
|
0
|
-
|
-
|
17
|
Gifhorn-Kästorf
|
0
|
0
|
1
|
2
|
2
|
2
|
4
|
4
|
4
|
1
|
20
|
Gifhorn-Lehmweg
|
|
|
|
|
|
|
|
1
|
0
|
3
|
4
|
Gifhorn-Winkel
|
|
|
|
|
|
0
|
2
|
0
|
1
|
1
|
4
|
Groß Schwülper
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
-
|
0
|
Hahnenhorn
|
|
|
|
-
|
-
|
3
|
0
|
-
|
-
|
-
|
3
|
Hankenbüttel
|
2
|
2
|
1
|
1
|
2
|
1
|
2
|
4
|
2
|
2
|
19
|
Hillerse
|
|
|
0
|
2
|
0
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
2
|
Hoitlingen
|
0
|
1
|
3
|
2
|
2
|
2
|
2
|
1
|
3
|
2
|
18
|
Hülperode
|
|
|
2
|
3
|
4
|
4
|
3
|
4
|
0
|
0
|
20
|
Isenbüttel
|
-
|
-
|
-
|
-
|
2
|
0
|
0
|
3
|
0
|
3
|
8
|
Jembke
|
-
|
-
|
3
|
0
|
0
|
-
|
3
|
1
|
2
|
3
|
12
|
Kaiserwinkel
|
-
|
-
|
0
|
2
|
0
|
2
|
2
|
0
|
0
|
-
|
6
|
Klein Schwülper Dralle
|
3
|
3
|
3
|
2
|
4
|
0
|
-
|
-
|
-
|
-
|
15
|
Klein Schwülper Baum
|
|
|
|
|
|
|
|
2
|
2
|
4
|
8
|
Knesebeck
|
2
|
-
|
2
|
0
|
2
|
1
|
2
|
3
|
4
|
1
|
17
|
Lagesbüttel- Rotdornallee
|
|
|
|
|
|
|
|
|
3
|
0
|
3
|
Lagesbüttel- Schunterbrücke
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1
|
1
|
Leiferde/Weide li
|
|
|
-
|
4
|
2
|
2
|
3
|
2
|
1
|
-
|
14
|
Leiferde/Weide re
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1
|
0
|
1
|
Leiferde/Weidenh.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
-
|
0
|
Leiferde/Mast 1
|
-
|
-
|
0
|
3
|
2
|
2
|
2
|
3
|
3
|
2
|
17
|
Leiferde/Schornst.
|
3
|
2
|
2
|
1
|
1
|
3
|
2
|
2
|
1
|
1
|
18
|
Leiferde/Dorf
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
0
|
0
|
0
|
Lüben
|
3
|
3
|
3
|
3
|
2
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
14
|
Müden-Dieckhorst
|
0
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
3
|
3
|
Müden-Langenklint
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
-
|
0
|
Neud.-Platendorf 99C
|
-
|
-
|
0
|
-
|
2
|
1
|
1
|
1
|
1
|
3
|
9
|
Neud.-Platendorf Mooreiche
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
0
|
0
|
Osloß
|
4
|
1
|
2
|
-
|
3
|
0
|
2
|
2
|
4
|
0
|
18
|
Parsau/Ort
|
-
|
2
|
0
|
0
|
0
|
0
|
-
|
0
|
1
|
2
|
5
|
Parsau/Wiesen
|
5
|
3
|
4
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
12
|
Radenbeck
|
|
|
-
|
3
|
1
|
1
|
1
|
0
|
2
|
0
|
8
|
Ribbesbüttel
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
0
|
Rötgesbüttel
|
0
|
2
|
1
|
2
|
2
|
2
|
2
|
2
|
1
|
3
|
17
|
Rothemühle
|
|
|
|
|
0
|
4
|
2
|
2
|
4
|
4
|
16
|
Rühen
|
0
|
-
|
0
|
-
|
0
|
2
|
2
|
3
|
3
|
2
|
12
|
Schönewörde
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
0
|
Tappenbeck
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2
|
2
|
Teichgut
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
-
|
3
|
3
|
Triangel
|
3
|
2
|
4
|
1
|
0
|
0
|
3
|
3
|
4
|
0
|
20
|
Ummern/Ost
|
2
|
0
|
2
|
2
|
1
|
2
|
3
|
2
|
2
|
3
|
19
|
Ummern/West
|
|
|
|
|
|
|
|
3
|
0
|
0
|
3
|
Volkse
|
-
|
-
|
-
|
-
|
1
|
0
|
0
|
0
|
3
|
3
|
7
|
Vollbüttel
|
2
|
1
|
2
|
1
|
2
|
3
|
2
|
1
|
1
|
2
|
17
|
Vorhop
|
|
|
0
|
2
|
2
|
1
|
0
|
0
|
1
|
2
|
8
|
Wagenhoff
|
-
|
-
|
-
|
0
|
2
|
0
|
0
|
-
|
-
|
-
|
2
|
Wahrenholz
|
2
|
2
|
3
|
2
|
0
|
2
|
1
|
2
|
4
|
3
|
21
|
Walle-Spargelweg
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0
|
0
|
Wasbüttel
|
-
|
3
|
2
|
2
|
1
|
0
|
-
|
2
|
0
|
2
|
12
|
Wesendorf
|
3
|
3
|
4
|
0
|
3
|
3
|
3
|
4
|
4
|
0
|
27
|
Westerholz
|
2
|
2
|
3
|
3
|
3
|
1
|
0
|
0
|
3
|
2
|
19
|
Weyhausen/Süd
|
|
|
|
2
|
1
|
3
|
0
|
3
|
2
|
0
|
11
|
Weyhausen/West
|
-
|
1
|
0
|
1
|
3
|
2
|
3
|
0
|
2
|
0
|
12
|
Wittingen
|
-
|
-
|
-
|
-
|
2
|
0
|
0
|
0
|
2
|
1
|
5
|
Zasenbeck
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2
|
0
|
2
|
Summe
|
53
|
44
|
62
|
61
|
65
|
63
|
63
|
71
|
90
|
80
|
652
|
|
Die produktivsten Standorte der letzten zehn Jahre sind Wesendorf mit 27, Calberlah-Wiesen mit 23 und Ausbüttel-Siedlung mit 22 flüggen Jungen.
4. Gesamt-Weißstorchstatistik für den Kreis Gifhorn
Jahr
|
1934
|
1960
|
1967
|
1971
|
1990
|
1998
|
2000
|
2005
|
2007
|
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
2014
|
2015
|
2016
|
2017
|
2018
|
2019
|
Paare
|
47
|
40
|
26
|
21
|
19
|
22
|
22
|
18
|
20
|
23
|
24
|
26
|
27
|
35
|
36
|
44
|
42
|
39
|
42
|
52
|
55
|
Flügge Junge
|
116
|
31
|
35
|
63
|
32
|
58
|
49
|
21
|
44
|
41
|
31
|
53
|
44
|
62
|
61
|
65
|
63
|
63
|
71
|
90
|
80
|
|
5. Ausblick und Dank
In den vergangenen Jahren ist der Weißstorchbestand bei uns stetig angestiegen. Vieles spricht dafür, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt, zumal nun auch die Jungen der zuletzt starken Geburtsjahrgänge brutreif werden. Darum bleibt es auch weiterhin unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass unsere Störche genügend geeignete Nahrungsflächen und Biotope für sich und ihren Nachwuchs vorfinden.
Herzlich gedankt sei Doris Kina für die Pflege meiner Homepage, Friedrich Börner und auch Rita Lunde für die Unterstützung bei der Betreuung und den Ringmeldungen, Georg Fiedler, dem Landkreis Gifhorn und seinem Umweltamt, dem NABU-Artenschutzzentrum Leiferde, dem NABU Meinersen und der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch für die gute Zusammenarbeit, Gerd Blanke als Pressestelle, Gerhard Braemer, Vera Jortzick, Thomas Brandes und Karsten van Heukelum für die Ringablesungen, dem heimischen Energieanbieter LSW für die Bereitstellung von Nestmasten, ihm und den Freiwilligen Feuerwehren Gifhorn und Wittingen für Hilfeleistungen im Nestbereich, sowie den Weißstorch-Herbergseltern und allen weiteren Beobachtern vor Ort.
Lachendorf, den 10. September 2019 Hans Jürgen Behrmann
|