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Weißstörche in den Kreisen Celle und Gifhorn
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Weißstorchbericht 2021 für den Kreis Celle

Gerhard Papenburg
Weißstorchbetreuer im Landkreis Celle
Unter den Eichen 5, 29336 Nienhagen
Tel. 0174 7510925
 e-mail: stoerche-nienhagen@gmx.de
www.stoerche-celle-gifhorn.de

StartCelle2021

Saisonverlauf

  • Anstieg bei der Anzahl der Brutpaare von 23 (2020) auf 26 (2021)
  • Anzahl der ausgeflogenen Jungstörche: 37
  • Frühe Ankunft von 13 Störchen in KW 07
  • Hohe Anzahl an Brutabbrüchen mit verschiedenen Ursachen
  • Fehlgeprägter Schwarzstorch stört Brutgeschehen
  • Übernahme einer Storchenpatenschaft durch die SVO Celle
  • Erneuerung vom Nestunterbau / Schornstein in Oldau

Weiterer Anstieg an Brutpaaren

Auch 2021 erhöhte sich die Anzahl der Brutpaare. Mit 26 Paaren wurde die Anzahl aus dem Jahr 1967 erreicht. Schaut man auf das Diagramm, ist ein starker Anstieg in den letzten Jahren zu sehen. Woran liegt das?

Viele westziehende Störche fliegen nicht mehr bis Afrika, sondern überwintern in Spanien, Portugal oder Frankreich und entgehen dadurch vielen Gefahren der längeren Zugstrecken. Einige bleiben sogar in Deutschland, und so waren in Büttelborn zeitweise ca. 300 Störche zu sehen.

Die wachsende Anzahl der Brutpaare wird dadurch unterstützt, dass neue Nisthilfen aufgebaut werden. So wurde in diesem Jahr im Tierpark Müden/Örtze mit Hilfe der SVO Celle, die den Masten zur Verfügung stellte, ein neuer Standort geschaffen.

Entwicklung der Brutpaare (HPa) im Zeitraum 1999 bis 2021

entwicklung brutpaare hpa 1999-2021

Rückkehr der Brutstörche aus dem Winterquartier

Auf Grund des winterlichen Wetters in den ersten Wochen des Jahres kam es anscheinend zu einem Zugstau. Wahrscheinlich waren die in Spanien überwinternden Störche bis in den Süden Frankreichs gekommen, wo die Anzahl der Störche rapide zunahm. Das machte sich bei uns dadurch bemerkbar, dass sich im Kreis Celle in der 7. Kalenderwoche schlagartig 13 Altstörche auf ihren Stammnestern einfanden. Als erster Storch war es in diesem Jahr der Bockelskamper Storch mit der Ringnr. DER AV762.

Bereits am Ende der KW 07 waren die Brutpaare in Großmoor, Altencelle, Ahnsbeck und Winsen/Schornstein schon komplett. Ende der KW 08 waren dann auch die Brutpaare in Nienhagen, Wolthausen, Hohne und Hornbostel komplett. Somit waren innerhalb von zwei Wochen mehr als 1/3 der Brutstörche eingetroffen.
 

Storchen-Ankünfte im Jahr: 2021
Einzelwert pro Kalenderwoche

storchenankuenfte 2021

Besetzung der Nester

Von den besetzten Nestern des Vorjahres blieb nur das Nest in Wienhausen unbesetzt. Waren die Brutstörche in den letzten 5 Jahren spätestens am 26.03 auf dem Nest, blieb es in diesem Jahr leer. Da beide Altstörche unberingt waren, kann ich nicht sagen, ob sie auf dem Zug umgekommen waren, oder ob sie sich ein anderes Nest gesucht haben. Lange Zeit war unklar, warum das Nest in Wienhausen unbesetzt blieb. Einige Male wurde beobachtet, dass sich tagsüber ein Storch auf dem Nest befand, dieser aber nur kurz blieb. Dann wurde ein brütendes Uhupaar in einer Fensternische des Kirchenschiffes gesichtet. Die Anwesenheit dieser beeindruckenden Beutegreifer kann durchaus dazu geführt haben, dass in direkter Nähe kein Storch das Brutgeschehen aufnehmen wollte.

Dafür wurde dieses Jahr aber das Nest in Offensen besetzt. Über Jahre hatte das Wienhausener Storchenpaar dort keine anderen Störche geduldet, aber nun wurde dort gebrütet.

Zum ersten Mal wurde auf dem Nest Bannetze Holzweg gebrütet. Die Nahrungssituation ließ zu, dass sich zwei Brutpaare im Abstand von ca. 350m ansiedelten.

Ein weiteres Nest das in diesem Jahr belegt wurde, ist das in Wieckenberg. Dort ließ sich ein Paar nieder, aber es kam zu keiner Brut. Wahrscheinlich war zumindest einer der beiden noch nicht brutreif.

 

Brutabrüche auf Grund verschiedener Ursachen

Von den 26 eingetroffenen Brutpaaren nahmen 24 Paare das Brutgeschehen auf.

Auf den Nestern in Altencelle, Hambühren und Bleckmar verstarb die komplette Brut innerhalb der ersten 8-10 Tage. Hierfür war eine Schimmelpilzerkrankung der Atemwege (Aspergillose oder Mukormykose) verantwortlich. Aber auch bei späteren Ausfällen wurde der Pilz bei Untersuchungen festgestellt. Betroffen waren ein Junges aus Oldau (22 Tage) und ein Junges aus dem Nest Langlingen Mylius (17 Tage).

In Altencelle Burg wurde das Gelege durch einem Storchenkampf zerstört. Am 21.04. wurde vom Nestbeobachter vor Ort der Kampf gemeldet. Weitere Kämpfe gab es an den beiden Folgetagen und endeten mit der Zerstörung des kompletten Geleges.

Stedden. Nach einem Storchenkampf, der von Anwohnern beobachtet wurde und der über Stunden ging, war das Junge tot, und die Brutstörche verließen das Nest tagsüber.

Aus Bannetze kam, nachdem bereits Junge gefüttert worden waren, am 23.06. die Nachricht, dass sich im Nest nichts mehr bewegt. Schlechte Wetterbedingungen und Nahrungsmangel kann man weitgehend ausschließen. Die Ursache ist als unbekannt einzustufen.

In Meißendorf Breliendamm war am 28.03. das Paar komplett. Anfang Mai wurde in der Nähe des Nestes auf einem Feld ein sitzender Storch beobachtet, was ungewöhlich ist. Beim Näherkommen erhob er sich und flog weg. Einige Tage später war dann nur noch ein Storch auf dem Nest zu sehen. Hatte der Storch auf dem Feld Legenot und war daran verstorben? Das werden wir nicht erfahren. Später dann gesellte sich ein zweijähriger Storch zu unserem Unberingten. Zur Brut kam es aber nicht.

Der Starkregen am 30.6. und 09.07. brachte für einige Junge den Tod. Die Jungen in Winsen JHH und Offensen verstarben in den Folgetagen. Sie waren vom Alter her so groß, dass sie von den Altvögeln nicht mehr ausreichend geschützt werden konnten, aber noch so jung, dass ihr eigenes Gefieder Kälte und Nässe nicht ausreichend abweisen konnte.

 

Probleme im Brutgebiet

Die erste Meldung kam aus Hambühren: ein Schwarzstorch würde das Nest angreifen. Im ersten Moment denkt man, das kann nicht sein. Aber tatsächlich störte hier ein Schwarzstorch das Brutgeschehen, und es sollte nicht der einzige Angriff bleiben. Später kamen gleiche Meldungen aus Wolthausen, Winsen Schornstein und Oldau. In Meißendorf stand der Schwarzstorch sogar zusammen mit einem Weißstorch auf dem Nest.

Dass es sich immer um den selben Storch handelte, ist sicher. Zu identifizieren war er durch ein im Flug herabhängendes Bein. In Oldau, wo er sein Unwesen den ganzen Tag über trieb, gelangen ein paar Fotos von ihm. Nach Rücksprache mit Bärbel Rogoschick und Achim Neumann vom Artenschutzzentrum Leiferde ist davon auszugehen, dass sein Bein verletzt war und in falscher Position wieder ausgeheilt ist. Dass der Storch dadurch Probleme hat, sah man bei der Landung auf dem Dachfirst und wenn er ein paar Schritte ging.

 

Das Ergebnis

Insgesamt sind 37 Jungstörche in den Nestern groß geworden. Dies ist das zweitbeste Ergebnis seit 1965.

Je vier Junge wurden in Hohne und Wathlingen groß. Drei Junge wuchsen in Nienhagen und Langlingen Schleuse auf. Zehn Mal wurden zwei Junge groß, und zwar in den Nestern Ahnsbeck, Altencelle Burg, Bannetze Holzweg, Celle Stadt, Großmoor, Hornbostel, Jeversen, Langlingen Mylius, Oldau und Winsen Schornstein. Je ein Junges wurde in Adelheidsdorf, Bockelskamp und Wolthausen groß.

Erfreulich ist zu vermelden, dass in diesem Jahr bisher kein Storch zu Schaden kam. Und das, obwohl z.B. die beiden Hornbosteler Jungstörche die Umgebung zu Fuß erkundeten und sich die Autos ansahen.

 

DEW T 201 – der Älteste Storch im Landkreis Celle

Geschlüpft im Tierpark Eekholt in Scheswig-Holstein und am 22.06.2000 beringt. Seine Eltern waren Gehegestörche, das heißt, sie wurden z.B. auf Grund von Verletzungen im Wildpark eingeliefert und konnten diese Pflegestation nicht mehr verlassen. https://www.stoerche.de/station-eekholt/

2002 wurde er in Werben/Sachsen-Anhalt als Nichtbrüter gesichtet. 2004 war er Brutstorch im ca. 175 km von seinem Schlupfort entfernten Rühstedt, und es konnten zwei Junge das Nest verlassen. Auch 2005 war er in Rühstedt.

Ab 2006 begann seine Zeit in Nienhagen. 2006 zog er gleich drei Junge groß. In den Jahren zwischen 2006 und 2021 wurden 26 Jungstörche von ihm groß. Seit 2016 ist zum Beispiel seine Tochter DEW 7X849 (geschlüpft 2011) Brutvogel in Vallstedt. Wo er überwintert ist nicht bekannt, aber ich hoffe, dass er 2022 wieder auf dem Nest stehen wird.

 

Was war in dieser Storchensaison besonders?

Für mich war es die Renovierung des Neststandortes in Oldau. Es war eine besondere Zusammenarbeit mit Lisa Hoek, der Besitzerin des Standortes, Angelika Addicks und Christine Schäfer, und natürlich noch vielen weiteren Helfern und Unterstützern.

Am 22.10.20 wurden in 3,5 Std „Handarbeit“ das alte Nistmaterial entfernt und das Nestgestell abgebaut. Mit Hilfe der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch und dem Hubsteiger der Fa. Leverenz aus Hambühren war das kein Problem.

Dann ging es an die Sanierung des Schornsteins. Das Mauerwerk wurde bis zu einem gewissen Punkt entfernt und anschließend neu aufgemauert. Und wie es manchmal so ist, verzögerten sich die Arbeiten durch das schlechte Wetter. Noch bevor sie den Abschluss fanden, war bereits der erste Storch da. Tagsüber war er unterwegs, aber jeden Abend übernachtete er auf dem noch eingerüsteten Schornstein. Es handelte sich aber nicht um den Brutstorch der letzten Jahre. Eines Tages war dann ein Wechsel da. DEW 4T432 hatte sich sein Nest zurückerobert. Aber er musste noch ca. vierzehn Tage warten bis ihm das Nest alleine gehörte und die Arbeiten abgeschlossen waren. Die Brut war nicht frei von Problemen (Angriff des Schwarzstorches), aber am Ende flogen zwei Junge aus.

Übrigens, das Männchen heißt jetzt, nach all den Arbeiten am Schornstein, Charlie, benannt nach dem Film „Drei Engel für Charlie“ – wer mögen wohl diese drei Engel sein?!


Nach der Brutsaison gehen die „Renovierungsarbeiten“ im Landkreis Celle weiter, der Schwerpunkt wird dann in Winsen sein. Dort soll das Nistmaterial vom Schornsteinnest zum großen Teil abgetragen werden, und der Mast am Standort Jan Hinsch Hof wird ausgewechselt, da sich ein Specht an dem Mast „ausgetobt“ hat. Dank Rainer Wauer vom Nabu Winsen sind die Planungsarbeiten so gut wie abgeschlossen.

 

Patenschaft als Dankeschön

Celle2021 PatenschaftIm Jahre 2020 habe ich damit begonnen, mich bei einigen Organisationen/Personen mit einer „Storchenpatenschaft“ für ihren Einsatz der letzten Jahre zu bedanken.

2020 betraf dies die Freiwllige Feuerwehr Celle und die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Barnbruch.

2021 war es nun die SVO Gruppe Celle, vertreten durch Frau Dümeland. Es lief unter dem Motto: „einmal einem Storch ganz nahe sein“. In jedem Jahr unterstützt die SVO Gruppe Celle die Schaffung neuer Niststandorte, so auch 2021 im Tierpark Müden/Örtze. Mittlerweile bei 31 Standorten spendete die SVO Gruppe den Mast, organisierte den Aufbau und führte diesen durch. Zehn Jahre hat Frau Dümeland diese Arbeit begleitet und war beim Aufstellen vor Ort, und so wurde es doch Zeit für sie, einem Storch mal ganz nahe zu sein. Und das ist ja augenscheinlich gelungen.

 

 

 

 

 

 

 

Infos von den einzelnen Standorten

Adelheidsdorf

Der Standort liegt räumlich zwischen den Nestern in Nienhagen und Großmoor. Nachdem das Männchen aus Nienhagen jahrelang keinen anderen Storch auf dem Nest in Adelheidsdorf duldete, kam es 2020 zur Brut. Es schlüpften zwei Junge, von denen einer verstarb. 2021 war von Anfang an nur ein Junges zu sehen, welches aber groß wurde und ausflog.

 

Ahnsbeck

Beide Störche gehörten zu der Gruppe, die in der KW 07 ankamen und waren unberingt. Am 29.03. begannen sie mit der Brut. Am 30.04. schlüpften die Jungen. Von Anfang an waren zwei Junge zu sehen, die später auch ausflogen.

 

Altencelle

Die beiden unberingten Störche erschienen am 19.02. und 21.02. Ab Ende März wurde gebrütet. Ab dem 25.04. wurde gefüttert. Anfang Mai wurde es still auf dem Nest und beide Altstörche verließen gemeinsam das Nest. Wenn es einen Brutabbruch wenige Tage nach dem Schlupf gibt, ist das oft ein Zeichen, dass die Schimmelpilz-Erkrankung Aspergillose die Todesursache ist.

 

Altencelle-Burg

Am 30. und 31.03. erschienen zwei unberingte Störche am Nest und fingen mit dem Nestausbau an. Ab dem 15.04. war Brutbeginn. Am 23.04. war nach einem über drei Tage gehenden Storchenkampf das Gelege zerstört. Wer nun „Gewinner“ war ließ sich nicht feststellen, da sich weiterhin zwei unberingte Störche auf dem Nest aufhielten. Erst sah es so aus, als ob damit der Brutverlauf 2021 beendet war. Aber kurz darauf legte die Störchin Eier und ab dem 05.05. wurde wieder gebrütet. Zwei Jungen schlüpften und wurden groß. Der letzte Jungstorch flog dann am 25.08. ab.

 

Bannetze Holzweg

DEW 4T459 kam am 22.04. zum Nest und blieb. Sie war 2019 Brutvogel auf dem Nest Winsen JHH. Es war fraglich, ob es zwei belegte Nester in Bannetze geben würde, die in einem Abstand von ca. 350m von einander stehen. Aber die beiden Paare arrangierten sich und es wurde gebrütet. Zwei Junge schlüpften und wurden im Holzweg groß.

 

Bannetze Wiese

Am 28.03. belegten zwei unberingte Störche das Nest und blieben. Ab dem 28.04. wurde gebrütet. Ab dem 30.05. wurde gefüttert. Am 23.06. kam dann die Nachricht, dass kein Jungstorch mehr leben würde. Die Ursache dafür ist nicht bekannt.

 

Becklingen

Für 1,5 Wochen hielt sich ein Storch auf dem Nest auf. Dann kam sogar ein zweiter dazu. Nach drei Tagen zogen dann beide am 10.05. ab. Leider kam es in diesem Jahr zu keiner Brut. Am 04.06. waren zwei Störche auf dem Nest und ein dritter versuchte auf das Nest zu kommen. Das Ganze muss aber wohl als ein „Üben“ angesehen werden, da sich diese Nestbesetzer nicht lange am Standort aufhielten.

 

Bleckmar

Am 15.03. wurde DEW 7T781 auf dem Nest gesichtet. Er wurde 2018 in Wahrenholz beringt. Am 19.03. stand dann ein unberingter Storch auf dem Nest. Dieser wurde aber von DEW 7T781 nach einem kurzen heftigen Kampf vertrieben. Zwischendurch traf auch ein Stoch ein, der auf Grund seines Verhalten als Brut-Weibchen des Vorjahres identifiziert werden konnte. Am 09.04. kam wohl das unberingte Männchen des Vorjahres und eroberte sein Nest zurück. Ab Mitte April wurde dann gebrütet und ab den 22.05. gefüttert. Am 10.06. kam die Nachricht, dass alle Jungstörche verstorben waren.

 

Bockelskamp

Am 17.02. kam DER AV 762 zum Nest und musste bis zum 06.03. auf seine Partnerin warten. Es wurde gebrütet und am 01.05. war der Schlupf. In den Tagen danach waren zwei Köpfe im Nest zu sehen, eine Woche später aber nur noch ein Junges. Am Ende wurde dann der eine Jungstorch groß.

Ab dem 05.05. kam immer wieder ein zweijähriger Jungstorch zum Nest und wollte darauf landen. Er wurde aber immer wieder abgewehrt. War aber vom Verhalten her auch keine Gefahr für das Junge.

 

Celle Stadt

Am 20.02. kam das unberingte Männchen der letzten Jahre. Da das Weibchen 2020 durch einen Unfall ausgefallen war, war die Frage: kommt ein neues Weibchen und wann? Am 18.03. kam dann eine Störchin, zog aber am 23.3. wieder ab. Am 25.03. kam dann DEW 7T801. Sie wurde 2018 in Winsen/Aller beringt, blieb nur bis zum 28.03. und zog dann nach Ummern weiter. Am 08.04. traf ein unberingtes Weibchen ein. Es wurde gebrütet und es schlüpften drei Junge, von denen eines verstarb. Am 07.08. machten sich die beiden Jungstörche zu einem gemeinsamen Ausflug bereit und drehten ihre Runden über der Stadt.

 

Großmoor

Am 18. und 19.02. trafen beide unberingten Störche ein und fingen gleich an, das Nest auszubauen. Es schlüpften drei Junge, von denen eines verstarb. Zwei Junge wurden aber groß.

 

Hambühren

Am 21. und 30.03. kamen die Brutstörche und begannen mit Nestausbau und Brut. Am 26.04. versuchte ein Schwarzstorch auf das Nest zu kommen, wurde aber erfolgreich von den Weißstörchen vertrieben. Ab dem 13.05. wurde gefüttert. Leider verstarben die beiden Jungen innerhalb der ersten 10 Tage. Eine Untersuchung ergab, dass die Jungen an Aspergillose verstorben sind.

 

Hohne

Am 20.02. kam das unberingte Männchen. Es musste nicht lange auf DEW 2T 589 warten. Die Störchin traf am 26.02. ein. Ab dem 16.03. wurde gebrütet. Es schlüpften vier Junge, die auch groß wurden.

 

Hornbostel

Das beringte Weibchen DEW 1X 389, beringt 2004 in Petershagen, traf am 20.02. ein. Das Männchen mit der Ringnr. DEW 2T 640, 2015 in Petershagen beringt, traf fünf Tage später ein. Am 04.05. schlüpften zwei Junge, die groß wurden.

 

Jeversen

Der erste Storch traf am 20.02. mit der ersten Rückkehrer-Gruppe ein. Er musste aber bis zum 05.03. warten, denn dann traf der zweite ein. Am 07.05. schlüpften zwei Junge. Am 13.07. haben die zwei Jungstörche das Nest zum ersten Mal verlassen, und am 12.08. haben sich die beiden Jungstörche endgültig aus Jeversen verabschiedet.

 

Langlingen-Schleuse

Ab dem 28.02. wurde ein Storch immer wieder in der Nähe des Nestes gesichtet. Am 03.03. kam es zum Kampf zweier Störche. Wahrscheinlich war das Männchen des letzten Jahres angekommen. Und da er gleich mit Nestbau begann, wird der Sieger wohl das Männchen des Vorjahres gewesen sein. DEW 4T 779 kam dann am 08.03. an. Ab dem 05.04. wurde gebrütet. Die Anzahl der Jungstörche war lange Zeit ein Geheimnis. Aber dann wurde der dritte Jungstorch gezählt. Bis zum 28.08. sind noch alle drei zur Nachtruhe auf das Nest zurückgekehrt.

 

Langlingen Ort

Am 05.04. waren kurz zwei unberingte Störche auf dem Nest. Am 07.04. kamen DEW 7X 946 und DEW 9X 278 an. Es handelte sich um die Brutstörche der letzten zwei Jahre. Ab dem 22.05. wurden drei Junge gefüttert. Am 08.06. aber lag ein toter Jungstorch unter dem Nest. Das Untersuchungsergebnis heißt auch in diesem Fall Aspergillose. Die beiden anderen Störche wurden aber groß.

 

Meißendorf-Breliendamm

Am 13.03. erscheinen zwei unberingte Störche. Später wurde dann in der Nähe des Nestes ein sitzender Storch auf einem Acker gesichtet. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Aber fangen, um ihn untersuchen zu lassen, war nicht möglich. Danach war dann für kurze Zeit nur noch ein Storch auf dem Nest zu sehen. Am 28.03. erschien DEW 2V 173, dieser Storch wurde 2019 in Dellbrück-Anrepen beringt. Damit gehört der Storch zu den Zweijährigen und war wahrscheinlich noch nicht brutreif, denn gebrütet wurde nicht.

 

Nienhagen

Das Männchen mit der Ringnummer DEW T 201 erscheint mit der ersten Gruppe am 20.02. Er wurde im Jahr 2000 in Eekholt beringt. Mit 21 Jahren ist er der älteste bekannte Weißstorch im Landkreis Celle. Seine Partnerin kam vier Tage später. Es wurde gebrütet und ab dem 22.04. wurde gefüttert. Es waren vier Küken geschlüpft von denen eines nach einiger Zeit starb. Ab den 02.07. drehten die Jungstörche ihre Runden über dem Nest.

 

Offensen

Am 09.04. wurde DEW 7T 786 auf dem Nest gesichtet. Vertrieben aus Ummern und beringt 2018 in Wesendorf ließ er sich nun in Offensen nieder. Am 12.04. kam dann DEW 9T 630 dazu. Sie wurde 2019 in Wahrenholz beringt. Im März wurde sie in Edemissen und in April in Nienhagen gesichtet.

In Offensen kam es zur Brut und ab dem 29.05. wurde gefüttert. In der KW 26 kam es zweimal zu Starkregenereignissen, und die Jungen verstarben.

 

Oldau

Am 24.02 kam ein unberingter Storch zum Nest. Das Männchen aus dem letzten Jahr eroberte aber am 05.03. das Nest zurück. Es wurde gebrütet und ab dem 04.05. wurde gefüttert. Von den drei geschlüpften Jungen verstarb eines an Aspergillose. Die beiden anderen wurden groß.

 

Osterloh

Zeitweise hält sich ein Storch auf dem Nest auf. Aber es fand sich kein Zweiter und deshalb gab es auch keine Brut.

 

Stedden

Am 30.03. trafen ein unberingtes Männchen und das Weibchen DEW 9T 663 auf dem Nest ein. Sie wurde in Ummern 2019 beringt. Lange Zeit sah es so aus, als ob sie zu jung zum Brüten wäre. Aber am 21.04. begann die Brut. Ein Junges wurde nach dem 01.06. gesichtet. Am 16.06. fand aber ein Storchenkampf statt, an dessen Ende das Junge tot war.

 

Thören

Nur Kurzzeitbesuche auf dem Nest. Unter anderem durch DEW 7T 781.

 

Wathlingen

Am 04.04. kam ein unberingter Storch an. Zwei Tage später erreicht das Männchen des letzten Jahres das Nest. Es wird gebrütet und ab dem 21.05. wird gefüttert. Es ist eine der zwei 4er Bruten im Landkreis Celle des Jahres 2021, alle vier Jungen wurden flügge.

 

Westohe

Zweimal wurde ein Storch auf dem Nest gesichtet. Die Wiese am Fuß des Nestes wurde als Nahrungsgebiet genutzt. Aber geblieben ist keiner.

 

Wieckenberg Wiesen

DEW 2V 163 sowie ein unberingter Storch hielten sich einige Zeit auf dem Nest auf. Tagsüber waren sie unterwegs und kamen zur Übernachtung auf das Nest. Gebrütet wurde nicht. Vielleicht lag es daran, dass DEW 2V 163 zu jung und damit noch nicht brutreif war. Beringt wurde der Storch 2019 in Dellbrück.

 

Wienhausen Kloster

Es konnten nur Gaststörche auf dem Nest beobachtet werden.

 

Winsen Schornstein

Am 19. und 21.02. kamen beide Brutstörche der letzten Jahre auf dem Nest an. Am 23.04. schlüpften drei Junge, von denen eines verstarb. Am 04.06. versuchte ein Schwarzstorch auf das Nest zu kommen, wurde aber vom Altvogel abgewehrt. Zwei Junge wurden groß.

 

Winsen JHH

Nachdem DEW 7T 781 in Bleckmar vertrieben wurde, fand er nun mit einer unberingten Partnerin am 15.04. am Jan-Hinsch-Hof sein Nest. Es wurde gebrütet und es schlüpfte ein Junges, das aber leider am 01.07. nach Dauerregen verstarb.

 

Wolthausen

Die Serie der 2er-Bruten ist beendet: DEW 7X 985, 2013 in Kaiserwinkel beringt, ist seit 2017 Brutstorch in Wolthausen. In den letzten vier Jahren flogen jeweils zwei Jungstörche aus. In diesem Jahr verstarb ein Jungstorch, der andere flog aber aus.

 

 

Übersichten und Diagramme

Jahresbericht 2021 der Störche im Betreuungsgebiet “Landkreis Celle”

 

 

Celle2021 Entwicklung im Landkreis Celle

 

Was wird das nächste Jahr bringen?

Nach der Jungenanzahl der letzten Jahre zu urteilen und der Jugendtrupps, die sich in Niedersachsen aufgehalten haben, wird die Anzahl der Storchenpaare voraussichtlich weiterhin steigen. Das aber bedeutet auch, dass mehr Nester und mehr Nahrungsflächen benötigt werden.

 

Danke sage ich

  • den NABU-Gruppen für die gute Zusammenarbeit
  • der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch für die Hilfe
  • den Verantwortlichen in den Gemeinden und Samtgemeinden für alle Unterstützung
  • den Unternehmen, die uns mit Hubsteigern zur Hilfe standen
  • dem Veterinäramt Celle für die Untersuchungen der verstorbenen Jungstörche
  • der CZ für die informativen Beiträge, die veröffentlicht wurden
  • H.-J. Behrmann für die auf seiner Homepage veröffentlichten Beiträge über die Störche im Landkreis Celle
  • dem NABU-Artenschutzzentrum Leiferde
  • all denen, die mit Ringablesungen und Nestinformationen geholfen haben
  • der SVO Gruppe Celle für die Mithilfe bei der Erstellung neuer Standorte
  • den Freiwilligen Feuerwehren Celle und Wathlingen für ihre Hilfe
  • nicht zuletzt den Standortbesitzern und Beobachtern vor Ort, die mich in meiner Arbeit als Storchenbetreuer unterstützt haben.