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Weißstörche in den Kreisen Celle und Gifhorn
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Wissenswertes über den Weißstorch

Wir unterscheiden bei den Störchen zwischen Westziehern und Ostziehern. Die Westzieher fliegen nach Ende der Brutsaison gen Südwesten, bleiben teilweise bereits in Spanien (und ernähren sich dort u.a. auf den riesigen Müllkippen) oder fliegen sonst weiter über die Meerenge von Gibraltar und überwintern in Westafrika.

 Die Ostzieher fliegen gen Südosten, überqueren die Meerenge des Bosporus, fliegen durch die Türkei, Israel, Ägypten und überwintern in Mittel- oder Südafrika. Dabei legen sie mehr als 10.000 km zurück.

Die ersten Störche erscheinen dann im nächsten Jahr bereits im Februar oder Anfang März bei uns. Von Spanien brauchen sie nur gut 14 Tage. Die Ostzieher mit dem langen Weg kommen frühestens im letzten Märzdrittel. Störche, die erst im Mai oder noch später eintreffen, sind oft noch nicht ganz brutreif. Die meisten jungen Störche bleiben die Jahre bis zum Einsetzen der Brutreife in ihrem Winterquartier.

Die Brutreife der Störche verlagert sich immer weiter nach vorn. Schritten vor dreißig Jahren viele Vierjährige und einige Dreijährige erstmals zur Brut, gibt es inzwischen auch in den Kreisen Celle und Gifhorn in jedem Jahr mehrere zweijährige Erstbrüter.

Störche sind nicht (wie z.B. Kraniche, Kolkraben, Wildgänse und Adler) lebenslang partnertreu. Sie gehen jeweils eine Saison-Ehe ein. Dabei kann es auch vorkommen, dass über mehrere Jahre ein Partner oder auch beide zu dem - selben Nest zurückkehren. Sollte ein Storch später in genau dem Nest brüten, in dem er selbst einmal aufgewachsen ist, ist dies reiner Zufall.

Störche legen im Schnitt 3 bis 5, selten auch mal 6 Eier. Sie werden in 32 Tagen - von beiden Eltern abwechselnd - ausgebrütet. Damit legt die Natur erst einmal vor. Nahrungs- und Witterungsbedingungen sind dann entscheidend dafür, ob und wie viele Junge tatsächlich groß werden. Gut zwei Monate nach dem Schlüpfen machen die Jungen ihre ersten Flugversuche. Sie brauchen dann auf jeden Fall noch 2 Wochen, um fit zu werden für die große Reise, bleiben aber meistens noch länger in Nestnähe. Jungstörche ziehen fast immer vor ihren Eltern ab, d.h., die Flugrichtung ist in ihrem Erbgut verankert. Sie kann aber auch durch den Anschluss an andere ziehende Störche beeinflusst werden.

Störche brauchen für ihre Nahrung möglichst extensiv bewirtschaftetes Dauergrünland, Feuchtgebiete, Überschwemmungsflächen und Brachen.

Die Hauptnahrung der Jungstörche besteht in den ersten drei Lebenswochen vor allem aus Regenwürmern (!), Kerbtieren und Schnecken. Später kommen dann Mäuse, Frösche, Schlangen, Fische, Heuschrecken u.a. hinzu. Für unsere Breiten gilt: ein “gutes” Mäusejahr ist auch ein gutes Storchenjahr.

Der tägliche Nahrungsbedarf eines Jungstorches in der Haupt-Wachstumsphase (5. - 7. Woche) beträgt ca. 1000 Gramm und mehr. Ein erwachsener Storch benötigt ca. 500 Gramm.

Obwohl geeignete Nahrungsflächen für den Weißstorch weiter abgenommen haben, hat der Storchenbestand bei uns in den letzten Jahren erfreulich zugenommen. Hauptgrund ist, dass viele Störche bereits in Spanien überwintern. Dort finden sie in Müllkippen, Reisfeldern und Feuchtbiotopen genug zu fressen. Verluste auf dem Zug sind wesentlich geringer als bei den Afrika-Überwinterern. Somit kehren mehr Störche zurück.

Störche können in freier Wildbahn manchmal über zwanzig Jahre alt werden. In den neuen Bundesländern schaffte ein Weibchen sogar 33 Jahre.

Besonders gefährdet sind die Störche bei uns durch den Autoverkehr, Stromleitungen, Strommasten und Wohlstandsmüll. Auch auf dem Zug und in den Überwinterungsgebieten gibt es erhebliche Verluste.

Seit einigen Jahren werden die Jungstörche im Nest wieder bei uns beringt. Dadurch können später wichtige Erkenntnisse über die Lebensgeschichte, Nestzugehörigkeit, Nahrungsflächen und Zugrouten gewonnen werden.