Über mich | Impressum | Links | Datenschutz

Weißstörche in den Kreisen Celle und Gifhorn
banner-unten
Menu

 

Aktuelles im 2. Quartal 2016

Weißstorch-Brutgeschehen 2016 in den Kreisen Celle und Gifhorn - Zwischenübersicht

Die Angaben werden laufend aktualisiert.

    (1) Junge im Nest
    ( ) Brut, noch keine Jungenangaben
    (-) nicht brütend oder Brutabbruch

    Kreis Celle

    Altencelle (3), Bannetze (2), Celle/Stadt (1), Großmoor (-), Hambühren (-), Hohne (-), Hornbostel (2), Jeversen (-), Langlingen (3), Nienhagen (1). Oldau (-), Thören (-), Wienhausen (3), Winsen (2), Wolthausen (-)

    Kreis Gifhorn

    Ahnsen (-), Ausbüttel (3), Barwedel (-), Betzhorn (3), Calberlah/Wiesen (4), Dannenbüttel (1), Didderse (-), Ettenbüttel (-), GF-Kästorf (4), GF-Winkel (2), Hahnenhorn (-), Hankensbüttel (2), Hoitlingen (2), Hülperode (3), Isenbüttel (-), Jembke (3), Kaiserwinkel (2), Knesebeck (2), Leiferde/Schornstein (2), Leiferde/Mast (2), Leiferde/Baum (3), Neudorf-Platendorf (1), Osloß (2), Radenbeck (1), Rötgesbüttel (2), Rothemühle (2), Rühen (2), Triangel (3), Ummern (3), Vollbüttel (2), Volkse (-), Vorhop (-), Wagenhoff (-), Wahrenholz (1), Wesendorf (3), Westerholz (-), Weyhausen/Süd (3), Weyhausen/West (3), Wittingen (-).

Storchennest Bannetze, Foto A. Friesenborg29.06.2016 Junge in Bannetze wohlauf - zwei Köpfchen in Osloß - Entwarnung in Hedeper

    Die letzten Jungen im Kreis Celle sind am 5. Juni in Bannetze geschlüpft. Die beiden (von anfänglich drei) sind nun knapp dreieinhalb Wochen. Sie machen bisher einen guten Eindruck (siehe Foto A. Friesenborg). Bleibt zu hoffen, dass nach den vielen Totalverlusten im Kreis der Nachwuchs nun in Bannetze flügge wird.

    Erst um den 20. Juni herum und damit noch zwei Wochen später sind auch in Osloß (GF) doch noch Storchenjunge geschlüpft. Heute konnte ich erstmals zwei Köpfchen sehen. Der Menge nach zu urteilen, die die Störchin nach der Fütterung dann selbst wieder auffraß, gibt es ein Nahrungsproblem derzeit nicht. Nun kommen besorgte Fragen, ob diese Jungen es überhaupt noch bis zum Abflug schaffen können. Ja, sie können. Meine bisherige Erfahrung ist: Bei Spätbruten bleiben die Eltern auch dann, wenn die anderen Störche schon abgezogen sind, und zwar so lange, bis der Nachwuchs soweit ist. So sind im letzten Jahr die beiden Jungen in Bergfeld (GF) am 17. Juni geschlüpft, am 24. und 26. August flügge geworden und dann am 1. September gemeinsam mit den Eltern abgeflogen.

    In Hedeper (Landkreis Wolfenbüttel) bestand die Befürchtung, dass durch einen Baukran in Nestnähe die Storchenbrut gefährdet werden könnte (siehe Aktuelles am 20.06.!). Nun zeigt sich: Die Störche lassen sich durch die Baumaßnahmen nicht stören. Das Brutgeschehen läuft weiter normal.

28.06.2016 Besuch beim Beringer - weitere Totalverluste bei Jungstörchen

    In meinem Wohnort Lachendorf fand die letzte Storchenbrut 1945 statt. Wenn ich gefragt werde, warum sich hier keine Störche ansiedeln, ist meine Antwort diese: Wir haben eine Wiesenstraße. Die kann man drei km entlang fahren und wird dabei nur noch auf eine einzige Wiese stoßen. Sie wird als Modellflugplatz genutzt. Nur ganz selten kommt auch mal ein Storch nach Lachendorf. Heute Vormittag aber war dies der Fall. Auf einem Hausdach (in der Wiesenstraße!) stand ein Storch, und zwar mit Ring über dem rechten Knie. Als ich per Spektiv die Nummer DEW 2T 507 erkannte, war ich doch überrascht. Diesen Storch hatte ich 2014 mit zwei Geschwistern im Nest auf der Kirche im 17 km entfernten Großmoor beringt. Vor zwei Wochen hatte ich ihn dann erstmals wieder in einer Nichtbrütergruppe bei Adelheidsdorf vor die Linse bekommen. Und nun besuchte er mich, seinen Beringer, hier in meinem Wohnort! Nach einer halben Stunde zog er dann weiter.

    Nicht erfreulich sind weitere Totalverluste in meinen Betreuungsgebieten. Die beiden Jungen der Spätbrut in Hahnenhorn (GF) leben nicht mehr. Im Alter von zwei Wochen sind - wie in Barwedel - offensichtlich auch sie einem Unwetter mit Starkregen zum Opfer gefallen. Eine Sichtkontrolle per Drohne ergab, dass noch eins der beiden tot im Nest liegt. Schon zuvor stand fest, dass in Hambühren (CE) keine Jungen mehr leben. Damit haben im Kreis Celle von 14 Bruten mit Jungen nun sechs einen Totalverlust erfahren, ohne dass eine schlüssige Todesursache zu erkennen ist. In allen sechs Fällen treffen die sonstigen Hauptgründe für den Tod von Jungen nicht zu. Es gab in dieser Zeit (vom 10.05.-19.06.) keine Nässe/Kälte-Periode, keinen Futter-Engpass, keine Brutabbrüche aufgrund von Nestkämpfen. Auch lokal begrenzte Gründe (wie etwa Vergiftungsfolgen) sind nicht erkennbar. Die sechs Standorte liegen - wenn auch mit Schwerpunkt im Westen des Kreises - doch weit voneinander entfernt. Eine Bergung von frischtoten Jungen zwecks Untersuchung der Todesursache konnte nicht erfolgen, da tote Junge nicht mehr im oder unter dem Nest lagen bzw. in Oldau schon in den Verwesungsprozess übergegangen waren. Mag auch im Einzelfall wie in Hambühren eine Erklärung nahe liegen (unerfahrene Erstbrüter) oder berücksichtigt werden, dass immer mal wieder Aspergillose, ein oft rasch zum Tode führender Pilzbefall der Atemwege, auftritt , so bleibt doch die Häufung der Totalverluste in diesem Jahr im Kreis Celle rätselhaft.

26.06.2016 Der Winzling lebt nicht mehr - und die Mär vom Ertrinken

    Aus Barwedel (siehe dazu Aktuelles von gestern!) kommt die Nachricht, dass sich seit Freitagabend nichts im Nest regt. Der Jungstorch lebt nicht mehr. Vorangegangen war eine erneut lange Abwesenheit beider Altstörche. Dann zog ein Unwetter auf mit Blitz und Donner und Starkregen. Anfangs waren noch Bewegungen des Jungstorches zu sehen. Als nach bald einer Stunde alles vorüber war, dann nicht mehr. Von den Eltern war da immer noch nichts zu sehen. Sie kehrten erst Stunden später zurück.

    Warum ist das Storchenjunge denn nun gestorben? Ganz sicher ist eins: es ist nicht im Nest ertrunken! Nachdem einmal in der Presse ein Bericht von ertrunkenen Jungen im Storchennest aufgetaucht war, wird dies seitdem immer wieder als Todesursache von "Fachleuten" angeführt, denen allerdings eins gemeinsam ist: Sie haben noch nie ein Storchennest von oben gesehen. Von unten hat man ja leicht den Eindruck, dass sich in der Mitte des Storchennestes eine tiefe Kuhle befindet, in der die Jungen liegen. Und wenn es dann ganz doll regnet, füllt sich die Kuhle mit Wasser und die Jungen ertrinken. Aufgrund solcher Presseberichte wurde sogar bundesweit eine Kampagne gestartet, möglichst jedes Storchennest mit einer Drainage zu versehen. Tatsächlich aber ist es so: Die Oberfläche des Storchennestes ist eben. Nur der schräge Blickwinkel von unten vermittelt den Eindruck, da müsse doch eine Kuhle sein. In Wirklichkeit sitzen der brütende Storch und dann später auch die Jungen auf einer ebenen Fläche. Gibt es große Regenmengen, kann dann das Wasser auch mal kurzfristig für einige Zentimeter im Nest stehen, fließt aber dann seitlich oder auch nach unten ab.

    Nachdem also Ertrinken als Todesursache für das Storchenjunge in Barwedel ausfällt, stellt sich die Frage, ob Unterkühlung durch die Regenmassen der Grund sein könnte. In der Tat ist kalter Dauerregen bei Temperaturen um die zehn Grad oder noch weniger für Junge ab drei Wochen , die nicht mehr von den Eltern zugedeckt werden, eine häufige Todesursache. Sie verklammen, bekommen eine Art Lungenentzündung und sterben innerhalb kurzer Zeit. In Barwedel war dies allerdings kein kalter Dauerregen, der auf das Junge herabprasselte, und die Außentemperaturen waren wesentlich höher. Dennoch halte ich es für möglich, dass das Junge an einem auch mit durch Unterkühlung verursachten stressbedingten Kreislaufversagen gestorben ist. Es zeigte sich: Das junge Storchenpaar war bei seiner ersten Brut noch nicht in der Lage, sein Junges ausreichend zu versorgen. Das Junge wurde häufiger allein gelassen und war in der Entwicklung ziemlich zurück. Das Unwetter dann auch ohne elterlichen Schutz überlebte es nicht.

25.06.2016 Ein Winzling in Barwedel

    Bei der Beringung am Donnerstag in Barwedel (GF) stellte ich als erstes fest: Obwohl die Sonne bei über 30° Temperatur herabknallte, befand sich kein Altstorch auf dem Nest - und dies, wie die Beobachter vor Ort mitteilten, nun schon seit Stunden. Als wir dann mit dem Steiger das Nest anfuhren, erlebten wir diese Überraschung: Das einzige Junge, das nach meiner Berechnung und meinen Beobachtungen knapp fünf Wochen alt sein musste, hatte die Größe eines erst gut drei Wochen alten Jungen. Nun gibt es ja auch bei Störchen manchmal Zwergenwuchs, und dies vor allem bei spät geschlüpften Nesthäkchen, die nicht genug Futter abbekommen haben. Hier aber handelte es sich um ein Einzeljunges. Ob es aus genetischen Gründen oder infolge mangelnder Ernährung noch so klein ist, bleibt offen.

    Ich erkläre mir diese Situation so, dass es sich bei der Neuansiedlung in Barwedel um ein junges, noch brutunerfahrenes Paar handelt. Schon mehrfach habe ich erlebt, dass ein erst zwei- oder dreijähriger erstmaliger Brutstorch sich kaum am Brüten und Füttern beteiligte, im Folgejahr dann aber seinen Elternpflichten voll und ganz nachkam. Erfahrene Brutstörche hätten ein noch so kleines Junges bei solcher Hitze nicht stundenlang allein gelassen. Und Futtermangel kann eigentlich auch nicht der Grund gewesen sein, zumal ja auch nur ein einziges Junges zu versorgen ist.

    Während der Beringung tauchte dann kurz ein Elternstorch auf, zog aber gleich wieder ab. 20 Minuten später kehrten dann kurz nacheinander beide Elternstörche zurück. Seitdem hält immer einer Wache, während der andere auf Nahrungssuche ist.

    Und noch eine Überraschung

    Nachdem in Osloß (GF) auch über den errechneten Schlupftermin hinaus immer ein Storch saß und auch keine Fütterung beobachtet werden konnte, stand vorgestern der Altstorch im Nest mit angewinkelten Flügeln so wie ein Elternstorch steht, um bei großer Hitze den Jungen Schatten zu geben. Und dann verzehrte er offensichtlich auch einige Futterreste. Somit spricht nun alles dafür, dass auch bei der Spätbrut in Osloß Junge geschlüpft sind.

24.06.2016 Beschatten - tränken - duschen: wie Storcheneltern mit der Hitze umgehen

    Storchen-TränkungBeringung gestern in GF-Kästorf: Es herrscht brütende Hitze mit Temperaturen um die 33°. Storchenvater "Georg" bewacht die vier Jungen, fliegt dann aber empört schimpfend (knackende Laute) ab, als wir uns mit dem Steiger dem Nest nähern. Oben angekommen stellen wir fest: Nest und Junge sind nass. "Georg" hatte kurz zuvor unten Wasser aufgenommen, in seinem Schlund transportiert und dann zur Abkühlung über die Jungen fließen lassen.

    Solche Duschen sind eine Möglichkeit, mit der Storcheneltern ihre Jungen im Nest bei großer Hitze schützen. Außerdem werden die Jungen auch regulär getränkt, indem der Altvogel das mitgebrachte Wasser direkt in den nach oben geöffneten Schnabel des Jungen fließen lässt (siehe Foto!). Die normale Fütterung hingegen wird nicht in den geöffneten Schnabel abgegeben, sondern grundsätzlich in die Nestmitte ausgewürgt. Fressen muss das Storchenjunge selbst - vom ersten Tage an.

    Häufig kann an heißen Tagen beobachtet werden, wie sich der Altstorch im Nest mit angewinkelten Flügeln so in die Sonne stellt, dass sich die Jungen im Schatten befinden. Damit schützt er sie vor der direkten Sonneneinstrahlung und trägt so wesentlich mit dazu bei, dass die Jungen auch größere Hitzeperioden überstehen können.

23.06.2016 Ungewöhnliche Nestbesuche

    Normalerweise verteidigt ein Storchenpaar sein Nest gegen jeden fremden Storch mit heftigem Geklapper und, wenn nötig, mit körperlichem Einsatz. In seltenen Fällen verläuft das Geschehen auf dem Nest aber auch ganz anders:

    So wurde nun aus Bordenau (Region Hannover) gemeldet: Im Nest befanden sich zwei Junge. Der eine Elternstorch war auf Nahrungssuche, der andere hielt Wache auf der gegenüber liegenden Sirene. Da landete ein dritter Storch bei den Jungen im Nest. Nach kurzem Geklapper beiderseits beruhigte sich die Situation. Die Jungen verhielten sich normal. Eine halbe Stunde lang blieb der Fremdstorch auf dem Nest, zuppelte mal hier und mal da herum. Dann flog er wieder ab. Es bleibt die Frage: Warum hat der Elternstorch das zugelassen?

    1996 beobachtete Hans Reither in Döhren (NRW), wie ein beringter dritter Storch sich an der Fütterung der Jungen eines unberingten Elternpaares beteiligte, ohne von den beiden behelligt zu werden. Die erste Vermutung, es könne sich bei dem Drittstorch um ein vorjähriges Junges handeln, konnte anhand der Ringnummer widerlegt werden: Der Drittstorch war zwei Jahre zuvor 339 km entfernt in der Aufzuchtstation Schwarzach (B.W.) flügge geworden und somit kein Nachwuchs des Paares in Döhren. Von 1997-2000 war dann der vormalige Drittstorch, bei dem es sich übrigens um ein Männchen handelte, selbst Brutstorch in diesem Nest.

    Im Jahr 2010 landete bei den zwei Jungen im Nest in Altencelle ein beringter erwachsener Storch. Die Jungen bettelten ihn kurz an, allerdings ohne Erfolg. Der Fremdstorch blieb etwa eine halbe Stunde. Dann kam einer der beiden unberingten Elternstörche zurück, landete auf dem Nest und fütterte - sowohl die eigenen Jungen als auch den Fremdstorch (!) . Der zog dann bald weiter und kam auch nicht mehr zurück. Hier liegt auch ohne Ringnachweis die Vermutung nahe, es könnte sich um einen Jungstorch des Vorjahres aus diesem Nest gehandelt haben, zumal ich einige Tage zuvor einen solchen Einjährigen aus Altencelle in einer Nichtbrütergruppe im nicht weit entfernten Nienhof abgelesen hatte, er sich also definitiv in der Region aufgehalten hatte.

    Im Gegensatz zu diesen ungewöhnlichen Nestbesuchen kommt es immer mal wieder vor, dass Jungstörche nach dem Flüggewerden auf einem Nest in der näheren oder auch weiteren Umgebung landen - und sich dann mit dortigen Jungen durchfüttern lassen. Da Storcheneltern reflexartig auf das Futterbetteln der Jungen reagieren und auch nicht zählen können, wird gefüttert, wer Hunger hat, egal ob es die eigenen oder fremde Junge sind.

    Unter den flugunfähigen Pfleglingen im Freigehege des NABU Artenschutzzentrums in Leiferde befindet sich auch eine nun schon sehr alte Störchin. Wenn dann die zunächst in der Station handaufgezogenen Jungstörche in dieses Gehege versetzt werden, "bemuttert" die Störchin diese und füttert sie von dem, was sie ja eigentlich für sich selbst gefressen hatte. Am Ende einer Storchensaison ist sie dann richtig ausgepowert.

20.06.2016 Baukran neben Storchennest

    Aus Hedeper (Landkreis Wolfenbüttel) kommt die Information, dass ein Baukran (30 m hoch, Ausleger bis 15 m vom Nest entfernt) 40 Meter vom 10 m hohen Storchennest entfernt aufgestellt werden soll. Im Nest befinden sich zwei Junge. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Kranlausleger schräg über ihnen negative Auswirkungen auf das Brutverhalten der Storcheneltern zur Folge hat und z.B. zum Verlassen oder Nicht-Anfliegen des Nestes führt. Auch könnte das Auftauchen des Auslegers im Blickfeld der Jungstörche dazu führen, dass bei ihnen - eventuell sogar häufiger - der Totstellreflex aktiviert wird.

    Grundsätzlich ist die Störung einer Storchenbrut gesetzlich verboten. Gefährdende Baumaßnahmen sollten bis zum Flüggewerden der Jungstörche unterbleiben. Doch manchmal ist das nicht möglich bzw. in der Planung nicht bedacht worden. Dann muss in einem Abwägungsprozess entschieden werden, in wieweit bei welchen Maßnahmen eine Gefährdung der Brut vorliegen könnte.

    Da in Hedeper eine Störung der Brut nicht ausgeschlossen ist, hatte Storchenbetreuer Georg Fiedler erreicht, dass die Maßnahme frühestens nach Abschluss der Huderphase der beiden Jungen durch die Storcheneltern durchgeführt werden darf. Der Termin ist für heute angesetzt. Das anschließende Geschehen wird vom Storchenvater vor Ort Ralf Isensee genau beobachtet und dokumentiert, damit im Gefährdungsfall entsprechende Maßnahmen erfolgen können.

18.06.2016 Ein toter Storch im Nest - was tun?

    An sich war für die heutigen Beringungen im Kreis Celle außer Langlingen (3 Junge), Wienhausen (3) und Celle/Stadt (1) auch das Nest in Oldau vorgesehen. Am Dienstag musste ich dann aber feststellen, dass der einzige dort noch verbliebene Jungstorch ebenfalls nicht mehr lebte. Vermutlich war es sein Leichnam, an dem der Altstorch längere Zeit herumpickte. Heute nun kam die Meldung, die Altstörche hätten versucht, das tote Junge aus dem Nest zu werfen. Da es aber schon vier Wochen alt und somit ein erheblicher Brocken war, hätten sie es nicht ganz geschafft. Der tote Storch hinge nun über dem Nestrand. Ob man etwas unternehmen, d.h., den toten Storch bergen müsse?

    Nein, das ist nicht erforderlich. Selbst wenn der tote Jungstorch nun am Nestrand liegen bleiben würde, macht das nichts. Für die Eltern ist es nicht mehr ihr Junges, sondern ein Stück Aas. Und Aas gehört zum Nahrungsspektrum der Störche mit dazu. Nicht ohne Grund versammeln sich so viele Störche auf den Bio-Müll Anlagen, und dies nicht nur im spanischen Winterquartier, sondern auch bei uns, wie auf der Wolfsburger und der Braunschweiger Deponie. Eine Ansteckungsgefahr für die Altstörche oder für eventuell noch im Nest befindliche weitere Jungstörche besteht nicht - das wurde mir von tierärztlicher Seite ausdrücklich bescheinigt. Erfahrungsgemäß ist von toten Störchen im Nest innerhalb kurzer Zeit nur noch das Gerippe übrig, und das wird dann, wenn nicht doch abgeworfen, spätestens im nächsten Jahr überbaut.

17.06.2016 Nur bei Osloß herrscht noch Unklarheit

    Im Kreis Gifhorn haben sich in diesem Jahr 38 Paare niedergelassen. 34 von ihnen schritten zur Brut. Bei vier von ihnen gab es dann einen Brutabbruch (Gelegezerstörung durch Nestkämpfe). In 29 Nestern werden derzeit Junge gefüttert. Lediglich bei der Spätbrut in Osloß (Brutbeginn um den 15. Mai. herum mit einer erst dreijährigen Störchin) ist noch unklar, ob dort auch Junge schlüpfen werden. Bei einer heutigen Nestablösung konnte ich jedenfalls noch keine Fütterung feststellen.

    Im Kreis Celle begannen 14 der 15 Paare mit der Brut. Ein Brutabbruch erfolgte bis jetzt bei fünf Paaren (jeweils nach Tod der Jungen). Somit werden aktuell in neun Nestern Junge gefüttert.

    Weitere Nachrichten aus dem Kreis Gifhorn:

    Nun sind auch bei der Spätbrut in Hahnenhorn (Brutbeginn 9. Mai) Junge geschlüpft und aktuell etwa eine Woche alt. Zwei Köpfchen waren gestern zu sehen.

    "Georg", das Männchen in GF-Kästorf, ist weiterhin gehbehindert. Beim Auftreten knickt er mit einem Bein ein und ist damit auch in der Nahrungsbeschaffung beeinträchtigt. Um die vier Jungen im Alter von nun knapp sechs Wochen nicht zu gefährden, wurde beschlossen, die Zusatzfütterung mit Eintagsküken aus Leiferde fortzusetzen. Beide Eltern nehmen die in unmittelbarer Nestnähe ausgelegten Küken innerhalb weniger Minuten auf.

    Das Männchen in Ettenbüttel, erkennbar außer an seinem Ring auch am schief wieder angewachsenen und beim Flug schräg herabhängenden Bein, macht mit seiner Partnerin als nicht brütendes Paar zwischenzeitlich auch Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Mehrere Tage hielten sich beide im benachbarten Müden auf. Vorgestern überflogen sie das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde. Gestern waren sie wieder zuhause. Er holte Nistmaterial. Ein Paaarungsversuch klappte nicht so richtig, weil sie sitzen blieb.

15.06.2016 Kräuterlikör und Storchenscheiße

    Die Weißstorchberingungen sind immer auch mit einer Nestkontrolle verbunden. Dabei ist es schon oft erstaunlich, was Störche so alles in ihr Nest eingetragen haben. Auf dem Nest in Leiferde/Mast fand ich heute dieses: die Verpackung eines westfälischen Kräuterlikörs, Einwickelpapier eines Eukalyptus-Bonbons, ein zunächst nach einem Damennetzstrumpf aussehendes Teil, das sich dann aber als Plastiknetz herausstellte, - und einen dicken Gummiring. Falls den eines der beiden Jungen gefressen hätte, hätte es Probleme gegeben. Heute habe ich beringt die Jungen in Dannenbüttel (1), Hoitlingen (2), Leiferde/Mast (2), Neudorf-Platendorf (1) und Rühen (2). In GF-Kästorf war aufgrund der heftigen Regenfälle zuvor die Pferdeweide für den Hubsteiger der LSW nicht befahrbar.

    "Woher bekomme ich Storchenscheiße - vielleicht im Vogelpark Walsrode?" Diese Anfrage erhielt ich heute. Ein Storchenfreund, der auf seinem Grundstück eine Nisthilfe errichten will, hatte gehört: Wenn man Storchenscheiße in so ein Nest tut, wird es eher von Störchen angenommen. Ich musste zunächst einmal erklären, dass es solche "Storchenscheiße" nicht gibt. Der Storch entleert sich mit einem flüssigen Kotstrahl, aber den kann man nicht einsammeln und ins Nest packen. Doch dann wurde mir klar, was hinter dem merkwürdigen Ratschlag stand: Es gibt den heißen Tip, bei Neuerrichtung von Storchennestern entweder das Dach drum herum oder den Nestrand mit weißer Farbe zu streichen. Das sieht dann aus wie aus dem Nest abgegebener Kot und signalisiert dem durchfliegenden Storch, dass es sich lohnt, hier zu bleiben, weil ja schon andere dies zuvor auch getan haben. Dies mag durchaus in manchen Fällen zutreffen. Andererseits sind die vielen neu besiedelten Storchen-Nisthilfen in den letzten Jahren im Kreis Gifhorn angenommen worden, ohne dass eins der Nester oder das Dach mit "aufgemalter Storchenscheiße" versehen worden war.

14.06.2016 Nichtbrüter unterwegs - Jungensterben im Kreis Celle setzt sich fort

    In den Zeiten, in denen Grünland gemäht wird, tauchen regional vermehrt Gruppen von nicht brütenden Störchen auf, und dies auch dort, wo man sie normalerweise nicht sieht. Gestern beobachtete ich eine Gruppe von zwölf Störchen auf Mäusejagd auf einer nach der Mahd abgeräumten größeren Wiese bei Fernhavekost (CE). Vier waren beringt. Die Nummern geben doch einen interessanten Einblick, woher die Störche stammen, über ihr Alter und auch über mögliche weitere bisherige Aufenthaltsorte.

    Zwei der vier Störche wurden im Vorjahr in Vorsfelde (WOB) bzw. Wendeburg (PE) flügge, sind also bereits als Einjährige aus ihrem Winterquartier wieder zurückgekehrt, das vermutlich in Spanien oder Frankreich liegt. Der Storch aus Wendeburg wurde in diesem Jahr bereits an zwei weiteren Stellen abgelesen, und zwar in den Rieselfeldern und auf dem Bio-Müll der ALBA-Deponie (BS). Nun ist er also im Kreis Celle unterwegs. Der dritte Storch wurde von mir vor zwei Jahren in Betzhorn (GF) beringt. Anfang April startete er als erst Zweijähriger einen Brutversuch in Brammer (Kreis. Rendsburg-Eckernförde (Schleswig-Holstein), musste aber schon nach wenigen Tagen einem Konkurrenten weichen. Nun zieht er also durch die Lande. Der vierte Storch wurde 2012 im Storchendorf Linum (Brandenburg) beringt. Meine gestrige Ablesung ist seine erste überhaupt seitdem. Dies zeigt mal wieder, dass insbesondere in Afrika überwinternde Ostzieher meist nicht so schnell zurückkehren wie ihre west ziehenden Artgenossen, die ja oft von Spanien oder Frankreich aus einen wesentlichen kürzeren Rückweg haben. Der Unterschied zwischen West-und Ostziehern macht sich auch bei den Erstbrütern bemerkbar, von denen im Vergleich wesentlich mehr West- als Ostzieher bereits als Zweijährige ins Brutgeschäft einsteigen.

    Weitere Mitteilungen Kreis Celle

    Bei der heutigen Kontrollfahrt musste ich feststellen, dass nun auch im Nest in Oldau kein Junges mehr lebt. Das erste der beiden Jungen hatte bereits im Alter von gut einer Woche tot am Nestrand gelegen. Das zweite muss nun in Alter von etwa drei Wochen verstorben sein. Ein Altstorch saß lange im Nest. Als er dann endlich aufstand, rührte sich nichts. Das blieb auch so, als dann der zweite Altstorch eintraf. Somit ist von den 14 Brutstandorten nach Hohne, Großmoor, Jeversen und Wolthausen Oldau nun das fünfte Nest, in dem die Jungen gestorben sind, ohne dass Nahrungsmangel, Nässe/Kälte oder Nestkämpfe als Ursache ersichtlich sind.

    Auch in Hambühren wurde ein Junges tot abgeworfen. Weil dort aber immer noch zwei Junge im Nest sind, ist das derzeit ein doch gutes Ergebnis für dieses Paar, bei dem zumindest ein Altstorch noch nicht so ganz brutreif erscheint. Inzwischen sind auch in Bannetze um den 5. Juni herum Junge geschlüpft. Heute waren für kurze Zeit erstmals drei Köpfchen zu sehen. Das ist natürlich bei so einer Spätbrut erfreulich.

12.06.2016 Was ist, wenn ein Elternstorch ausfällt?

    Aus GF-Kästorf kam gestern die Nachricht, dass das Storchenmännchen "Georg" wohl eine Beinverletzung hat. Er kann offensichtlich nicht richtig auftreten. Unklar ist, ob er weiter in der Lage ist, die Jungen mit Futter zu versorgen. Was ist in einem solchen Fall zu tun?

    Die grundsätzliche Faustregel dafür lautet: Sind die Jungen im Nest älter als vier Wochen, kann sie ein Altstorch auch alleine versorgen, allerdings nicht mehr als zwei. Sind mehr Junge im Nest, sollten die geborgen und in eine Pflegestation gebracht werden - es sei denn, eine Zufütterung vor Ort ist möglich.

    Im Nest in GF-Kästorf sind derzeit vier Junge im Alter von fünf Wochen. Die kann das Weibchen "Franziska" nicht alle alleine großziehen. Andererseits ist noch unklar, wie schwer die Behinderung des Männchens wirklich ist und wie sie sich auf sein Vermögen auswirkt, Futter für die Jungen herbei zu schaffen. Um die Jungen nicht zu gefährden, wurde darum beschlossen, eine Futterstelle in Nestnähe einzurichten. Die Storchen-Herbergseltern tauten zunächst mal einen tiefgefrorenen Hecht auf und zerteilten ihn portionsgerecht. Vor Ort konnte ich heute Vormittag beobachten, wie die Wache haltende "Franziska" die ausgelegten Fischstücke aufs Nest holte. Ein Teil davon wurde von den Jungen gefressen, den anderen verzehrte sie selbst. Da es demzufolge mit der Zufütterung geklappt hatte, wurden vom NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde für die nächsten Tage als Futter Eintagsküken geordert. Somit ist erst mal eine unmittelbare Gefährdung der vier Jungen abgewendet. Genaue Beobachtungen am Nest in den nächsten Tagen werden zeigen, ob die Zufütterung vor Ort weiter nötig ist oder ob "Georg" doch in der Lage ist, die Jungen auch seinerseits weiter ausreichend zu versorgen.

    Weitere Storchenachrichten aus den Kreisen Celle und Gifhorn

    In Jembke (GF) wurde heute nachmittag ein Junges tot unter dem Nest aufgefunden. Da ich heute mittag noch drei Junge gesehen hatte, gehe ich davon aus, dass es sich bei dem abgeworfenen um ein viertes Junges handelt.

    Ähnlich stellt sich die Situation in Langlingen (CE) dar. Dort war ebenfalls ein totes Junges entdeckt worden, Es sind aber immer noch drei Junge im Nest. Auffällig war, dass sich beide Altstörche gleichzeitig auf Nahrungssuche befanden, obwohl die Jungen erst 24 Tage alt sind. Dies spricht dafür, dass das Futterangebot dort zur Zeit sehr knapp ist.

    In Weyhausen-Süd/Hohe Horst (GF) hatte nach dem Tod des Männchens ein neues Paar das Weibchen vertrieben, die Eier abgeworfen und anschließend selbst gebrütet. Schlupftermin war der 6. Juni. Zwei Junge recken nun schon mal das Köpfchen hoch.

11.06.2016 Manchmal doch "back to the roots" - und die Bedeutung von Sammlungszentren

    Entgegen landläufiger Meinung kommen Weißstörche später nur selten wieder in den Ort zurück, in dem sie aufgewachsen sind. Dass ein Storch dann sogar in seinem Geburtsnest brütet, habe ich überhaupt erst einmal feststellen können, und zwar im Storchendorf Wahrenberg/Elbe. So ist es schon bemerkenswert, dass bei uns in diesem Jahr bisher in drei Fällen ein- und zweijährige Störche in der Nähe ihres Herkunftsortes gesichtet wurden.

    Über Leiferde kreisten im Mai zwei Zweijährige aus den nicht weit entfernten Nestern in Vollbüttel und Ausbüttel. In der BS-Alba-Deponie sind es aktuell sogar zwei vorjährige Geschwister aus dem nahen Wendeburg-Wendezelle, die offensichtlich schon im Winterquartier zusammen geblieben und nun auch in die Region zurückgekehrt sind. In dem Nichtbrütertrupp in Adelheidsdorf konnte ich gestern ebenfalls zwei (Halb-) Geschwister feststellen. Sie waren 2014 bzw. 2015 im vier km entfernten Großmoor flügge geworden.

    Allen drei Fällen gemeinsam ist, dass es sich um Gebiete handelt, in denen sich zumindest zeitweise neben den ortsansässigen Störchen auch Gruppen von nicht brütenden Störchen zusammenfinden. Dies hat seine Ursache zum einen im guten Nahrungsangebot. Im Norden von Braunschweig gibt es hinreichend zu fressen im Bio-Müll der Deponie sowie in der Okeraue und den Rieselfeldern. In Adelheidsdorf sammeln sich die Störche, wenn eine über 20 ha große Grünlandfläche gemäht worden ist. Storchenkonzentrationen gib des auch im Bereich der Deponie WOB und nach dem Flüggewerden in den Wiesen bei Weyhausen. In Leiferde sind es die Störche vor Ort (Pflege-und Brutstörche), die vorüber ziehende Artgenossen anlocken.

    Von solchen Sammelzentren profitiert dann auch wieder die Region, in der sie liegen. So manche Störche, die sich hier als Nichtbrüter aufgehalten haben, suchen im folgenden Jahr einen Brutplatz und finden ihn in der näheren oder weiteren Umgebung. Auf diese Weise kommt es auch zu mancher Neuansiedlung.

08.06.2016 Mitteilungen aus dem Kreis Celle

    Auch in Großmoor werden in diesem Jahr keine Storchenjunge flügge. Am 25. Mai wurde ein Junges im Alter von gut einer Woche tot unter dem Nest gefunden. Anschließend konnten keine Fütterungen mehr beobachtet werden. Als sich kurz darauf die Eltern wieder paarten, war klar, dass keine Jungen mehr leben. Es ist dies nach Hohne, Jeversen und Wolthausen nun schon der vierte Brutabbruch im Kreis Celle, bei dem die Jungen im Alter von ca. einer Woche starben, ohne dass Witterungsgründe oder Nahrungsmangel ersichtlich waren. Storchenkämpfe wurden ebenfalls nicht gemeldet. Somit bleibt als Erklärung nur eine Erkrankung (Aspergillose?) übrig.

    Als "normal" anzusehen ist hingegen die Tatsache, dass in Langlingen und Wienhausen in den letzten Tagen das jeweils kleinste Junge (Nesthäkchen) gestorben ist. In beiden Nestern sind aber immerhin noch drei Junge.

    Wie schon in den letzten Jahren sind derzeit die gemähten Flächen am Hof Kempken in Adelheidsdorf wieder zum Anziehungspunkt für Nichtbrüter geworden. Heute hielten sich dort 11 Störche auf, von denen sich zwei seit dem 31. Mai als Paar auf dem dortigen Nest etabliert haben.

07.06.2016 Zur Zeit genug Futter

    Wenn Nahrungsknappheit herrscht, verlassen oft schon beide Altstörche zur Futtersuche das Nest, auch wenn ihre Jungen noch keine vier Wochen alt sind und damit eigentlich noch ihre schützende Anwesenheit brauchen. Aktuell mache ich die Erfahrung, dass auch auf den Nestern mit wesentlich älteren Jungen fast immer ein Altstorch steht. Dies ist ein Indiz dafür, dass zur Zeit genug Futter vorhanden ist. Die Regengüsse nach der langen Trockenheit haben bewirkt, dass nun vor allem hinreichend Regenwürmer zur Verfügung stehen. Das ist gegenwärtig offensichtlich auch auf Äckern mit noch niedrigem Bewuchs der Fall. Ich konnte Störche auf Nahrungssuche auf Mais-, Rüben- und Kartoffeläckern beobachten.

    Nachrichten aus dem Kreis Gifhorn

    Beringt habe ich heute die drei Jungen der wieder vor Ort vereinten Storcheneltern in Triangel. Nun mit einem breitreifigen Teleskopsteiger konnte das Nest auf der Wiese problemlos angefahren werden, nachdem dies fünf Tage zuvor mit einem Hubsteiger wegen der Nässe nicht möglich gewesen war.

    Im Nest in Dannenbüttel lebt jetzt nur noch ein Junges. Das zweite war mir schon vorher aufgefallen, weil es viel kleiner als sein Geschwister war. Offensichtlich war es trotz des guten Futterangebotes nicht überlebensfähig. Von Anfang an nur ein Junges wurde in Neudorf-Platendorf gesichtet. In Radenbeck verringerte sich schnell die Anzahl von drei auf eins. Zwei Junge konnte ich im sofort angenommenen Nest in Barwedel sowie in Betzhorn, GF-Winkel, Hankensbüttel, Hoitlingen, Jembke, Kaiserwinkel, Knesebeck, Leiferde/Mast, Rötgesbüttel , Rühen und Wahrenholz feststellen. In Betzhorn, Leiferde/Baum und Ummern sind es zur Zeit drei. In GF-Kästorf füttern Georg und Franziska sogar vier Junge, ebenfalls vier das Paar Calberlah/Wiesen.

04.06.2016 Da staunt der Laie ...

    ... und der Fachmann (in diesem Fall ich) wundert sich. Beim Storchenpaar in Hambühren (CE) war einen Tag vor dem errechneten Schlupftermin erst der eine Altstorch vom Nest geflogen. Dann stand der andere, der bis dahin gebrütet hatte, auf - und flog hinterher. Fast eine halbe Stunde war die Brut ungeschützt. Fortan saß aber immer wieder ein Storch. Das blieb auch so, als eigentlich die Jungen längst geschlüpft sein mussten. Längeres Stehen im Nest und Fütterungen wurden nicht beobachtet. Meine Vermutung war: Mindestens ein Altstorch ist noch nicht voll brutreif. Und die Eier sind wahrscheinlich nicht befruchtet.

    Gestern nun kam die Information: " Es sieht so aus, als ob doch ein Junges im Nest ist. Jedenfalls meinen wir für einen Moment ein Köpfchen gesehen zu haben. Und dann hat offensichtlich der eine Altstorch im Nest einen Frosch aufgefressen. Das müsste ja dann der Resteverzehr nach einer Fütterung sein." Heute vor Ort stellte ich fest , dass ein Altstorch im Nest stand. Erst rührte sich nichts weiter. Dann reckte sich mit einem Male ein Köpfchen hoch, und kurz darauf rechts daneben ein zweites. Aufgrund der schon ins Hellere übergehenden Kopffarbe mussten die beiden Jungen etwa acht Tage alt sein, und das entsprach genau dem errechneten Schlupftermin. Damit hatte ich aufgrund der vorherigen Beobachtungen nun wirklich nicht gerechnet. Aber das ist auch mit das Schöne in mehr als dreißig Jahren Storchenbetreuung: Es gibt doch immer wieder Überraschungen und neue Erfahrungen - wie auch gerade drei Tage zuvor (siehe Aktuelles 01.6.16 !).

    Beringt habe ich heute die Jungen in Altencelle (3), in Hornbostel und in Winsen (je 2)

03.06.2016 Übersommerer

    Jetzt ist die Zeit, in der zunehmend auch jüngere noch nicht brutreife Störche bei uns eintreffen. Manche ziehen in Trupps durch die Lande. Andere verbleiben mal kürzere oder auch schon mal längere Zeit in einer Region. Leere Nester werden angeflogen. Manchmal bildet sich auch ein Paar, das die nächste Zeit zusammenbleibt. Paarungen und evtl. Nestbau können stattfinden, allerdings ohne dass daraus schon eine Brut wird.

    Meldungen aus dem Kreis Gifhorn

    Seit vier Tagen ist ein unberingtes Paar in Hillerse. In Müden stehen ein oder zwei unberingte Störche auf dem Schornstein der Alten Molkerei und übernachten auf dem Dach nebenan. Dann sind aber dort auch mal ein oder zwei Störche im Nest auf Mast in der NABU-Wiese, wobei es sich bei dem einen um das beringte Männchen des Nichtbrüterpaares aus Ettenbüttel handelt (der humpelnde mit dem schief angewachsenen Bein).

    Im Biomüll der ALBA-Deponie Braunschweig suchten gestern zehn Störche nach Nahrung (Mitteilung G. Braemer), darunter drei erst einjährige, die 2015 im ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig groß wurden und nun bereits nach einem Jahr in ihre Geburtsregion zurückgekehrt sind. Von anderen wissen wir, dass sie erst mal zwei Jahre im spanischen oder französischen Winterquartier bleiben. Ostzieher kehren oft auch erst im dritten oder vierten Lebensjahr zurück.

    Meldungen aus dem Kreis Celle

    Nachdem die große Grünland-Fläche in Adelheidsdorf gemäht worden war und dann auch kräftige Regengüsse folgten, halten sich dort nun 6 Störche auf, vermutlich insbesondere auf der Suche nach Regenwürmern. Zwei haben sich zu einem Paar zusammengefunden und das Nest vor Ort belegt, darunter ein Dreijähriger aus dem Tierpark Eekholt (Schleswig-Holstein). Ein weiterer zweijähriger Storch stammt aus dem nur 4 km entfernten Nest in Großmoor.

    Im neu errichteten Nest in Bockelskamp steht seit gut einer Woche ein Einzelstorch, ohne dass vom benachbarten Wienhausen aus bisher Vertreibungsversuche erfolgt sind. Dort haben die Storcheneltern zur Zeit andere Probleme: Vier Junge müssen versorgt werden.

    Im Feriengebiet von Jeversen kommen jetzt ein bzw. zwei Störche auf ein neu errichtetes Nest. Dabei ist, weil alle unberingt sind, unklar, ob es sich um das in Thören vertriebene junge Paar handelt oder um die nach dem plötzlichen Tod ihrer Jungen verwaisten Storcheneltern aus Jeversen, um einen oder zwei der Nichtbrüterstörche, die mehrere Tage auf abgesägten Eichen im benachbarten Wietze übernachteten, oder um völlig andere Störche.

01.06.2016 Beringungsbeginn

    Heute fanden mit Hilfe der FFW Gifhorn die ersten meiner diesjährigen Weißstorchberingungen statt - in Wesendorf (3 Junge), Ausbüttel (3 Junge) und Leiferde/Schornstein (2 Junge). Die eigentlich noch geplante vierte Beringung in Rothemühle musste wegen akuter Gewittergefahr abgesagt werden.

    Beringung Ausbüttel 2016, Foto F. BörnerIch beringe die Storchenjungen im Nest zwischen vier und sechs Wochen nach ihrem Schlüpfen. In dem Alter erfolgt bei ihnen bei menschlicher Annäherung der Totstellreflex, ein angeborener Schutz gegen Feinde wie etwa einen oben kreisenden Adler. Später könnte statt dessen der Fluchtreflex einsetzen mit einem möglichen Absturz vom Nest zur Folge. In den bisherigen dreizehn Jahren meiner Beringertätigkeit ist dies noch nie vorgekommen. Allerdings habe ich im Vorjahr eine Beringung in Winsen abgebrochen, weil der Jungstorch dort sich nicht hinlegte und totstellte, sondern immer weiter an den Nestrand rückte.

    Beringung Ausbüttel  2016, Foto F. BörnerNormalerweise verlässt der Altstorch das Nest, wenn sich der Korb der Drehleiter oder des Hubsteigers mit den Menschen darin ihm nähert. Nach Abschluss der Beringung kehrt er meist schnell wieder zurück. In Ausbüttel war dies heute anders. Es regnete. Weil die Jungen zum Zudecken durch den Elternstorch schon zu groß waren, gab dieser ihnen immerhin noch einen gewissen Schutz, indem er über ihnen stand. Als wir uns dem Nest näherten, flog er aber nicht ab, sondern setzte sich mitten zwischen die Jungen (siehe Foto!) Abgeflogen ist er erst dann, als wir ihm schon zum Greifen nahe waren. Grund dieses Verhaltens wird gewesen sein, die Jungen so lange wie irgend möglich zu schützen.

29.05.2016 Endlich ist er angekommen

    Der besenderte Storch Albert von Lotto war im Dezember vom Sudan aus noch weiter gen Süden bis nach Südafrika geflogen. Als er sich Ende Februar dann auf die Heimreise machte, war klar, dass er wohl kaum noch rechtzeitig für eine Familiengründung im heimatlichen Loburg (SA-Anhalt) eintreffen würde. So ist es nun auch gekommen. Schon auf den ersten Etappen kam er aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen nur sehr mühsam voran. Auch danach gab es immer mal wieder nur kurze Etappen und auch längere Zwischenaufenthalte. Gestern nun ist er endlich wieder in Loburg eingetroffen - und in ein Nachbardorf weitergeflogen. In "seinem" Nest brütet inzwischen ein neues Paar. Kämpfe wurden nicht beobachtet. Wenn überhaupt, können die Auseinandersetzungen nur sehr kurz gewesen sein. Es bleibt abzuwarten, ob Albert noch mal zurückkehrt oder sich an anderer Stelle niederlässt. Für eine Brut ist es in jedem Fall zu spät.

    Die Frage bleibt, warum Albert - und er wird sicher nicht der einzige Storch gewesen sein, der das machte - so spät noch bis nach Südafrika flog. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass Nahrungsmangel infolge langanhaltender Trockenheit in weiten Bereichen des östlichen und südlichen Afrika ihn dazu bewogen hat. Vielleicht ist hierin auch ein Grund dafür zu sehen, dass etliche Ostzieher wie beispielsweise beide vorjährigen Brutstörche in Westerholz um einiges später als sonst bei uns eingetroffen sind.

    Kampf um Westerholz (letzte? Fortsetzung) - kein Junges mehr in Vorhop

    Zunächst war dort das alte Männchen, das das zwischenzeitliche Brutpaar in Westerholz vertrieben hatte, von ihm wieder vertrieben worden und dann doch zurückgekehrt, blieb aber zunächst solo. Nun versuchte ein neues Weibchen bei ihm zu landen. Über längere Zeit wehrte er ihre Versuche ab. Seit Donnerstag sind sie aber nun doch ein Paar und seitdem laut Beobachtungen vor Ort "ein Herz und eine Seele".

    Nachdem bis vor wenigen Tagen zumindest ein Junges im Nest in Vorhop zu sehen war, konnte nun keine Fütterung mehr beobachtet werden. Meist sitzt ein Altstorch wieder. Möglicherweise sind weitere Eier unbefruchtet.

26.05.2016 Jungensterben und andere Nachrichten aus dem Kreis Celle

    Vor drei Tagen hörten die Storcheneltern in Jeversen damit auf, ihre drei Jungen zu füttern, und verließen zeitweise wieder beide das Nest. Die Jungen mussten tot sein. Als ich heute nach Wolthausen kam, flog gerade ein Altstorch ab. Vom zweiten Altstorch und den beiden Jungen, die gestern noch wohlauf waren, war nichts zu sehen - allenfalls ein Huckel, der sich nicht mehr bewegte. Die Jungen in Jeversen waren 17 Tage, die in Wolthausen 14 Tage alt gewesen. Eine Todesursache war wie beim ähnlich gelagerten Fall am 10. Mai in Hohne, als die drei eine Woche alten Jungen plötzlich starben, nicht erkennbar. Aktuell nicht infrage kommen Nässe/Kälte oder Nahrungsmangel. Dort, wo zur Zeit gefüttert wird, sehe ich die Eltern anschließend immer noch etliche Reste verzehren. Keine Anzeichen gibt es auch für die Überlegung, dass ein Uhu oder Waschbär der Verursacher gewesen sein könnte. Somit bleibt als wahrscheinlichste Erklärung, dass eine Erkrankung vorgelegen haben muss, vermutlich Aspergillose. Diese Schimmelpilzerkrankung der Luftwege kann sehr rasch zum Tode führen. Es gibt auch auch andere mögliche Todesursachen wie beispielsweise über die Nahrung aufgenommene Salmonellen. Besonders auffällig ist, dass dieses plötzliche Jungensterben in Jeversen nun schon das dritte in den letzten fünf Jahren ist.

    Dagegen "normal" ist der gestrige Abwurf eines eine Woche alten Jungen in Großmoor. Die Geschwister werden weiter gefüttert. Hingegen wenig verheißungsvoll ist, dass in Hambühren - einen Tag vor dem errechneten Schlupftermin - auf einmal der bis dahin brütende Storch seinem abstreichenden Partner hinterher flog und das Nest ohne Bewachung war. Dies spricht normalerweise dafür, dass keine Brut hochkommen wird.

    Erfreulicher Kontrapunkt zu den Negativmeldungen ist die Beobachtung, dass sich im Nest auf dem Kloster in Wienhausen derzeit vier etwa zwei Wochen alte Junge befinden. Das ist aktuell der einzige "Vierer" bei den 55 von mir betreuten Storchenpaaren. Gut sieht es auch in Oldau aus. Nachdem in sechs der letzten sieben Jahre auf tauben Eiern gebrütet worden war, wird nun gefüttert. Grund für diese positive Entwicklung ist, dass ein neues - diesmal beringtes - Weibchen da ist.

24.05.2016 In memoriam Eva-Renate-Bock

    Sicher haben Sie, liebe Leser meiner Homepage, sich auch schon mal gefragt: "Woher hat er denn all die Informationen über die einzelnen Nester und Störche? Das kann er doch unmöglich alles selbst beobachtet haben!" Stimmt. Als Storchenbetreuer bin ich ganz wesentlich auch auf die Mitteilungen der Beobachter vor Ort angewiesen, und die bekomme ich. In erster Linie sind es die Nest-Herbergeltern, die "ihre" Störche im Blick haben, und darüber hinaus für jeden Standort noch weitere Informanten. Ich selbst schaue auch alle paar Tage nach dem Rechten. Auf diese Weise ist es möglich, ein umfassendes Bild vom Storchengeschehen in den beiden Betreuungslandkreisen Celle und Gifhorn zu bekommen.

    Eine dieser Storchenmütter (es gibt nicht nur Storchenväter!) war Eva-Renate Bock in Triangel. Vor zwei Jahrzehnten wurde unter Mitwirkung meines Vor-Vorgängers Hans Reither das Nest auf Mast hinten in ihrem Garten installiert. Seitdem war es stets besetzt. Frau Bock hatte "ihre" Störche immer im Blick, schaute sogar nachts auf das Nest (eine ihrer Meldungen: "Heute morgen um 4.00 Uhr waren wieder beide Störche auf dem Nest". Sie notierte alle Beobachtungen, schrieb Jahresberichte und begleitete so die Störche über zwei Jahrzehnte. Das blieb für sie immer ganz wichtig , auch als in der letzten Zeit ihre Lebenskraft zunehmend versiegte. Sie starb nun im Alter von 85 Jahren. Beim anschließenden Beisammensein nach der heutigen Beerdigung bekam ich die Information: Vom Haus aus haben wir beobachtet, dass drei Junge im Nest sind - ich hatte bisher erst zwei gesehen!

23.05.2016 Warum sie nicht brüten

    Von den 39 Storchenpaaren im Kreis Gifhorn findet derzeit bei neunen keine Brut statt, von den 15 Paaren im Kreis Celle bei zweien. Dies sind die Gründe dafür:

    Im Kreis Gifhorn haben in Ahnsen, Didderse und Westerholz Nestkämpfe mit Zerstörung der Eier zu einem Brutabbruch geführt. Das gegenwärtige Paar in Wagenhoff ist das zuvor aus Westerholz vertriebene. In Giebel gab es den Sonderfall, dass das Weibchen mehrere Tage lang von ihrem vorherigen, diesmal aber Kaiserwinkeler Männchen "betreut" wurde, Eier legte und bebrütete, bis ein neues Männchen diese aus dem Nest warf. Nicht gebrütet wird in Ettenbüttel, Volkse und Wittingen, weil zumindest ein Partner noch zu jung ist oder eventuell das Weibchen bereits einen Brutabbruch andernorts hinter sich hat. In Isenbüttel wird offensichtlich immer noch auf tauben Eiern gebrütet.

    Im Kreis Celle erfolgte ein Brutabbruch in Hohne, nachdem die drei Jungen innerhalb kürzester Zeit starben. In Thören liess das ins benachbarte Jeversen übergesiedelte Elternpaar der letzten Jahre nicht zu, dass ein neues ganz junges Paar wirklich sesshaft wurde und brüten konnte.

20.05.1016 Auf unsrer Wiese sitzet was...

    "Nicht doch", wird jetzt so mancher sagen, " das alte Storchen-Volkslied heißt "Auf unsrer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe..." . Stimmt. Was aber ist, wenn der Storch weder geht noch steht und schon gar nicht watet, sondern auf der Wiese sitzt? Von einer Pferdeweide nahe Hahnenhorn (GF) kam die Meldung, dass dort schon am zweiten Tag in Folge morgens ein Storch gekommen sei und und dann längere Zeit auf der Weide auch sitze. Ob er vielleicht krank sei? Nun, das ist natürlich nicht völlig ausgeschlossen. Wenn ein Storch ganz lange Zeit oder vielleicht fast einen Tag lang nur noch sitzt, könnte er wirklich krank sein. Eine Flugprobe (auf ihn zugehen und sehen, ob er dann wegfliegt) gibt darauf eine Antwort. Grundsätzlich ist es aber bei Störchen nicht ungewöhnlich, dass sie sich zum Ausruhen nicht nur im Nest, sondern auch in der freien Landschaft hinsetzen. In diesem Fall hat es es sich um einen der Brutstörche in Hahnenhorn gehandelt. Dort sind die Jungen noch nicht geschlüpft, und Nahrungsknappheit herrscht zur Zeit auch nicht. So konnte es sich dieser Storch leisten, zwischendurch auch mal eine Zeitlang im Sitzen auszuruhen, bevor er zur Brutablösung wieder zum Nest zurückkehrte. Wenn die Jungen dann geschlüpft sind, wird er dazu wohl keine Zeit mehr finden. Tatsächlich zeigte sich in diesem Fall dann auch, dass der Storch nach einiger Zeit wieder aufstand und abflog.

    Weitere Nachrichten: Die Befürchtung, das nasskalte Wetter zur Schlupfzeit und in den Tagen danach könnte bei den Paaren, die als erste mit der Brut begonnen hatten, zu Jungenverlusten geführt haben, finde ich jetzt doch an mehreren Neststandorten bestätigt. So sind im Kreis Celle in Hornbostel zwei Junge und in Nienhagen nur noch ein Junges im Nest. In Altencelle sind es weiterhin drei. Im Kreis Gifhorn hat sich die Jungenzahl in Leiferde/Schornstein von fünf auf zwei verringert. Zwei sind es ebenfalls nur noch in Rothemühle und in Triangel - trotz erfahrener Elternstörche. Hingegen waren es zumindest vor drei Tagen in Weyhausen/West noch vier. In den meisten Nestern mit geschlüpften Jungen sind zur Zeit zwei oder drei Junge.

Der 17. Mai

    ... ist ein Stichtag bei der Bestandserfassung der Weißstörche. Um Doppelzählungen zu vermeiden und auch zwischen Brutstörchen und Besuchsstörchen zu unterscheiden, gilt folgende Regelung: Nest- (oder Horst-) paare sind die, die mindestens vier Wochen Nestbindung in der Zeit vom 16.04. bis 15.06 haben. Besuchsstörche benötigen mindestens fünf aufeinanderfolgende Tage Nestbindung vom 16.05. bis 15.06. . Demzufolge können Störche, die nach dem 17. Mai kommen, die 4 Wochen Nestbindung bis zum 15.06. nicht mehr erreichen und zählen dann als Besuchsstörche. Nach dem heutigen Tag kann sich die Zahl der Nestpaare nicht mehr erhöhen, wohl aber verringern, wenn die bisher angekommenen weniger als vier Wochen bleiben.

    Hier nun die aktuelle Bestandsübersicht (in Klammern die Endergebnisse von 2015) :

    Im Kreis Gifhorn sind derzeit 39 (42) Nestpaare und ein Einzelstorch. Unklar ist, ob auch das Paar in Steimke noch geblieben ist.

    Im Kreis Celle sind derzeit 14 (15) Nestpaare und ein Einzelstorch. Unklar ist, ob auch das Paar in Thören noch geblieben ist.

    Kampf um Westerholz (Fortsetzung)

    In Westerholz hatte das zu spät gekommene Männchen der letzten Jahre das da schon brütende neue Storchenpaar vertrieben. Die waren nach Wagenhoff übergesiedelt. Heute mittag aber kamen sie wieder, um das Nest zurück zu erobern. Es gab heftige Kämpfe. Mit vereinten Kräften gelang es den beiden tatsächlich, das Männchen vom Nest zu drängen. Dann standen sie da oben und klapperten und klapperten. Nach einiger Zeit flog das Paar aber wieder ab. Das alte Männchen bekam das mit und kehrte zurück. Am Abend dann das gewohnte Bild der letzten Tage: Das Paar war wieder in Wagenhoff und das alte Männchen in Westerholz.

16.05.2016 Wärmepyramide in Warmenau - Einsatz in Wiedenrode - Paar in Wagenhoff

    Wärmepyramide Warmenau 2016Als ich heute morgen - wir hatten da gerade 5° - über die webcam einen Blick in das Storchennest in WOB-Warmenau warf, sah ich: Der Altstorch stand. Die Jungen waren so eng zusammengerückt, dass sie wie ein großer Fleischklumpen aussahen. Heute am Abend waren die Jungen wieder eng beisammen (von der webcam abfotografiert). Mit so einer Wärmepyramide schützen sich die Jungstörche selbst, wenn sie bei Nässe/ Kälte aufgrund ihrer Größe von den Eltern nicht mehr oder nur noch sehr unzulänglich gehudert werden.

    Wärme-Pyramide Klein Schwülper 2014, Foto H.KrauseVor zwei Jahren hatten wir zuletzt eine gravierende mehrtägige Nässe-Kälte-Periode, der viele Jungstörche zum Opfer fielen. Die vier Jungen in Klein Schwülper überlebten. Auf dem beigefügten Foto ist zu erkennen, wie sie sich leicht aufgerichtet fest aneinander gedrückt und und mit ihren Flügeln ringsherum wie mit einem Schutzmantel umgeben hatten.

    Informationen aus dem Kreis Celle:

    Aus Wiedenrode kam die Nachricht, es würde dort ein Storch mit einer Beinverletzung schon viele Stunde an einem Gartenteich stehen. Beim Aufsetzen des einen Beines würde er wegknicken. Vor Ort bestätigte sich diese Beobachtung. In solchen Fällen mache ich erst mal die Flugprobe, um zu sehen, ob der Storch noch fliegen kann. Sollte er das nicht mehr können, gilt es, ihn langsam mit einer Art Halbkreis gegen einen Zaun/ein Gebüsch zu lotsen und ihn dann, wenn er nicht mehr weiter kann, zu ergreifen. In Wiedenrode machte der Storch bei meiner Annäherung drei rasche Schritte und flog davon. Zunächst hing das eine Bein noch leicht schräg nach unten, wurde dann aber schnell in die Parallelhaltung mit dem anderen hochgezogen. Der Storch stieg dann in Kreisen immer höher auf und verschwand schließlich gen Süden. Es ist zu hoffen, dass die Behinderung sich wieder gibt - aber selbst mit einem Hinkebein kann ein Storch überleben, wie das derzeitige Storchenmännchen in Ettenbüttel beweist.

    Da der humpelnde Storch in Wiedenrode nicht wie das Paar im benachbarten Langlingen beringt war, konnte für das dortige Nest Entwarnung gegeben werden. Wahrscheinlich handelte es sich um einen der beiden Übersommerer, die in den letzten Tagen auf der Feuerwehrsirene und dem benachbarten Dach gesichtet wurden.

    Informationen aus dem Kreis Gifhorn:

    Nun leben nur noch zwei der ursprünglich fünf Jungen von Fridolin und Friederike in Leiferde. Ein weißer Fleck im Nest zeigt, dass auch das dritte gestorben ist. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die gegenwärtge Schlechtwetterperiode auf die Storchenbruten hat.

    Seit Mitte der Woche ist nun endlich auch in Wagenhoff ein Storchenpaar. Eine querstehende große Feder beim Weibchen lässt darauf schließen, dass es sich um das aus dem 6 km entfernten Westerholz vertriebene Brutpaar handelt. Dort hatte das Weibchen ebenfalls eine solche Feder.

13.05.2016 Überlegungen zur Ursache des Brutabbruchs in Hohne

    Inzwischen habe ich weitere Kamera-Beobachtungen und Einschätzungen des Geschehens am 9. Mai bekommen. U.a. wurde gemeldet, dass der Altstorch ruhig im Nest stand, dann nach einiger Zeit ein - bereits totes? - Junges zu seinen Füßen packte und auffraß. Er brauchte dazu einige Zeit, bis er es ganz hinuntergewürgt hatte. Abgeworfene Junge wurden nicht gefunden.

    Als Grund für den Tod der drei Jungen sind Vermutungen unwahrscheinlich, sie seien geschwächt gewesen durch die Nässe/Kälte zuvor (als sie schlüpften, wurde es schon wärmer und trocken) und auch, dass ein Fremdstorch sie getötet haben könnte (Kämpfe oder gar Partnerwechsel wurden nicht beobachtet, der Storch im Nest war die ganze Zeit allein, ein Fremdstorch hätte die Jungen wohl eher getötet und/oder abgeworfen, statt sie aufzufressen). Auch die zuweilen "normale" Reduzierung der Jungenzahl durch die Eltern z.B. bei Nahrungsmangel greift hier nicht, weil ja alle Jungen wohl zeitgleich tot waren.

    So bleibt für mich als wahrscheinlichste Erklärung: Die drei Jungen sind gestorben (an Aspergillose?), der Altstorch hat sie nach einiger Zeit aufgefressen. Das beobachtete Hin-und Her-Schütteln war dann kein Töten, sondern diente dem Bemühen, das tote Junge schnabelgerecht zu positionieren. Übrigens: Nach dem Verlust des Geleges oder der Jungen beginnen - so auch in Hohne - die verwaisten Eltern, sich wieder erneut zu paaren. Es ist dies ein spontan-verzweifelter Versuch, doch noch eine Brut hoch zu bekommen. Erfolg hat dies aber nur ganz selten, weil die innere biologische Uhr dann meist schon zu weit fortgeschritten ist.

    Nachrichten aus dem Kreis Gifhorn:

    Seit dem letzten Samstag hat der Einzelstorch in Osloß einen Partner gefunden. Der stammt aus Sachsen-Anhalt und ist mit drei Jahren noch sehr jung. Seit dem 11. Mai hält sich ein Paar in Steimke auf - wie schon schon mal in den Vorjahren, wenn vor Ort gemäht wurde.

    Die Jungenzahl bei Fridolin und Friederike in Leiferde ist inzwischen von fünf auf drei zurückgegangen. In Rühen wurde heute ein knapp zwei Wochen altes Junge abgeworfen. In den anderen Nestern, bei denen man die Köpfchen schon erkennen kann, beläuft sich die Jungenzahl zumeist auf drei.

11.05.2016 Alle Storchenjungen in Hohne getötet?

    Seit gestern morgen ist das Storchennest in Hohne leer. Von den bis dahin ein Woche alten drei Jungen ist nichts mehr zu sehen. Zeitweise sind beide Elternstörche unterwegs. Was war geschehen? Nun bekam ich von M.Twelkemeyer diese Schilderung mit mehreren Fotos, von denen eins hier zu sehen ist.

      Guten Abend Herr Behrmann,

      Storchen-Cam Hohneich bin interessierte Beobachterin der Hohner Storchencam und musste Montagabend leider mit ansehen, wie ein Elternstorch die Kleinen im Nest hin und her warf. Wohl mit dem Ziel diese aus dem Nest zu befördern. Meiner Meinung nach waren es mindestens 3 Küken. Es war für mich jedoch nicht genau zu erkennen, ob es sich wirklich um die Küken oder um Futtertiere handelte. Aber seitdem habe ich bei meinen "Stipvisiten" keine kleinen Köpfchen mehr gesehen, statt dessen eben einen Paarungsversuch der Eltern. Ich schicke Ihnen einige leider unscharfe "Beweisfotos".

      Viele Grüße aus Hohne

      Mirja Twelkemeyer.

    Ich schätze das Geschehen so ein:

    Dass ein Fremdstorch der Täter war, ist unwahrscheinlich. Es wurden keine Kämpfe beobachtet. Das Hin und Her-Werfen der Jungen lässt darauf schließen, dass der Elternstorch die drei Jungen getötet und abgeworfen hat. Während es ab und zu schon mal vorkommt, dass ein Elternstorch die Zahl der Jungen reduziert (insbesondere bei Nahrungsknappheit), vermute ich bei diesem Geschehen mit dem Töten aller Jungen eine Übersprungshandlung. Irgendetwas bei den Jungen passte in dem Moment nicht ins Brutschema des Elternstorches.

    Ich habe befreundete Storchenbetreuer-Kollegen um ihre Meinung zu diesem Fall gebeten und werde darüber berichten.

09.05.2016 Der nächste Brutabbruch - DEH H 8270 erobert "sein" Nest zurück

    Aus Westerholz kam heute morgen die Nachricht, dass seit gestern ein Brutstorch fehle. Der andere habe zwischenzeitlich auch schon mal das Nest verlassen. Da ein Storch allein die Eier nicht ausbrüten kann, mußten sie umgehend geborgen und in den Brutapparat nach Leiferde gebracht werden. In der Vergangenheit war dies schon zweimal in Parsau so geschehen. In beiden Fällen war der zweite Storch auch danach nicht wieder aufgetaucht.

    Heute in Westerholz kam dankenswerter Weise die LSW sofort mit einem Hubsteiger zur Hilfe. Als wir oben den Nestrand erreichten, flog der sitzende Storch ab. Doch dann zeigte sich: Das Nest ist ja leer. Es liegen keine Eier drin. Was war geschehen? Das Paar hatte doch definitiv schon drei Wochen lang gebrütet. Bei einer Nachsuche unterhalb des Nestes wurden dann auch Eierschalenreste gefunden. Die Eier mussten also abgeworfen worden sein. Derweilen stand der abgeflogene Storch auf dem Nachbardach. Mit dem Spektiv konnte ich erkennen: Er ist ja beringt! Es ist DEH H 8270, das Westerholzer Storchenmännchen der vorangegangenen drei Jahre! Dies hatte bei seiner verspäteten Rückkehr das Nest schon besetzt vorgefunden und sich dann im benachbarbarten Teichgut angesiedelt (siehe auch Beitrag vom 03.05.). Dass es aber nicht aufgegeben hatte, zeigt das aktuelle Geschehen. Es hatte - vermutlich sogar in einer nächtlichen Aktion - das neue Paar vertrieben, die Eier entsorgt und "sein" Nest wieder in Besitz genommen.

08.05.2016 Ob sie wohl noch brüten werden?

    Wenn Störche erst im Mai ankommen, wird die Aussicht auf eine erfolgreiche Brut von Tag zu Tag geringer. Ein Grund dafür ist dass diese später eintreffenden Störche oft noch nicht ganz brutreif sind. Außerdem kann es sich auch um Weibchen handeln, die bereits gebrütet hatten, dann aber vertrieben wurden.

    Auf meiner Rundfahrt gestern und heute durch den Kreis Gifhorn zeigte sich, dass die zuletzt kompletten Paare in Ettenbüttel, Hahnenhorn, Volkse und Wittingen (noch) nicht brüten. Einzelstörche sind weiter in Müden, Osloß und Teichgut. In wenigen Tagen werden wir mehr wissen.

    Ob sie wohl noch mal brüten werden?

    In diesem Jahr hat es im Kreis Gifhorn ungewöhnlich viele Brutabbrüche aufgrund von Nestkämpfen gegeben. Sollte sich dabei das bisherige Weibchen behauptet haben, kann es in seltenen Fällen zu einem Nachgelege kommen. Ist eine andere Störchin an ihre Stelle getreten, ist eine zweite Brut im Nest möglich - falls die Neue schon brutreif und die Zeit noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Nicht gebrütet wird in den von Brutabbruch betroffenen Nestern in Ahnsen, Didderse und Giebel. In Weyhausen/Süd (Hohe Horst) wo vermutlich beide Störche neu sind, könnte jetzt Brutbeginn sein.

06.05.2016 Trotz Wahrenberg - bei den Ostziehern zeichnet sich ein Störungsjahr ab

    Gestern und heute dann mit Friedrich Börner war ich wieder in meiner zweiten Storchenheimat Wahrenberg bei Wittenberge/Elbe. Unsere aktuelle Bestandserfassung ergab 19 Paare und einen Einzelstorch. Im letzten Jahr waren es am Stichtag 17. Mai 20 Paare. Somit gilt für Wahrenberg: Das Vorjahresergebnis ist jetzt schon erreicht.

    Gleiches kann man aber von vielen anderen Regionen mit weitesgehend Ostziehern nicht sagen. Bei einer Umfrage bei den dort zuständigen BetreuerkollegInnen ergab sich: In der Altmark fehlen regional noch bis zu 40% des vorjährigen Paarbestandes, im Altkreis Bad Doberan über 10%, im Kreis Lüchow-Dannenberg fast 30%. Im Kreis Gifhorn - in dem etwa die Hälfte des Bestandes Ostzieher sind - hatten wir im letzten Jahr 42 Paare. Bislang sind es - trotz der zwei Neuansiedlungen in Barwedel und Jembke - erst 38 und zwei Einzelstörche. Somit zeichnet sich bei den Ostziehern ein Störungsjahr ab - zum einen aufgrund der jetzt schon erfolgten Verspätungen bei der Rückkehr und zum anderen aufgrund der Tatsache, dass doch viele Brutstandorte der letzten Jahre (noch?) nicht besetzt sind.

    Da bisher von gravierenden Problemen auf dem Zug noch nichts bekannt ist, könnten die Hauptursachen in der Situation in den Überwinterungsgebieten liegen.

03.05.2016 Wer zu spät kommt....

    In den letzten drei Jahren bestand das Brutpaar in Westerholz aus dem Männchen DEH H 8270 und dem Weibchen DEW 4X 622. Bereits im Vorjahr kamen beide als Ostzieher relativ spät, konnten sich aber dann doch noch gegen die inzwischen angesiedelte Konkurrenz durchsetzen. Das gelang in diesem Jahr nicht mehr. Das bereits brütende neue Paar ließ sich nicht vertreiben. Daraufhin wechselte das am 17. April eingetroffene Weibchen auf das Nest im benachbarten Wahrenholz. Das Männchen ist nun seit dem 26. April im ebenfalls nahe gelegenen Teichgut und baut am dortigen Nest. Ob es noch eine Partnerin findet?

    Die vorherigen Nestinhaber sind dagegen

    Das Paar aus Thören (CE) war ins benachbarten Jeversen gezogen. Die Vermutung in meinem Beitrag am 29. April, es würde mögliche Ansiedlungsversuche eines neue Paares in Thören nicht so einfach hinnehmen, bewahrheitete sich noch am gleichen Tag. Dann traf ein wohl noch sehr junges Paar ein - und ist bisher geblieben. Allerdings kommt immer mal wieder ein Storch aus Richtung Jeversen und jagt die beiden vom Nest. Noch aber halten sie durch und kehren zurück. Ob sie letztlich doch geduldet werden oder aber aufgeben und weiterziehen, wird sich wohl bald herausstellen.

01.05.2016 Im Vergleich zum Vorjahr fehlen im Kreis Gifhorn noch acht Störche

    Von den 42 im Vorjahr mit einem Paar (= 84 Störche) besetzen Neststandorten haben sich bisher noch keine Störche niedergelassen in Bergfeld, Parsau/Ort, Schönewörde, Wagenhoff und Wasbüttel . Bisher ein Storch ist eingetroffen in Hahnenhorn, Osloß und Volkse. Neu gegenüber 2015 sind Brutpaare in Barwedel und Jembke. In Teichgut hält sich seit Dienstag häufig ein Storch auf und hat auch schon zweimal auf dem Nest übernachtet. Um die Gesamtzahl vom Vorjahr zu erreichen, müssten folglich noch acht weitere Störche kommen.

    In vielen Regionen mit überwiegend Ostziehern fehlen gegenüber dem Vorjahr immer noch rund ein Viertel der Störche . Ob die Ursache eine verspäteten Ankunft oder größere Verluste im Winterquartier und/oder dem Zug sind, wird sich in der nächsten Zeit herausstellen. Immerhin: noch können wir hoffen.

    DEW 1T 623 findet Nest und Partnerin - Informationen aus Kaiserwinkel, Leiferde, Osloß und Wittingen

    Der Storch, der mit einer Beinschiefstellung mindestens ein Jahr überlebt hatte (Bericht und Foto am 15.04.), war inzwischen in Leiferde wieder freigelassen worden. Seit vorgestern steht er auf dem nach der Nilgansbrut nun wieder leeren Nest in Ettenbüttel. Das hatte er im Vorjahr noch vergeblich versucht zu erobern. Seit heute morgen hat sich auch ein Weibchen hinzugesellt.

    Aus Kaiserwinkel wird gemeldet, dass die Brutstörchin offensichtlich eine Beinverletzung erlitten hat und hinkt. Hier gilt es weiter zu beobachten. In Leiferde sind im Nest auf dem Schornstein (Fridolin und Friederike) inzwischen fünf Junge geschlüpft. Das Paar in Wittingen und der Einzelstorch in Osloß zeigen bisher nur eine geringe Nestbindung.

29.04.2016 Im Kreis Celle ist das vorletzte Paar komplett

    Bannetze 2016, Foto A.FriesenborgAm Dienstag traf auch in Bannetze der zweite Storch ein. Er ist, obwohl er auf dem Foto von A. Friesenborg gerade abfliegt, dennoch geblieben. Damit hat sich nun auf 14 der 15 im Vorjahr besetzten Nester wieder ein Storchenpaar eingefunden. Noch bzw. wieder leer ist nur das Nest in Thören. Das dortige Paar siedelte nach einigen Tagen ins benachbarte Jeversen über. Das dortige Nest stand da noch leer, weil das Männchen der letzten Jahre nicht wiedergekommen und das Weibchen nach Winsen umgezogen war. Sollte ein neues Paar versuchen, sich in Thören anzusiedeln, könnte es Probleme mit seinen Vorgängern geben, da diese möglicherweise auch das ihnen vertraute Revier noch weiter beanspruchen.

    Seit vier Tagen brütet nun auch das Paar in Hambühren. Vor ca. fünf Tagen sind in Hornbostel die ersten Jungen geschlüpft. In Altencelle wird seit heute gefüttert.

    Zur Zeit sind etliche Störche unterwegs. Somit besteht die Hoffnung, dass vielleicht demnächst noch weitere Standorte besetzt werden. In Adelheidsdorf hält sich seit gestern abend ein unberingter Storch auf. In Nienhagen sauste ein Fremdstorch haarscharf an Nest vorbei, in dem in den nächsten Tagen die Jungen schlüpfen müssten. Möglicherweise hat es zuvor Kämpfe gegeben, denn ein Ei scheint am Nestrand zu liegen. Im Nest in Flackenhorst ruhte um die Mittagszeit ein Storch, flog aber dann weiter. Möglich ist, dass sich bald oder später das eine oder andere noch nicht ganz brutreife Paar für kürzere oder längere Zeit auf einer der noch unbesetzten Nisthilfen niederlässt.

27.04.2016 Bigamie zuende - nächster Brutabbruch in Ahnsen - weitere Junge geschlüpft

    Einige Tage pflegte das von Giebel nach Kaiserwinkel gewechselte Männchen eine Doppelbeziehung. Dann entschied es sich endgültig für Kaiserwinkel. Dort wird nun seit zehn Tagen gebrütet. Aber auch das Weibchen in Giebel legte Eier, musste sie aber allein bebrüten und verließ darum zwischendurch das Nest zur Nahrungsaufnahme. Vorgestern nun kam ein neues Männchen und nahm die freie Stelle ein. Die Eier wurden "entsorgt". Heute suchten die beiden auf der Wiese vor dem Forsthaus nach Nahrung. Da die Brut noch im Anfangsstadium war, ist es denkbar, dass das Weibchen nachlegt.

    Einen weiteren Brutabbruch gab es in Ahnsen. Gestern erfolgte der Brutwechsel noch ordnungsgemäß. Heute standen beide Störche mehrfach über längere Zeit im Nest. Gebrütet wird nicht mehr. Ob das gestrige Gewitter mit Hagelschauer die Ursache war? Ich habe es einmal in Parsau erlebt, dass es einen Brutabbruch gab, nachdem die junge unerfahrene Störchin während des Hagelgewitters das Nest verlassen hatte.

    Gefüttert wird nun auch auf den Nestern in Wesendorf und Weyhausen/West. An beiden Standorten war Termin für das Schlüpfen der ersten Jungen das vergangene Wochenende. Angesichts von Nässe und Kälte werden die Jungen von den Eltern intensiv gehudert. Die stehen zur Fütterung auch nur ganz kurz auf.

26.04.2016 Was machen die Senderstörche?

    "Albert von Lotto" war ja im Dezember vom Sudan aus gen Süden aufgebrochen und bis Südafrika geflogen. Schon bald wurde klar, dass eine rechtzeitige Rückkehr kaum noch möglich sein würde. Ende Februar machte er sich dann von da unten aus auf den langen Heimweg. Vorgestern ist er nun in Israel angekommen. Vor Mitte Mai - und damit für die Brut zu spät - wird er aber nicht in Loburg zurück sein. Vielleicht bringt er ja auch andere Störche mit, auf die wir bisher noch warten.

    Interessant ist es auch, den Weg von DEH HL 457 zu verfolgen. Vor drei Jahren wurde dieser Storch im Drömling nestjung besendert. Nun ist er erstmals in die Heimat zurückgekehrt. Seine zweimal pro Tag per SMS gesendeten Aufenthaltsdaten lassen darauf schließen, dass er noch nicht brutreif ist, sondern als Nichtbrüter durch die Lande zieht.

    Route DEHL457
    Die aktuelle Karte von heute zeigt, dass er nach einem Ausflug bis nordöstlich von Bremen nun kurzfristig sogar in den Niederlanden war, aber dann nach weniger als zwei Tagen schon wieder im Drömling aufgetaucht ist.

     

25.04.2016 Rätselbild

    Rätselbild, 25. April 2016Wie gut, dass der Weißstorch keinen weißen Schnabel hat. Dann wäre die Bestimmung des Rätselvogels sicher schwieriger. Das Foto wurde heute morgen über die Webcam des Storchennestes in 24594 Meezen (S.-H.) aufgenommen.

    Die Frage stellt sich, ob solche "Einbettung" in Schnee oder - wie gestern im Kreis Celle - in Hagel-Graupelkörner und anschließende nächtliche Temperaturen von -2° negative Auswirkungen auf die Brut und die schon geschlüpften Storchenjungen haben. Die Erfahrung zeigt, dass die Brutstörche ganz gut mit solchen Wetterunbilden zurecht kommen.

    Eier und kleine Junge werden von den brütenden/hudernden Elternstörchen warm gehalten. Kurzfristiges Aufstehen schadet nichts. Problematisch könnte es bei Dauerfrost mit dem Füttern werden - und wenn durchgehend nasskaltes Wetter herrscht. Zur Zeit haben wir aber nach dem Nachtfrost doch wieder Tagestemperaturen von 7° und wenn überhaupt, so nur sporadische Niederschläge, so dass kein Grund zur Besorgnis besteht.

    Veränderungen in der Besetzung der Nester:

    Im Kreis Celle ist der Einzelstorch in Adelheidsdorf nicht geblieben. Offensichtlich konnte er sich gegen die Attacken des Männchens aus dem benachbarten Nienhagen nicht behaupten.

    Im Kreis Gifhorn ist seit gestern das Paar in GF-Winkel/Ort komplett. Die beiden Störche in Wittingen sind nach eintägiger Abwesenheit zurückgekehrt und befassen sich nun mit dem Nestbau. In Hahnenhorn stand nach dem beringten Storch vor einigen Tagen heute ein unberingter im Nest.

24.04.2016 Gute und schlechte Storchennachrichten aus dem Kreis Gifhorn

    Gute Nachrichten: Erste Junge geschlüpft - Störche im Flug identifiziert - weiterer Ringstorch eingetroffen

    Weißstörche legen ihre 3-5 Eier im Abstand von 48 Stunden. Nach dem zweiten Ei wird fest gebrütet. Verlassen beide Vögel noch das Nest oder steht der sonst sitzende Storch zwischendurch länger als 10 Minuten, wird (noch) nicht gebrütet. 32 Tage nach Brutbeginn schlüpfen die ersten Jungen. Kriterien dafür, dass nun gefüttert wird, sind bei geneigtem Kopf die ruckartige Verdickung des Halses zum Auswürgen der Nahrung und der anschließende Resteverzehr. Dabei wirft der Elternstorch nicht verzehrtes Futter (z.Zt. insbesondere Regenwürmer, Kaulquappen, Käfer) mit dem Schnabel hoch, fängt es wieder auf und verschluckt es. Außerdem steht der Elternstorch nun häufiger auf und wirft auch von den Jungen bekotete Teile der Innenauspolsterung raus.

    Die gestrigen Beobachtungen ergaben, dass die ersten Jungen wie berechnet geschlüpft sind. Gefüttert wurde in Rothemühle und in Leiferde auf dem Schornstein des NABU Artenschutzzentrums. Dort reckten - per Kamera in den Tagesraum übertragen - kurzfristig drei Junge ihr Köpfchen hoch. Im benachbarten Vollbüttel stand das Schlüpfen - aus der Unruhe des Elternstorches mit mehrfachem Aufstehen und Blicken nach unten zu schließen - unmittelbar bevor. Noch nicht ganz so weit war es in Ausbüttel, dem vierten Standort mit sehr frühem Brutbeginn.

    Während unseres Aufenthaltes in Leiferde gab es dort "Flugalarm". Zwei Fremdstörche kreisten über dem Gelände und versetzten die Brutpaare in helle Aufregung. Dabei gelang es Thomas Brandes, die beiden in der Luft zu fotografieren und bei der Auswertung der Fotos die Ringnummern festzustellen. Es handelte sich um zwei Störche, die ich 2014 in den benachbarten Nestern in Vollbüttel und Ausbüttel beringt hatte!

    Im Vorjahr fand in GF-Winkel/Ort eine - da letztlich noch erfolglose - Storchenbrut statt. Nun ist das damalige Männchen DEW 5X 579 zurückgekehrt und hat sich auch gleich mit dem Nestbau beschäftigt.

    Schlechte Nachrichten: Storchenmännchen tot aufgefunden- weitere Brutabbrüche

    Aus Weyhausen-Süd kam gestern die Nachricht, dass ein beringter Storch frischtot aufgefunden sei. Aufgrund seiner Ringnummer DEW 4X 613 war klar, dass es sich um das Männchen des nahegelegenen Nestes Hohe Horst handelte. Da dort seit dem 8. April gebrütet wurde und das für einen Storch allein nicht möglich ist, begann ich erste Maßnahmen zur Bergung der Eier in die Wege zu leiten. Vor Ort ergab sich dann folgendes Bild: Das Nest war leer. Auf der Wiese standen zwei Störche. Somit wurden auch keine Eier mehr bebrütet. Ein Bergungseinsatz erübrigte sich. Unter dem Nest fanden wir dann zwei zerstörte Eier und ein äußerlich noch heiles. Dieses schon ziemlich kalte Ei liegt nun in der Brutmaschine in Leiferde.

    Bei einer ersten Untersuchung des toten Storches wurden dort keine äußerlichen Verletzungen festgestellt. Auch Anzeichen für einen Stromschlag auf einem nahe gelegenen Abspannmast gab es nicht. Da Anlieger von zwei Störchen in der Luft berichteten, könnte es sein, dass das Storchenmännchen beim Kampf mit einem Konkurrenten mit der Stromleitung, dem Mast oder einem Haus kollidiert ist und sich dabei tödliche innere Verletzungen zugezogen hat. Eine Obduktion soll nun die Todesursache klären. In jedem Fall hat dann ein anderes Männchen das Nest erobert und als erstes die Eier rausgeworfen. Eine Nachbrut des Weibchens ist nicht unmöglich, kommt aber nur Brutabbruch Didderse 2016, Foto Thomas Brandesselten vor. Nicht völlig ausgeschlossen ist auch, dass ein neues Paar kurz nach dem Tod des Männchens das Nest eroberte und das brütende Weibchen vertrieb.

    Einen weiteren Brutabbruch mussten wir in Didderse feststellen. Dort stand bei unserer Ankunft ein Storch im Nest und ein Ei lag am Rande (siehe Foto Thomas Brandes). Gebrütet wurde nicht mehr. Auch hier war es zu Storchenkämpfen gekommen. Vermutlich musste dabei ein Brutstorch einem Angreifer weichen. Am heutigen Tag war auch das eine Ei nicht mehr zu sehen. Falls der/die Neue ein Weibchen ist, kann es durchaus noch zu einer weiteren Brut kommen.

22.04.2016 Nun gilt es zu warten...

    Kreis Gifhorn: Im Vorjahr ließen sich hier 84 Störche (= 42 Paare) nieder. Von denen waren damals etliche später dran als sonst. Die letzten zehn kamen nach dem 22. April. In diesem Jahr sind es mit Datum vom heutigen Tage noch 14, die fehlen. Dies könnte in einer erneuten Zugverspätung begründet sein - oder in doch größeren Verlusten im Winterquartier und/oder auf dem Zug. Als Nestpaare zählen alle, die bis zum 17. Mai eintreffen und anschließend mindestens vier Wochen bleiben.

    Nachdem vorgestern in Wittingen gleich vier Störche auf der Wiese am Nest waren, hat sich dann ein Paar gefunden und ist geblieben. Aus Hahnenhorn wurde gestern ein beringter Storch gemeldet. Möglicherweise ist es der, der zuvor in Ummern vertrieben worden war. In Bergfeld taucht ein Storch in unregelmäßigen Abständen auf. Der heute war nicht beringt. Somit handelte es sich nicht um den besenderten Loggerstorch des Vorjahres.

    Kreis Celle: Hier fehlt von den fünfzehn Paaren des Vorjahres noch der Ersatz für das nun aus Thören nach Jeversen umgezogene Paar. Im bis dahin ebenfalls noch unbesetzten Bannetze hingegen ist am Dienstag der erste Storch eingetroffen, vermutlich das Männchen der letzten beiden Jahre. Es behauptete sich auch gegen die Angriffe des Nachbarn aus Hornbostel.

    In Adelheidsdorf hatte das Paar aus dem benachbarten Nienhagen in den Jahren zuvor jeweils die letzten Wochen vor dem Abflug verbracht. Darum war das Nienhagener Männchen nicht darüber erfreut, dass sich dort seit gestern ein anderer Storch aufhält. Heute vertrieb es ihn vom Nest, doch wenig später war der andere wieder da. Auf die weitere Entwicklung darf man gespannt sein.

    Es sind doch noch etliche unterwegs. Aus Hornbostel bekam ich ein Foto mit gleich sieben Störchen, die sich dort gestern in der Thermik hochschraubten und dann weiter zogen.

19.04.2016 Der erste der noch erwarteten sieben Ostzieher ist zurück, aber...

    Am Sonntag traf DEW 4X 622, die Brutstörchin von Westerholz ein. Allerdings musste sie dort wie in diesem Jahr schon mehrere Weibchen vor ihr in den Kreisen Gifhorn und Celle erfahren, dass ihr Nest bereits besetzt war. Nicht nur ein neues Männchen, sondern auch ein neues Weibchen befanden sich schon kurz vor Brutbeginn. DEW 4X 622 gelang es nicht, ihren Platz zurück zu erobern. Zuflucht fand sie dann beim Männchen im benachbarten Wahrenholz. Das war nach zwei nur kurzen Verbindungen schon einige Tage wieder solo gewesen.

    Im vermuteten Bigamiefall Kaiserwinkel-Giebel gab es gestern in Kaiserwinkel Kämpfe. Anschließend lag ein kaputtes Ei unten. Wer der Angreifer war, ist unklar. Am Abend war jedenfalls auch das neue unberingte Männchen noch da. Die Brut wurde fortgesetzt. Heute saß in Kaiserwinkel das Männchen , während das Weibchen daneben stand . In Giebel saß auch ein Storch im Nest, höchstwahrscheinlich das Weibchen. Ihr Ex-Partner kommt wohl nur noch auf Kurzbesuch vorbei. Es kann sein, dass das Solo-Weibchen inzwischen brütet. Ohne Partner wird sie das aber wohl nach einiger Zeit abbrechen.

    Bei der Neuansiedlung in Barwedel sieht es so aus, als ob nun mit dem Brüten begonnen wird. Ein erster Storch wird aus Bergfeld gemeldet. Ich habe ihn aber heute nicht zu Gesicht bekommen. Ob es das mit dem Datenlogger besenderte Männchen des Vorjahres ist?

17.04.2016 Die Hälfte der beringten Ostzieher wird noch erwartet

    Im Vorjahr waren von den ostziehenden Brutstörchen im Kreis Gifhorn 14 beringt. Von denen sind bisher die Hälfte zurückgekehrt, und zwar die Weibchen in GF-Kästorf, Giebel, Leiferde/Baum und Rötgesbüttel, sowie das aus Schönewörde nun nach Betzhorn, und die Männchen in Volkse und Weyhausen/Süd. Es fehlen noch die beiden männlichen Loggerstörche in Bergfeld und Kaiserwinkel, beide Brutstörche in Westerholz und das Männchen in GF-Winkel, sowie die Weibchen in Betzhorn und Wittingen.

    Nun muss sich zeigen, ob auch sie noch eintreffen - noch ist ja Zeit - , ob es möglicherweise Verspätungen gibt oder ob sie vielleicht gar nicht mehr wiederkommen. Letzteres würde darauf hindeuten,, dass es bei den Ostziehern doch erhebliche Verluste im Winterquartier und/oder auf dem Zug gegeben haben muss. In den nächsten Wochen werden wir mehr wissen.

15.04.2016 Mit Beinschiefstellung überlebensfähig

    Am 3. April des Vorjahres versuchte der Storch mit der Ringnummer DEW 1T 623 (Jahrgang 2013 aus Peine-Wendesse) vergeblich, das Nest in Ettenbüttel (GF) zu erobern. Zwei Tage später geschah das Gleiche in Ummern - ebenfalls ohne Erfolg. Das Besondere an diesem Storch: Beim Fliegen hing sein linkes Bein schräg nach unten. Auf dem Boden konnte er es zwar aufsetzen, knickte aber beim Gehen ein. Anschließend wurde der Storch nicht mehr gesehen. Es war damit zu rechnen, dass er mit einer so schwereren Verletzung nicht mehr lange gelebt hatte.

    Weißstorch DEW 1T 623 (F.Börner)Am 4. April dieses Jahres kam aus dem NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde die Nachricht, ein Storch mit extremer Beinschiefstellung sei im Gehege der Pflegestörche gelandet und balze dort heftig eine schon ältere Störchin an. Er trage die Ringnummer DEW 1T 623! Außerdem weise er eine größere Stichverletzung und weitere Hämatome auf... Der Storch war so geschwächt, dass er sich problemlos einfangen ließ. In der TiHo Hannover wurde dann ein alter schief angewachsener Bruch im Gelenkbereich festgestellt. Eine Operation war nicht verantwortbar.

    DEW 1T 623 hatte also trotz der schweren Beinverletzung überlebt, vermutlich wie in den Vorjahren in Spanien überwintert und war nun zurückgekehrt. Darum wurde einvernehmlich beschlossen, ihn nicht einzuschläfern , sondern in Leiferde (aktuelles Foto von F. Börner) noch ein wenig aufzupäppeln und ihn dann wieder dorthin fliegen zu lassen, wo er sich als überlebensfähig erwiesen hatte: in die Freiheit.

    Kreis Gifhorn:

    Von den nach der letzten Saison aufgestellten neuen Nisthilfen hat nun die erste ernsthafte Interessenten gefunden. Vor zwei Wochen landeten zwei Störche in Barwedel - und sind bisher geblieben. Sie paaren sich und bauen am Nest. Es ist zu hoffen, dass sie nun auch zur Brut schreiten.

    In Ummern gab es gestern heftige Kämpfe, in deren Verlauf sich - trotz blutender Verletzungen - der in diesem Jahr neue beringte Storch an der Seite seines Partners behaupten konnte.

13.04.2016 Wie viele Störche kommen noch?

    Weil vielerorts die Störche schon brüten, erhalte ich zur Zeit doch so manche besorgte Anfrage: Ist der Storchenzug schon vorbei oder können wir noch Hoffnung haben? Ja, wir können.

    Für die Kreise Celle und Gifhorn hat mir in der Vergangenheit bei der Einschätzung folgende Rechnung geholfen: In beiden Betreuungsbezirken haben wir je ca. 50% West- und Ostzieher. Wenn in den großen Storchendörfern Rühstädt und Wahrenberg an der Elbe mit fast ausschließlich Ostziehern noch kein Storch da ist, bedeutet dies: die Ostzieher sind noch unterwegs. Störche, die bis dahin bei uns angekommen sind, sind Westzieher. Nun treffen seit der letzten Woche im März in den beiden Dörfern - und demzufolge auch bei uns - Ostzieher ein. Eine Abfrage heute morgen in Rühstedt und Wahrenberg ergab, dass momentan in beiden Orten etwa die Hälfte der vorjährigen Neststörche zurückgekehrt ist. Demzufolge sind bei uns auch etwa die Hälfte der Ostzieher angekommen. Die andere Hälfte, also etwa 25% des Gesamtbestandes in den Kreisen Celle und Gifhorn, werden noch erwartet.

    Zum aktuellen Stand:

    Im Kreis Celle sind von 30 Störchen (15 Paare) im Vorjahr bis jetzt 26 da. Das sind ca. 85%. Im Kreis Gifhorn sind von 84 Störchen (42 Paare) im Vorjahr bis jetzt 66 da. Das sind knapp 80%. Angesichts der noch erhofften etwa 25% Ostzieher deutet die bisherige Rückkehrerzahl in beiden Landkreisen, was die Anzahl der Paare anbelangt, wieder auf ein gutes Storchenjahr hin.

    Neues aus dem Kreis Gifhorn:

    Gestern war das unberingte Männchen auf dem Nest in Kaiserwinkel - und das Weibchen in Giebel erneut solo. Am Tag zuvor sollen in Giebel aber kurzfristig wieder zwei Störche gewesen sen. Der Bigamie-Verdacht mit einem zwischen Kaiserwinkel und Giebel pendelnden Männchen besteht also weiter.

    Neues aus dem Kreis Celle:

    Zwei Tage war die neue beringte Störchin in Hambühren. Seit vorgestern ist sie nun auf dem Nest im 5 km entfernten Oldau. Ob der Wechsel freiwillig oder nach Kämpfen erfolgt ist, bleibt offen. In Hambühren sind nun zwei unberingte Störche.

11.04.2016 Partnerwechsel? Bigamie?

    Weiterhin unklar ist die momentane Besetzungssituation zwischen den beiden 3 km voneinander entfernten Nestern in Kaiserwinkel und Giebel (GF). Am 18.03. kam das unberingte Männchen in Giebel. Am 03.04. traf in Kaiserwinkel das dortige Weibchen DEH H 8654 ein. Am gleichen Tag gesellte sich auch ein unberingtes Männchen dazu. In Giebel wurde dann kein Storch mehr gesichtet. Das änderte sich am 07.04. In Giebel kehrte das dortige Weibchen DEH H 4377 zurück - und das unberingte Männchen war auch wieder da. Mehrfach wurden die beiden - auch über Nacht - zusammen gesehen. Ab dem 09.04. war dann nur noch ein Storch da, und zwar das Weibchen - während es in Kaiserwinkel nun durchgehend zwei Störche waren mit weiterhin unberingtem Männchen.

    Vieles spricht dafür. dass das Männchen von Giebel bei Ankunft des Weibchens in Kaiserwinkel dorthin übergesiedelt ist, nach Ankunft des Weibchens in Giebel kurzfristig dorthin zurückkehrte, sich aber dann doch für die neue Partnerin in Kaiserwinkel entschieden hat. Ob es außerdem noch Kontakte nach Giebel hat, ist unklar. Möglich wurde das ganze Hin und Her erst, weil das bisherige Männchen in Kaiserwinkel, der Loggerstorch DEH HH 844, noch nicht eingetroffen ist. Kommt er noch, werden die Karten neu gemischt.

    Dass ein Storch während der Brutsaison - ob freiwillig oder nach Kämpfen - Nest und somit auch Partner wechselt. kommt immer mal wieder vor. Sehr selten gibt es auch eine Bigamie, in der zumeist ein Männchen gleichzeitig zwei Weibchen in verschiedenen Nestern "betreut" und auch im Wechsel in beiden Nestern brütet. Zumeist fällt aber dann doch bald die Entscheidung für ein Nest. Das zweite Weibchen wird noch eine Zeitlang alleine brüten, aber dann seine Brut aufgeben.

    Einmal habe ich es im Storchendorf Wahrenberg/Elbe erlebt und auch dokumentiert, dass ein Männchen in zwei nur 300 m auseinander liegenden Nestern am Brutgeschehen beteiligt war. Als in Nest 1 die Jungen schlüpften, beteiligte es sich auch an der Fütterung, musste aber gleich anschließend wieder auf Nest 2 brüten. Die Abstände, in denen es mit Futter kam, wurden demzufolge immer größer. Das Weibchen musste in der Zwischenzeit auf dem Nest bleiben, um die Jungen zu hudern. Als dann wenige Tage später in Nest 2 auch die Jungen schlüpften, entschied sich das Männchen dafür - und kam nicht mehr zu Nest 1 zurück. Dort erfolgte dann innerhalb kurzer Zeit der Brutabbruch infolge Unterversorgung. In Nest 2 wurden zwei Junge flügge. Die Störchin in Nest 1 fand später einen neuen Partner - eine zweite Brut war aber nicht mehr möglich.

    Wie wird es wohl nun in Kaiserwinkel und Giebel weitergehen?

    Neu angekommen ist im Kreis Gifhorn ein zweiter Storch in Westerholz. Allerdings sind beide Partner unberingt. Dies war auch im Vorjahr so, bis dann die beiden beringten Brutstörche eintrafen und die Konkurrenten vertrieben. Der erste Storch in Volkse ist weiterhin da. Der Storch in Wagenhoff war nur auf der Durchreise. Dies waren offensichtlich auch die Storchenpaare, die gestern auf den Nestern bei Ehra und Gifhorn Süd/Wiesen gesichtet wurden.

    Im Kreis Celle ist das Paar in Hambühren geblieben - und in Oldau ein zweiter Storch eingetroffen. Ob es sich dabei um das beringte Männchen des letzten Jahres handelt, muss sich noch zeigen. Somit fehlen gegenüber dem Vorjahr nur noch die Paare in Bannetze und Thören.

    Und hier noch eine ganz aktuelle Meldung von heute abend: Der SMS sendende dreijährige Loggerstorch DEH HL 457 ist erstmal weiter gen Westen geflogen und heute im Kreis Celle angekommen. Hier rastet er im Dannscharn zwischen Wathlingen und Bröckel.

09.04.2016 SMS von DEH HL 457

    2013 wurden erstmals Jungstörche mit Sendern versehen, die zweimal am Tag per SMS die Koordinaten des jeweiligen Standortes bekannt geben. Einer von ihnen, DEH HL 457, 2013 im Ost-Drömling besendert, ist nun aus den Überwinterungsgebieten zurückgekehrt und hat in etwa seine Heimatregion angesteuert. Die Karte zeigt, dass er sehr weit umherstreift und sich so beispielsweise am 6. April bei Brome aufgehalten hat. (Danach war er schon an der Elbe. Heute abend steht er im Drömling 8 km östlich von Kaiserwinkel auf einem Hausdach). Bisher deutet das ständige Umherziehen darauf hin, dass er noch nicht so ganz brutreif ist (bei Ostziehern selten mit zwei, häufiger schon mit drei, sonst mit vier Jahren oder auch noch danach). Die weiteren Daten werden zeigen, ob und wenn ja, wo er sich auf einem Nest einrichtet und evtl. erstmals am Brutgeschehen teilnimmt.

    Zugverlauf DEH HL 457

    Zur Unterscheidung auf der Karte: Die aktuelle Zugroute ist mit Pfeilen versehen, die Linien ohne Pfeile stammen aus dem Geburtsjahr 2013.

    Weitere Einflüge, insbesondere von Ostziehern

    Kreis Celle: Gestern ist in Langlingen nun auch das Männchen der letzten Jahre eingetroffen. Das für einige Tage neue Männchen musste den Platz räumen. Es inspizierte daraufhin das neue Nest im benachbarten Ahnsbeck, flog aber dann nach kurzer Zeit weiter.

    In Hambühren ist seit heute morgen ein Storchenpaar, dessen Weibchen im Vorjahr längere Zeit zu einem Besuchspaar in Altencelle-Burg gehörte. Ob die beiden bleiben oder nur auf dem Durchzug sind, wird sich wohl morgen zeigen.

    Nachdem in Thören seit längerem kein Storch mehr gesichtet wurde, ist davon auszugehen, dass das Paar ins benachbarte Jeversen übergesiedelt ist. Dort wird nun schon gebrütet.

    Kreis Gifhorn: Nachdem nun auch das Weibchen der letzten Jahre in Giebel eingetroffen ist, haben dort jetzt zweimal zwei Störche im Nest auf dem Forsthaus übernachtet. Noch nicht völlig ausgeschlossen ist, dass das Giebeler Männchen mit dem neuen Männchen im benachbarten Kaiserwinkel identisch ist und zwischen beiden Störchinnen hin und her wechselt.

    Nachdem nach heftigen Kämpfen für mehrere Tage nur noch ein Einzelstorch auf dem Nest in Rötgesbüttel stand, sind es seit heute wieder zwei . Das beringte Weibchen des letzten Jahres ist zurückgekommen.

    In Ummern ist nach dem unberingten ersten Storch seit Donnerstag nun erstmals ein beringter zweiter Storch. Er ist drei Jahre alt und stammt aus dem Kreis Harz/Ost.

    Innerhalb von zwei Tage hat sich in Jembke ein Paar zusammengefunden. Sein Paarungsverhalten lässt darauf schließen, dass es sich bei den beiden nicht um noch brutunerfahrene ganz junge Störche handelt. Möglicherweise ist es das nun um ein Jahr älter gewordene Besuchspaar des letzten Jahres.

    In Wagenhoff stand heute erstmals ein Storch auf dem Nest.

06.04.2016 Gleich nach Brutbeginn vertrieben - mit welchen Folgen für die weitere Eiablage?

    Am Sonntag war beim Storchenpaar auf dem Baumnest in der Innenstadt von Celle noch alles in Ordnung gewesen. Für das neue - beringte - Weibchen und das unberingte Männchen stand der Brutbeginn unmittelbar bevor. Heute morgen nun stehen zwei Störche im Nest - und beide sind unberingt. Offensichtlich war in der Zwischenzeit das unberingte Weibchen vom Vorjahr eingetroffen und hatte ihre Konkurrentin vertrieben. Da diese aber schon mit Eierlegen begonnen hatte, stellt sich die Frage: Was passiert denn bei ihr nun mit der Ablage der folgenden Eier, die ja normalerweise alle 48 Stunden erfolgen würde? Im optimalen Fall könnte die Störchin sogleich ein neues Nest mit Partner finden und nach einer kurzfristigen Schock-Blockade die Eiablage fortsetzen - getragen von der Hoffnung, dass der neue Partner nicht zählen kann.

    In Jahr 2011 landete die nach dem Legen von zwei Eiern in Didderse (GF) vertriebene Störchin am Tag darauf beim Nachbarstorch in Hillerse. Nach einigem Hin und Her wurden nun die beiden ein Paar. Zu einer weiteren Eiablage kam es aber nicht mehr. In einem anderen Fall in Loburg war es noch zu einer ersten Notablage auf dem Rasen gekommen. Dann war Schluss.

    Offensichtlich kann wie bei Säugetieren auch bei Störchen eine extreme Stress-Erfahrung dazu führen, dass die Embryos im Körper komplett aufgelöst werden. In einigen Fällen ist dann später ein Nachgelege möglich. Die nun in Celle vertriebene Störchin war von mir beringt worden. Darum besteht die Hoffnung, dass ich über die Vogelwarte weitere Ablesungen von ihr bekomme, aus denen ersichtlich wird, wie es ihr nach der Vertreibung aus Celle ergangen ist.

    Informationen aus dem Kreis Gifhorn:

    In Wasbüttel war ein erster Storch am 14. März eingetroffen, ein zweiter am 27. März. Für zwei Tage waren die beiden ein Paar. Seitdem wurden beide nicht mehr gesehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der zweite Storch den ersten "mitgenommen" hat.

    In Neudorf-Platendorf ist seit heute das Paar komplett. Der in Schönewörde unterhalb des Wiesennestes und in den Eichen gesichtete Storch ist wohl nicht mehr da.

    In Vorhop stehen nun beide Störche im Nest, nachdem zuvor eigentlich das Brüten begonnen haben müsste. Auch hier wird von heftigen Kämpfen berichtet, die wohl zumindest einen Partnerwechsel zur Folge hatten.

05.04.2016 Manches kann sich schnell wieder ändern

    In Kaiserwinkel (GF) kamen vorgestern zwei Störche an, das Weibchen der letzten Jahre und ein unberingtes Männchen. Seitdem ward das unberingte Männchen auf dem benachbarten Forsthaus Giebel nicht mehr gesehen. Die Vermutung liegt nahe, dass es nach Kaiserwinkel übergewechselt ist. Wenn dort allerdings das Datenlogger-besenderte Männchen zurückkehrt, wird es Ärger geben.

    In Rötgesbüttel ließ die gegenüber allen Vorjahren wesentlich frühere Ankunft der Störche darauf schließen, dass es sich um ein neues Paar handeln musste. Bei dem unberingten Weibchen war dies ohnehin klar, denn die Störchin im letzten Jahr war beringt. Vor vier Tagen kurz vor Brutbeginn gab es heftige Kämpfe mit einem dritten Storch. Der, vermutlich das Männchen vom letzten Jahr, vertrieb gleich beide Konkurrenten und steht seitdem allein im Nest. Aber das Weibchen vom letzten Jahr kann ja noch kommen.

    Vorgestern kehrte das vorjährige Weibchen nach Schönewörde zurück und pendelte in gewohnter Weise gleich wieder zwischen dem Nest unter der Sirene der Feuerwehr und dem auf Mast in den Wiesen hin und her. Seit gestern nun ist das Paar im benachbarten Betzhorn komplett, allerdings mit neuer Störchin. Es ist das Weibchen aus Schönewörde! Ob das so bleibt, falls das Betzhorner Weibchen vom Vorjahr ankommt, wird man sehen. In Schönewörde hingegen stand gestern abend lange Zeit ein Storch auf der Wiese unterhalb vom Nest auf Mast - und heute etliche Stunden auf einer Eiche gegenüber der Feuerwehr.

    Zwei Tage stand auf dem Baumnest in Leiferde/Baum das Weibchen mit einem neuen, erst zweijährigen Männchen. Doch nun ist das alte Männchen wieder zurück und das neue nicht mehr da.

    Das von Nilgänsen vertriebene Männchen ist nach deren Verschwinden nicht nach Ettenbüttel zurückgekehrt. Den Grund stellte der Wolfsburger Betreuer Georg Fiedler heute fest: DEW 7X 512 ist inzwischen mit einer neuen Partnerin im Nest Ilkerbruch/Ost sesshaft geworden.

    Weitere Rückkehrer:

    Im Kreis Gifhorn ist der erste Storch in Neudorf-Platendorf und in Ummern angekommen. Die Paare am Otterzentrum in Hankensbüttel und in Wahrenholz sind nun komplett.

03.04.2016 - Nachtrag zum Aprilscherz vom 01.04 über den Storch als Werbeträger

    Vom Storchenbetreuerkollegen Alfons R. Bense aus NRW erhielt ich einen interessanten Artikel des Spiegel von 1994. Darin wird zum einen das Aussterben des Weißstorches bei uns bis zur Jahrtausendwende befürchtet. Zum anderen berichtet er von Überlegungen im Dritten Reich, den Storch als fliegenden Propagandaboten einzusetzen. Und das war offensichtlich kein Aprilscherz.

    Spiegelartikel

    Weitere Storchenankünfte:

    Im Kreis Celle sind seit gestern eingetroffen in Langlingen als erstes DEW 4X 620, das Weibchen der letzten Jahre, und in Großmoor nach dem westziehenden Männchen nun auch das ostziehende Weibchen.

    Im Kreis Gifhorn ist nun komplett das Paar in Knesebeck. Gleich zwei Störche ließen sich heute nachmittag in Kaiserwinkel nieder. Ob sie geblieben sind und ob darunter auch der Datenloggerstorch DEH HH 844 ist, muss sich morgen zeigen.

02.04.2016 Endlich ist das Nest wieder frei - aber wo ist nun der Storch?

    Als das Storchenmännchen Mitte März aus dem Winterquartier nach Ettenbüttel zurückkehrte, musste es feststellen: Das Nest ist bereits besetzt, und zwar von einem brütenden Nilganspaar. Der Storch schaffte es nicht, die beiden zu vertreiben. Fortan wurde er an mehreren anderen Standorten (Ahnsen, Ilkerbruch) gesichtet, kehrte aber auch fast täglich zurück.

    Vorgestern nun schlüpften nach 30 Tagen Brut die Nilgansjungen, sprangen als Nestflüchter in die Tiefe, landeten wohlbehalten unten auf der Wiese und zogen mit den Eltern ab. Seitdem ist das Nest leer - und könnte nun wieder vom Storch in Besitz genommen werden. Doch seit die Nilgänse fort sind, ward auch er nicht mehr gesehen. Ob er demnächst doch wieder kommt?

    Das Ganze erinnert an das Brutgeschehen im vorigen Jahr in Wolthausen (CE). Auch dort hatten Nilgänse das Storchennest belegt und sich gegen den zurückgekehrten Storch behauptet. Der baute daraufhin ein Ersatznest auf einem nahegelegenem Hausschornstein. Nach dem Schlüpfen der Nilgansjungen siedelte er dann sofort wieder auf das nun freie Nest über und zog dort mit seiner bald darauf eintreffenden Partnerin zwei Junge groß.

    Weitere Störche sind eingetroffen:

    Im Kreis Gifhorn komplett ist das Paar in Isenbüttel und in Weyhausen-Süd/Hohe Horst. In Westerholz ist seit gestern ein Storch- allerdings, weil unberingt, keiner vom beringten Brutpaar der letzten Jahre. Im vorigen Jahr gab es dort eine ähnliche Konstellation, bei der sich dann aber doch die später zurückgekehrte Stammbrutstörche durchsetzten.

    Im Kreis Celle traf nun auch in Oldau der erste Storch ein.

Eine Storchenmeldung speziell zum 1. April

    Wie aus nachfolgender Meldung zu ersehen ist, können sich inzwischen auch die Störche dem allgemeinen Trend zum Zweitjob nicht entziehen. Kindertransport allein reicht eben nicht mehr aus ;-)

01.04Weltvogelpark Weissstorch, (c) Weltvogelpark Walsrode.2016 Weltvogelpark Walsrode erfindet Reklamestorch

    Im Marketing müssen Zoos und Freizeitparks regelmäßig neue Wege gehen, um im Gespräch zu bleiben. Um regional die Bekanntheit weiter zu steigern, kam Geer Scheeres, Geschäftsführer des Weltvogelparks Walsrode, auf eine ungewöhnliche Idee. „Die Werbebanner, die Flugzeuge hinter sich her ziehen“, so sein Gedanke, „könnten doch eigentlich auch von großen Vögeln durch die Lüfte befördert werden.“

    Nachdem das Team vom Weltvogelpark Exoten wie Andenkondor oder Gänsegeier nur schwer von dieser Idee begeistern konnte, zeigten sich ausgerechnet die heimischen Weißstörche gegen großzügige Futtergaben bereit, das Tragegeschirr umlegen zu lassen und den dank hi-Tech-Gewebe nur rund einen Kilo schweren Werbebanner zu tragen.

    „Erste Testflüge liefen bereits problemlos“, so Scheeres. „Ab ersten April findet dann unsere erste Luftwerbe-Kampagne über der Lüneburger Heide statt“.

    Läuft diese Kampagne wie erwartet positiv, soll die ungewöhnliche Maßnahme auch anderen Unternehmen angeboten werden. „Unsere Reklamestörche können vorerst in ganz Niedersachsen eingesetzt werden, interessierte Unternehmen aber auch Privatpersonen können dafür gern bei uns anfragen“, verrät Scheeres abschließend.