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Weißstörche in den Kreisen Celle und Gifhorn
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1. Quartal 2020

 

Rückkehrer Kreis Celle: Ahnsbeck (2), Altencelle (2), Bannetze (1), Bockelskamp (2), Celle-Stadt (1), Großmoor (2), Hambühren (1), Hohne (2), Hornbostel (2), Jeversen (2), Langlingen-Schleuse (2), Nienhagen (2), Oldau (2), Wienhausen (2), Winsen-Schornstein (2), Wolthausen (2)

Rückkehrer Kreis Gifhorn: Ahnsen (2), Ausbüttel/Siedlung (1ü+1), Barwedel (1), Betzhorn (2), Calberlah/Wiesen (2), Dannenbüttel (2), Didderse (2), Ettenbüttel (1-), GF-Kästorf (1,1-), GF-Lehmweg (2), Hankelsbüttel (2), Hoitlingen (2), Hülperode (2), Isenbüttel (1), Jembke (2), Klein Schwülper (2), Knesebeck (2), Lagesbüttel-Rotdornallee (2-), Lagesbüttel-Schunterbrücke (2), Leiferde/Mast I (2), Leiferde/Mast II (2), Leiferde/Schornstein (2), Leiferde/Kirche (1-), Leiferde/Ort Eiche (1+1ü), Neudorf-Platendorf 99C (2), Neuhaus (1-, 1-) Osloß (2), Radenbeck (1-), Rötgesbüttel (2), Rothemühle (2), Rühen (2), Schönewörde (1-), Tappenbeck (2), Teichgut (1), Triangel (2), Ummern-Ost (2), Volkse (2), Vollbüttel (2), Vorhop (2), Walle (1), Wasbüttel (2), Wahrenholz (2), Wesendorf (2), Westerholz (1), Weyhausen-Süd/Hohe Horst (1?), Weyhausen-West (1), Wittingen (1), Zasenbeck (1)

? = noch nicht sicher; ü = Überwinterer; (1-) = war da, ist wieder weg

"Jetzt dreht er durch"
Dienstag, 31. März 2020

Der erste Storch in Westerholz (GF) kam am 12. März zurück. Noch ist er allein. Bis vorgestern verhielt er sich völlig normal. Seitdem aber hat er sich doch sehr verändert. Er läuft über den Hof, was er so bisher nicht getan hat. Er guckt in den Stall rein. Schon frühmorgens ab 5.30 Uhr erscheint er in der Nachbarschaft und schlägt mit dem Schnabel gegen die Fensterscheiben. Letzteres kommt wie bei anderen Vögeln so auch beim Storch ab und zu vor. Er vermeint in seinem Spiegelbild (auch am Lack von Autos oder sogar an einem Marmorgrabstein) einen Konkurrenten zu sehen und will ihn vertreiben. Je mehr er aber dagegen angeht, desto mehr wehrt sich der vermeintliche Gegner. Manchmal fügt er sich dabei sogar erhebliche Schnabelverletzungen zu (siehe HP am 18. April 2017).

Dagegen machen kann man nicht viel. Vertreiben bringt wenig, er kommt wieder. Scheiben könnten evtl. zugehängt, der Terrassenzugang gesperrt, Autos weggeparkt werden. Es hat auch schon mal den Versuch gegeben, in einiger Entfernung einen Ausweichspiegel zu installieren, an dem der Storch sich abarbeiten kann. Aber das hatte auch nicht viel gebracht. Ob der Storch ruhiger wird, wenn er erst mal eine Familie besitzt? Auch in dem Fall habe ich schon Gegenteiliges erlebt.

Die Ursache für die Verhaltensveränderung beim Westerholzer Storch könnte darin liegen, dass er kurz zuvor einen Konkurrenten abwehren musste. Bei dem handelte es sich möglicherweise um seinen Vorgänger, der vor drei Jahren ins benachbarten Teichgut vertrieben wurde, aber von dort aus schon manche Kämpfe ums alte Nest ausgefochten hat - 2018 sogar erfolgreich. Der steht zur Zeit ebenfalls noch solo auf dem Nest in Teichgut.

Manche müssen lange warten
Montag, 30. März 2020

Ralf Isensee berichtet aus Hedeper (WF), dass dort 6 Wochen nach dem Männchen nun auch das Weibchen eingetroffen ist (Jörg Heyna kennt einen früheren Fall aus Schleswig-Holstein, in dem die Wartezeit sogar 96 Tage betrug). Derzeit sind in den Kreisen Celle (3) und Gifhorn (9) noch 12 Störche solo. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  1. Es handelt sich um ein "Mischpaar", bei dem ein Partner West- und der andere Ostzieher ist. Da die Westzieher meist um einiges früher als die Ostzieher eintreffen, dauert es manchmal lange, bis sie endlich vereint sind. Dies trifft im Kreis Celle zu auf die Paare in CE-Stadt (Wartezeit jetzt 47 Tage) und Hambühren (28 Tage). Im Kreis Gifhorn warten schon am längsten "Georg" in GF-Kästorf (43 Tage), sowie der erste Storch in Westerholz (18 Tage) und Wittingen (12 Tage).
  2. Ein Ostzieher ist schon da, der andere noch nicht. Dies trifft zu im Kreis Celle auf Bannetze (14 Tage), im Kreis Gifhorn auf Zasenbeck ( 3 Tage).
  3. Der vorjährige Partner ist nicht wiedergekommen, weil er gestorben ist oder sich neu orientiert, so im Kreis Gifhorn in Teichgut (12 Tage), Weyhausen-West (unklar).
  4. Ebenfalls noch solo sind das neue Männchen in Barwedel, sowie der erste Storch in Isenbüttel (13 Tage) und in Walle (27 Tage).

Die Rückkehr der großen Masse der Ostzieher wird sich auch nach Auflösung des Zugstaus in der Türkei weiter verzögern. Der Grund ist der gegenwärtige Kaltlufteinbruch mit nordwestlicher Strömung, der die Störche voraussichtlich auch in den Karpaten und später in Ost- und Mitteleuropa erwartet (Info Stefan Kroll).

Zugstau in der Türkei
Samstag, 28. März 2020

NABU-Storchenexperte Kai-Michael Thomsen, der bei https://blogs.nabu.de/stoerche-auf-reisen/ den Zug der Senderstörche aus Schleswig-Holstein begleitet, berichtet aktuell über einen Zugstau in der Türkei. Er schreibt:

"Elfi, Leo und Arthur müssen eine Pause einlegen, bevor sie weiter nach Europa ziehen können. Seit mehr als einer Woche ist das Wetter am Marmarameer bewölkt und stürmisch. Kein günstiges Zugwetter. Das wird wird die Ursache für ihre Zwangspause sein. Aber nicht nur für unsere drei Senderstörche. Vielmehr rasten mittlerweile viele große Storchentrupps in der Region und warten auf günstiges Zugwetter. Die Pause können die Störche nutzen, um auf Feldern und Wiesen neue Kräfte zu sammeln. Arthur scheint allerdings genug vom Warten zu haben. Er nähert sich Stück für Stück Istanbul und wird wahrscheinlich den Bosporus nahe des Schwarzen Meeres überqueren.”

Es gilt also zu warten.

Kämpfe in Weyhausen - DEW 4T 434 endlich am Ziel?
Freitag, 27. März 2020

Weyhausen-West 2020 Nestkämpfe 1(R.Lunde)Weyhausen-West 2020 Nestkämpfe 2 (R.Lunde)Bis gestern war das Nest Weyhausen-West vom vorjährigen Männchen besetzt. Dann tauchten drei Fremdstörche auf und versuchten es zu erobern. Nach heftigen Kämpfen unter- und gegeneinander (Fotos R. Lunde) hat sich nun ein neues Männchen durchgesetzt: DEW 4T 434. Dieser Storch hat in seinem bisherigen Leben schon einiges erlebt. 2015 in Hohne aufgewachsen rutschte er bei seinem ersten Flugversuch vom Dachfirst ab und knallte auf einen Steinboden (siehe HP 25.07.2015). In die Pflege nach Leiferde gebracht erbrach er alsbald und auch in den folgenden Tagen große Weyhausen-West 2020 Nestkämpfe 3 (R.Lunde)Menge Loom-Gummiarmbänder (siehe HP 13.08.2015). Er überlebte dank intensiver Pflege und konnte wieder freigelassen werden. Ende März 2018 tauchte er erstmals in Osloß auf. Seine Versuche, das dort schon besetzte Nest zu erobern, waren erfolglos (siehe HP 29.03.2018), ebenfalls im folgenden Jahr. Er blieb aber im Gebiet. Doch nun hat er sich bei den gestrigen Kämpfen im benachbarten Weyhausen-West durchgesetzt. Wird es dort seine erste Brut werden? Dazu müsste als nächstes aber auch eine Partnerin kommen.

Übrigens: Auf Foto 3 wehrt er einen der Angreifer ab - und das ist DEW 1V 022, unser bisher einziger bereits zurückgekehrter zweijähriger Ringstorch. Der hatte sich zuvor schon jeweils auf den noch leeren Nestern in Ettenbüttel und Schöneworde aufgehalten (siehe HP 22.03.2020) , war aber dann weitergeflogen. Er wird noch weiter suchen müssen.

Wann kommen die potentiellen neuen jungen Erstbrüter?
Mittwoch, 25. März 2020

Im vergangenen Jahren gab es im Kreis Gifhorn 2 zweijährige und 11 dreijährige Erstbrüter. Eine ähnliche Zahl erhoffen wir uns auch diesmal. Nur: bisher ist erst ein neuer zweijähriger Storch (DEW 1V 022 ) aufgetaucht, der sich für jeweils drei Tage in Ettenbüttel und in Schönewörde niederließ, und erst ein Dreijähriger (DEW 6T 429), der in Osloß sogar schon brütet. Dies muss uns aber nicht beunruhigen. Ein Vergleich mit den Ankunftszeiten im Vorjahr ergibt, dass nur drei der damaligen Erstbrüter bereits im März gekommen sind. Alle anderen trafen im April ein, insbesondere zwischen dem 2. und 8. April . Die meisten von ihnen gehörten zu den Westziehern. Dies bedeutet: Während nun die ersten - älteren - Ostzieher eintreffen, warten wir bei den Westziehern nach der ersten Welle der älteren und der zweiten Welle der jüngeren Brutstörche nun auf die dritte Welle mit potentiellen neuen jungen Erstbrütern. Die ostziehenden kommen später.

Rückkehrer: Im Kreis Gifhorn sind nun beide Störche in Didderse angekommen, sowie heute der erste in Zasenbeck. Der erste Storch in Rötgesbüttel erwies sich als das Weibchen der letzten beiden Jahre. Somit gehört es mit zu den ersten zurückgekehrten Ostziehern in diesem Jahr.

Im Kreis Celle sind es in Bockelskamp doch zwei Störche. Das Weibchen war nur kurzzeitig weg.

Hat sie eine Chance?
Dienstag, 24. März 2020

SchnabelbruchVom Betreuerkollegen Hans Appiß bekam ich dieses Foto der Störchin in Hollen Kreis Leer mit der Frage nach Erfahrungen mit solchen Verletzungen. Ich erinnere mich an einen ähnlichen Fall 2007 in Dinkensbühl, der vom dortigen Betreuer und Beringer Thomas Ziegler in seinem Tagebuch dokumentiert wurde (zu finden bei http://www.worldofanimals.eu/webcam_storch.htm#stoerche,, wo alle Storchen-Webcams aufgelistet sind - Dinkensbühl aufrufen, Storchentagebuch 2007, ab 30. April). An dem Tag wurde bei seinem Brutstorch "Schorsch" (unklar, ob Männchen oder Weibchen) der fehlende halbe Schnabel entdeckt. Fortan wird fast jeden Tag auch über "Schorsch" berichtet. Er entwickelte eine neue Jagdmethode, indem er den Hals verdrehte und die Beute nun von der Seite her packte. Außerdem suchte er Kontakt zu einigen Anglern, deren ihm hingelegten Fische er auf die gleiche Weise auffraß. Am 30. Mai ist dann auf Bruchhöhe auch beim noch intakten Schnabel die Hälfte abgebrochen. Schorsch kam auch mit nun beiderseits verkürzten Schnabelhälften weiterhin gut zurecht, indem er zur Nahrungsaufnahme weiterhin den Hals zum Querfassen verdrehte. Kollege Ziegler schreibt: "Für unseren Schorsch kann der Kurzschnabel die eine oder andere Nackenwirbelverkrümmung mit sich bringen. Er muss die fehlenden, rund 8 Zentimeter durch eine Überdehnung der Halsmuskulatur ausgleichen. " Aber das hat er geschafft. "Schorsch" hat die damalige Saison gut überstanden!

Ich finde, eine beeindruckende Geschichte, wie Überleben doch möglich ist!

Zugstau und Nestraub
Montag, 23. März 2020

Zugstau aufgelöst

In seiner Homepage www.stoerche-doberan.de schreibt Stefan Kroll am 22.03.20:

"In den kommenden Tagen ist für Mitteleuropa hoher Luftdruck, Sonnenschein und Ostwind vorhergesagt, so dass weitere Störche bei uns eintreffen werden. In der Türkei hat sich der Zugstau wie erwartet nach Wetterbesserung aufgelöst. Diese Störche - unter ihnen die Hauptmasse der Senderstörche - ist nun auf dem Weg zum Bosporus." Somit hat die Prognose weiterhin Bestand, dass ein Großteil der Ostzieher zwischen dem 5. und 15. April bei uns eintreffen könnte.

Nestraub II - Ertappt

Nestraub Osloß 2020 (R.Lunde)Ob das Osloßer Storchenmännchen meinen Beitrag am 17. März zum Thema "Nestraub" gelesen hat? Dort hatte ich berichtet, dass Störche durchaus auch Baumaterial von benachbarten Nestern holen können. Das kann gerade auch dann der Fall sein, wenn nahe zu einen bereits besetzten Storchennest eine weitere Nisthilfe aufgestellt wurde - so nun in Osloß (GF). Außer dem bisherigen und nun auch wieder besetzten Nest (Hauptstr. 41) gibt es ist in 500 m Entfernung (Hauptstr. 49) eine noch nicht besetzte neue Nisthilfe. Sie ist mit Schilfgras ausgepolstert. Nun hat Rita Lunde fotografisch festgehalten, wie das Osloßer Männchen dieses Schilfgras aus der neuen Nisthilfe holt, um es im eigenen Nest einzubauen.

Rückkehrer

CE: Nachdem seit gestern das vorjährige Männchen aus Altencelle-Burg nun in Langlingen-Schleuse ist, hat sich heute aus einer dreiköpfigen Gruppe ein - wohl noch relativ junges- Weibchen dazu gesellt. Würden beide bleiben, wäre es ein komplett neues Paar.

GF: Das Storchengeschehen in Rötgesbüttel ist aktuell noch etwas undurchsichtig. Heute waren mal zwei, dann aber auch längere Zeit keine Störche auf dem Nest.

"Die lieben Nachbarn"
Sonntag, 22. März 2020

Nach einem Kurzaufenthalt in Ettenbüttel (Näheres HP 8. März 2020) ist seit Freitag der zweijährige Ringstorch DEW 1V 022 auf dem Mastnest in Schönewörde. Kaum war er eingetroffen, bekam er auch schon Besuch. Das Storchenpaar aus dem 3 km entfernten Vorhop erschien und besetzte das Nest. 1V 022 mußte weichen, kam aber zurück, nachdem das Vorhoper Paar weggescheucht worden war. Das ganze wiederholte sich noch einmal.

Schon im Vorjahr hatte das Vorhoper Paar eine Ansiedlung in Schönewörde verhindert. Dafür war es sogar mehrere Tage auf das dortige Mastnest umgezogen und erst wieder nach Vorhop zurückgekehrt, nachdem die unerwünschte Konkurrenz Schönewörde verlassen hatte (HP Aktuelles 1. Quartal 2019 31. März). Ob es diesmal auch so kommt? Oder hat die zweimalige menschliche Verscheuchung doch dazu geführt, den Plan aufzugeben.? Die letzte erfolgreiche Storchenbrut in Schönewörde fand 1996 statt.

In Rötgesbüttel ist gestern ein beringter Storch eingetroffen. Kurzfristig waren es sogar zwei. Da er seitdem fast nur sitzt, konnte die Ringnummer noch nicht abgelesen werden. Immerhin steht fest: der Storch ist - wie das Weibchen der Vorjahre - links beringt. Sein teilbekoteter Ring läßt auf einen Ostzieher schließen. Auch das passt.

Zugstau in der Türkei
Freitag, 20. März 2020

Ein Wintereinbruch hat bei den ostziehenden Störchen auf ihrer Rückreise zu einem Zugstau in der Türkei geführt. Stefan Kroll schreibt dazu in seiner Homepage www.stoerche-doberan.de :

"Im anatolischen Hochland hat es einen ausgeprägten Wintereinbruch mit Minustemperaturen und viel Schnee gegeben. Das kommt alle paar Jahre einmal während der Hauptzugzeit vor und stoppt jetzt die Hauptgruppe der ziehenden Weißstörche. Als Barriere ist das Taurusgebirge anzusehen, das unter diesen widrigen Bedingungen nicht überwunden werden kann. Dementsprechend kommt es jetzt besonders im äußersten Süden der Türkei zu einem Zugstau. Aber auch in Syrien, im Libanon und in Israel rasten Störche, die auf günstigere Zugbedingungen warten. Diese sind ab dem Wochenende zu erwarten. Für uns hat das die Folge, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit einen im Vergleich zu den beiden letzten, "frühen" Jahren leicht verzögerten Einflug der meisten Störche in ihre Brutgebiete geben wird. Ich rechne mit ihnen nach jetzigem Stand zwischen dem 5. und dem 15. April."

"Unser" erster Ostzieher ist da
Donnerstag, 19. März 2020

Gestern ist als erster unserer diesjährigen Ostzieher mit Ring das Storchenmännchen DEH H 8270 (beringt 2009 in Magdeburg-Pester) auf seinem vorjährigen Nest in Teichgut (GF) eingetroffen. Seine bisherigen Ankunftsdaten in Westerholz bzw. Teichgut waren ab 2013: 16.04., 27.03., 29.04., 10.05., 04.04., 08.04., 04.04. Und nun kam er gleich 9 Tage eher zurück als je zuvor. Zwei Gründe dafür sind denkbar: Entweder hatte er diesmal von Afrika her besonders gute Flugbedingungen. Oder er überwinterte erstmals bereits im Nahen Osten ( Israel, Sinai), wie auch drei der ostziehenden Senderstörche, die bereits jetzt zurück sind. - Zunächst ist er jetzt noch allein. Seine Partnerin , mit der er im Vorjahr drei Junge groß gezogen hatte, war damals auf einem Strommast tödlich verunglückt.

Bestätigung in GF-Lehmweg: Bei dem Männchen handelt es sich zum vierten Mal in Folge um den Storch mit dem spanischen Ring ESI 9067966 , auch José genannt. Veränderung in Lagesbüttel: Nachdem das vorjährige Paar Nest Schunterbrücke zunächst für zwei Tage auf das Nest Rotdornallee umgezogen war war, ist es nun zurückgekehrt.

Auch der Brutbeginn liegt früher
Mittwoch, 18. März 2020

In diesem Jahr sind bisher fast alle westziehenden Rückkehrer aus den Winterquartieren wesentlich eher als bisher wieder bei uns eingetroffen - eine Folge des milden Winters und der durch starke Winde aus Südwest sehr günstigen Flugbedingungen. Es stellt sich nun die Frage: Finden dadurch auch die Bruten dieser Störche eher statt? In den Kreisen Celle und Gifhorn sind die ersten Bruttermine in den letzten fünf Jahren diese: 2015 ab 25.03., 2016 ab 20.03., 2017 ab 18.03., 2018 ab 27.03., 2019 ab 22.03. In diesem Jahr war Beginn bereits am 14.03. in Rothemühle, am 15.03. folgten Wesendorf, am 16.03. Nienhagen und Hohne, am 17.03. Wahrenholz. Und heute, am 18.03. sieht es bei weiteren Nestern nach Brutbeginn aus. Somit ergibt sich, dass wie die Rückkehr so auch die ersten Bruten eher erfolgen als je zuvor.

Der Grund dafür wird zum einen in den nun früheren Ankunftsterminen liegen, aber sicher nicht allein. Sonst müssten ja die Paare, die in Deutschland überwintert haben und bei denen die ersten Paarungen schon ab Anfang Februar stattfanden, noch früher mit der Brut begonnen haben. Das ist aber nicht der Fall. Der Klimafaktor spielt sicher auch mit eine Rolle. Wenn wie in diesem Jahr nach einem milden Winter die ganze Frühjahrsentwicklung eher stattfindet, dann wirkt sich das auch aus auf den Brutablauf bei den Vögeln .

Aus dem Winterquartier zurückgekehrt sind nun auch der erste Storch in Isenbüttel und der jeweils zweite in GF-Kästorf, GF-Lehmweg und Hankensbüttel.

Nestraub und Neuorientierung
Dienstag, 17. März 2020

Nestraub Weyhausen-Süd (R.Lunde)sUm ein Nest zu bauen, ist einiges an Material nötig. Das gilt für so manche Vogelart. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen - oder vielleicht doch? Als heute vormittag das Storchennest Weyhausen-Süd/Hohe Horst nicht besetzt war, nutzte ein Roter Milan die günstige Gelegenheit, um sich hier Material für seinen Nestbau zu holen (Foto R. Lunde). Störche können das übrigens auch, gerade auch bei Artgenossen. In Kolonien an der Elbe wie in Rühstädt oder Wahrenberg kommt es gar nicht so selten vor, dass die Abwesenheit des Nachbarn schnell genutzt und Nestmaterial gestiebitzt wird. Eine besondere Quelle entdeckte für sich vor einigen Jahren das Storchenmännchen in Knesebeck. Es landete mehrfach auf einem Elsternnest in unmittelbarer Nähe, zog Zweige heraus und baute sie in das eigene Nest ein.

Ein weiterer Fall von Neuorientierung nach der ersten Brut betrifft nun das vierjährige Storchenmännchen DEW 6T 484 - in diesem Fall aber wohl eher, weil es nicht mehr so lange warten mochte. Zwar kehrte es am 3. März auf sein vorjähriges Nest in Neuhaus (GF) zurück, fand auch kurzzeitig eine Partnerin, war aber dann wieder solo. Seit gestern abend nun ist es zusammen mit einer unberingten Störchin auf dem Nest Ummern-Ost (GF) - immerhin 15 km von Neuhaus entfernt. Dort könnte allerdings das vorjährige Männchen noch kommen. Hingegen erstmals eine Brutstelle zu finden versucht die nun dreijährige Störchin DEW 7T 188. Indes macht sie derzeit die Erfahrung, dass weder in Vollbüttel noch in Leiferde der Platz neben dem Männchen noch frei ist.

Die ersten Ostzieher sind da
Montag, 16. März 2020

Vier Weißstörche der Ostroute, davon drei Besenderte, sind an ihrem Neststandort im Norden bzw. Osten Deutschlands angekommen oder nur noch kurz davor. Mindestens zwei von ihnen haben nicht in Afrika überwintert, sondern im Nahen Osten (Israel, Sinai), ein Senderstorch aber sicher in Ostafrika. Am 17.02. ist er im Sudan aufgebrochen. Wir können daraus schließen, dass die Störche, die momentan bei uns eintreffen, zwar noch sehr wahrscheinlich, aber nun nicht mehr in jedem Fall Westzieher (bzw. Überwinterer hier) sein müssen. Bei den Ringstörchen, die gestern und heute in den Kreis Gifhorn gekommen sind - das Weibchen in Tappenbeck, das vorjährige Brutpaar Lagesbüttel-Schunterbrücke - ist auch schon aufgrund ihrer Abstammung anzunehmen, dass sie wie ihre Eltern Westzieher sind.

Interessant entwickelt sich derzeit das Storchengeschehen zwischen Lagesbüttel und Walle im Bereich der Gemeinde Schwülper. Bislang war hier nur ein - unberingter - Storch in Lagesbüttel-Rotdornallee zurückgekommen. Der wurde aber schon mehrere Tage nicht mehr gesichtet. Statt dessen hat seit gestern das vorjährige Brutpaar von Lagesbüttel Schunterbrücke das Nest besetzt. Ein - unberingter - Einzelstorch ist nun auf dem neuen Nest im nahegelegenen Walle. Der wurde heute vormittag von einem fremden Paar attackiert, setzte sich aber durch. Eine Nachricht aus Leiferde: Nun hat auch das Weibchen des Paares, das im letzten Jahr ein Zweitnest auf dem Kreuz der Kirche gebaut hatte, zurückgefunden... Mit Partner stand es heute im neuen Nest Mast II. Vermutlich werden sich die beiden hierfür als neues Domizil entscheiden - und eine weitere Bautätigkeit auf dem Kreuz einstellen.

Unklar ist die Situation in Radenbeck. Nachdem der Einzelstorch mehrere Tage wieder weg war, kam gestern und heute ein Paar, von dem einer beringt war. In Schönewörde saß heute den ganzen Tag ein Storch im Nest - vermutlich völlig erschöpft. Ob er bleiben wird? In Vollbüttel wurde außer dem beringten Männchen heute ein Ringstorch in Nestnähe auf der Wiese gesehen, nicht aber das bisher unberingte Weibchen. Auch aus Rötgesbüttel wurde ein Storch gemeldet, aber nicht vor Ort angetroffen.

Neuorientierung nach der ersten Brut
Sonntag, 15. März 2020

Störche sind zwar oft über viele Jahre nesttreu. Das gilt besonders für die schon Älteren. Junge Erstbrüter hingegen wechseln gar nicht so selten im folgenden Jahr den Brutstandort. Offensichtlich möchten sie nach den ersten Erfahrungen nun doch etwas Besseres haben. Zu ihnen gehört auch das Männchen DEW 5T 289. 2016 in Leiferde als Sohn von Fridolin und Friederike brütete er als Dreijähriger in GF-Winkel und zog mit seiner unberingten Partnerin ein Junges groß. In diesem Jahr ist er dort aber noch nicht wieder aufgetaucht. Statt dessen besetzte er für einen Tag in Leiferde das neue Nest auf Mast II sozusagen im Angesicht von Vater und Stiefmutter. Als dann aber noch ein anderes Männchen auftauchte, verschwand er wieder. Nun hat er offensichtlich mitbekommen, dass auf dem Nest in Wasbüttel das Weibchen noch alleine war. Deren im Vorjahr ebenfalls dreijähriger Partner hatte sich neu orientiert zu Störchin und Nest in Calberlah-Wiesen. Am 12. März nahm DEW 5T 289 den nun freien Platz in Wasbüttel ein. Nachdem die Störchin anfangs noch etwas reserviert war, sieht es nun ganz danach aus, dass jetzt die beiden das neue Paar in Wasbüttel sind.

Natürlich gibt es auch genügend Gegenbeispiele. In Tappenbeck (GF) waren im Vorjahr die Storcheneltern als Erstbrüter drei Jahre alt. Beide sind auch jetzt wieder - das Weibchen heute - auf ihr dortiges Nest zurückgekehrt.

Vom 1. Ei bis zum Schlüpfen: Brutzeitplan
Samstag, 14. März 2020

Wendeburg  1.Ei 14.03.20 WebcamSeit heute liegt in den per Webcam einsehbaren Storchennestern in Nienhagen (CE) und Wendeburg-Kaufmann (PE) das erste Ei. Gelegt werden die Eier im Abstand von 2 Tagen. Die Brutzeit beträgt 32 Tage. Daraus ergibt sich in etwa folgender Brutzeitplan:

14. März 1. Ei - längeres Sitzen des Altstorches
16. März 2. Ei - fester Brutbeginn, weitere Eier alle 2 Tage
15. April Schlüpfen des/der ersten beiden Jungen
ab 17. April Schlüpfen weiterer Jungen im Abstand von 2 Tagen.

Dieser Brutzeitplan basiert auf den Erfahrungen langjähriger Nestbeobachtungen. Es kann natürlich auch mal kleinere oder - insbesondere bei Störungen - größere Abweichungen geben.

Alles eine Sache der Gewöhnung?
Donnerstag, 12. März 2020

Weißstörche sind nicht lebenslang partnertreu, wohl aber oft auch über lange Zeit nesttreu. So kann es durchaus dazu kommen, dass ein Paar viele Jahre zusammen ist, weil sich beide für dasselbe Nest entschieden haben. Was aber passiert, wenn dann ein Partner nicht mehr wiederkommt?

Meist finden sich bald neue Interessenten, die den freien Platz einnehmen möchten. Manchmal vollzieht sich ein Wechsel reibungslos. Gar nicht mal so selten aber verhält sich der allein gebliebene Storch zunächst abweisend gegenüber einem neuen Bewerber. Irgendwie steht da wohl das Empfinden dahinter: " Das ist doch nicht der richtige Partner, den ich seit Jahren gewohnt bin." Somit wird der/die mögliche Neue zunächst nicht aufs Nest gelassen oder gleich wieder runtergeschupst. Doch dann vollzieht sich die Annäherung meist relativ rasch schon innerhalb von wenigen - oft nur ein oder zwei - Tagen, bis nun die beiden ein neues Paar sind. Ich habe aber auch schon vor Jahren in CE-Wienhausen erlebt, dass das Männchen mehrere Wochen lang ein neues Weibchen immer wieder vom Nest gebissen oder geworfen hat. Schließlich kam sie dann nicht wieder. Auch kann es passieren, wie 2013 in GF-Parsau-Wiesen, dass der allein gelassene Partner die ganze Saison über Einzelstorch bleibt.

In CE-Altencelle war am 03.03. die Störchin abhanden gekommen. Am 09.03. versuchte ein neues Weibchen, deren Platz einzunehmen - zunächst erfolglos. Auch am 10.03. wurde sie noch abgewehrt. Am 11.03. durfte sie dann aufs Nest. Indes, jedesmal, wenn das Männchen sich paaren wollte, flog sie wieder ab. Dieses Verhalten spricht dafür, dass es sich um ein noch sehr junges Weibchen ohne bisherige Bruterfahrung handelt. Heute am 4. Tag kam es zur weiteren Annäherung. Wenn auch die Beziehung noch nicht ganz optimal ist, so spricht doch vieles dafür, dass sich das Paar nun gefunden hat.

Im Kreis Gifhorn neu angekommen ist am frühen Nachmittag der erste Storch in Westerholz. Wieder verschwunden ist wohl das Weibchen in Neuhaus. Auch in den Nestern Weyhausen-Süd/Hohe Horst, Weyhausen-West und Barwedel ist noch keine Konstanz zu verzeichnen (Meldungen Rita Lunde).

Attacke in Wienhausen
Mittwoch, 11. März 2020

Wienhausen Attacke 11.3.20 (R.Jantz)Rund zwei Stunden lang flog heute ein fremder Storch Angriffe auf das Nest auf dem Kloster in Wienhausen. Das dort ansässige Paar aber behauptete sich. Der Angreifer musste schließlich, vom Männchen verfolgt, unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das beigefügte Foto von Rolf Jantz belegt, dass er unberingt war. Somit konnte es sich nicht um den zunächst verdächtigten Brutstorch aus dem benachbarten Bockelskamp handeln, dessen aus Altencelle geholtes Weibchen nach wenigen Tagen wohl wieder abhanden gekommen ist. Der ist nämlich beringt.

...und auch in Wasbüttel. Dort hatte sich das vorjährige Männchen diesmal anders orientiert und den freigewordenen Platz im Nest Calberlah-Wiesen eingenommen. Das am Samstag eingetroffene vorjährige Weibchen war folglich erst mal allein. Heute gegen Abend allerdings interessierten sich gleich drei Fremdstörche für das Nest, was der Rückkehrerin natürlich gar nicht gefiel. Ausgang ungewiss.

Ebenfalls nun eingetroffen sind im Kreis Gifhorn der erste Storch am Otterzentrum in Hankensbüttel und der zweite in Knesebeck.

Das erste Ei ist da
Dienstag, 10. März 2020

1. Ei, Screenshot I. Höpfner Knittelsheim 09.03.2020Im vergangenen Jahr wurden die ersten beiden per Webcam dokumentierten Storcheneier am 13. März in Wasungen und Hochstädt gelegt (siehe HP 1. Quartal 2019). Da in diesem Jahr bisher auch bei den Störchen alles eher stattfindet als sonst, würde dies auch bei der Eiablage so sein? Und in der Tat. Gestern wurde in Knittelsheim (Rheinl.-Pfalz) ein erstes Ei entdeckt (Screenshot I. Höpfner). Heute kam aus Vaalen (S. Holstein) die Nachricht, dass das erste Ei im Nest liegt. Das dortige Storchenmännchen Hans-Albert hatte sich ja schon auf auf dem Heimflug aus Spanien als sehr schnell erwiesen, als es die letzten 750 km Luftlinie bis zum Nest in zwei Tagen bewältigte. In unserer Region kann auch bald Brutbeginn sein. Erste Kandidaten sind mit Webcam wohl Warmenau und Wendeburg und ohne Kamerabeleg Rothemühle und Triangel.

Rückkehr der Ostzieher - aktuelle Situation
Montag, 9. März 2020

Insgesamt 20 der ostziehenden Störche aus Nord- und Ostdeutschland sind besendert. Somit können doch eine Menge Daten und Informationen helfen, sich ein Bild über ihre Rückkehr zu verschaffen. Eine umfassende aktuelle Übersicht hat nun Stefan Kroll erstellt (www.stoerche-doberan.de im Beitrag am 8. März ). Daraus hier

    Drei Senderstörche sind inzwischen schon in Europa angelangt. Bemerkenswert: Sie haben in Israel bzw. auf dem Sinai überwintert. Offensichtlich nimmt die Zahl derer zu, die nicht mehr nach Ost- oder Südafrika weiter fliegen, sondern schon vorher bleiben. Sie haben sich diesmal schon vor dem Eintreffen der "Afrikaner" auf den Heimweg gemacht und könnten bereits Mitte März wieder auf ihren Nestern bei uns zurück sein.

    Die meisten Senderstörche überwinterten in Ostafrika im Sudan und im Tschad. Zwei von ihnen sind nun sehr rasch vorangekommen und bereits in der Türkei bzw. dort schon am Bosporus. Falls sie weiterhin kaum eine längere Pause einlegen, könnten auch sie im letzten Märzdrittels zurück sein.

    Die Masse der ostziehende Senderstörche lässt es langsamer angehen. Viele dürften sich noch im Nordsudan befinden. Ihre Rückkehr könnte in der ersten Aprilhälfte erfolgen. Drei Senderstörche werden wohl frühestens Ende April zurück sein. Sie rasten noch in Tansania bzw. sind erst sehr spät in Südafrika aufgebrochen .

    Es ist nicht anzunehmen, dass ein Senderstorch ganz allein reist. Er wird jeweils zu einer mehr oder weniger großen Gruppe gehören. Wann sie dann tatsächlich bei uns ankommen, kann von vielen Faktoren beeinflusst werden, insbesondere von den witterungsabhängigen Flug- Bedingungen unterwegs. Außerdem haben in den vergangen Jahren Störche immer mal wieder auch längere Pausen z.B. in Israel, der Türkei und auf dem Balkan eingelegt, um Nahrung aufzunehmen und sich für den Weiterflug zu stärken. Es bleibt spannend.

Aus diesem aktuellen Situationsbericht ergibt sich aber auch, dass Störche, die ab Mitte März bei uns eintreffen. nicht mehr wie bisher in jedem Fall Westzieher sein müssen.

Inzwischen eingetroffen ist auch das Paar in Neuhaus (GF) mit dem nun vierjährigen Männchen des Vorjahres. In Wasbüttel ist der erste Storch angekommen . Der junge zweijährige Nestbesetzer in Ettenbüttel ist nach zwei Tagen weitergezogen.

Erstes Erleben von Nest- und Partnerfindung
Sonntag, 8. März 2020

Ettenbüttel 08.03.2020 (N.Gerhard)Bislang waren alle beringten Rückkehrer "alte Bekannte" . Gestern morgen nun tauchte zum ersten Mal in diesem Jahr einer von den ganz Jungen auf: DEW 1V 022 (abgelesen von Friedrich Börner). Der wurde 2018 von mir auf dem Nest Weide-links im Gehege des NABU ASZ in Leiferde beringt. Als einjähriger Übersommerer kehrte er zurück und wurde mehrfach im Bereich Alba-Deponie, BS-Okerauen und Rieselfelder abgelesen. Und nun, als Zweijähriger hat er das bis dahin noch unbesetzte Nest in Ettenbüttel entdeckt und in Besitz genommen. Zugleich erschien auch ein zweiter Storch, vermutlich ein Weibchen. Das hat er aber erst mal nicht aufs Nest gelassen ("mein erstes eigenes Nest, und dann will da auch noch jemand anderes drauf - nein !!") . Er klapperte oben auf dem Nest, sie unten auf der Wiese. Abends war nur noch er da. Heute mittag stand er im Nest (Foto N. Gerhard), - und aktuell übernachtet er nun zum zweiten Mal. Er hat "sein" Nest gefunden- jedenfalls für den Moment.

Er nahm sie mit
Samstag, 7. März 2020

Das hatte Familie Habermann noch nicht erlebt. Seit 1995 war ihr Storchennest am Oehlmannsweg in Altencelle immer besetzt. Diesmal trafen die beiden - unberingten - Partner am 17.02. und am 01.03. ein. Am 03.03. waren beide unterwegs auf Nahrungssuche, als ein stattlicher Storch - mit Ring! - auf dem Nest landete. Wenig später kam das Weibchen. Es traute sich aber nicht, aufs Nest zu fliegen, sondern blieb auf dem Hausdach. Nach einiger Zeit flog der Beringte wieder ab - und seitdem wurde auch das Weibchen nicht mehr gesehen, jedenfalls nicht in Altencelle Nun beschäftigt sich das Männchen dort allein mit dem Nestausbau.

Bei der Überlegung, was das wohl für ein Ringstorch gewesen sein könnte, ergab sich schnell eine heiße Spur. Der einzige beringte Storch weit und breit, der in dieser Zeit noch solo war, war das Männchen im 4 km entfernten Bockelskamp. Und von dem kam tags darauf die Nachricht: Nun ist er nicht mehr allein. Ein unberingtes Weibchen ist eingetroffen. Somit spricht alles dafür, dass die Altenceller Störchin zu Nest und Partner in Bockelskamp gewechselt ist.

Nienhagen. Foto. J. BiedaDer perfekte Sitz
Freitag, 6. März 2020

Zur Zeit herrscht Ruhe an der Heimkehrer-Front. Neuankömmlinge in den letzten zwei Tagen sind mir nicht bekannt. Die nächsten - dann auch jüngeren - Westzieher warten wohl erst noch das gegenwärtige schlechte Wetter ab. Nicht mehr auf dem Nest-Mast II in Leiferde ist die Störchin DEW 2T 765. Nach einem zweitägigen Besuch ist sie weitergeflogen, möglicherweise ja zurück in die Gegend in/um Weyhausen. Das unberingte Storchenmännchen pendelt weiter zwischen Mast-Nest und Kreuznest auf der Kirche. Anbei ein Paarungsfoto vom Storchenpaar in Nienhagen, dessen Nest vorgestern von einem großen Plastiknetz befreit worden war.

Einsatz zur Gefahrenabwehr
Donnerstag, 5. März 2020

Storchennest Nienhagen-Eintrag Plastiknetz (screenshot Jürgen Bieda)sStorchennest Nienhagen-Bergung Plastiknetz (Foto Jürgen Bieda)sDurch die neue Webcam am Storchennest in Nienhagen (CE) wurde entdeckt, dass die Störche ein großes Plastiknetz (vielleicht von einem Heuballen) eintrugen und damit begannen, es als Nistmaterial mit einzubauen. Solche Netze wie auch Bindegarn stellen eine große Gefahr insbesondere für Jungstörche dar. Gliedmaßen können verhaken und abgeschnürt werden. Aber auch Altstörche können sich leicht darin verheddern und nicht mehr davon loskommen. Es hat dadurch schon so manchen Todesfall gegeben. Gestern Abend rückte die FFW Wathlingen an. Zusammen mit Storchenbetreuer Gerd Papenburg (vorne am Nest) wurde das gefährliche Objekt entfernt.

Die Hälfte ist da - alles "alte Bekannte"
Mittwoch, 4. März 2020

In den beiden Kreisen Celle und Gifhorn ist bereits jeweils die Hälfte der vorjährigen Brutstörche zurückgekehrt - so zeitig wie noch nie zuvor. Bei allen handelt es sich bis auf zwei Überwinterer um Westzieher. Sie sind zum großen Teil in den letzen Monaten in Spanien geblieben, etliche auch schon in Deutschland. Bemerkenswert: Alle bisher eingetroffenen beringten Störchen waren auch schon in den Jahren - oder zumindest im Jahr- zuvor- da, wenn auch nicht alle in demselben Nest wie aktuell. Dies entspricht den Erkenntnissen auch aus früheren Jahren: In der ersten großen Reisewelle kommen die älteren, schon erfahrenen Störche zurück, die wissen, wohin sie wollen. In der zweiten Welle dann auch jüngere, Zum Schluss bis in den Mai hinein sind es häufig die Jüngsten. Manche von ihnen beginnen sogar noch zu brüten. Andere ziehen als nichtbrütende Übersommerer durch die Lande. Neuansiedlungen erfolgen meist durch Jüngere. Manchmal gelingt es ihnen auch, freigewordene Plätze zu besetzen.

Frühestens im letzten Märzdrittel kehren die ersten Ostzieher aus Afrika zurück, wenn die meisten der Westzieher schon da sind. Dann kann es zu Auseinandersetzungen an bereits besetzten Neststandorten kommen. Gegen Ende April steigen dann auch jüngere Ostzieher mit ein in das Bemühen, einen eigenen Nistplatz zu gewinnen.

Rückkehrer aktuell: Nun ist auch in Neudorf-Platendorf 99C der erste Storch eingetroffen.

Vater und Sohn - nur eine kurze Episode?
Dienstag, 3. März 2020

Gestern vormittag landete der Ringstorch DEW 5T 289, vorjähriger Brutstorch in GF-Winkel, auf dem neuen Mastnest II im NABU ASZ Leiferde. Gegen Nachmittag gesellte sich die Störchin DEW 2T 765 hinzu. Die hatte in den Vorjahren in Weyhausen-Süd/Hohe Horst gebrütet, bei ihrer Rückkehr am Sonntag aber ihren Platz schon besetzt gefunden. Noch gestern vormittag wurde sie auf der Wiese am Nest in Hoitlingen gesichtet. Nun also war sie in Leiferde. Die beiden Neuankömmlinge fanden schnell zueinander. Mit dem Nachbarpaar "Fridolin" und "Mai" gab es kaum Auseinandersetzungen. Der vermutliche Grund: DEW 5T 289 war 2016 selbst im Nest auf dem Schornstein aufgewachsen- als Sohn des damaligen Paares "Fridolin" und "Friederike". Offensichtlich kannten sich Vater und Sohn noch. Ob es zu einer Brut von Vater und Sohn nebeneinander kommen würde?

Heute morgen sah alles schon wieder anders aus. Das neue Weibchen stand noch auf dem Nest, nun aber mit einem unberingten Männchen, wohl dem vom Kreuz auf der Kirche. 5T 289 war nicht mehr zu sehen. Er hatte wohl weichen müssen. Somit wird es vermutlich doch nichts mit der Familienzusammenführung.

Weitere Storchen-Neuigkeiten:

Im Kreis Celle sind nun auch die Paare in Jeversen, Oldau und Wolthausen komplett - wohl in derselben Zusammensetzung wie im Vorjahr. Der erste Storch ist in Bockelskamp und in Hambühren eingetroffen.

Im Kreis Gifhorn musste "Georg" nach zwei Wochen bei der Störchin in Wesendorf gestern nun seinem Vorgänger weichen und steht wieder auf seinem Stammnest in GF-Kästorf. Auch im östlichen Bereich kommt durch das weitere Eintreffen vormaliger Brutstörche so allmählich "Ordnung" in die Beziehungen. In Barwedel ist nun das Männchen da, in Hoitlingen und Tappenbeck ebenfalls. In Jembke kam nun auch die Störchin der Vorjahre an. Die zwischenzeitliche Neue, im letzten Jahr Brutstörchin in Weyhausen-West, musste weichen. Nun versucht sie es in Hoitlingen, wo der Platz neben dem Männchen noch frei ist. Komplett in vermutlich gleicher Besetzung wie zuvor sind nun die Paare in Ausbüttel-Siedlung, Rühen und Vollbüttel. Erstmals stand heute ein Storch auf dem neuen Nest in Walle, flog aber nach wenigen Minuten wieder weg.

Gestern und heute waren Flugtage
Sonntag, 1. März 2020

Bei manchem Paar hat es einen Wechsel in der Partnerschaft gegeben. Der muss aber noch nicht endgültig sein. Im Kreis Celle ist heute morgen in Hohne auch die Störchin der letzten Jahre eingetroffen. Das Weibchen aus Ahnsbeck, das seit dem 22. Februar ihren Platz an der Seite des Männchens eingenommen hatte, musste weichen und kehrte nach Ahnsbeck zurück. Wenig später traf dort auch ihr Partner der letzten Jahre ein. Nun sind beide Paare wieder in derselben Zusammensetzung wie in den letzten Jahren vereint. Der zweite Storch wird heute aus Altencelle gemeldet. Gleich zwei sind es aus Wolthausen. In Jeversen ist gestern abend der erste Storch eingetroffen, während der erste - das Männchen - in Bockelskamp bereits seit Donnerstag zurück ist.

Im Kreis Gifhorn war offensichtlich das Weibchen aus Osloß zu dem Männchen in Dannenbüttel gewechselt. Heute standen aber auch zwei in Osloß im Nest. Jembke hat (vorerst?) ein neues Weibchen bekommen und zwar die Störchin der beiden letzten Jahre vom Nest Weyhausen-West. Seit Mittwoch komplett ist das Paar in Betzhorn. In Klein Schwülper kamen die beiden Brutstörche am 22. und am 29.02. zurück. In Lagesbüttel-Rotdornalle ist seit Mittwoch der erste Storch da.

Zwischenstand: Weißstorch-Rückkehrer bis zum 29. Februar 2020

Kreis Celle: 16 Rückkehrer (von 44 Brutstörchen 2019) = 36,4%. 2019 waren es zu diesem Zeitpunkt 8 Rückkehrer (von 44) = 18,2%, 2018 0 (von 38) Rückkehrer; 2017 6 (von 38) Rückkehrer = 15,8%

Kreis Gifhorn: 41 Rückkehrer (incl. 2 Überwinterer) von 110 Brutstörchen = 37,3%. 2019 waren es zu dieser Zeit 24 (von 110) Rückkehrer incl. 2 Überwinterer = 21,8%. 2018 15 (von 104) Rückkehrer incl. 1 Überwinterer = 14,4%, 2017 28 (von 86) Rückkehrer incl. 1 Überwinterer = 32,6%

In die Kreise Celle und Gifhorn sind 2020 so viele Weißstörche wie nie zuvor schon bis Ende Februar zurückgekehrt. Hauptgründe dafür sind günstige Flugbedingungen durch starke Südwestwinde und der milde Winter.

Manch (vorerst?) neue Konstellation bei Nest- und Partnerwahl
Donnerstag, 27. Februar 2020

Die meisten Störche kehren oft jahrelang auf ihr gewohntes Nest zurück. Es gibt aber auch Ausfälle der alten und das Erscheinen neuer Brutstörche, Neuorientierungen und neue Partnerschaften. Die können aber auch schnell wieder zuende sein, wenn dann der "rechtmäßige" Nestinhaber vom Vorjahr doch noch wieder zurückkehrt.

Im Kreis Celle sind in Nienhagen das langjährige Männchen und das neue Weibchen nun ein festes Paar. Das bisher Solo-Weibchen in Ahnsbeck machte am 24. Februar einen zweiten Versuch, im benachbarten Hohne sesshaft zu werden. Ihre neue Taktik (nicht Anfliegen des Nestes, sondern Annäherung auf der Wiese) hatte tatsächlich Erfolg. Sie durfte dann auch mit aufs Nest. Seitdem sind die beiden zusammen. Allerdings fehlt noch der jeweils andere Partner vom Vorjahr. In Hornbostel und Winsen hingegen ist das Paar der Vorjahre wieder da.

Im Kreis Gifhorn haben sich in Leiferde die Dinge geklärt. Die Paare der Vorjahre auf dem Schornstein, Mast I und der gekappten Eiche im Ort haben sich in gleicher Besetzung wieder dort eingefunden. Das vierte Paar hatte im letzten Jahr einen Brutabbruch im Nest auf der Weide im Gehege rechts und anschließend begonnen, ein Ersatznest auf dem Kreuz der Kirche zu bauen. Das Weibchen dieses Paares ist hier noch nicht wieder aufgetaucht. Offensichtlich möchte es sich neu orientieren. Seit dies im Nachbarort Vollbüttel nicht geklappt hat, wurde es nicht mehr gesehen. Das Männchen aber ist nun da und baut das Nest auf dem Kreuz weiter aus.

Die zuletzt erfolgten Männchen-Wechsel von Wasbüttel nach Calberlah und von GF-Kästorf nach Wesendorf haben in beiden Fällen zu einem bislang stabilen neuen Miteinander geführt. Auch hier könnten die früheren Partner noch kommen. Noch nicht so ganz zielbewusst scheint das Weibchen der beiden letzten Jahres vom Dreibein-Nest Weyhausen-West zu sein. Ihr vorjähriger Partner ist da. Sie wurde bisher aber nur auf den Nestern in Barwedel und Tappenbeck gesichtet. Noch nicht völlig geklärt ist, welcher Storch seit vorgestern auf dem Nest Weyhausen-Süd/Hohe Horst steht. Hierbei könnte es sich um das Weibchen handeln, das bis 2018 in Hoitlingen und im Vorjahr dann in Barwedel gebrütet hat. Wieder dort eingetroffen ist das Männchen in Betzhorn und der erste Rückkehrer in Osloß und GF-Lehmweg - dort vermutlich der "Spanier". Ebenfalls zurück ist das langjährige Männchen in Dannenbüttel. Seit Dienstag komplett ist wieder dasselbe Paar in Ahnsen.

Männchenwechsel in Calberlah?
Montag, 24. Februar 2020

Calberlah 23.2.20 II (R.Lunde)Calberlah 23.2.20 I (R.Lunde)Seit 2003 hatte das Männchen DER O 7758 im Nest Calberlah/Wiesen gebrütet, davon die letzten acht Jahre mit DEW 6X 266. Normalerweise kam er immer eher als sie. In diesem Jahr kehrte die Störchin am 21. Februar zurück, er bisher noch nicht. Das bekam das vorjährige Männchen aus Wasbüttel mit - und witterte seine Chance. Am Sonntagmorgen tauchte es auf. Gegen Mittag dann ergab sich eine Annäherung der beiden unten auf der Wiese, wobei eindeutig sie (Wiesenfoto links) die Aktivere war. Anschließend flogen beide auf das Nest und paarten sich (Beobachtungen und Fotos R. Lunde). Falls das langjährige Männchen nun im 20. Lebensjahr nicht mehr zurückkommt, ist der Nachfolger wohl schon gefunden. Kommt es aber doch, wird es Ärger geben.

Übrigens: Unter "Begebenheiten" in dieser Homepage berichte ich im Artikel "Weibliche Taktik" (2012), wie es dieser Störchin seinerzeit gelang, Partnerin an der Seite von DER O 7758 zu werden. Schon damals wusste sie also, was sie wollte.

Viel los in - und um Leiferde herum
Sonntag, 23. Februar 2020

Das NABU ASZ Leiferde mit Umgebung ist ja eins der drei Storchenzentren im Kreis Gifhorn. Das wurde erneut gestern deutlich: In Vollbüttel ist nun das langjährige Männchen DER A 8118/9 eingetroffen. Es stand zunächst auf dem Nest. Auf der Wiese mit Annäherungsversuchen befand sich, weil beringt, ein neues Weibchen. Dabei handelte es sich um DEW 6T 506. Die hatte in den letzten beiden Jahren auf der Weide rechts im ASZ gebrütet und im Vorjahr nach Brutverlust ein Zweitnest auf dem Kreuz der Kirche in Leiferde gebaut. Nun möchte sie sich offensichtlich neu orientieren.

Im ASZ waren am Freitag zwei Störche im Nest auf Mast (alt). gesichtet worden. Ich konnte nun feststellen: Beide sind unberingt - wie das Paar die Jahre zuvor. Es spricht alles dafür, dass es auch diesmal dieselben sind. Auf dem Acker hinter dem Gehege stand ein Storch mit der Ringnummer DEW 4T 492. Das ist das Männchen aus dem 4 km entfernten Volkse. Ein Anruf dort ergab, dass seit Anfang der Woche zwei Störche da sind. Offensichtlich weiß das Männchen schon aus den Vorjahren, wo Futter zu ergattern ist. - Und dann kam am Abend auch noch die Meldung aus Ahnsen: Der erste Storch ist da!

Es gibt noch viel hin und her
Freitag, 21. Februar 2020

Bei manchen Störchen, die derzeit gesichtet werden, handelt es sich um Durchzügler. Zuweilen ist es auch Besuch vom Nachbarnest. Wieder andere pendeln zwischen verschiedenen Nestern. "Georg" aus GF-Kästorf war ja zu Nest und Störchin in Wesendorf gewechselt. Seine bisherige Wirkungsstätte, wo er immerhin die letzten neun Jahre gebrütet hat, hat er aber noch nicht aus den Augen verloren. Mindestens einmal am Tag schaut er dort noch vorbei.

DEW 9X 180, der in den letzten sieben Jahren schon in Weyhausen-Süd/Hohe Horst, Weyhausen-West und in der Wolfsburger Deponie gebrütet hat, zeigt, von der Webcam dokumentiert, immer mal wieder Dominanzverhalten auf dem Nest in WOB-Warmenau.

Gestern und heute tauchte auf dem Nest in Rötgesbüttel ein Storch auf. Da er links beringt ist, spricht viel dafür, dass es sich um den Nachbar aus Ausbüttel/Siedlung handelt. In Jembke wurde gestern und heute ein Storch gesehen, im benachbarten Hoitlingen ebenfalls. Möglicherweise handelt es sich um denselben.

Das Nest auf dem Kreuz der Kirche in Leiferde wird weiter von dem Überwinterungspaar ausgebaut. Es steht aber auch im Naturnest auf der gekappten Eiche, wo im letzten Jahr das Weibchen mit einem anderen Partner gebrütet hat. Und das Paar, das im letzten Jahr mit dem Nestbau auf dem Kreuz begonnen hatte, ist ja auch überhaupt noch nicht da. Es bleibt spannend.

Zurückgekehrt ist das Weibchen in Calberlah-Wiesen. Ihr langjähriger Partner - Jahrgang 2000 - ist noch nicht da. Falls er wiederkommt, ist er mit nun 20 Jahren der älteste Brutstorch im Kreis Gifhorn.

Manchem/r fällt das Warten schwer - Fridolin indes nicht mehr
Dienstag, 18. Februar 2020

Kreis Gifhorn: Aktuell haben zwei Männchen auf ein Nest mit bereits angekommenem Weibchen gewechselt. "Georg" aus GF-Kästorf ist seit gestern Abend in Wesendorf und wurde sofort von der dortigen Störchin akzeptiert. Sie kennt ihn ja schon vom vorigen Jahr, als er auch dort übernachtete und blieb, bis das "richtige" Männchen ankam und er wieder weichen musste. Angekommen ist heute auch DEW 9X 180. Da auf keinem der drei Nester, in denen er bisher gebrütet hat (Weyhausen-Süd/Hohe Horst, Weyhausen-West und Deponie Wolfsburg), bisher eine Partnerin eingetroffen ist, zog er (erst mal?) zu dem Weibchen in WOB-Warmenau. Leiferde 18.2.20 Fridolin und Mai (screenshot G.Papenburg)sDer erste Storch gemeldet wurde heute aus Knesebeck, Rühen und Vorhop. Mit der Ankunft nun des Weibchens komplett ist das Paar in Triangel. Auch nicht mehr zu warten braucht Fridolin in Leiferde - um 15.00 Uhr ist Mai eingetroffen (Screenshot G. Papenburg).

Neu angekommen im Kreis Celle ist heute der erste Storch in Wienhausen. Bei dem ersten Storch in Hornbostel handelt es sich um das langjährige Weibchen. Die nach zwei Tagen dann doch noch erfolgte neue Bindung in Nienhagen hat bisher gehalten.

Liebesmüh - vergeblich oder dann doch erfolgreich?
Montag, 17. Februar 2020

Im Kreis Celle versuchte in Nienhagen seit zwei Tagen eine neue Störchin, auf das Nest zu gelangen. Sie wurde immer wieder von dem nun 20 jährigen-Männchen abgewehrt, zuletzt noch heute vormittag. Seit heute Abend aber und nun auch in der Nacht stehen jetzt zwei Störche auf den Nest. Offensichtlich hatte ihre Beharrlichkeit Erfolg .

In Hohne versuchte heute morgen eine unberingte Störchin länger als eine Stunde, in das Nest auf der Kirche zu kommen. Das gestern eingetroffene Männchen aber war nicht einverstanden - es war dies ja schließlich nicht seine beringte Partnerin der letzten beiden Jahre. Auch wenn sie zwischenzeitlich mehrfach kurz landen konnte und sich dabei richtig in ihn hineinschob, schubste bzw. biss er sie doch immer wieder runter.

Zur gleichen Zeit war die ebenfalls gestern eingetroffene Störchin in Ahnsbeck dort nicht vor Ort. Die hatte bereits im letzten Jahr schon mal für einen halben Tag den Platz an der Seite des Hohner Männchens inne, bevor sie zu ihrem Partner nach Ahnsbeck zurückkehrte (siehe Seitensprung-Report vom 07.03.2019). Der Schluss liegt nahe. dass sie es gewesen sein könnte, die es heute erneut versuchte. Am Mittag war dann alles wieder in Ordnung. Er stand solo in Hohne, sie solo wieder in Ahnsbeck.

Heute um 14.30 Uhr traf nun auch in Altencelle der erste Storch ein - und damit nicht wie die anderen bisherigen Rückkehrer weitaus früher als je zuvor, sondern exakt am gleichen Tag wie im Vorjahr.

In den Kreis Gifhorn bereits vor einer Woche zurückgekehrt sind in Radenbeck der erste und in Wahrenholz der zweite Storch. Das bisher Solo-Weibchen in Wesendorf unternahm heute einen Ausflug auf das Nest im benachbarten Westerholz und machte sich dort nützlich. Heute Abend aber standen dann erstmals zwei Störche auf dem Wesendorfer Nest. Eine baldige Ringkontrolle wird zeigen, ob es sich um das Paar der letzten beiden Jahre handelt.

Wer kommt zuerst?
Sonntag, 16. Februar 2020

Allgemein heißt es ja: Zuerst kommt das Männchen (und bereitet das Nest schön vor für das Weibchen). Nur: stimmt das denn? Nach meiner Erfahrung trifft dies zwar in vielen, aber bei weitem nicht in allen Fällen zu. Ich habe schon mal ein Jahr im Kreis Gifhorn gehabt, da waren die ersten vier zuerst eintreffenden Störche allesamt Weibchen. Aussagekräftig können auch Paare sein, die schon lange zusammen und bei denen beide Partner beringt sind. In Hornbostel (CE) war das Paar 12 Jahre zusammen, in Triangel (GF) 11 Jahre. Für beide Paare gilt: Häufiger kam das Männchen zuerst, aber mehrere Male auch das Weibchen. Bisher immer erst als zweiter kam das nun 10-jährige Männchen DEH H 8270 an. Als Ostzieher fand es - meistens in Westerholz (GF) - jeweils schon ein westziehendes Weibchen und dazu oft auch noch ein neues Männchen vor, das es zu vertreiben galt. Beim Ankunftstermin spielt also auch das "wo?" der Überwinterung eine wesentliche Rolle. Warum treffen aber insgesamt doch wesentlich mehr Männchen eher als die Weibchen ein? Denkbar ist, dass der Drang, das heimische Brutrevier zu erreichen und zu sichern, bei ihnen stärker als bei den Weibchen ausgeprägt ist und sie darum eher starten lässt. Vielleicht spielt auch mit eine Rolle, dass die Männchen als meist körperlich kräftiger beim Fliegen rascher vorankommen.

Vom Winde beflügelt kamen in den letzten Tagen weitere Rückkehrer. Im Kreis Celle ist seit heute in Hornbostel der erste Storch da (es ist noch unklar, welcher), ebenfalls in Winsen. In Ahnsbeck hält sich seit heute mittag im Nest und auf der Wiese ein unberingter Storch auf. Da das Männchen der letzten Jahre beringt ist, dürfte dies das Weibchen sein. Das Männchen auf dem Nest in Nienhagen bekam heute Besuch von einem Weibchen. Die richtige war es aber offensichtlich nicht. Nach einigen Minuten flog sie wieder ab, worauf er sich hinlegte. Sie versuchte dann noch mehrmals, aufs Nest zu gelangen, wurde aber abgewehrt. Als er dann unterwegs war, flog sie aufs Nest und machte sich dort nützlich - bis er zurückkam. Hülperode 15022020.(G.Braemesr),jpgNun ist er wieder allein. Seit heute abend steht/sitzt im Nest in Hohne ein unberingter Storch. Es könnte das langjährige Männchen sein.

In den letzten Tagen jeweils als erster angekommen sind im Kreis Gifhorn gestern das Männchen in Triangel und heute "Georg" in GF-Kästorf. In Wesendorf ist sie die erste: Die aus St. Peter-Ording stammende Störchin der letzten neun Jahre. In Hülperode ist das Paar nun komplett. Da beide - wie im letzten Jahr - unberingt sind (Foto G. Braemer), bleibt unklar, ob Männchen oder Weibchen zuerst gekommen sind.

Zuflucht über dem Kreuz
Donnerstag, 13. Februar 2020

Am Sonntag war Fridolin auf dem Nest oben auf dem Schornstein im NABU ASZ Leiferde eingetroffen. Bisher hatten sich dort häufiger die beiden vor Ort überwinternden Störche, das Weibchen DEW 5T 405 und DEW 9T 013, das Windrad-Opfer aus Hamburg, aufgehalten. Doch damit war nun Schluss. "Fridolin" machte ihnen unmissverständlich klar, dass sie hier nichts zu suchen hätten. Aber wohin nun mit den beiden? In ihrer Not besannen sie sich auf die Kirche im Ort. Oben auf dem Kreuz hatte im letzten Jahr ein junges Storchenpaar nach Brutverlust ein zweites Nest errichtet. Das ist zwar noch weiter ausbaufähig, aber zwei Störche können schon darauf Platz haben. Und so stehen nun die beiden aus dem ASZ Vertriebenen darauf- und Fridolin steht auf "seinem" Nest.

Neu angekommen sind im Kreis Celle gestern um 17.00 Uhr der erste Storch in Celle-Stadt an der Fritzenwiese und heute um 7.25 Uhr das Storchenmännchen in Nienhagen - wie die bisher Eingetroffenen nun auch sie 18 bzw. 13 Tage früher als je zuvor. Gestern wurde aus Wesendorf im Kreis Gifhorn ein Storch gemeldet. Bei dem gestern in Hülperode angekommenen mutmaßlichen Weibchen der letzten Jahre sind es 5 Tage - aufgrund von Klimaerwärmung und Rückenwind.

Eben dies ist sicher auch der Hauptgrund dafür, dass der Senderstorch Hans-Albert für die letzen über 700 km (Luftlinie) auf seinem Weg aus dem spanischen Winterquartier hin zu seinem Nest in Vaale-S.H. nur zwei Tage benötigte.

Paar in Rothemühle komplett - Hans Albert ist zurück!
Mittwoch, 12. Februar 2020

DEW 3X 631 2020 (V.Jortzick)sAm Sonntag gab es noch mehr Neuankömmlinge. In Rothemühle kam auch die nun 14 Jahre alte Störchin DEW 3X 631 zurück. Somit ist das Paar als erstes im Kreis Gifhorn komplett - und dies sogar sechs Tage früher als jemals zuvor. Das heutige Foto von Vera Jortzick bei Hülperode belegt, dass sie es tatsächlich ist. Übrigens: Diese Störchin hat in ihrem Leben in Klein Schwüper und Rothemühle bereits 35 Junge großgezogen.

Ebenfalls heute vormittag saß ein Storch auf dem Nest in Wesendorf. Hier ist noch nicht ganz klar, ob es sich um den ersten dortigen Brutstorch oder um einen Durchzügler handelte. Das erste komplette Paar im Kreis Celle in Großmoor machte heute erneut einen Nestbesuch im benachbarten Nienhagen.

Der Senderstorch Hans Albert hatte sich nach seinem Abflug aus dem spanischen Winterquatier und der Überquerung der Pyrenäen acht Tage lang im Vorland aufgehalten. Am Sonntag nun setzte er - bei Sturm - seine Rückreise auf der gewohnten Route durch Frankreich fort. Gestern vormittag war er an Paris vorbei Richtung Reims unterwegs (Mitteilung Kai Thomsen). Gestern um 20.10 Uhr wurde er zwischen Düsseldorf und Krefeld geortet. Von dort waren es noch 355 km (!) Luftlinie bis zu seinem Ziel in Vaale S.H., wo er bereits heute eintraf - und sogleich sein Nest zurück eroberte (Meldung J. Heyna). Er wurde somit im wahrsten Sinn des Wortes vom Sturm beflügelt.

Weitere Weißstorch-Rückkehrer vor und mit dem Sturm
Montag, 10. Februar 2020

Bisher war im Kreis Gifhorn nach dem Männchen in Rothemühle (3 Tage früher als je zuvor) am Sonntag auch Fridolin in Leiferde eingetroffen (1 Tag später). Ebenfalls gestern kehrte der erste Storch nach Wahrenholz zurück (7 Tage früher). Im Kreis Celle kam der erste Storch am Samstagabend nach Großmoor zurück (6 Tage früher), nachdem er unmittelbar vor dem Ziel für kurze Zeit noch eine Pause im benachbarten Nienhagen eingelegt hatte. Seit heute vormittag ist nun auch der zweite Storch in Großmoor da (23 Tage früher). Heute mittag machten die beiden dann eine kurze Stipp-Visite wieder auf dem Nest In Nienhagen.

Der Sturm und die Rückkehr der Störche
Sonntag, 9. Februar 2020

Leiferde 2020 Fridolin (Screenshot G.Papenburg)1Von Südwesten her kommt der Sturm, der gerade durch Deutschland zieht. Es ist dies in etwa auch die Richtung, aus der unsere westziehenden Störche zurückkehren. Blockiert der Sturm den Heimflug - oder fördert er ihn sogar? Mindestens zwei Störche aus unserer Region sind heute morgen eingetroffen: Einer in WOB-Warmenau und auch Fridolin in Leiferde. Auf dem dortigen Screenshot von G. Papenburg ist sein Markenzeichen, die eine schwarze Stelle im weißen Federkleid, klar zu erkennen. Sind diese beiden gerade noch rechtzeitig vor dem großen Sturm zurückgekehrt, oder wurden sie zumindest auf der letzten Etappe von den Sturm-Vorläufern getragen? Beides ist denkbar. Der letzte Blick vor der Dunkelheit zeigt, dass nun beide flach auf dem Nest liegen. Hoffen wir, dass sie die Nacht gut überstehen.

Noch keine Aufbruchstimmung bei den Senderstörchen
Freitag, 7. Februar 2020

Die besenderten Störche des Bergenhusener NABU Projektes "Störche auf Reisen " sind bis auf eine Ausnahme Ostzieher. Sie haben bisher noch nicht ihre Rückreise angetreten. "Elfi" hält sich weiter im Dafur im westlichen Sudan auf, "Gustav" 500 km weiter östlich und "Arthur" in Nordnigeria. In den Vorjahren waren sie um diese Zeit auch noch nicht aufgebrochen, liegen also durchaus im Plan. Westzieher Hans-Albert hatte sein Überwinterungsgebiet bei Madrid zwar verlassen und dann am 1. Februar nach mehreren Anflügen die Pyrenäen überquert. Seitdem aber macht er Pause. Auf einer größeren Feuchtgrünland-Fläche im Pyrenäen-Vorland findet er offensichtlich genug zu fressen. Es eilt ja auch noch nicht.

Im Kreis Gifhorn ist doch erst ein Storch zurückgekehrt, und zwar das Männchen in Rothemühle. Mehrere Parallelauswertungen ergaben nun doch, dass er es war, der anfangs auch auf dem Nest in Hülperode gesichtet wurde. In den letzten Tagen hält er sich nun überwiegend auf "seinem" Nest in Rothemühle bzw. in der näheren Umgebung auf. Aus Hülperode trafen zuletzt keine Meldungen mehr ein. Auch nachts blieb das Nest dort leer. Bereits drei Rückkehrer hat Wolfsburg zu verzeichnen, und zwar in Velstove, Kästorf und Heiligendorf (Mitteilung G. Fiedler).

Drei plus nun zwei
Sonntag, 2. Februar 2020

Außer den drei im Kreis Gifhorn überwinternden Störchen gibt es seit vorgestern zwei Rückkehrer. Alle fünf bekam ich heute vor die Linse. In Hülperode und in Rothemühle stand jeweils ein unberingter Storch auf dem Nest. Da von beiden Standorten inzwischen mehrere Meldungen erfolgt sind, ist nicht anzunehmen, dass es sich jeweils um denselben Storch handelt, der in der Nachbarschaft nur mal zu Besuch kommt. Die beiden am NABU ASZ Leiferde überwinternden Störche hielten sich auf dem Acker hinter dem Storchengehege auf. Inzwischen standen beide auch schon mal zusammen auf dem neuen Storchennest. Da DEW 5T 405 ein Weibchen ist, das schon zweimal -erfolglos- in Leiferde gebrütet hat. wird das dort gesundgepflegte Hamburger Windrad-Opfer DEW 9T 013 ein Männchen sein. DEW 5X 921, der dritte Überwinterer, war im Vorjahr von Isenbüttel nach Ausbüttel umgezogen. Dort entdeckte ich ihn heute auf einem Feld in Nestnähe.

Es tut sich wieder was
Freitag, 31. Januar 2020

Der erste Weißstorch-Rückkehrer der Region war vor 12 Tagen in BS-Watenbüttel eingetroffen. Heute folgte nun das eine Männchen in PE-Wendeburg-Zweidorf. Beiden ist gemeinsam, dass sie zu den 166 Überwinterern bei Büttelborn in Hessen gehörten. Auch dieser Storch (er wurde übrigens dort zwischen dem 27.10. und 23.01. insgesamt 13 x abgelesen) kam zehn Tage eher als noch im Vorjahr. Ein weiterer - allerdings unberingt - stand heute vormittag auf dem Nest in GF-Hülperode. Noch ist nicht geklärt, ob es sich dabei um einen der dortigen Brutstörche, um das Männchen aus dem benachbarten Rothemühle oder um einen Durchzügler handelte. Nicht gewesen sein kann es einer der Überwinterer aus Wendeburg-Wendezelle auf Stipp-Visite - die sind beide unberingt.

Nilgänse im Storchennest
Montag, 27. Januar 2020

Nilgänse, Weyhausen-Süd/Hohe Horst 2020. Foto R. LundeZur Zeit werden einige Storchennester von Nilgänsen beflogen, so kürzlich am Otterzentrum in Hankensbüttel und gestern in Weyhausen-Süd/Hohe Horst. Dort bekämpften sich gleich mehrere Nilgänse (Foto R. Lunde). Es ist durchaus möglich, dass Nilgänse in Storchennestern brüten. Was aber passiert, wenn die Störche aus dem Winterquartier zurückkehren und ihr Nest schon besetzt finden? Meine Erfahrung zeigt: Normalerweise gewinnen die Störche und vertreiben die Nilgänse.

Es kann aber auch Ausnahmen geben, etwa, wenn die Störche unerfahrene Erstbrüter sind und insbesondere, wenn sich die Nilgänse bereits in der Hochbrutphase befinden. So waren 2015 in Wolthausen (CE) die Gänsejungen nur noch wenige Tage vor dem Schlüpfen, als das Storchenmännchen zurückkehrte. Nach heftigsten Kämpfen behielten die Nilgänse die Oberhand. Der Storch begann, ein Ersatznest auf einem benachbarten Schornstein zu bauen. Gut eine Woche später konnte er dann doch auf sein gewohntes Nest umziehen. Die Gänsejungen waren geschlüpft und dann als Nestflüchter aus 13 m Höhe herabgesprungen. Danach kam auch das Storchenweibchen. Die beiden zogen zwei Junge groß.

Als 2016 das Storchenmännchen in Ettenbüttel (GF) eintraf, brüteten auf "seinem" Nest Nilgänse schon längere Zeit, Sie verteidigten das Nest vehement . Nach einer Woche gab der Storch auf und wechselte über auf das Nest Ilkerbruch-Ost (WOB). Dort brütete er dann auch die nächsten Jahre. In Ettenbüttel hingegen gab es erst ab 2018 wieder Storchennachwuchs.

Ein meines Wissen bisher einmaliges Geschehen ereignete sich 2015 in Saalfeld (bei Salzwedel). Ein Nilganspaar attackierte das Storchennest und warf die beiden Storchenjungen hinaus. Eins war sofort tot, das andere musste aufgrund seiner Verletzungen eingeschläfert werden (siehe auch HP 3. Quartal 2015 02. August).

Fazit: Es ist möglich, dass Nilgänse zur Nestkonkurrenz für Störche werden. Die meisten Nilgänse allerdings, die derzeit "Sitzproben" in Storchennester machen, verlassen es jedoch bald wieder, um anderweitig zu brüten. Sollte sich hingegen abzeichnen, dass Nilgänse in einem Storchennest brüten wollen, gibt es dann auch noch Möglichkeiten der Vergrämung (z.B. durch heftiges Klopfen an den Nestmast).

Todesmasten wurden nachgerüstet
Sonntag, 26. Januar 2020

Im vergangenen Jahr starb im Kreis Gifhorn je ein Brutstorch an einem Strommast in Tappenbeck und in Teichgut. Die LSW hat dann zeitnah die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen getroffen. Auf den "vorher-nachher"-Fotos von R. Lunde ist zu sehen , wo die Probleme lagen und was dagegen unternommen wurde.

Todesmast Tappenbeck vor der Nachrüstung. Foto R. Lunde Todesmast Tappenbeck nach der Nachrüstung. Foto R. LundeTodesmast Teichgut vor der Nachrüstung. Foto R. LundeTodesmast Teichgut nach der Nachrüstung. Foto R. Lunde

Weißstorchmitbetreuer und Experte in diesen Fragen Georg Fiedler schreibt dazu: "In Tappenbeck waren die Isolatoren zu kurz, und die Nachrüstung vor einigen Jahren war unterblieben. Deshalb wurden die Isolatoren von dem - geerdet - auf dem Querträger stehenden Storch mühelos überbrückt. Er erlitt einen Stromschlag.

Als Abhilfe wurden nun sog. Langstabisolatoren eingesetzt, die auf voller Länge isolieren. Dies ist eine wirksame und von der NABU-Bundesarbeitsgruppe "Stromtod" befürwortete Maßnahme. Über die zusätzliche Bestückung mit "Andreaskreuzen" als Landeverhinderung gehen die Meinungen auseinander. Es hätte auch ein Landeplatz bleiben dürfen.

In Teichgut waren die horizontalen, ursprünglich zu kurzen Isolatoren bereits durch Verlängerung nachgerüstet worden, jedoch auf problematische Weise: Der zusätzlich geschaffene Abstand zwischen Leiterseil und Mast bestand aus Metallstäben, also aus leitendem, nicht isolierendem Material! Der Storch hat entweder auf der Mastspitze oder auf dem Verbindungsstück der waagerechten Isolatoren stehend einen Stromschlag erhalten.

Auch hier wurden als wirksame Abhilfe Langstabisolatoren eingebaut. Den zusätzlichen Einbau von "Andreaskreuzen" halte ich in diesem Fall für sinnvoll, weil die Landeverhinderung einen Storch vom Nestbau abhält. Das Eintragen von Reisig ("Spielnest"?), verbunden mit entsprechendem Umherschreiten des Vogels auf dem Mast, war 2019 offenbar die Ursache für den Unfall. "

Zahl der Weißstorch-Überwinterungen hat zugenommen
Mittwoch, 22. Januar 2020

Nun liegt für Niedersachsen das Ergebnis der Winterstorchzählung 2019/2020 vor. Blieben im Winter 2018/19 45 Weißstörche, so sind es diesmal 64. Schwerpunkt mit rund 30 Überwinterern bildet wieder die Wesermarsch, wo offensichtlich immer noch ein großes Mäusevorkommen herrscht und außerdem die Pflegestation Berne Unterschlupf bietet. Nicht zu vergleichen sind diese Zahlen allerdings mit denen in Süddeutschland. Beim Schwerpunkt Büttelborn im Kreis Groß Gerau in Hessen trägt sicher die nahegelegene Deponie ganz wesentlich zu den diesmal 166 Überwinterern bei. In Bayern und Baden-Württemberg sind jeweils über 300 Störche geblieben. Tendenz steigend. Es spricht sich offensichtlich rum bei den Störchen: Warum noch weit wegfliegen, wenn wir schon hier gut über die Runden kommen?

So ganz ist dieser Trend in unserer Region aber noch nicht angekommen. Die Deponien in Braunschweig-Watenbüttel und Wolfsburg könnten sicher noch mehr überwinternde Weißstörche mitversorgen als das seit Jahren einzige Paar aus Wendeburg-Wendezelle. Im Kreis Gifhorn sind diesmal wie im Vorwinter drei Störche hier geblieben, und zwar in Anbindung an das NABU ASZ Leiferde. Dazu gehört DEW 5X 921, ein Gehegestorch aus Hessen. Er wurde vom ASZ übernommen und ausgewildert. Gebrütet hat er mehrfach in Isenbüttel und im Vorjahr in Ausbüttel. Gezogen ist er noch nie, blieb immer in der Region. Die Störchin DEW 5T 405 hat als vorheriger Pflegestorch zweimal - jeweils auf tauben Eiern - in Leiferde gebrütet und ist schon im vorigen Winter hier geblieben. DEW 9T 013 ist ein in Hamburg von einem Windrad schwer verletzter Storch, der in der TiHo Hannover wieder zusammengeflickt und im September nach Leiferde gebracht worden war. Dort ist er inzwischen Freiflieger - und stand heute mittag im neuen Mast-Nest. Im Kreis Celle hat es übrigens nur vor zwei Jahren mal eine Überwinterung gegeben. Die Großmoorer Störchin DEW 2T 566 verschwand dann im zeitigen Frühjahr - und wurde seitdem nie wieder gemeldet.

Die ersten Rückkehrer treffen bereits ein
Montag, 20. Januar 2020

Von unserer Spanien-Beobachterin Elena Del Val erreicht uns die Information, dass aus Gebiet bei Pinto ca. 50 km südlich von Madrid fast alle der dort rund 10.000 überwinternden Weißstörche nun abgezogen sind. Von den 166 bei Büttelborn (Hessen) überwinternden Störchen ist auch schon rund die Hälfte losgeflogen. Diese beiden Meldungen deuten schon darauf hin, dass die ersten Rückkehrer diesmal noch eher bei uns eintreffen können als in den Jahren zuvor. Und in der Tat: aus der Wesermarsch werden bereits 12 Neu-Ankömmlinge gemeldet, aus der Region Hannover drei (Alt-Laatzen, Schloss Ricklingen, Stelingen), aus dem Landkreis Göttingen 2 (Seeburg), aus Braunschweig (Watenbüttel) und dem Ost-Drömling (Mieste) je einer - und allesamt früher als sonst. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass die ersten Störche bald auch in den Kreis Gifhorn (im Vorjahr kam der erste am 9. Februar in Rothemühle) und in den Kreis Celle (im Vorjahr am 14. Februar in Großmoor) zurückkehren.